Autor Thema: Das GSG  (Gelesen 50048 mal)

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Stordfield

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Re: Das GSG
« Antwort #30 am: 27.07.2010 09:31 Uhr »
Hallo!

Der Typ, der mir für JtR vorschwebt, kommuniziert mit niemandem, auch nicht indirekt. Einer der Gründe dafür ist, dass er es überhaupt nicht kann, schon gar nicht in der Verfassung, in der er sich während der Mordserie befand (ein emotionales Chaos).
Irgendwo hier im Forum las ich die Meinung eines Mitgliedes, der fragte, warum sich irgendjemand über so eine Schmiererei aufregen sollte. Dem schließe ich mich an. Wie panopticon bereits ausführte, waren diese Graffiti nicht gerade selten. Neben so Sachen wie "John ist doof" und "Betty ist eine Hure" dürfte der überwiegende Teil dieser Kritzeleien in dieser Gegend doch wohl antisemitisch gewesen sein. Was sollte denn passieren, wenn jemand das GSG gelesen hätte? Ein Volksaufstand? Sicher nicht.

Gruß Stordfield

Offline Claudia

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Re: Das GSG
« Antwort #31 am: 27.07.2010 09:45 Uhr »
Hi Stordfield :icon_bussi:!

Schmierereien waren sicherlich nicht selten, solche doppeldeutigen aber wohl schon (auch heute sind solche "Botschaften" meist anderer, direkterer Art.)
Ich persönlich bin mir sicher, daß solch eine Botschaft aufgefallen wäre, hätte sie schon am Vortag dort gestanden, ich gehe auch davon aus, daß zumindest die Bewohner dieses Hauses sehr genau registriert haben, was dort stand, sowas registriert man, gerade als betroffene und beschimpfte Personengruppe, man gibt vielleicht irgendwann den Widerstand auf, aber ignorieren? Kann ich mir schwer vorstellen...
Zumal es ja auch einen Grund zum Wegwischen gegeben haben muss. Wäre dort die ganze Hauswand voller solcher Sprüche gewesen, dann hätte dieser eine bestimmt nicht solches Aufsehen erregt...

Grüße, Claudia

Offline Claudia

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Re: Das GSG
« Antwort #32 am: 27.07.2010 10:00 Uhr »
@KVN:

Na, der Spruch bezieht sich doch (meines Erachtens) auf die Tat.
Oder zumindest auf etwas, dessen die Juden Schuld haben könnten, sollten oder was auch immer.
Das ist doch keine "normale" antisemitische Schmiererei, da würde ich eher sowas wie "Judenschweine" oder so erwarten.
Meines Erachtens ging es dem Täter darum, auch mittels der Schürze, den Bezug zur Tat herzustellen.

Ich meine, selbst im dritten Reich , man schaue sich die dortigen Schmierereien an, wurde von Antisemiten nicht derart merkwürdig skandiert, solche Menschen sind doch IMMER auf eingängige Parolen aus, oder?
Ich glaub nicht, daß es damals anders war und eben deshalb sticht dieses GSG heraus...

Grüße, Claudia

Stordfield

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Re: Das GSG
« Antwort #33 am: 27.07.2010 10:05 Uhr »
Hallo Claudia!  :blumenstrauss:

                                                                       
Wäre dort die ganze Hauswand voller solcher Sprüche gewesen, dann hätte dieser eine bestimmt nicht solches Aufsehen erregt...

Vielleicht.
Aber wie viele Leute waren denn dort überhaupt des Lesens mächtig?
Und Aufsehen hat es ja genau genommen gar nicht gegeben. Die ganze Verwirrung entstand ja eigentlich nur durch das Wegwischen. Und wäre dies genauso gehandhabt worden, wenn man wirklich davon ausgegangen wäre, dass die Nachricht vom Ripper stammte? Das Entfernen geschah doch eigentlich aus politischen Gründen (welche für mich völlig übertrieben wurden). Wäre das GSG für kriminaltechnisch relevant erachtet worden, hätte man das bestimmt nicht getan.
Aber wie immer ist dies meine persönliche Ansicht und selbstverständlich nicht unumstößlich.  :icon_smile:

Gruß Stordfield


KvN

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Re: Das GSG
« Antwort #34 am: 27.07.2010 12:47 Uhr »
Danke für die AW! Okay, Antisemitismus in Hexametern ist vielleicht ungewöhnlich, ansonsten teile ich aber Stordfields Ansicht. Hätte der Täter echt so viel Risiko auf sich genommen für einen eher aussagelosen Satz? Schließlich hatte er ja die Schürze bei sich...Die mir übrigens auch nicht aus dem Kopf geht: Wenn es tatsächlich die Hälfte einer Schürze war, wie sie damals getragen wurde, dann wäre das ja ein Riesenteil gewesen. Wofür? Für eine Niere und den Teil einer Gebärmutter?

Grüße

Offline Lestrade

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Re: Das GSG
« Antwort #35 am: 27.07.2010 13:19 Uhr »
Unterm Strich müssen wir wohl davon ausgehen, dass das Graffiti nicht vom Täter stammte. Erstens, durch die Aussage die Stordfield zum Besten gab, nämlich das solche ein Täter sehr unwahrscheinlich kommunizieren würde und zweitens, Swanson´s Behauptung, dass das Graffiti doch bereits recht verschwommen war. Durch den Regen in dieser Nacht, war das ja auch möglich. Der Satz war vielleicht nur ein paar Stunden alt aber eben nicht so frisch, das es unbedingt dem Täter zuzuordnen wäre. Und ja, die Polizei machte zwar einige Fehler aber ich denke auch (da stimme ich erneut Stordfield zu), wenn ihnen das Graffiti wirklich so wichtig gewesen wäre, hätten sie es nicht so schnell entfernt. Zum gefalteten Schürzenteil habe ich leider auch nichts gefunden. Kann sein, dass wir uns da in unseren Erinnerungen getäuscht haben. Warum er es überhaupt mitnahm, ich weiß es nicht. Einiges haben wir bereits angesprochen. Sollte wirklich nur eine Ecke mit Blut getränkt gewesen sein, besteht auch die Möglichkeit, das der Täter sich selbst verletzt hatte. Immerhin dürfte das Messer immens scharf gewesen sein. Vielleicht drückte er es auf eine Stelle um die Blutung zu stoppen. Und wenn Major Smith Meinung wirklich stimmen sollte und am Brunnen, nahe Dorset Street, in der Tat noch Blut gefunden wurde, dann könnte es auch vom Täter selbst gestammt haben. Eine solche Verletzung könnte auch ein Grund gewesen sein, nicht gleich nach Hause zurückzukehren sondern sich weiter auf den Straßen Whitechapels zu bewegen. Schade das dieses Beweisstück unauffindbar ist. Heute wäre es ja ein leichtes festzustellen, Mann oder Frau. Denn warum sollte er es mitnehmen?

Möglichkeit 1: Als Trophäe. Aber warum wirft er es dann weg?
Möglichkeit 2: Als Transportmittel. Möglich aber auch hier die Entsorgung. Wie bereits hier neulich besprochen, das es besser für ihn war, es nicht mit den Organen zuzammenzulassen. Allerdings sehr phantasiebeladen von mir geschildert.
Möglichkeit 3: Er verletzte sich und was würde dann näherliegen, etwas von der Schürze abzuschneiden um es als Verbandmittel zu nutzen oder für eine Art Druckverband. Long suchte ja nach weiteren Blutspuren, möglich das er davon ausging, jemand hatte sich verletzt oder wurde verletzt und bräuchte Hilfe. Vom den Morden wußte er ja noch nichts. Und ehrlich, jeder der von uns ein Tuch findet (mit erheblich Blut daran), der schaut sich doch auch ersteinmal um ob jemand Hilfe braucht. Wir gehen doch nicht von einem schweren Verbrechen aus oder das jemand Organe damit transportiert hätte. Solch eine mögliche Verletzung könnte auch erklären, warum die Gesichtsverletzungen bei Eddowes nicht den schlimmen Grad wie bei Kelly erreichten. Es hätte den Täter am Ende behindern können. Auf so etwas war er nicht garantiert nicht vorbereitet. Auf dem Teil wurden auch Kotspuren entdeckt. Vielleicht bemerkte er das erst nach einiger Zeit des Tragens und warf es schnell weg. Ein Grund sich besonders intensiv die Hände zu waschen oder die Wunde ebenfalls gründlich mit Wasser auszuspülen. Wie gesagt, wenn Smith Äußerung stimmte, gab es nicht wenig Blut an diesem Brunnen.
Wer wartet mit Besonnenheit, der wird belohnt zur rechten Zeit...

Stordfield

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Re: Das GSG
« Antwort #36 am: 27.07.2010 15:58 Uhr »
Hallo Lestrade!

Die Sache mit der Selbstverletzung "gefällt" mir.  :icon_thumb: Das wäre nämlich noch ein Grund, warum der Ripper sich wohl kaum hingestellt und irgendwelche Parolen an die Wände geschmiert hätte.
Weißt Du übrigens vielleicht, ob in der näheren Umgebung und im Zusammenhang mit dem GSG auch andere Graffiti für austilgungswert empfunden wurden? Schickten die Polizeioberen eventuell einen PC mit Schwamm und Eimerchen los, der alle judenfeindlichen Sprüche löschte? Und wenn nicht, warum eigentlich nicht?  :icon_wink:

Gruß Stordfield

Offline Lestrade

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Re: Das GSG
« Antwort #37 am: 27.07.2010 17:00 Uhr »
Oh Stordfield! Das weiß ich jetzt nicht. Ehrlich gesagt, bin ich auch gerade zu faul um nachzuschauen. Solche Fragen gebe ich gerne an panopticon weiter. Für solche Dinge ist er einfach besser gerüstet.

Es würde zumindest einen Sinn machen, schließlich hat er ja im Dunkeln hantiert. Dazu auch Dr. Brown´s Statement. Ich werde nicht ganz schlau daraus. Ihm fielen besonders "frische" Blutspritzer an der Schürze auf, wo er sich nicht sicher war, ob sie von einem Menschen stammten. Wundert mich, es gab ja einiges Blut am Tatort und an Eddowes sowieso. Ob er jetzt die "große" Schürze meinte oder das Teil von der Goulston Street, ich weiß es nicht aber irgendetwas muss ihm aufgefallen sein. Es kann ja nur farblich variert haben oder das Muster der Spritzer sah ungewöhnlich aus, keine Ahnung aber es war ihm eine Erwähnung wert. Passen würde es auf jedenfall zu einer andersartigen Verletzung einer anderen Person.
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Offline panopticon

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Re: Das GSG
« Antwort #38 am: 27.07.2010 19:44 Uhr »
Hi.

Das Problem mit dem Graffito ist ja neben der Schreibweise eigentlich schon mal prinzipiell, dass es sich auch abgesehen von der Höhe aufgrund unterschiedlicher Beschreibungen vortrefflich darüber streiten lässt, wo genau bzw an welcher Wand es denn nun überhaupt angebracht war: Klar ist lediglich, dass es oberhalb der Schürze gefunden wurde. Laut Superintendent Arnold eben in Schulterhöhe und auch DC Halse´s Aussage ließe sich so deuten, wie ja bereits erwähnt.

Sir Charles Warren: ´...on the jamb of the open archway or doorway, visible to anybody in the street....´, also wohl am gemauerten ´Türpfosten´ eines Torbogens oder Türeingangs, sichtbar für jede/n auf der Straße.

Donald Swanson: ´(blurred) ...on the wall of a common stairs´ , also (verwischt) an der Wand einer gemeinschaftlich genutzten Treppe.

PC Long: (1) Schürze: ´...lying in the passage of the doorway leading to Nos. 108 to 119´ und ´...lying in a passage to the staircases of 108 to 119 Modell Dwelling House. ´; (2) Graffito: ´...above it on the wall´

DC Halse neben bereits in meinem letzten Posting erwähntem: ´...on the black facia of the wall´

Superintendent Arnold: ´...on the wall of the entrance to some dwellings No. 108 Goulston Street.´, ´It was in such a position that it would be rubbed by the shoulders of persons passing in & out of the building.´

Die beiden Illustrationen aus der damaligen Zeit, die ich kenne, zeigen im Grunde wieder andere Darstellungen.


Ich habe jetzt mal sehr schnell nur zur Illustration ein 3D-Modell des Einganges erstellt (siehe unten, natürlich nur ungefähr, sehr reduziert und ohne Texturing, Displacement, realistische Beleuchtung etc. und klarerweise auch ohne Schürze): Alle Bilder zeigen damals mögliche, unterschiedlich kombinierte, mögliche Farben der Innen- und Außenwände (A-F), auch weitere Kombinationen wären möglich. Den schwarzen ´Dado-Bereich´ habe ich zumindest an der Außenwand (mit leider etwas zu wenig Kontrast zum Boden, wie ich eben feststellte - ich hoffe man erkennt es trotzdem?) stets beibehalten, zumal er aufgrund diverser Fotografien dort wohl tatsächlich so vorhanden war. (Innen habe ich variiert.) Die Positionen, die ich auf den Wänden rechts markiert habe, wären aufgrund der Berichte klarerweise auch auf den Wänden links möglich. Wenn ich mich jetzt aufgrund diverser Beschreibungen unbedingt auf eine Position festlegen müsste, wäre es wohl der rote Pfeil (Innenwand der Türöffnung/des gemauerten ´Türpfostens´ selbst), eventuell auch der blaue (rechte Innenwand des Treppenhauses), den gelben (an der Seite der Trennmauer des Treppenaufgangs) würde ich hingegen ausschließen. Wo denkt ihr denn (mal unabhängig davon, wer es eurer Meinung nach geschrieben hat), dass sich das Graffito den Beschreibungen zufolge am ehesten befand?


@Stordfield und Lestrade: Tut mir leid, keine Ahnung – Ich habe irgendwo im Hinterkopf, dass ein PC mit einem Schwamm herumstand (wo immer er den herhatte), aber ob der auch an anderen Hauswänden ´tätig´ wurde, bzw wo ich das jetzt genau gelesen habe, weiß ich leider nicht mehr.


Grüße,
panopticon

Stordfield

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Re: Das GSG
« Antwort #39 am: 27.07.2010 21:04 Uhr »
Hallo panopticon!

Vielen Dank für Deine Mühe und die anschauliche Graphik. Echt Klasse!
Ich habe im Forum noch ein Foto vom Wentworth Building gefunden.
http://jacktheripper.de/forum/index.php/topic,660.msg6895.html#msg6895

Gruß Stordfield

Offline Anirahtak

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Re: Das GSG
« Antwort #40 am: 27.07.2010 21:17 Uhr »
Hallo!

Der Typ, der mir für JtR vorschwebt, kommuniziert mit niemandem, auch nicht indirekt. Einer der Gründe dafür ist, dass er es überhaupt nicht kann, schon gar nicht in der Verfassung, in der er sich während der Mordserie befand (ein emotionales Chaos). [...]
Das sei dahingestellt. Es heißt doch, Serienmörder seien während und unmittelbar nach ihren Taten wie im Rausch, von ihrer eigenen so empfundenen "Großartigkeit" beseelt (Ripper in dieser Nacht umso mehr, da er doppelt zugeschlagen hat). Da möchte ich einen punktuell auftretenden Drang zum Kommunizieren nicht definitiv ausschließen. Ich sehe es ebenso wie Claudia, dass dieser Satz für eine übliche Wandschmiererei ein wenig zu ausführlich ist. Aber auch dann, wenn er es nicht selbst geschrieben hat, halte ich es auch nicht für ausgeschlossen, dass er es gesehen und den Stoff bewusst darunter platziert hat. Könnte auch dann so gewesen sein, wenn er ihn bis dahin für eine eigene Verletzung verwendet hat.

Stordfield

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Re: Das GSG
« Antwort #41 am: 27.07.2010 21:35 Uhr »
Hallo Anirahtak!

Aber auch dann, wenn er es nicht selbst geschrieben hat, halte ich es auch nicht für ausgeschlossen, dass er es gesehen und den Stoff bewusst darunter platziert hat. Könnte auch dann so gewesen sein, wenn er ihn bis dahin für eine eigene Verletzung verwendet hat.

Im East End war es nachts stockdunkel! Da sah niemand etwas ohne Laterne und schon gar keine bestimmte Schrift unter vielen, in einem noch finsteren Hauseingang. Tut mir Leid, das kann ich nicht glauben.

 :icon_smile:

Gruß Stordfield

Offline Anirahtak

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Re: Das GSG
« Antwort #42 am: 27.07.2010 22:58 Uhr »
Hallo Stordfield,

Ich könnte ja jetzt auf den letzten Beitrag von panopticon verweisen, wo es u.a. heißt:

"Sir Charles Warren: ´...on the jamb of the open archway or doorway, visible to anybody in the street....´, also wohl am gemauerten ´Türpfosten´ eines Torbogens oder Türeingangs, sichtbar für jede/n auf der Straße."

(Die Polizei bzw. Warren ist noch vor der Morgendämmerung eingetroffen? :icon_confused:)

Aber wer weiß schon, welche all der Varianten zutrifft? Jedenfalls will ich aus genannten Gründen nicht definitiv ausschließen, dass er es selbst geschrieben hat (also der Ripper, nicht Warren.  :icon_wink:)

Offline panopticon

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Re: Das GSG
« Antwort #43 am: 28.07.2010 00:53 Uhr »
Hallo Stordfield!

Dank Anirahtak´s nochmaligen Verweis auf mein letztes Posting ist mir gerade wieder eingefallen, wo ich das mit dem PC und dem Schwamm gelesen habe: Es steht im Bericht von Charles Warren, den ich oben eben schon zitiert habe (Ich habe bei der Recherche davor nur nach der von ihm genannten GSG-Position gesucht, und es dabei wohl übersehen). Laut Warren hatte Arnold scheinbar bereits vor ihm den ´Spongebob(by)´ (;)) bestellt. Warrens Aussage, dass das Graffiti für alle auf der Straße sichtbar war, bezieht sich übrigens wohl (das war der Grund, warum ich nochmals nachgelesen habe) darauf, dass es bereits 5.00h morgens war, als er ankam, und jeden Sonntag am Pettycoat Lane Market doch eine Menge Leute bereits sehr früh durch die Gegend liefen. Morgendämmerung war an diesem ´brillianten Herbstsonntag´ übrigens um 5.26h, Sonnenaufgang um 5.59h. In der Nacht war es aber wohl recht dunkel –abnehmender Mond, 3.Tag im letzten Viertel, die sichtbare Mondfläche zu  zwischen  39% und 29% beleuchtet.

Danke für den Link, Stordfield! How Browns Ideen zum Graffito sind sehr interessant – und diese habe ich bisher übersehen! Das GSG ist oder war, soweit ich weiß, eines von seinen heimlichen Lieblingsthemen. Eines seiner Argumente ist, soweit ich mich an eines seiner Posts in seinem Forum erinnern kann, dass sich alle Ermittler in vielen Punkten stritten, diesbezüglich aber ziemlich einig waren, dass es vom Ripper stammte...Ich habe jetzt durch seine Graphik hier aber leider noch nicht ganz überrissen, wo er denkt, dass das GSG war: Meint er jetzt, es war frontal an der Trennwand des Treppenhauses (violetter Pfeil bei meiner Grafik oben), oder seitlich am ´Pfosten´ (roter Pfeil, nur gegenüberliegender ´Türstock´ an der linken Wand)?

Ich habe mich jetzt auch nochmals online umgesehen, wo andere das GSG vermuten, und bin dabei auf ein interessantes Bild im Casebook-Forum gestoßen: 3. Post von oben (Post #163, 2. Bild) im unten angeführten Link: Unter dem netten Ausschnitt aus einer Goads Fire Insurance Map von der Goulston Street findet sich ein Bild von Rob Clack, das zwar einen anderen (aber scheinbar baugleichen) Eingang in die Dwellings (und noch dazu von heute) zeigt, das aber auch beweist, dass ein schwarz gefärbter ´Dado-/Lambris-/Lampierenbereich´ tatsächlich an diesen Gebäuden genauso gefärbt  wurde, wie ich es mir aus DC Halses Erzählung heraus überlegt, und in der Graphik verwendet habe! Die meisten in dieser Debatte dort nehmen im Übrigen scheinbar auch an, dass sich das GSG da befand, wo ich den roten Pfeil eingezeichnet habe. http://forum.casebook.org/showthread.php?t=1699&page=17&highlight=graffiti

Ich persönlich bin ja noch immer recht unschlüssig, was die Bewertung des GSGs betrifft – Dazu aber vielleicht ein andermal mehr.


Grüße,
panopticon

Stordfield

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Re: Das GSG
« Antwort #44 am: 28.07.2010 11:15 Uhr »
Hallo!

Wobei mir einfällt: War da nicht auch mal irgendwo ein Bericht über ein Graffiti in der Hanbury Street?

Darüber weiß ich nichts, aber Albert Bachert behauptete, am Tag von M. Kellys Beerdigung (19.11.) von einem Polizisten auf ein Graffito in 13 Newham hingewiesen worden zu sein. Es lautete wohl (wenn ich richtig informiert bin): "Dear Boss, - I am still about: Look out. - Yours, Jack the Ripper." Seine Mutter entfernte es dann.

Gruß Stordfield