Autor Thema: Jack the Ripper Heute  (Gelesen 40418 mal)

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Stordfield

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Re: Jack the Ripper Heute
« Antwort #30 am: 30.05.2013 00:17 Uhr »
Anirahtak, hallo!

kosminskisiert

Ich finde den Begriff saugeil! Warum fallen mir nie solche Verbalitäten (?) ein?

Leute, bevor man abfällig wird, sollte man bedenken, was für eine Leidenschaft hinter Lestrads Recherchen steckt. Ich bin nicht sein Vater (denn sonst hätte er ja etwas von meinem fabelhaften Aussehen abbekommen  :lol:), aber ich stehe trotzdem voll hinter ihm. Er gibt nicht nur irgendwelche Phrasen von sich, sondern argumentiert stets fundiert. Das kann nur ein geringer Teil unserer Mitglieder von sich behaupten, mich eingeschlossen. Ohne Lestrade wäre dieses Forum schon längst eingeschlafen. Wenn ihr ihm zu viel Raum für seinen "Spezi" gebt, seit ihr ja selber schuld. Warum kommt denn von euch so wenig? Niemand behauptet seinen Standpunkt; jeder bleibt in seinen Aussagen mehr als schwammig. Ich zolle Lestrade für seine feste Meinung und seine Sachkenntnis Respekt.
Solange niemand auch nur annähernd soviel Wissen und Interesse zeigt, würde ich Kritik nur ganz leise anmerken.

So.

Gruß Stordfield
« Letzte Änderung: 30.05.2013 00:30 Uhr von Stordfield »

Offline Angel2ooo

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Re: Jack the Ripper Heute
« Antwort #31 am: 30.05.2013 10:32 Uhr »
Hey,
das ist jetzt mein letzter Post über das Thema und ich bitte euch das dann auch Ruhen zu lassen, das Thema ist ja nicht Lestrade und Angel.
Ich hab niemals Lestrades Wissen seine Recherche oder irgendwas kritisiert. Das steht mir gar nicht zu! Ich habe großen Respekt vor so viel wissen. Man muss sich schon sehr in das Thema hineinbringen damit man so viel wissen aufzuweisen hat um klare und deutliche AUssagen zu treffen. Ich war sogar sehr erfreut, dass gerade er mir geantwortet hat.
Es ging lediglich um diese, wie ich finde und das muss nicht jeder so empfinden, nicht grade sensiblen Satz. Das ist auch schon alles. Vorallem habe ich diese Fragen nicht gestellt, um sie von jemand recherchiert zu bekommen oder beantwortet zu bekommen, das warn nur vermutungsfragen die ich einfach, aufgeschrieben habe. Wenn dann jemand schreibt, ich soll nicht so viele Fragen stellen, dann klingt das für mich nicht gerade so als würden meine Beiträge irgendwie interssant sein sondern einfach nur lästig zum beantworten, was keiner tun muss.
So, nochmal. Es ging hier nicht um Lestrade selber, sondern lediglich um diesen Satz und das ist jetzt auch geklärt.
Entschuldige bitte Lestrade!


Und jetzt zurück zu Jack!

Hi Anirahtak,
das mit den Kameras stimmt natürlich, aber wenn man sich gut tarnt dann bin ich der Meinung bringt das auch nicht viel. Außer der größe und der Breite hat man dann auch nichts weiters.
Man findet sogar auf die anderen Dinge ein Gegenargument z.b. kann man Handschuhe tragen gegen Fingerabdrücke. EInen Hut gegen die Haare, vllt sogar eine Perrücke.
Wozu ich kein Gegenargument finde, ist das Blut, das kann man nicht planen. Sonst müsste man sich die Hand dick mit Binden einbinden um sich bei einem versehentlichen Schnitt nicht zu verletzten, ich hab keine Ahnung aber ich glaube so könnte man nicht arbeiten zumindest nicht schnell genug ?
Das Auto ist aber auch ein großes Risiko für so jemand, stell dir vor jemand sieht ihn, bei Autofahren um jemand in sein Auto zu locken kann er sich ja nicht "verkleiden" ist ja gleich verdächtig, oder jemand schreibt sich das Kennzeichen auf.
Da das aber auch alles schon vergekommen ist, kann man es doch nicht ganz ausschließen. Ich stelle mir das nur schwierig vor.
MIt einer Prostituierten aber in eine abgelegene Stelle zu gehen, und dann alles zu beachten, kann ich mir schon besser vorstellen.

Liebe Grüße
« Letzte Änderung: 30.05.2013 11:10 Uhr von Angel2ooo »

Stordfield

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Re: Jack the Ripper Heute
« Antwort #32 am: 30.05.2013 23:00 Uhr »
Gut, dann bin ich ab jetzt einfach ruhig und mische mich nicht weiter ins weitere geschehen ein.  :good:
Liebe Grüße und Bye :-)

 :girl_angel:

amen.

Offline Anirahtak

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Re: Jack the Ripper Heute
« Antwort #33 am: 31.05.2013 21:44 Uhr »
...
Es ging lediglich um diese, wie ich finde und das muss nicht jeder so empfinden, nicht grade sensiblen Satz. Das ist auch schon alles. Vorallem habe ich diese Fragen nicht gestellt, um sie von jemand recherchiert zu bekommen oder beantwortet zu bekommen, das warn nur vermutungsfragen die ich einfach, aufgeschrieben habe. Wenn dann jemand schreibt, ich soll nicht so viele Fragen stellen, dann klingt das für mich nicht gerade so als würden meine Beiträge irgendwie interssant sein sondern einfach nur lästig zum beantworten, was keiner tun muss.
So, nochmal. Es ging hier nicht um Lestrade selber, sondern lediglich um diesen Satz und das ist jetzt auch geklärt.
Entschuldige bitte Lestrade!
Eben. Du kannst so viele Fragen stellen, wie du willst. Zumal zu themenfremden Punkten, die nicht du eingebracht hast. Ob der Gefragte darauf antwortet oder nicht, ist seine Sache, aber er kann dir nicht untersagen, Fragen zu stellen, soweit kommt es noch. Und es gibt auch nichts, wofür du dich entschuldigen müsstest.


Zitat
Und jetzt zurück zu Jack!

Hi Anirahtak,
das mit den Kameras stimmt natürlich, aber wenn man sich gut tarnt dann bin ich der Meinung bringt das auch nicht viel. Außer der größe und der Breite hat man dann auch nichts weiters.
Man findet sogar auf die anderen Dinge ein Gegenargument z.b. kann man Handschuhe tragen gegen Fingerabdrücke. EInen Hut gegen die Haare, vllt sogar eine Perrücke.
Wozu ich kein Gegenargument finde, ist das Blut, das kann man nicht planen. Sonst müsste man sich die Hand dick mit Binden einbinden um sich bei einem versehentlichen Schnitt nicht zu verletzten, ich hab keine Ahnung aber ich glaube so könnte man nicht arbeiten zumindest nicht schnell genug ?
Das Auto ist aber auch ein großes Risiko für so jemand, stell dir vor jemand sieht ihn, bei Autofahren um jemand in sein Auto zu locken kann er sich ja nicht "verkleiden" ist ja gleich verdächtig, oder jemand schreibt sich das Kennzeichen auf.
Da das aber auch alles schon vergekommen ist, kann man es doch nicht ganz ausschließen. Ich stelle mir das nur schwierig vor.
MIt einer Prostituierten aber in eine abgelegene Stelle zu gehen, und dann alles zu beachten, kann ich mir schon besser vorstellen.

Liebe Grüße
Ja klar, es dürfte heutzutage keine Kriminellen mehr geben, die ohne Handschuhe ans Werk gehen und das würde ich einem wie dem Ripper auch zutrauen, dass er soviel Vorsicht walten lässt. Damit wären die Fingerabdrücke abgedeckt, DNA-Spuren dürften schwieriger zu verhindern sein, da reicht ja schon ein verlorenes Haar. Er kann ja schlecht im Ganzkörperanzug wie später die Spurensicherung herumlaufen.

Das mit dem Auto stelle ich mir aus Tätersicht auch nicht ungefährlich vor, aus den Gründen, wie du sie nennst. Vor allem, was die Kontaktanbahnung mit dem Opfer betrifft. Für die Tatausführung ist es schon "bequemer", irgendwohin zu fahren, wo man nicht so gestört werden kann wie mitten in der Stadt. Und auch sicherer, vor allem wenn der Täter nicht so diszipliniert ist wie der Ripper und mitten in der Tatausführung aufhören kann.

Allerdings, wenn ich nicht irre, werden die meisten Opfer heutzutage nicht mitten auf der Straße gefunden, sondern eher an abgelegenen Orten oder in Gebäuden. Daher gehe ich davon aus, dass der Ripper mangels Auto gezwungenermaßen mitten auf der Straße seine Taten beging. Die seltene Gelegenheit, in einem Gebäude tätig zu werden, nutzte er dann ja auch. Aber vielleicht unterschätzen heutige Täter die Gefahr auch, beim Opferaufsammeln per Auto gesehen zu werden. Gary Ridgway wurde zB anhand seines Autos erstmals verdächtig. In dem Zusammenhang ist auch Kameraüberwachung schlecht für den Täter.

Was die Taten auf der Straße im Vergleich zu heute angeht, gibt es noch etwas, was ich mich frage. Bei manchen Zeugenaussagen von damals kommt es mir vor, als ob sich die Leute nicht viel um Geräusche gekümmert haben, auch nicht um verdächtige (bspw. Albert Cadosch, aber auch bei anderen ist mir das aufgefallen). In einem Viertel wie diesem bis zu einem gewissen Grad verständlich. Nur frage ich mich, ob heutzutage im Telefonzeitalter jemand vielleicht anders reagiert hätte als damals, wo man auch bei verdächtigen Geräuschen einfach gar nichts tat, anstatt jemanden zu alarmieren.

Schönen Gruß

Offline Angel2ooo

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Re: Jack the Ripper Heute
« Antwort #34 am: 01.06.2013 10:47 Uhr »
Zitat
Allerdings, wenn ich nicht irre, werden die meisten Opfer heutzutage nicht mitten auf der Straße gefunden, sondern eher an abgelegenen Orten oder in Gebäuden. Daher gehe ich davon aus, dass der Ripper mangels Auto gezwungenermaßen mitten auf der Straße seine Taten beging. Die seltene Gelegenheit, in einem Gebäude tätig zu werden, nutzte er dann ja auch. Aber vielleicht unterschätzen heutige Täter die Gefahr auch, beim Opferaufsammeln per Auto gesehen zu werden. Gary Ridgway wurde zB anhand seines Autos erstmals verdächtig. In dem Zusammenhang ist auch Kameraüberwachung schlecht für den Täter.

Ich stimme dir da zu. Jemand in ein Gebäude zu locken ist natürlich einfach aber auch nicht sicher für den Täter, hier könnte auch jemand unverhofft auftauchen und ihn beim verschwinden sehen oder er wird sogar in dem Gebäude gefangen sein und kann nicht fliehen weil er keine Chance hat, z.B. eine Tat im 12 Stockwerk.
Da die Taten von JtR ja alle in der Nähe passierten und ich schon mehrmals hier gelesen habe, dass man alles recht schnell ablaufen konnte, gehe ich davon aus, dass ein Auto hier sowieso unnötig gewesen wäre, das hätte meiner Meinung nach nur aufsehen erregt und den Ripper sehen ja einige als unaufällige Person.
Da haben wir ja ein gutes Bsp, dass gegen ein Auto spricht wie ja schon von uns beiden erwähnt. Egal was man mit seinem Auto in dem Falle macht, es könnte immer überführend sein, klebt man die Kennzeichen ab, auffällig, macht man gestohlene drauf, auffällig usw.

Zitat
Was die Taten auf der Straße im Vergleich zu heute angeht, gibt es noch etwas, was ich mich frage. Bei manchen Zeugenaussagen von damals kommt es mir vor, als ob sich die Leute nicht viel um Geräusche gekümmert haben, auch nicht um verdächtige (bspw. Albert Cadosch, aber auch bei anderen ist mir das aufgefallen). In einem Viertel wie diesem bis zu einem gewissen Grad verständlich. Nur frage ich mich, ob heutzutage im Telefonzeitalter jemand vielleicht anders reagiert hätte als damals, wo man auch bei verdächtigen Geräuschen einfach gar nichts tat, anstatt jemanden zu alarmieren.

Du sagst es, ist auch für mich verständlich, bei dem was dort los gewesen sein muss. Alles voller Betrunkenen, Armen und Prostituierten die manchen sicher auch mal unerwünscht zu nahe kamen. Für die war das wahrscheinlich normal, man hat sich ja nicht mal um den Murderschrei gescheert, weil er wohl öfters vorkam wenn ich das richtig im Kopf habe. Man wollte sich vllt. auch nicht einmischen und das Riskio eingehen selber angegriffen zu werden, Telefon gab es wie du bereits erwähnt hast nicht und Nachts durch die Straße laufen um einen Polizisten zu suchen, weil man grade was gehört hat, ist auch nicht Risikoarm. Der Streit oder was auch immer dort von sich ging hätte sich ja auch in der Zeit schon aufgelöst haben und dann steht man da. Ich glaube da hat jeder nur für sich gelebt und die anderen waren einem egal. Was man sogar noch heute sagen kann, nur dass ich das 1888 besser verstehe, man hatte seine eigenen Probleme und Sorgen, warum wo anders auch noch einmischen und sich Probleme aufhalsen.
Im heutigen Zeitalter ist das mit der Hilfe ja leider nicht unbedingt anders, außer dass man locker jemand von einem ungestörten Ort benachrichtigen kann - auch anonym - ohne gleich mit verwickelt zu werden. Ich denke das machen nur die wenigsten, man kümmert sich nur um sich, das ICH ist wichtiger. Ich kann auch nicht behaupten, dass ich irgendwo eingreiffen würde, rein von meiner Art her würde ich jetzt sofort sagen mach ich! Wenn aber dann die Situation auftritt, bin ich mir nicht mehr so sicher ob ich den Mut hätte irgendwo dazwischen zu gehen..
[/quote]

Liebe Grüße

Offline Isdrasil

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Re: Jack the Ripper Heute
« Antwort #35 am: 03.06.2013 20:10 Uhr »
Hi

Das klingt eventuell nach einem etwas holprigen Vergleich, aber wir waren vor kurzem in New York und hatten eine Unterkunft in Brooklyn, Bedford-Stuywesant. Nicht gerade die beste Gegend. Abends hatten wir wie immer das (vergitterte) Fenster geöffnet, und man hörte eigentlich unentwegt Schreie, Lärm, Streit, lautes Gelächter, Flaschengeklirre, Musik und und und...
Ich denke, man stumpft mit der Zeit gegen diese Geräusche ab, und so stelle ich es mir auch im East End vor. Man kann in solchen Ghettos einfach nicht jedes Geräusch beachten - auch nicht, wenn es ein Schrei sein sollte.

Wollte das noch ergänzend loswerden  ;)

Grüße, Isdrasil

Andromeda1933

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Re: Jack the Ripper Heute
« Antwort #36 am: 03.06.2013 20:23 Uhr »
Dem ist nicht hinzu zu fügen, Isdrasil. Da schreit jemand „Murder“ und als Antwort darauf drehe ich mich um und penne weiter. Links rein-Rechts raus.

Offline Anirahtak

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Re: Jack the Ripper Heute
« Antwort #37 am: 03.06.2013 21:05 Uhr »
Ich stimme dir da zu. Jemand in ein Gebäude zu locken ist natürlich einfach aber auch nicht sicher für den Täter, hier könnte auch jemand unverhofft auftauchen und ihn beim verschwinden sehen oder er wird sogar in dem Gebäude gefangen sein und kann nicht fliehen weil er keine Chance hat, z.B. eine Tat im 12 Stockwerk.
Da die Taten von JtR ja alle in der Nähe passierten und ich schon mehrmals hier gelesen habe, dass man alles recht schnell ablaufen konnte, gehe ich davon aus, dass ein Auto hier sowieso unnötig gewesen wäre, das hätte meiner Meinung nach nur aufsehen erregt und den Ripper sehen ja einige als unaufällige Person.
Da haben wir ja ein gutes Bsp, dass gegen ein Auto spricht wie ja schon von uns beiden erwähnt. Egal was man mit seinem Auto in dem Falle macht, es könnte immer überführend sein, klebt man die Kennzeichen ab, auffällig, macht man gestohlene drauf, auffällig usw.
Mit dem Auto sehe ich aus der Täterperspektive sowohl Vor- als auch Nachteile. Die Kontaktaufnahme mit dem Opfer und die Mitnahme sind auffälliger, anhand des Kennzeichens identifizierbar und somit gefährlicher als als Passant. Aber die Tatausführung weit ab an einem menschenleeren Ort dürfte "praktischer" und sicherer sein. Außerdem kann er sich danach schneller vom Tatort entfernen. Ob der Ripper ab dem Autozeitalter trotzdem ohne unterwegs gewesen wäre, da bin ich mir nicht so sicher. Zu seiner Zeit blieb ihm halt nichts anderes übrig, als sich in einem eingeschränkten Umkreis zu bewegen. Im Rahmen seiner Unauffälligkeit -von der ich ebenfalls ausgehe- hätte er vielleicht ideale Orte gefunden, wo es nicht viele Zeugen gibt und es trotzdem Opfer zur Mitnahme im Auto gegeben hätte. Die Daten seiner Morde liegen zum Teil ja recht weit auseinander, was natürlich die unterschiedlichsten Gründe haben kann. Aber eventuell besaß er die Geduld, abzuwarten, dass eine Situation für ihn stimmig war, auch von seinem subjektiven Sicherheitsgefühl her, und so würde ich nicht ausschließen, dass er heute das gleiche auch mit dem Auto durchführen könnte.

Zitat
Du sagst es, ist auch für mich verständlich, bei dem was dort los gewesen sein muss. Alles voller Betrunkenen, Armen und Prostituierten die manchen sicher auch mal unerwünscht zu nahe kamen. Für die war das wahrscheinlich normal, man hat sich ja nicht mal um den Murderschrei gescheert, weil er wohl öfters vorkam wenn ich das richtig im Kopf habe.
So wurde es begründet, ja. Andererseits, wenn ein solcher Schrei so alltäglich war, weshalb hielt man ihn trotzdem für erwähnenswert? Was einem gewohnheitsmäßig zum einen Ohr rein und zum anderen wieder rausgeht, sollte doch nicht erinnerungswürdig und erwähnenswert sein? Ich halte es für möglich, dass man sich sein Nicht-Reagieren so vor sich selbst und anderen schön redete, in Wirklichkeit aber doch ein schlechtes Gewissen hatte.

Zitat
Man wollte sich vllt. auch nicht einmischen und das Riskio eingehen selber angegriffen zu werden, Telefon gab es wie du bereits erwähnt hast nicht und Nachts durch die Straße laufen um einen Polizisten zu suchen, weil man grade was gehört hat, ist auch nicht Risikoarm. Der Streit oder was auch immer dort von sich ging hätte sich ja auch in der Zeit schon aufgelöst haben und dann steht man da. Ich glaube da hat jeder nur für sich gelebt und die anderen waren einem egal. Was man sogar noch heute sagen kann, nur dass ich das 1888 besser verstehe, man hatte seine eigenen Probleme und Sorgen, warum wo anders auch noch einmischen und sich Probleme aufhalsen.
Im heutigen Zeitalter ist das mit der Hilfe ja leider nicht unbedingt anders, außer dass man locker jemand von einem ungestörten Ort benachrichtigen kann - auch anonym - ohne gleich mit verwickelt zu werden. Ich denke das machen nur die wenigsten, man kümmert sich nur um sich, das ICH ist wichtiger. Ich kann auch nicht behaupten, dass ich irgendwo eingreiffen würde, rein von meiner Art her würde ich jetzt sofort sagen mach ich! Wenn aber dann die Situation auftritt, bin ich mir nicht mehr so sicher ob ich den Mut hätte irgendwo dazwischen zu gehen..

Liebe Grüße
Genau das meine ich. Und ja, auch heute ist es nicht unbedingt weit her mit Zivilcourage. Nur frage ich mich, ob die Hemmungen damals nicht noch höher waren als heute und zwar genau wegen dieses Mangels an Telefonen.

Schönen Gruß

Offline Isdrasil

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Re: Jack the Ripper Heute
« Antwort #38 am: 04.06.2013 06:23 Uhr »
Hi

Dem ist nicht hinzu zu fügen, Isdrasil. Da schreit jemand „Murder“ und als Antwort darauf drehe ich mich um und penne weiter. Links rein-Rechts raus.

Ja, so ist das leider. Ich denke, eine andere Sache spielt auch noch eine Rolle: Wir reden davon, dass "Murder"-Schreie an der Tagesordnung waren. Dennoch gab es beileibe nicht jede Nacht einen Mord. Wenn man also beinahe jede Nacht solche und ähnliche Schreie hört, im Endeffekt ist aber (subjektiv) nichts passiert, dann hört die Reaktion irgendwann auf. Ich würde das nicht als Gleichgültigkeit bezeichnen, es ist eher wie gesagt eine Gewohnheit und das erlernte Verhalten, einfach nicht auf alles reagieren zu können. Gedanken macht man sich eventuell dennoch, schiebt sie aber beiseite. Gleichgültigkeit würde für mich bedeuten, dass es einem egal wäre, was dort draußen gerade geschieht. Da stimme ich also Ani zu, man rechtfertigt sich wohl auch in gewisser Weise vor sich selbst.
Und so schaffen sich die Großstadt und das Ghetto ihre eigene Form der Nichtbeachtung. "Irgendeiner wird schon reagieren, und wenn nicht: War ja sowieso nichts!"
(ich hoffe, dein Kommentar war nicht auf unsere Reaktion in New York bezogen...wir hörten jedenfalls keine "Murderschreie" oder Schreie, die auf Gewalt deuten lassen. Das sollte nur als holpriger Vergleich dienen, wie man gegen solche Geräusche abstumpft...)

Das der "Murder"-Schrei in der Mordnacht an Kelly wahrgenommen wurde, liegt wohl auch daran, dass man sich am Ende doch noch erinnert, ob man von einem Schrei oder Besoffenen geweckt wurde, auch wenn man zu diesem Zeitpunkt dem ganzen keine nähere Bedeutung oder Beachtung zugemessen hat.

Grüße, Isdrasil

Andromeda1933

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Re: Jack the Ripper Heute
« Antwort #39 am: 04.06.2013 08:32 Uhr »
1887 gab es angeblich keinen Mord in Whitechapel. 1888 war dann der Teufel los. Da wird die Frau Cox ? (glaube ich) nachts von ihrer Katze geweckt, hört „Oh Murder“ und schläft weiter, weil man solche Schreie angeblich oft im East End hörte.
Verstehe ich nicht ganz. Also im Jahr davor gab es keinen Mord (und wohl auch wenig Anlass dazu, dies nachts zu rufen). Im November 1888 war jedoch das East End terrorisiert durch mindestens 4 Morde (damals zählten Tabram und Smith auch mit zu den Opfern). Ich könnte mir eher vorstellen, das nachts bei einem Ruf „Mord“ dort dutzende Fenster aufgegangen wären. Aber die Frau kriegt ihren Hintern nicht aus dem Bett und schläft weiter. Ja, ihre Erklärung klingt für mich auch nach schlechten Gewissen, zumal ihr bewusst gewesen sein sollte, dass der Ruf aus dem gleichen Haus und nicht von draußen kam.

PS: andererseits frage ich mich, warum sie es überhaupt erwähnte, wenn sie ein schlechtes Gewissen hatte. Hoffte sie, ihre Zeitangabe könnte nützlich sein und auf diese Weise hätte sie etwas „gut machen“ können?

Offline Angel2ooo

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Re: Jack the Ripper Heute
« Antwort #40 am: 04.06.2013 11:23 Uhr »
1887 gab es angeblich keinen Mord in Whitechapel. 1888 war dann der Teufel los. Da wird die Frau Cox ? (glaube ich) nachts von ihrer Katze geweckt, hört „Oh Murder“ und schläft weiter, weil man solche Schreie angeblich oft im East End hörte.
Verstehe ich nicht ganz. Also im Jahr davor gab es keinen Mord (und wohl auch wenig Anlass dazu, dies nachts zu rufen). Im November 1888 war jedoch das East End terrorisiert durch mindestens 4 Morde (damals zählten Tabram und Smith auch mit zu den Opfern). Ich könnte mir eher vorstellen, das nachts bei einem Ruf „Mord“ dort dutzende Fenster aufgegangen wären. Aber die Frau kriegt ihren Hintern nicht aus dem Bett und schläft weiter. Ja, ihre Erklärung klingt für mich auch nach schlechten Gewissen, zumal ihr bewusst gewesen sein sollte, dass der Ruf aus dem gleichen Haus und nicht von draußen kam.

PS: andererseits frage ich mich, warum sie es überhaupt erwähnte, wenn sie ein schlechtes Gewissen hatte. Hoffte sie, ihre Zeitangabe könnte nützlich sein und auf diese Weise hätte sie etwas „gut machen“ können?

Angeblich. Ein kleines feines Wort, das wir nicht außer Acht lassen dürfen. Ich persönlich schenke dem nicht viel glauben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass in so einem Viertel gar nichts passiert ist. Was meinen Gedanken unterstützt ist übrigens folgende Aussage:

Zitat
hallo alle zusammen,

1887 war übrigens (n-) (d)-och ein mord.
der name wird vielleicht einigen bekannt vorkommen.

israel LIPSKI...

...ermordet miriam angel in der 16 batty street (seitenstrasse der commercial road). --> sie wurde zwar "nur" vergiftet, trotzdem ein mord der nicht gelistet wurde - soviel zum thema glaubwürdigkeit der todesstatistik.

gruss
thomas.

Die Aussage von Frau Cox ist also gar nicht so ohne.
Weil der Schrei aus dem selben Haus kam, muss ja nichts heißen. Männer haben ihre Frauen sicher früher schon geschlagen. Es könnte doch sein, dass sie es als sowas abtat. Keiner konnte ja ahnen, um was es wirklich ging bzw. wissen wir ja gar nicht ob der Schrei wirklich von Kelly kam.

Offline Isdrasil

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Re: Jack the Ripper Heute
« Antwort #41 am: 04.06.2013 12:13 Uhr »
Ich könnte mir eher vorstellen, das nachts bei einem Ruf „Mord“ dort dutzende Fenster aufgegangen wären. Aber die Frau kriegt ihren Hintern nicht aus dem Bett und schläft weiter.

...oder eben dass es auch im Jahr davor zahllose Murder-Schreie nachts gab, aber eben nie ein Mord geschah.  ;)

Vielleicht waren Murder-Schreie ja nichts außergewöhnliches. Wie Angel schon schrieb, bei Schlägereien hat vielleicht auch öfters mal einer "Murder" gerufen. Eine Prostituierte, die zu aufdringlich belästigt wurde, kann diesen Schrei auch mal von sich gegeben haben. Diesem Schrei muss man also nicht unbedingt die Bedeutung beigemessen haben, die er einen Tag danach erhielt.

Nicht falsch verstehen: Natürlich finde ich es auf gut deutsch gesagt unter aller Sau, dass sich bei diesem (angeblichen) Schrei keiner wenigstens mal zum Fenster bemühte. Aber das sind nunmal die Regeln eines Ghettos und ich halte es nicht für außergewöhnlich, dass Prater (nachträglich editiert und der Fairness halber vermerkt. Danke Lestrade!) weiterschlief.

Grüße, Isdrasil  
« Letzte Änderung: 04.06.2013 16:30 Uhr von Isdrasil »

Offline Isdrasil

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Re: Jack the Ripper Heute
« Antwort #42 am: 04.06.2013 12:20 Uhr »
@Angel: Ich will dir auch nochmal die Anfangsfrage beantworten.

Halte ich also solch eine Mordserie wie damals in London auch heute noch für möglich?

Ich denke, hier muss man eine Differenzierung vornehmen:
Die Morde an sich, also die Ausführung, halte ich natürlich heute noch für möglich, und sie geschehen in regelmäßigen Abständen rund um den Globus. Das Aufschlitzen der Opfer scheint eine zeitlose Fantasie zu sein, die sich losgelöst von gesellschaftlichen und kulturellen Umständen in der Psyche mancher Menschen einnistet. Dies liegt wohl daran, dass gerade das Ausweiden des Opfers ein Vorgang ist, der uns Menschen in der gesamten Evolutionsgeschichte begleitet hat und unabdingbar für ein Bestehen in der Natur ist. Die Unterschiede zwischen einzelnen Tatfantasien erkennt man im Vergleich: Hat ein Täter zum Beispiel die Fantasie, seinem Opfer eine Kugel in den Kopf zu jagen, so ist diese Fantasie relativ „modern“ und eine Weiterentwicklung alter Instinkte und Triebe. Hier gibt es durchaus gesellschaftliche Unterschiede.
Deswegen denke ich, dass die Verstümmelung und die Ausweidung der Opfer extrem tief im Unterbewusstsein des Täters verankert sind.
Solche tiefen Fantasien wird es immer geben, solange es uns Menschen gibt, und selbst in ihrer Ausführung werden sie sich nicht großartig verändern. Es wird immer den Täter geben, der in direktem Kontakt zum Opfer treten muss, der daher die Anonymität sucht und bewahren möchte (daher auch selten das Opfer persönlich kennt), der wissen muss, dass ihn gerade das Ausweiden erregt, und der die Tat ausüben wird, während das Opfer höchstwahrscheinlich auf dem Boden liegt, einem neutralen und anonymen Boden. Auch wenn das aufgrund der Öffentlichkeit der Rippermorde paradox klingen mag, die Anonymität ist in meinen Augen auch ein wichtiges Kriterium für den Ripper, und Entpersonifizierung spielt bei dieser Art von Taten eine große Rolle. Morde dieser Art im unmittelbaren persönlichen Umfeld stellen eher die Ausnahme dar (es ist natürlich auch eine Frage der Täterperson an sich, inwieweit sie sich von den anderen emotional abgrenzen kann). Deshalb erkläre ich mir auch bei Kelly die extrem anmutende Ausführung der Tat und gerade die Gesichtsverstümmelungen durch einen Hauch zuviel „erlebte Persönlichkeit des Opfers“. Da steckt viel Wut mit drin, dass die Tat diesmal nicht zu einer für den Täter als anonym empfundenen Situation auf offener Strasse führte.
Jedenfalls gibt es diese Morde oft genug, und sie finden auch heutzutage noch auf offenen Straßen oder Feldwegen statt, und auch heutzutage sind die Opfer dem Täter unbekannte Prostituierte, Anhalterinnen oder Menschen, mit denen man in der Anonymität des Internets äußerst schnell Treffen arrangiert hat (ein zu langes Warten würde wieder zuviel Persönlichkeit bedeuten). Die Morde an sich sind also durchaus heute noch möglich, denn sie finden statt und gehören zu einer Grundkategorie von Mordausprägungen. Auch in den heutigen Großstädten halte ich dies für möglich, wenn sich die Taten auch stärker nach außen (in Randgebiete, Stadtparks etc.) verlagern, was einfach an veränderten urbanen Gewohnheiten („the city never sleeps“) und gewachsener Mobilität liegt.

Dann wären da noch die Ereignisse nach der Tat: Die Ermittlungsarbeiten, die Aufklärung.
Hier gab und gibt es immense Fortschritte, und bei diesem Punkt fasse ich mich mal kurz: Ich denke, es werden heute tatsächlich bedeutend mehr Morde aufgeklärt, innerhalb Deutschlands schreitet die Verknüpfung einzelner Bundesländer stark voran, der nächste Schritt Europa wird wohl auch immer weiter ausgebaut. Also halte ich eine ungeklärte Mordserie in einem solch kleinen Gebiet einer Großstadt für unwahrscheinlich.
Die Morde könnten wohl wieder geschehen, auch wenn die Täter natürlich dazulernen und weiter streuen etc, aber die Rippermorde 1:1 auf heutige Verhältnisse übertragen würden wohl (auch von offizieller Seite) aufgeklärt werden.

Grüße, Isdrasil

Offline Angel2ooo

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Re: Jack the Ripper Heute
« Antwort #43 am: 04.06.2013 12:43 Uhr »
Dann wären da noch die Ereignisse nach der Tat: Die Ermittlungsarbeiten, die Aufklärung.
Hier gab und gibt es immense Fortschritte, und bei diesem Punkt fasse ich mich mal kurz: Ich denke, es werden heute tatsächlich bedeutend mehr Morde aufgeklärt, innerhalb Deutschlands schreitet die Verknüpfung einzelner Bundesländer stark voran, der nächste Schritt Europa wird wohl auch immer weiter ausgebaut. Also halte ich eine ungeklärte Mordserie in einem solch kleinen Gebiet einer Großstadt für unwahrscheinlich.
Die Morde könnten wohl wieder geschehen, auch wenn die Täter natürlich dazulernen und weiter streuen etc, aber die Rippermorde 1:1 auf heutige Verhältnisse übertragen würden wohl (auch von offizieller Seite) aufgeklärt werden.

Grüße, Isdrasil

Danke, dir für deine ausführliche Antwort.  :good:

Eine Frage hätte ich da aber noch an dich.
Anirahtak und ich haben ja schon ein bisschen darüber gesprochen.
Wie stellst du dir vor, könnte ein solcher "Ripper" heute zugange sein.
Also, zieht er mim Auto los geht dann aber die GGefahr ein, dass man ihn filmt?
Oder trifft er sich mit ihnen gleich im "Busch"? Ich glaube das ist zu leichtsinnig von einem Opfer.
Ich kenn mich ja nicht so aus in der Branche aber haben Prostituierte nicht heute die Aussicht auf "bessere" Kundschaft wie damals z.B. im East End wo sie mit jedem mitgehen "mussten" um was zu verdienen?

Offline Angel2ooo

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Re: Jack the Ripper Heute
« Antwort #44 am: 04.06.2013 13:10 Uhr »
Mit dem Auto sehe ich aus der Täterperspektive sowohl Vor- als auch Nachteile. Die Kontaktaufnahme mit dem Opfer und die Mitnahme sind auffälliger, anhand des Kennzeichens identifizierbar und somit gefährlicher als als Passant. Aber die Tatausführung weit ab an einem menschenleeren Ort dürfte "praktischer" und sicherer sein. Außerdem kann er sich danach schneller vom Tatort entfernen. Ob der Ripper ab dem Autozeitalter trotzdem ohne unterwegs gewesen wäre, da bin ich mir nicht so sicher. Zu seiner Zeit blieb ihm halt nichts anderes übrig, als sich in einem eingeschränkten Umkreis zu bewegen. Im Rahmen seiner Unauffälligkeit -von der ich ebenfalls ausgehe- hätte er vielleicht ideale Orte gefunden, wo es nicht viele Zeugen gibt und es trotzdem Opfer zur Mitnahme im Auto gegeben hätte. Die Daten seiner Morde liegen zum Teil ja recht weit auseinander, was natürlich die unterschiedlichsten Gründe haben kann. Aber eventuell besaß er die Geduld, abzuwarten, dass eine Situation für ihn stimmig war, auch von seinem subjektiven Sicherheitsgefühl her, und so würde ich nicht ausschließen, dass er heute das gleiche auch mit dem Auto durchführen könnte.

Ein Auto ist natürlich, praktisch um damit in einen Wald oder sowas zu fahren das ist schon richtig. Lassen wir mal die Kamera aus dem Spiel und gehen davon aus das Kennzeichen hat sich auch keiner gemerkt. Die Tat passiert. Wenn es im Wald jetzt aber feuchte Erde gab, dann hat man die Reifenspuren und damit kann man auch zum Täter kommen. Wie erklärt man dann sein dreckiges Auto oder Spuren im Auto. Man kann es natürlich waschen klar, aber innen geht das nicht so einfach. Nur als Beispiel ich habe meine Fußböden im Auto versucht zu saugen, dabei blieb aber genug übrig womit man hätte arbeiten können. Ich finde ein Auto könnte zu viele Spuren hinterlassen und seien es nur ein paar Brocken der Walderde da könnte man schon ein bisschen in Erklärungsnot kommen..
Ohne ein Auto kann man sich außerdem viel besser verstecken vorallem an abgelegenen Orten hört man was springt man einfach schnell in Busch, aber was würde man mit dem Auto machen? Das kann man ja nicht einfach so verstecken?

Zitat
So wurde es begründet, ja. Andererseits, wenn ein solcher Schrei so alltäglich war, weshalb hielt man ihn trotzdem für erwähnenswert? Was einem gewohnheitsmäßig zum einen Ohr rein und zum anderen wieder rausgeht, sollte doch nicht erinnerungswürdig und erwähnenswert sein? Ich halte es für möglich, dass man sich sein Nicht-Reagieren so vor sich selbst und anderen schön redete, in Wirklichkeit aber doch ein schlechtes Gewissen hatte.

Hierzu hat Lestrade was interessantes geschrieben:
Zitat
Verlässt er Kelly und trifft auf diesen Mann, den Killer und erfährt am nächsten Tag vom Tod der Person (Kelly), mit der er vorher noch Verkehr hatte, dann könnte ihn das geschockt haben.
Genauso könnte es doch auch bei Cox gewesen sein, sie hört den schrei, es interessiert sie aber nicht. Sie erfährt von Kellys Tod und ist ebenso geschockt, dass es ihr wieder einfällt.

Zitat
Genau das meine ich. Und ja, auch heute ist es nicht unbedingt weit her mit Zivilcourage. Nur frage ich mich, ob die Hemmungen damals nicht noch höher waren als heute und zwar genau wegen dieses Mangels an Telefonen.

  • Ein Pärchen streitet sich auf der Straße. Was genau sehe ich?
   Ein Liebespaar, das sich uneins ist, oder einen Mann, der eine Frau belästigt?

Das erinnert mich an Israel Schwartz. Man sieht etwas kann es nicht deuten und dann hat man auch noch das Gefühl man ist selber in Gefahr wie Schwartz damals. Da kann ich dir nur zustimmen mit den Hemmungen früher. Man hat eher das Gefühl wenn man hilft ist man selber dran....