Also, ganz allgemein finde ich mal, dass das ganze Leben auch eine Kunst des Aufhörens ist, und wer diese beherrscht, hat gegenüber anderen Menschen bestimmt grosse Vorzüge. Und damit meine ich, dass es auf den richtigen Zeitpunkt ankommt und man oftmals etwas nicht aufhört, weil man aufhören will, sondern muss, darf, soll. Vielleicht ein blödes Beispiel:Als sich die Böhsen Onkelz vor ein paar Jahren auflösten(und egal, ob ihr jetzt Fans seid oder nicht), haben sie das sicher nicht getan, weil sie es nur so wollten, sondern weil sie es mussten, um vor den Fans nicht an Glaubwürdigkeit zu verlieren, und weil das ganze Projekt sicherlich als ihr eigenes Werk konzipiert war, was ihnen gar keine andere Möglichkeit liess, wollten sie sich weiterhin auch von der Masse der anderen Künstler distanzieren. Das ist übrigens auch das, was ich bei dem Ripper bis jetzt noch nicht wirklich weiss. War der nur ein geisterkranker Psychopath oder betrachtete er sich als fatum, der sein Werk vollbringen muss? Die letztere Variante würde damit auch wieder eine Erklärung für das Aufhören liefern, denn ein Werk vollbringen heisst ein Ende finden. Allgemein wird hier aberwohl von der ersteren
Möglichkeit ausgegangen.
Womit ich Dir recht geben muss: Ich habe vor etwa vier Monaten nach vielen Jahren zu rauchen aufgehört. Warum?Keine Ahnung, war weder geplant, noch gewollt, noch beabichtigt. Immer wenn ich es bewusst versucht habe, mich damit ja unter Druck und Zwang gesetzt habe, hat es nicht funktioniert. Aber ganz plötzlich, ohne äussere Einflüsse, ist kein Verlangen mehr da, eine Zigarette ist für mich nichts mehr, was mir ein befriedigendes Gefühl geben könnte.
Aber nichts destotrotz, gibt es doch bei jedem Kick eine Grenze, und wenn diese erreicht ist, würde man dann eher aufhören, oder auf niedrigerem Level weitermachen? Genau das sind die zwei entgegengesetzten Thesen von Stordfield und Isdrasil. Und vielleicht liegt die Wahrheit auch nur in der Mitte, je nach der individuellen Beschaffenheit der jeweiligen Person.