@JohnNa, das ist doch mal eine Antwort.
Ich muss sagen, deine Ableitungen klingen in meinen Ohren durchaus logisch und durchdacht wenn ich auch bei der Blutsache und der Sache mit dem Rausch widersprechen muss, so stimme ich dir zu, dass es sich um einen organisierten Täter gehandelt haben muss, der nicht vollends seinem Trieb unterlegen war. Auch ich glaube, dass der Ripper oftmals seine Bleibe verliess, um zu töten, jedoch aus nicht gegebenen Umständen den Mord verwarf und wieder zurückkehrte. Ein komplett triebgesteuerter Täter hätte wohl gemeuchelt, trotz widriger Umstände.
Trotz alledem kann sich in meinen Augen der Rausch auch noch während der Tat einstellen und sagt nichts über die Vorbereitungsphase aus. Ich glaube nicht, dass ein Mensch die Taten völlig emotionslos und kalt begangen hat, auch wenn es sich um einen Ritus oder einen Plan gehandelt haben soll. Bei einem rituellen Mord wäre er wohl weniger vom Mord an sich, sondern eher von der Erfüllung seiner Aufgabe und seinem höheren Zweck berauscht gewesen davon abgesehen: Auch wenn es sich um einen rituellen oder planmäßigen Hintergrund handelt, der Täter war verdammt krank und es bedarf auch hier einem Täter, der Spass an der Durchführung seines Plans findet. Dazu waren die Leichen der Frauen zu professionell zugerichtet, als dass es jemand erzwungen hätte und der Ripper dies unfreiwillig getan hätte. Und wer Spass bei dieser Sache empfindet, spürt bestimmt auch einen gewissen Rausch bei der Durchführung.
So, nun bin ich mal gespannt, wie mein Ausdruck Spass in der Luft zerfleddert und seitenlang darüber diskutiert wird
.
PS: Ein persönlicher, gut gemeinter Tipp: Vielleicht solltest Du einfach so Floskeln wie also ich glaube oder meiner Meinung nach in deine Posts einbauen das relativiert deine Aussagen und lässt dich nicht so von oben herab erscheinen.
@KeuleIch glaube auch, dass die Opferwahl eher günstigen Gelegenheiten entspringt und gar nicht so geplant war. Das East End war wirklich erbärmlich, und es dürfte sehr unwahrscheinlich gewesen sein, nachts eine Frau in eine dunkle Ecke locken zu können, die keine Gelegenheitsprostituierte war. Der Ripper war auf Frauen aus, und konnte seine Morde natürlich nicht auf stark frequentierten Straßen begehen und was liegt da näher, als eine Gelegenheitsprostituierte in eine Ecke, einen Hof oder eine Seitenstrasse zu locken und dort zu zuschlagen?
Aber diese Tatsache widerspricht ja keinem Motiv und passt zu allen Tätermotiven: Der Triebtäter, der rituelle Mörder, der Rachefeldzug (müsste dann eben gegen Frauen/Prostituierte gerichtet sein), der Anprangernde, der Schockierende
.eigentlich passen all diese Motive auch auf die Opferwahl, bis auf eines (und hier wird wahrscheinlich ein altes Thema wieder geweckt):
Der Täter hat seine Opfer nicht missbraucht, also scheint die sexuelle Komponente bei den Taten nicht primär zu sein.
Grüße, Isdrasil