Guten Morgen Claudia!
Natürlich nehme ich Dinge an oder muss es. Es ist mir lieber als zu mich zu äußern: "mein Gefühl sagt mir, es muss so gewesen sein"
Wo siehst du einen organisierten Täter? Für meinen unorganisierten Täter kann ich zumindest die auf der Straße ermordeten (und zwar an Ort und Stelle) und dort auch einfach liegengelassenen Opfer verweisen. Er hat sie zu nichts gezwungen, hatte also keine Hilfsmittel dabei und ihn störte auch nicht die Polizei. D i e s e r Mann machte sich einfach k e i n e Mühe. Dieses Verhalten läßt Rückschlüsse auf sein Leben zu. Da hatte er wohl nichts zu "verwalten". Die Chance hier einen netten, sauberen und fürsorglichen Familienvater als Täter zu finden, der seinen Alltag penibel plante, sehe ich als nahezu bei null an. Ein unorganisierter Täter kann sicherlich lernen organisierter zu werden und da hatte der Ripper allen Grund zu. Er hatte sich da auch verbessert indem er Kelly in einem Raum ermordete wo sie nicht sofort gefunden werden konnte. Täter lernen eben auch, viel dürfte es aber bei ihm nicht gewesen sein. Ein organisierter Täter verändert sich aber nicht zum schlechten, zum unorganisierten Täter, er kann Fehler machen ja aber wo erkennst du solche Tatabläufe beim Ripper? Nichols, Chapman möglicherweise Tabram waren genau wie der DoubleEvent, vom gleichen Verlaufstypus. Diese Unorganisiertheit stellt keine Ausnahme da. Eben weil der Täter so war. Wenn man anfing das zu unterteilen sollte doch wohl keine Rolle spielen. Profiling gab es damals auch nicht. Wollen wir jetzt sagen, was es damals nicht gab nutzen wir eben heute nicht? Was ist das für eine Art? Organisierte oder weniger organisierte Menschen gab es schon immer. Ich verstehe nicht was du da willst.
Betrunkene Prostituierte waren für ihn die leichtesten Opfer. Was war dann seine "Mission"? Kein Hass? Ich frage erneut, wie diese armen Frauen ausgesehen hätten, wenn Hass, wie du ihn dir vorstellen musst, im Spiel gewesen wäre. Der Gründe, warum Menschen wie der Ripper solche grauenvollen Taten begehen, haben ihren Beginn in frühester Kindheit und manifestieren sich später immer mehr. Jack the Ripper´s Hass gegenüber der Prostitution oder gewissen Prostituierten entstand in seiner Kindheit, sonst hätte dieser sich nicht so tief eingegraben. Demzufolge dürfte seine Mutter, Oma, Schwestern, Tante oder irgendwelche anderen weiblichen Erziehungsberechtigten einen sehr traumatischen Eindruck bei ihm hinterlassen haben. Wie eine alkoholkranke Mutter, die Männer wie die Unterwäsche wechselte oder eine inaktiven bzw. fehlenden Vater. Oder wie denkst du, entstehen solche Probleme?
Manche Dinge, die in ein Profil oder drumherum von Serienkillern auftauchen, finden wir auch in der ganze normalen Psychologie wieder. Den organisierte oder den unorganisierten Menschen, den Einzelgänger oder den Familienmenschen usw. aber irgendwelche Kriterien muss man ja nun mal erstellen um einen Überblick zu bekommen.
Warum nun ein jüngerer Bruder? Auch hier wieder das Verhalten des 0815 Menschen, so wie sich eben Familien entwickeln. Wir Menschen unterschätzen das enorm. Jeder von uns hat Mutter und Vater und oft meist auch Geschwister. Das sind unsere ersten Beziehungen die uns prägen und unser Leben bestimmen. Niemand kann das von sich weisen, es ist gegen die Natur. Ich habe 6 Geschwister. 5 Schwestern, meine jüngste Schwester ist 5 Jahre älter als ich, wurden zuerst geboren. Bei meiner Geburt war meine älteste Schwester bereits 17 Jahre. Mein einziger Bruder wurde ein Jahr nach mir geboren. Es gab also die 5 Schwestern, einen Break und dann kam ich und mein Bruder. Meine 5 Schwestern würden sich sehr ähneln und zwar jede für sich mit den Schwestern aus einer ähnlichen Familie. Das sind Muster, die man dort im Verhalten annehmen kann, weil es eben ein Teil menschlicher, familärer und persönlicher Entwicklung darstellt. Ich bin der ältere Bruder, der organisiertere, der fürsorgliche, der beschützende, das bringen diese Rollenspiele in einer Familie eben mit sich. Genau weil ich diese Aspekte austrage, gehen diese meinen Bruder ab, bzw.waren nicht so ausgeprägt. Natürlich lernt der Mensch und verändert sich, er reift (hoffentlich) so haben natürlich auch ich und mein Bruder solche Prozesse durchgemacht bzw. sind Zeit Lebens in solchen drin. Der Ripper zeigte eben, das er nicht unbedingt der Leader bzw. "ältere Bruder" war. Ich würde nie den Kopf eines oder mehrere Geschwisterpaare als Ripper erwarten. Ich erkenne da einfach nichts.
Und wie gesagt, besondere Intelligenz sehe ich nirgends in den Tatabläufen, Gerissenheit ja aber Gerissen kann der größte Dummkopf sein. Wenn du Null dazu sagen kannst, muss du weder etwas intelligentes noch etwas geringeres intelligentes erkennen können. Da würde ich an deiner Stelle mal genau hinschauen, weil das kann nicht sein. Dann wärst du ein medizinisches Wunder. Naja, ob dieser Täter unter diesen Umständen Geschlechtsverkehr ausüben konnte, möchte ich wohl stark bezweifeln. Dann hätte er sich komplett umziehen müssen und überhaupt, mit den Hosen bis auf die Knöchel, wäre ein Flucht kaum dringewesen. Hätte er onaniert, hätte man Spuren gefunden und warum sollte er es in die Hosen gehen lassen? Nicht das es ihn nicht erregte, das meine ich nicht, kann ich auch nicht sagen, woher sollen wir das auch wissen? Aber es ist eben ein anderes Lustempfinden bei den Dingen die er getan hat als es Leute wie du und ich es empfinden. Und eben auch mit anderen Abläufen. Ich kann mir da nichts Normales für den Täter vorstellen. Also bleibt das Gegenteilige übrig. Ein großer Redner war dieser Mann bestimmt nicht. Über was sollte er auch großartig reden? Er war Jack the Ripper. Der ist damit nicht hausieren gegangen und hatte kein Background wie ein vielleicht organisierter Täter, der sich hinter seiner biederen Maske doch recht sicher fühlen kann. Der redete vielleicht nach ´nem Glas Bier etwas mehr oder zweien. Den kann ich mir vorstellen, eine halbe Stunde neben einer Prostituierten zu stehen und 3 Worte zu sagen und sonst nur zu starren. Die Prostituierten bestimmen bei solchen Männer die Konversation, nicht umgekehrt.
Nehme es mir nicht übel Claudia aber ich finde man muss nicht unbedingt studiert haben um gewisse Aussagen treffen zu können. Ich habe es schon einige Male erwähnt, ich beanspruche hier nichts auf Richtigkeit. Es sind meine aufrichtigen Gedanken, die ich mir darum mache, manches wird stimmen, manches eben nicht und einiges ist eine Tatsache, wie z.B. das der Täter sich keine Mühe mit seine Opfern machte. Angesprochen, plötzlich angegriffen, ermordet, verstümmelt, liegengelassen und weg. Das er mit Organen keine Tagesreise machte dürfte doch klar sein. Der war bequem, gab sich keine Mühe, diese Art von Täter "reist" nirgendwo hin. Das war ein Local Man. Diskutieren können wir hier über alles. Wenn man allerdings dies nicht glaubt und jenes, das nicht sein kann und das auch nicht und man da null erkennt usw. und so fort, dann erzähl uns doch mal im Detail, wie du dir die einzelnen Dinge erklärst. Dann wird die Geschichte hier vielleicht auch ausgewogener, in jeglicher Hinsicht.
Liebe Grüße,
Lestrade.