@Thomas,
thanks - jetzt habe ich es auch gefunden. Im übrigen würde ich nicht so locker aufgrund eines einzigen Fotos einer Frau, die wir im Leben nicht kannten, auf Handlungen (Würgen) schließen, die eigentlich nicht belegt sind. Ich denke, Dr K hat, trotz schlampiger Arbeitsweise, nicht einfach alles übersehen.
--> ich schließe auf rein gar nichts, sondern habe lediglich eine vermutung aufgestellt, die es zu diskutieren gilt, oder wie interpretiert man üblicherweise die aussage "was vielleicht darauf hindeuten könnte"?
ziehen wir doch einfach noch zwei weitere aussagen bzgl. tabram hinzu...
...die "illustrated police news" müsstest du jedoch in der konsequenz wegen einer zeitungsente im nachhinein verklagen und sugden einfach das fachwissen aberkennen! .-)
1.
"[..]..being throttled while held down, and the face and head so swollen and distorted in consequence that her real features are not discernible.[..]"
illustrated police news, 18. august 1888
2.
"A number of circumstances indicate that the murderer strangled his victims before resorting to the knife. In most cases no screams were heard. We also know that the women were lying on their backs when their throats were cut and that there was relatively little spillage of blood. The wounds bled out on the ground beside or under the neck, much of the blood accumulating beneath the body and being soaked up by the back of the clothes. Then, in some cases, direct evidence of strangulation was recorded of the bodies. Martha Tabram was found with her hands clenched and her face swollen and distorted. Polly Nichols had a bruise on one side of the neck and an abrasion on the other. Her face was discoloured and her tongue slightly lacerated. Annie Chapman's face was livid and swollen, her tongue swollen and protruding. She, too, had marks on the neck, a bruise on the right side and several scratches in the corresponding position on the left."
Philip Sugden, 1994
@Alex,
Mann, es wäre mir lieber, wenn du deine persönlichen Beispiele von Anfang an zitierst, statt sie “rein theoretisch“ anzuführen.
Dennoch sollten wir unterscheiden, ob jemand schreit, weil er a) Schmerzen hat, b) sich erschrickt oder c) sich vor dem Sterben allgemein fürchtet.
Und wenn du mir jetzt noch einen persönlichen Fall nennst, bei dem ein Opfer bei vollem Bewußtsein lächelnd und ruhig zugesehen hat, wie ihr jemand ein Messer mehr als 30 Mal in den Körper rammte, dann kann ich mir das auch bei Tabram vorstellen. So tu ich es nicht. Denn möglich ist alles, aber wahrscheinlich ist es nicht.
@Thomas,
sich zu überlegen, welches Fachwissen ein Autor besitzt und inwiefern er dazu beser geeignet ist, die Fälle zu verstehen als andere, ist ein interessanter Gedanke, und verdient früher oder später einen eigenen Thread.
Dies ist aber nicht der Inhalt dieses Themas hier und war auch nicht der Inhalt meines Posts.
Mich interessiert hier jetzt nur, was mit Tabram passierte. Und dafür ist einzig und allein Dr Killeen´s Aussage zuständig. Die wir haben. Ein geschwollenes Gesicht und geballte Finger sind keine Anzeichen fürs Strangulieren. Und Dr Killeen sagte es ja auch nicht.
Wie Hände oder Finger von Opfern aussehen, die Zeit haben, sich zu verteidigen, besprachen wir ja schon mal. Verkrampfte Hände sind nicht gut geeignet, scih zu verteidigen. Allerdings durchaus des Ergebnis eines schnellen Todes.
Aufgedunsene Gesichter sind sehr häufig die Folge von Fehlernährung oder Übergewicht. Und schlank sieht Tabram nicht aus.
Wenn ein aufgedunsenes Gesicht ein Zeichen für stranguliert ist, dann haben Millionen Menschen auf dieser Welt mehr als nur ein Gewichtsproblem: sie sind demnach bereits tot oder zumidestens bis zur Bewußtlosigkeit gewürgt worden.
Scherz beiseite: Dr Killeen erwähnte in seiner Aussage mit keiner Silbe irgendwelche Würgemale. Weshalb wir ruhig davon ausgehen können, daß Tabram keine aufwies und deshalb auch nicht gewürgt wurde. Dr Killeen ist für mich bei dieser Tat derjenige, auf dessen Aussage ich mich verlasse.
Interessant hingegen dein Zitat:
1. "[..]..being throttled while held down, and the face and head so swollen and distorted in consequence that her real features are not discernible.[..]" illustrated police news, 18. august 1888
Einfach deshalb, weil ich mich frage, wer es geschrieben hat. Dr Killeen? Warum sagt er nichts davon im Inquest?
Doch jemand anderer? Wer? Wer schrieb überhaupt für die POLICE NEWS??? War das ein Fachblatt? Oder so eine Art BILD Zeitung? Wie auch immer, solche Aussagen, die von irgend jemanden stammen, der weder die Leiche sah oder untersuchte oder namentlich bekannt ist, sind für die Feststellung, wie Tabram starb, unerheblich.
Ebenso irrelevant für Tabrams Tod sind geschwollene Gesichter oder heraushängende Zungen an anderen Opfern. Selbst wenn Chapman´s Zunge ihren Bauchnabel berührt hätte, ist das kein „Beweis“ für etwas, was Tabram passiert ist.
Sollte mir etwas entgangen sein, bitte ich um Aufklärung. In dem Moment, in dem du mir zeigen kannst, dass Dr Killeen vom Erwürgen ausging, überdenke ich den Fall erneut. Bis dahin halte ich mich an das, das er im Inquest sagte (nachzulesen in der TIMES, 10. Aug 1888)