Wie gut, dass wir hier nur noch auf der persönlichen Ebene diskutieren und dabei die eigentlichen Sachfragen dieser Ebene unterordnen. Es gibt hier die eine Fraktion, die nicht in der Lage ist, von der eigenen Betroffenheit, die aber rein fiktiv ist, zu abstrahieren und es gibt die andere Gruppe, die universelle Regeln akzeptiert und sich in ihrer Argumentation daran orientiert. Dadurch fühlt sich die erste Gruppe provoziert und greift die persönliche Integrität der anderen an.
Leute, das führt zu gar nichts!
Alle müssen sich eigentlich Gedanken darüber machen, ob es ein unverrückbares Recht auf Leben gibt oder nicht. Kommt man zu dem Schluss, dass ein solche Recht existiert, dann kann man staatliche Tötungen nicht akzeptieren, da man sich sonst selbst ad absurdum führen würde. Kommt man zu dem Schluss, dass Leben ein Rechtsgut ist wie jedes andere, über das man auch verfügen und das man einschränken kann, dann kann man auch für die Todesstrafe sein. Man muss sich aber der Konsequenzen bewusst sein. Wenn nämlich das Recht auf Leben einschränkbar ist, dann ist es nur eine Frage des gesellschaftlichen Konsenses, wann eine solche Einschränkung vorgenommen werden darf. Das hat man früher so gemacht. Pferdediebe wurden im Amerika des 19. Jahrhunderts aufgehängt. Autodiebe im Irak der Gegenwart ebenso. Und die Kritik am Hitlerregime reichte auch schon mal dafür aus. Das wird heute keiner mehr wollen, ist aber nur eine Frage der Bewertung. Damit das nicht passieren kann, muss man das Recht auf Leben als uneinschränkbar akzepzieren.
Gruß
Rolf