Umfrage

was meint ihr wieso "Jack the Ripper" aufgehört hat zu morden

Er ist weggezogen
Er ist tötlich erkrankt
Er wurde erwischt (vertuschung)

Autor Thema: Wieso hat er aufgehört  (Gelesen 104677 mal)

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Offline Anirahtak

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Re: Wieso hat er aufgehört
« Antwort #210 am: 10.09.2012 16:59 Uhr »
...

Ich denke JTR starb eines natürlichen Todes, oder infolge unbeabsichtigter Selbstverletzung, einer Vergiftung (wenn er sich an den alten Organen zu schaffen macht), oder er wurde selber Opfer eines Verbrechen.

...
Neulich hat sich jemand aus meinem Umfeld wegen eines Tierbisses eine Blutvergiftung zugezogen (die aber rechtzeitig behandelt wurde). Jedenfalls kam mir dann auch irgendwann der Gedanke, dass sich der Ripper selbst mal geschnitten haben könnte und sich eine Blutvergiftung eingefangen hat - gerade bei dem Gemetzel an Kelly nicht ganz abwegig.


Andromeda1933

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Re: Wieso hat er aufgehört
« Antwort #211 am: 19.01.2013 15:22 Uhr »
Mit hoher Wahrscheinlichkeit war der Ripper psychisch krank und so besteht auch die Möglichkeit, dass er in einer der Irrenanstalten landete und verendete (das müssen damals schreckliche „Krankenhäuser“ gewesen sein!) oder sich das Leben nahm.

Offline Isdrasil

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Re: Wieso hat er aufgehört
« Antwort #212 am: 05.03.2013 17:57 Uhr »
Hi

Mit hoher Wahrscheinlichkeit war der Ripper psychisch krank und so besteht auch die Möglichkeit, dass er in einer der Irrenanstalten landete und verendete (das müssen damals schreckliche „Krankenhäuser“ gewesen sein!) oder sich das Leben nahm.

Beide Möglichkeiten sind zumindest heutzutage eher die weniger wahrscheinlichen (nicht unwahrscheinlichen!) Ausgänge einer Mordserie. Meist machen die Täter weiter, bis sie gefasst werden (und danach zum Beispiel eingewiesen werden), ziehen um, legen tatsächlich eine Pause ein und versterben aus anderen Gründen, machen bis zum bitteren Ende weiter, oder sie werden tatsächlich aus anderen Gründen eingewiesen und plaudern dennoch in einem halluzinatorischen Wahn ihre Schuld aus (ob es dann jemand glaubt, sei dahingestellt).

Darf ich dich fragen, wieso Du die beiden Varianten bevorzugst? Ich zumindest muss zugeben, dass die Einweisung aus anderen Gründen vorstellbar ist. Einen Freitod schließe ich aber komplett aus.

Grüße, Isdrasil
« Letzte Änderung: 05.03.2013 18:10 Uhr von Isdrasil »

Andromeda1933

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Re: Wieso hat er aufgehört
« Antwort #213 am: 05.03.2013 20:44 Uhr »
Ciao Isdrasil!
Ich könnte mir vorstellen, dass er irgendwann total aus der Balance geriet, nicht mehr in der Lage war, sein „zweites Ich“, die harmlose, bürgerliche Fassade aufrecht zu halten. Vielleicht brach er daraufhin zusammen und wurde als ein ständig vor sich hin murmelndes „etwas“ mit glasigem Blick in ein Heim verbracht, ohne dass die dort wussten, wer bei ihnen untergebracht wurde. Bisschen weit hergeholt, ich weiß.  :wacko1:

PS: einen Freitod halte ich auch für sehr unwahrscheinlich.

Offline Isdrasil

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Re: Wieso hat er aufgehört
« Antwort #214 am: 05.03.2013 20:54 Uhr »
Hi

Ich könnte mir vorstellen, dass er irgendwann total aus der Balance geriet, nicht mehr in der Lage war, sein „zweites Ich“, die harmlose, bürgerliche Fassade aufrecht zu halten. Vielleicht brach er daraufhin zusammen und wurde als ein ständig vor sich hin murmelndes „etwas“ mit glasigem Blick in ein Heim verbracht, ohne dass die dort wussten, wer bei ihnen untergebracht wurde.

Naja, was heißt weit hergeholt. Möglich ist so vieles  ;)

Ich habe nur ein persönliches Problem mit diesen Theorien. Erstens entspricht es nicht meinem Tätertyp und zweitens muss für mich Jemand, der als wahnsinniger Serienmörder in einer "Irrenanstalt" landet und in seiner Wahnwelt sozusagen versinkt, doch irgendwie aufgefallen sein. Wenn er wirklich die Realität nicht mehr von Fantasie unterscheiden konnte - wo sind die Berichte von Wärtern, von anderen Insassen? Er muss dann doch automatisch irgendwas Verdächtiges gemurmelt haben, was sollte er sonst murmeln? "Schönes Wetter heute?". Sein Gebrabbel hätte doch voll von Mord und Tod sein müssen, wenn er so durchdrungen von einer Krankheit war, die ihn zu mehreren grausamen Morden hinreissen liess. Er muss nicht mal was konkretes reden müssen, aber alleine die Einweisung eines solchen Menschen kurz nach der Mordserie hätte zumindest bei Wärtern und Personal wie auch bei anderen Insassen Aufmerksamkeit bekommen. Ich nehme auch an, es gab so etwas wie Besuche von außen in "Irrenanstalten", ähnlich einem Knastbesuch. Berichtigt mich, wenn ich mich täusche. Wo sind Berichte von Menschen, die von angehörigen Insassen erfahren haben, sie würden mit Jack the Ripper einsitzen (oder es glaubten)? Wo sind Familienangehörige von Wärtern, die ihre Klappe nicht halten konnten? Wo die Wärter selbst, die in Rente endlich darüber reden wollten? Wurde er in Einzelhaft gehalten? Wo sind dann die Gerüchte eines überaus gefährlichen Insassen? Das Thema Jack the Ripper war derart geeignet, die berühmten 5 Minuten Ruhm zu bekommen, selbst ein Vierteljahrhundert danach meldeten sich noch angeblich neue Zeugen. Ich vermisse einfach mehr Gerüchte, mehr Aussagen diesbezüglich. Es saßen nicht nur Verrückte ein, sondern auch Menschen, die durchaus bei Verstand waren und so etwas mitbekommen hätten...

Also, wenn - dann wartet da noch viel darauf, entdeckt zu werden. Oder ich kenne es einfach noch nicht. Hier sind die gefragt, die sich mehr mit dem Thema "Irrenanstalt" befasst haben und über Gerüchte diesbezüglich Bescheid wissen (Lestrade, übernehmen Sie). Gibt es da Berichte außerhalb von Polizeiakten, gerne auch außerhalb Kosminskis?
 ;)

Ist einfach nicht mein Thema...

Grüße, Isdrasil
« Letzte Änderung: 05.03.2013 21:06 Uhr von Isdrasil »

Offline Lestrade

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Re: Wieso hat er aufgehört
« Antwort #215 am: 05.03.2013 22:34 Uhr »
Hallo Isdrasil,

Ich würde bei einer Vorstellung, wo der Ripper in einer Anstalt landete, nicht davon ausgehen oder es erwarten, dass dort nun der große Hype ausgebrochen wäre. Mit einer Ausnahme:

Ein überführter und verurteilter Jack the Ripper, also mit der Schwere eines Serienmörders, wäre z.B.in Broadmoor gelandet (in der Kategorie schlimmste Sorte) und wohl mit Sicherheit zum Tode verurteilt worden. Die Einschätzung wäre wohl damals nicht als “geistig unzurechnungsfähig“ erfolgt. Unter solchen Umständen, würden wir wohl heute vieles, ob wahr oder nicht, über ihn als Insasse einer solchen Anstalt wissen.

Gefährliche Leute aber keiner Verbrechen (zumindest keiner schweren Taten) überführt oder verurteilt, landeten z.B. in Colney Hatch. David Cohen war “sehr gefährlich“ aber offiziell keines (schlimmen) Verbrechens überführt und verurteilt.

In einer Anstalt wie Colney Hatch (oder auch Banstead), trennte sich sicherlich die Spreu vom Weizen und weniger kranke oder verbesserte Patienten als auch Pflegefälle oder Patienten mit guter Prognose wurden verlegt. Leavesden käme dazu in Frage. Aber auch in Leavesden befanden sich Kriminelle, die hin- und wieder auch flohen. Aber keine Schwerverbrecher wie in Broadmoor.

Warum sollte ein Angestellter oder Mitpatient in Anstalten wie Colney Hatch, Banstead oder Leavesden dort den Ripper vermuten? Einige Patienten dort hielten sich vermutlich selber dafür. Ein überführter und verurteilter Jack the Ripper wäre da auch nicht hingebracht worden. Ein überführter und verurteilter…

Aber genau das ist es doch, was eine verzweifelte Polizei, ohne Möglichkeit den Täter noch zu überführen, gebraucht hat. Einen Ort, wo ihn niemand vermutet, der aber sicher ist. Sicherlich holte man sich vorher Rat ein, welches Risiko das mit sich bringt.

Bei der Unterbringung in Anstalten war zu beachten (grob skizziert):

Gefährlicher oder bewiesene, potentielle Mörder, verurteilt= Broadmoor
Gefährliche Person, ohne schwerwiegende Verbrechen, kleine Verbrechen= Colney Hatch,Broadmoor
Gestörte Person ohne viel Gewaltpotential, kleine Verbrecher= Leavesden

Aber Jack the Ripper wurde, wir wissen es alle, niemals offiziell überführt oder verurteilt.

War man aber in der Lage ihn wegzusperren, dann ging das nicht in Anstalten wie Broadmoor. Colney Hatch oder Banstead kommen da schlicht und einfach in Frage.

z.B.: Aaron Kozminski: Er wurde nicht als Jack the Ripper oder überhaupt als Mörder oder Schwerverbrecher überführt. Er wurde wegen so etwas niemals verurteilt. Das reichte nicht für Broadmoor. Er galt als ungefährlich für sich und auch gegenüber anderen. Dennoch, er attackierte eine Frau (seine Schwester Matilda oder seine Schwägerin Betsy) mit einem Messer. So ist Colney Hatch schon logisch.

Sollte der Ripper in einer privaten Anstalt untergebracht worden sein, dann wird die Polizei kaum oder nur schwerlich die Kontrolle darüber gehabt haben. Gerade bei noch laufenden Ermittlungen. Die anderen genannten Anstalten waren staatlich. Etwaige Ermittlungen waren sicherlich alles andere als einfach und sehr sensibel zu behandeln.

Zu welcher Anstalt will man hin, wenn man Jack the Ripper vor sich sitzen hat, den aber aus bestimmten Gründen kein Richter verurteilen kann, um ihn unterzubringen?

Nach Broadmoor? Warum? Genau da werden dann die dummen Fragen gestellt.
Privat?: Sollen die Beamten für den Schweinehund auch noch Geld sammeln gehen?
Colney Hatch, Banstead, Leavesden? "Klar, da ist ein guter Standard, da ist er sicher, die stellen nicht viele Fragen. Wer rechnet von denen damit, dass wir Jack the Ripper vorbeibringen? Denken die im Leben nicht dran. Und wenn wir es sagen, bricht da die Panik los."

Hätten sie das da getan, hätten sie auch woanders darüber geplaudert und wir bräuchten über Jack the Ripper nicht diskutieren. Aber genau dies ist nicht passiert. Sie haben nichts gesagt. Das war nicht möglich. Dies hätte keinen Sinn gemacht. Er konnte nicht überführt und verurteilt werden. Und wie erwähnt, dass ist niemals passiert. Hatten sie aber einen Kandidaten, den sie in der Lage waren einzusperren, ohne Verurteilung, hätten sie es getan. Aber sie hätten dazu keine "Presseerklärung" abgegeben.

Und warum soll nun plötzlich der "unauffällige Nachbar", zum Prahlhans in einer Anstalt werden? Würde er an einen Wärter sein Täterwissen weitergeben, dass dieser danach zur Polizei rennt? Wie würde ein Pfleger reagieren, wenn ein Insasse erwähnt, "Hey Du, ich bin Jack the Ripper"? Ich denke, da haben einige "gebeichtet". So ein Pfleger hätte vielleicht gesagt, "Komm, nimm deine Meds und geh schlafen!". Und wer sagt uns nicht, dass bestimmte eingewiesene Personen nicht Vermerke in ihren Unterlagen hatten, weil sie plötzlich 1915 darüber fantasierten, Jack the Ripper gewesen zu sein?

So weit wie ich im Bilde bin, kommt da noch einiges.

Grüße, Lestrade.


« Letzte Änderung: 05.03.2013 22:50 Uhr von Lestrade »
Wer wartet mit Besonnenheit, der wird belohnt zur rechten Zeit...

Offline Isdrasil

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Re: Wieso hat er aufgehört
« Antwort #216 am: 06.03.2013 17:47 Uhr »
Super - danke Lestrade!  :good:

Du meintest, es würde da noch Einiges kommen. Ich sage: Das muss zwangsweise geschehen, denn ich kann mir wie gesagt so eine absolute Verschleierung nach wie vor nicht vorstellen (auch wenn Du meinen Zweifel etwas gemildert hast)...

 ;)

Offline Lestrade

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Re: Wieso hat er aufgehört
« Antwort #217 am: 06.03.2013 20:05 Uhr »
Ich weiß, dass Du dir das nicht wirklich vorstellen kannst Isdrasil. Für mich selber, kann ich sagen, ich hasse Verschleierungen abgrundtief.

Aber ist die absolute Normalität und Nichtigkeit, das Naheliegende, nicht manchmal der größte Horror? Ist das nicht die eigentliche Verschleierung?

Ich lade dich herzlich ein, dir folgendes anzuschauen,

Stellen wir uns einmal diese Situation vor:

Aaron Kozminski wird wieder einmal von seiner “Schwester“ gedemütigt. Durch seine Verbrechen, hat er etwas an “Selbstvertrauen“ aufgebaut. Er greift sich ein Messer und bedroht sie. Er sagt: So! Nun weißt DU wer ich bin. Und wenn DU jetzt nicht aufhörst, widerfährt DIR das gleiche wie den anderen UNGEHEUERN.

Die ANGST, die PANIK, die pure VERZWEIFLUNG wäre ihr in´s Gesicht gestanden. Keine Ahnung, wie Sie aus der Situation herausgekommen wäre aber ihr “Bruder“ hätte zum ersten Male den Spieß umgedreht und SIE hätte zum ersten Mal das erfahren, was für IHN Standard gewesen war.

Nun ist sie ein JÜDIN, die ahnt oder als Frau auch intuitiv weiß: Mein Bruder ist der gesuchte Ripper! Alles was er DIESEN Frauen antat, würde er am liebsten MIR antun. Deswegen TÖTETE er auch die Frauen und wenn ich jetzt nicht etwas tue, ENTSCHEIDUNGEN treffe, könnte ich auch sein Opfer werden. Sie weiß oder will wissen, dass er “JACK THE RIPPER“ ist.

In all der ANGST, der PANIK, der puren VERZWEIFLUNG muss sie rationale Entscheidungen treffen. Es ginge um ihr ÜBERLEBEN, um das ÜBERLEBEN ihrer Kinder, um das ÜBERLEBEN ihrer Familie. Sie könnten jetzt alles VERLIEREN. Sie muss ENTSCHEIDUNGEN treffen. Sie als JUDEN, kommen nicht, wenn sie zusammen nicht geschickt genug agieren, ohne schwere Blessuren davon.

Sie waren eine große Familie. Sie hatten Kontakte und Verbindungen. Möglicherweise war ihr (wenn Matilda) eigener Schwager ein Rabbi. Sie hätte ein HANDELN in ihrer Familie sicherlich weiter forciert. Und es wäre etwas GESCHEHEN.

Hätte ihr das gereicht? Das ist abhängig von bestimmten Faktoren. Hätte SIE sich verstanden gefühlt? Hätte SIE sich mit alle dem sicher gefühlt?

Möglicherweise. Aber ich denke, wenn ich auf alles einen Blick werfe, dass so jemand, der auf diese Art, mit dem gut möglichen Jack the Ripper in Berührung kam, etwas weiter ging.

Warum also nicht ein paar Zeilen an den Assistant Commissioner CID Robert Anderson per Brief senden? Vielleicht anonym, vielleicht so formuliert, dass sie von ihm “enttarnt“ werden kann, als das was sie ist, ohne, dass es jemals direkt angesprochen wird. Solch ein Verhalten, hätte die BEDEUTUNG der Informationen unterstreichen können.

Anderson hob sehr lange einen Brief von einer Frau auf, der im Bezug zu den Ereignissen stand. So die Legende...

Der Rest der Familie, hätte ihn komplett schützen können. Da war Geld (Isaac und Jacob) und da waren gute Verbindungen (Rabbi Israel).

Ähnlich hätte es bei den Brüdern Isaac und Woolf abgelaufen sein können, falls sie tatsächlich blutige Kleidung fanden und was weiß ich noch alles. Dazu findet man einiges im Faden über die Batty Street.

Der Ripper hatte vielleicht Glück, dass ihn die Familie, dass ihn Beziehungen schützten. Er hatte Glück, niemals erwischt worden zu sein. Er hatte Glück, dass derjenige, der ihn an den Galgen liefern konnte, auch den Schwanz einzog.

Also was sollte die Polizei tun, wenn sie zumindest die Möglichkeit bekamen, ihn letztendlich doch wegsperren zu dürfen? Sie würden ihn wegsperren, in die bestmögliche Anstalt, wo vielleicht Kontakte vorhanden waren (und Anderson hatte Kontakte nach Colney Hatch).

Und als DANK an den Informanten, durfte der Ripper 1894 sterben, als er nach Leavesden verlegt wurde.

Es gab sicherlich Informationen, besonders durch den Informanten, die in einer kleinen Gruppe streng vertraut behandelt wurden.

Dazu muss man beachten, dass zwischen etwaigen ersten Verdächtigungen (wie im Oktober 1888 in der Batty Street Geschichte) und einer erneuten Belastung (Seaside Home Ende 1890/Anfang 1891) etwas über 2 Jahre lagen. 2 lange Jahre ohne Aktivität des Verdächtigen. Zeit hätte nicht nur ihn, sondern auch die Ermittler mürbe und desinteressierter machen können. Nur wer Gründe hatte, hellwach zu bleiben, konnte sofort wieder voll einsteigen und somit den Überblick behalten. Hellwach waren da vielleicht nur 3-4 Beamte.

Ich möchte dir nichts auf´s Auge drücken. Aber diese Verschleierung ist in meinen Augen gar nicht so verschleiert. Sie zieht sich einfach nur langweilig wie ein Kaugummi hin... und sie ist unspektakulär...

Beste Grüße an Dich,

Lestrade.
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Offline Isdrasil

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Re: Wieso hat er aufgehört
« Antwort #218 am: 07.03.2013 12:27 Uhr »
Hi Lestrade

Ich verstehe das schon, ich lese deine Posts ja immer.  ;)

In gewisser Weise steckt da auch eine Logik dahinter, aber es entspricht eben so gar nicht meiner Vorstellung des Täters, der Tathergänge und der Umstände. Muss man ja auch akzeptieren. Da helfen auch die fett gedruckten Wörter nicht mehr  :blum1:

Ne, weißt schon, wie ich das meine. Bei Kosminski ist in meinen Augen das stärkste Argument immer noch, dass er polizeilich erwähnt wurde. Aber das wurden auch Druitt, Ostrog, Chapman und Andere auch (und ja, ich weiß, dass es noch mehr Indizien für Kosminski gibt). Es ist eine Richtung, in die man gehen kann, aber es ist eben nur eine Richtung. Ich gehe eine Andere. Mal gucken, wer irgendwann ankommt, was?

 :Laie_73:

Beste Grüße zurück, Isdrasil

Offline Lestrade

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Re: Wieso hat er aufgehört
« Antwort #219 am: 07.03.2013 15:25 Uhr »
Hallo Isdrasil,

Ich weiß, wie du es meinst. Denke, deine Vorstellungen und Denkansätze ausreichend nachvollziehen zu können. :l_sunny:

Was ganz allein Kosminski betrifft, bin ich überzeugt, in wenigen Jahren in´s Ziel zu kommen. Damit meine ich eine gründliche Abklärung der Gründe, die ihn betreffen. :gamer4:

Es wird dort (logischerweise) in verschiedene Richtungen, mit der üblichen Ripperologie weitergearbeitet werden. Heute weiß man etwas expliziter, wo man suchen muss. Das wird Erfolge mit sich bringen.

Eine weitere Möglichkeit sehe ich in Informationen aus erster Hand. Wir dürfen nicht vergessen:

Diese Familie ist immer noch am Leben, sie ist auf Erden und existiert immer noch sehr lebendig.

Da warten die Berichte, die man sich wahrscheinlich eher aus anderen Bereichen (Anstalt, Polizei) erhofft hat oder immer noch erhofft (was vollkommen richtig und immer noch aktuell ist).

Die Jack the Ripper Geschichte ist auch ein Prozess, der in vielerlei Hinsicht ständig angetrieben wird.

Auch die Rolle der Juden steht heute in einem ganz anderen Licht als damals, wo in London, und das vergessen heute viele Interessierte, der Baum am Brennen war und später einen noch ganz anderen Höhepunkt erreichen sollte. Lang, lang ist es her und heute herrscht eine ganz andere Konstellation.

Die Informationen um Aaron Kozminski verdichteten sich die letzten Jahre immer mehr. Konnte man zwischendurch andere Kandidaten ausschließen, trat bei ihm genau das Gegenteil ein.

Ein Teil der Familie offenbarte schon Informationen, über die wir noch nichts wissen. Jeder, der damit in Berührung kommt, von denen, die diesen Prozess forcieren, wird äußerst sensibel damit umgehen, so, wie es die Familie selber tut. Es ist ein guter Zeitpunkt, um nicht auf anderen Wegen damit überfallen zu werden, sondern aktiv zu einer vernünftigen Lösung beizutragen.

Nicht alles nahm Kosminski mit in´s Grab. Helen, Isaac, Matilda, Woolf und Bertha als nächste Verwandte, nämlich die eigenen Geschwister und sogar seine Mutter Golda lebten noch lange weiter. Diese Familienzweige existieren bis heute weiter, sie sind nicht ausgelöscht worden. Man kann es schaffen, mit ihnen heute in´s Gespräch zu kommen und genau das passiert und wird passieren.

Nur zu denken, Aaron Kozminski ist tot und weg und man kann nichts mehr über ihn als Ripper- Verdächtigen aus erster Hand erfahren, dies könnte ein Irrtum sein.

Wir müssen nur weiterhin geduldig die Entwicklung abwarten und dem allen eine Chance geben. Pro oder contra.

Bis dahin. :Laie_23mini:


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