Autor Thema: Das Motiv - Ein ewiges Thema  (Gelesen 40901 mal)

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KvN

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Re: Das Motiv - Ein ewiges Thema
« Antwort #45 am: 11.04.2010 16:43 Uhr »
Vielen Dank für die Blumen...

Offline Lestrade

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Re: Das Motiv - Ein ewiges Thema
« Antwort #46 am: 11.04.2010 20:18 Uhr »
Für dich gerne...
Wer wartet mit Besonnenheit, der wird belohnt zur rechten Zeit...

Offline Lestrade

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Re: Das Motiv - Ein ewiges Thema
« Antwort #47 am: 12.04.2010 10:54 Uhr »
Wann geht es denn endlich los?...Langsam wird die Spannung unerträglich...
Wer wartet mit Besonnenheit, der wird belohnt zur rechten Zeit...

Tresschen

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Re: Das Motiv - Ein ewiges Thema
« Antwort #48 am: 08.07.2010 23:52 Uhr »
Ich platze mal mit einer ganz neuen Theorie hier herein. Vielleicht tötete der Ripper ja auch aus einer Art Neid auf Frauen heraus. Wie ich das meine... also, vielleicht war er ja impotent oder konnte sonstwie keine Kinder zeugen und neidete diese Möglichkeit diesen Frauen bzw. allgemein Frauen. Deswegen nahm er auch meist die Gebärmutter mit, weil er darauf vielleicht mit irgendwelchen Versuchen dran herum machen wollte.
Ist jetzt ne gewagte These, ich persönlich tendiere auch zu einer Mischung aus Wahnsinn, Rache, Sexueller Befriedigung und eventuellen religiösen Motiven, aber es könnte ja durchaus sein, dass er so eine Art Gebärneid hatte.

JD

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Re: Das Motiv - Ein ewiges Thema
« Antwort #49 am: 12.08.2010 21:31 Uhr »
Dein Ansatz ist vielleicht gar nicht so far out wie du denkst, Tresschen.

Lies dir doch mal den folgenden Teil aus der Bio von Tumblety durch:

Bei einem Treffen, zu dem er Persönlichkeiten des Militärs eingeladen hatte, verfiel er in eine denunzierende Rede über die Verkommenheit und Abscheulichkeit von Frauen - insbesondere von Prostituierten. Besonderen Hass schien er auch auf seine Ex-Frau zu haben, die während der Ehe mit ihm der Prostitution nachgegangen sein soll und von Tumblety für das Scheitern der Beziehung verantwortlich gemacht wurde. Später an diesem Abend zeigte der angebliche Doktor seinen Gästen noch verschiedene Gläser und Behälter, in denen er stolz Uteri von den verschiedensten „Frauentypen“ aufbewahrte.
Quelle: http://jacktheripper.de/tatverdaechtige/tumblety/

Allerdings bleibt dann die Frage, warum JtR nur in 2/5 der Fälle die Gebärmutter mitgehen ließ.

DeeLilah

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Re: Das Motiv - Ein ewiges Thema
« Antwort #50 am: 07.09.2010 21:56 Uhr »
Hallo,will auch mal meinen Senf dazugeben  :icon_verwirrt:...

Ich persönlich denke,dass eins der wichtigsten Motive für die Morde,wie bereits von einigen Vorgängern genannt,Krankheit ist.Ich kann mir sehr gut vorstellen,dass es sich hierbei um Syphillis
handelt.Der/die Täter waren evtl. in irgendeiner Art davon betroffen bzw. selbst erkrankt.
Daher auch die focussierung auf die Geschlechtsorgane eben resultierend aus der Ansteckungsweise.Vllt.wurden sie tatsächlich u.a.entfernt um irgendwelche Untersuchungen an ihnen vorzunehmen und/oder als Ausdruck des Hasses.
Es muss ja nicht einmal sein,dass der/die Täter sich unbedingt direkt bei einer solchen Dame angesteckt hat.Es genügte vllt.schon,dass generell damals Prostituierte eben als die Hauptüberträger für diese schlimme sexuelle Krankheit galten(Ähnlich der Schuldzuweisung für AIDS an die Homosexuellen) um den Hass auf sie zu projizieren und an ihnen abzureagieren.
Könnte sein,dass die Opfer sogar danach ausgesucht wurden,dass sie erkrankt waren-sei es nun nur aus der Vermutung heraus oder evtl.weil ihnen dies sogar allgemein nachgesagt wurde.
Hierzu könnte passen,dass die Opfer bis auf MJK ja alle nicht gerade als vital und blühend beschrieben wurden.Ich meine es war Eddowes bei der sogar im Obduktionsbericht von krankheitsbedingten
Organschäden die Rede war...

Syphillis verursacht im fortgeschrittenem Stadium u.a.eben vielerlei Organschäden,chronische Schmerzen,Lähmungen bis zum Tod. Der Befall von Hirn und zentralem Nervensystem führt zu Geistes-
krankheit und Schwachsinn.In Biographien vieler prominenter Persönlichkeiten heißt es "starb in geistiger Umnachtung" was fast immer als Synonym für Syphillis zu deuten ist.
Wäre doch möglich,dass JTR mit Fortschreiten der Krankheit zu morden begann.Sein Hass entfesselt durch dauerhafte immer unerträglicher werdende Schmerzen,enthemmt durch zunehmenden
Wahnsinn und die Gewissheit des baldigen Todes...?

Vielleicht bevorzugte er bei MJK die "sicheren vier Wände"weil er körperlich inzwischen so beeinträchtigt war?Vielleicht erklärt sich damit auch das plötzliche Ende der Mordserie...?


raum116

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Re: Das Motiv - Ein ewiges Thema
« Antwort #51 am: 08.09.2010 15:41 Uhr »
Hallo alle miteinander.

Tja ich verfolge diesen Thread (dieses Forum) nun schon seit ein paar Jahren, (2004-2010)

Und ich persönlich muss sagen, dass es mir sehr gut gefällt, was ich hier sehe.

Die Art und Weise fasziniert mich, weil die ganzen verschiedenen Theorien über Jack de Ripper, immer wieder zu neuen Ansätzen führen.

Ich persönlich war am Anfang der Meinung dass die kategorischen 5 Opfer Annie, Nichols, Chapman, Stride, Kelly Ripperopfer sind.

Inzwischen bin ich mir aber dann nicht mehr so sicher.

Meine Theorie:

Tabram wurde von den zwei Soldaten die Sie als Freier hatte aus irgendeinem Grund ermordet (Wut, Geld, Hass Eifersucht).

Wahrscheinlich war dass Motiv, dass Sie zu viel Geld wollte.

Chapmann, Annie, Nichols sind das Werk des echten Rippers.

Kelly wurde von einem Nachahmungstäter (Kosminsky eventuell) ermordet und nicht von Ihrem Freund Barney (auschließen will ich das eigentlich aber nicht ganz)

Er könnte vielleicht im Affekt getötet haben, und anschließend in Panik und weil er nicht wusste wie der echte Ripper verstümmelt, vollig anders an die Sache rangegangen sein, vor allem wenn eine Axt im Spiel war.

Meine Theorie über Jack de Ripper:

Er hat weitergemordet. Auch wenn Cornwell „Unrecht“ hat was Ihre Theorie vom Ripper betrifft, so hat  Sie doch nachgewiesen dass es noch ähnliche Morde in der Nähe von Lodon gab an Kinder und anderen Frauen die Prostituierte waren.

Der Junge im Pferdestahl zum Beispiel.

Der Ripper könnte zum Beispiel dieser Williamr Burt, der Arzt im Londoner Hospital gewesen , sein denn sie erwischt hatten, als er mit schwarzem Gesicht, und dunkel gekleidet, angeblich Jagd auf Jack de Ripper machte.

Oder Severin Klososwsky der ja Äußerlich und Innerlich trotzt der drei Giftmorde (wie beim Ripper eine wunderbare Zahl) passen.

Ich persönlich glaube, bzw. Vermute dass Jack einen Partner hatte, der Ihn half (beim Mord von Eddows wird es deutlich)

Die Straßen waren dunkel, und er hätte ohne einen Partner, der ihm bei der Entnahme von Organen half, dies alles nicht geschafft, ob die Zeitangaben stimmen oder nicht.

Sollten Sich DANN Spuren finden, die auf eine Brief gefunden wurde, der den Mord an dem Jungen imPferdestahl andeute, von Sicker sein, hätten wir allerdings sollte es irgendwann bestätigt wiissen, ein echtes Problem!!!!

Denn Sicker wäre dann ein Unikum und was ganz Exotisches unter den Serienmörden gewesen.

Aber vielleicht war es ja auch der Arzt aus diesem Hospital.

Weiß man eigentlich etwas über diesen Willaim Burt?

Wo er wohnte, seine Alibis?

Ich habe einen persönlich eine ganz starken Verdacht, wer diese Jack de Ripper sein könnte,

Ich sage jetzt nur, Leichenbeschauer, Gerichtsmediziner und den Satz:
Ich liebe meine Arbeit.

Jack de Ripper war aus meiner Sicht zumindest Arzt.

Und irgendwie habe ich das Gewühl, das wir der antwort schon ganz nahe sind.

Hier ist was im Busch.

Wir müssen unsere Gehirn bloß noch ein wenig Anstrengen!!!


PS: Israel, ich liebe deine Kommentare!!!

Er war aus meiner Sicht ein Ritualmörder der asexuell war=heißt er interessierte sich nicht für Sex.

Er war aber trotzdem so Krank, dass er dies tun müsste, vielleicht war es jaeiner von den Ärzten die damals die Opfer untersucht haben.

Könnt ihr euch das vorstellen? Das wäre ja eine Macht für Ihn gewesen, seine eigenen Opfer zu untersuchen und es würde zu ihm passen, wenn er einen der Briefe geschrieben hat.

Das er direkt vor Ihrer Nase ist, wie praktisch.

Außerdem gab es ja noch den Torsomörder, den Mörder der Prostituierte erdrosselte und vielleicht noch einen Serienmörder der Männer und Frauen die Kehle durschnitt.

Damals gab es mehr Verrückte, weil halt solche Krankheiten nicht erkannt wurden. Beziehungstäter nutzten die Gunst der Stunde sowie irre Nachahmungstäter.
Es soll angeblich so gar zwei Torsomörder gegeben haben.
 :icon_mrgreen:

Dort muss echt die Hölle auf Erden gewesen sein.

Ach, den sprunggewaltigen Jack nicht vergessen!!!!!

Offline Shadow Ghost

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Re: Das Motiv - Ein ewiges Thema
« Antwort #52 am: 08.09.2010 17:03 Uhr »
“…she didn’t piss me off for any reason, I just killed her because I wanted to.”  (Gary Ridgway)

"Killing prostitutes had become an obsession with me. I could not stop myself. It was like a drug."  (Peter Sutcliffe)

Serienmörder leben in Welten, die wir nicht betreten können oder gar wollen. Von daher ist es schwierig, über das Motiv zu urteilen. Alles, was wir uns als Motiv vorstellen können (Haß, Rache, ...) reicht meines Erachtens bei einem "normalen" Menschen für höchstens einen Mord (bei den allermeisten zum Glück nicht einmal dafür). Danach aber überkommen einen Skrupel und Schuldgefühle, vermutlich sogar Ekel vor sich selbst. Was Menschen dazu treibt immer wieder zu morden, können wir einfach nicht nachvollziehen. Zumindest ich kann mich in diese Gedankenwelt nicht hinein versetzen. Ebenso kann ich mich (gedanklich) nicht wirklich in die Lage eines Opfers versetzen. Beides ist wohl so, als wolle man sich einen LSD-Trip vorstellen, ohne jemals LSD genommen zu haben.
Was ich mit den beiden Zitaten oben ausdrücken will, ist, dass Morden für diese Menschen fast schon etwas Normales ist, so wie wir uns eine Zigarette anstecken, ohne genau sagen zu können, warum wir das tun; einfach eben, weil wir es wollen, weil es (wie) eine Sucht ist. Vielleicht befriedigen Serienmörder durch ihre Taten ja auch einfach ihr Belohnungszentrum, ich weiß es nicht.

Viele Grüße,
Shadow Ghost

KvN

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Re: Das Motiv - Ein ewiges Thema
« Antwort #53 am: 08.09.2010 22:53 Uhr »
Wahr gesprochen, Shadow! Wir können die Beweggründe nur erahnen, bei den allermeisten Fällen bleibt uns die Nachvollziehbarkeit verwerhrt. Ein amerikanischer Serienmörder - sein Name ist mir momentan entfallen - schlachtete in den 70ern Menschen ab und weidete sie aus. Er dachte dass er aus den Eingeweiden den Grad der Umweltverschmutzung herauslesen könnte...Wie soll man so etwas verstehen können? So eine Tat ist in nahezu allen Kulturen ein Tabu, aber ein Tabu ist eine sehr fragile Sache. Breche ich es einmal, so ist es für mich keines mehr. Könnte darin, im Tabubruch selbst, eventuell ein Anreiz liegen? Immerhin, wir haben bei JtR auch noch die provokante Fundposition, die Prostituierten als Opfer, die Fokussierung auf den Genitalbereich...Fühlte sich JtR durch den viktorianischen Zeitgeist so gequält, unterdrückt und gedemütigt dass er in dieser drastischen Weise seinen Protest loswerden musste?

Grüße 

Mort

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Re: Das Motiv - Ein ewiges Thema
« Antwort #54 am: 09.09.2010 02:43 Uhr »
Eigentlich die Frage schlechthin. Das Warum, Wieso, Weshalb. Hass au Frauen. Ja. Aber diese Wut, der Hass gegenüber dem anderen Geschlecht ist hier ein sehr weiter Begriff wie ich finde. Wo liegt der Auslöser? Gibt es ein traumatisches Erlebnis? Wenn ja, welches? Diese Fragen beschäftigen mich jedesmal wenn ich an JTR denke. Wenn man nun die Vita der meisten Serienmörder genau betrachtet und sie vergleicht wird man immer gewisse Parallelen feststellen. Die Kindheit war bei allen nicht die schönste. Keiner wuchs eigentlich in richtig geordneten Verhältnissen auf. Irgend etwas hat diese Menschen geprägt. Und so war es mit Sicherheit auch bei JTR. Doch unterscheiden sie sich alle in ihren Taten. Jeder hat sozusagen seine eigene Handschrift die er am Tatort hinterlässt. Was sagt uns die von JTR? Was waren seine Beweggründe? Wie hier schon erwähnt wurde kann man feststellen dass es ihm nicht unbedingt darauf ankam siene Opfer leiden zu sehen. Ein Sadist im klassischen Sinne war er also wohl nicht.
Was können wir daraus schliessen bzw. was können wir daher ausschliessen? Wenn man seine Handschrift so betrachtet war sein Hauptziel die Focussierung auf die weiblichen Geschlechtsmerkmale, bzw diese auch zu entfernen. Die anderen Innereien hat er am Leichnam plaziert. Das Ausweiden seiner Opfer könnte darauf hinweisen dass er sich in seiner Vergangenheit in seinem Innersten angegriffen und völlig schutzlos fühlte.   

KvN

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Re: Das Motiv - Ein ewiges Thema
« Antwort #55 am: 09.09.2010 11:02 Uhr »
Sehe ich sehr ähnlich...Ich hab ja schon an anderer Stelle über die Hinweise auf die symmetrische Denkweise des Mörders geschrieben. "Wie du mir, so ich dir" dürfte seine Philosophie gewesen sein. Er fühlte sich gedemütigt, also demütigte er, und zwar in radikaler Art und Weise. Und provozierte gleichzeitig in Bezug auf die gesellschaftlichen Normen, weil er sich auch provoziert fühlte. Eine ständig überschrittene Frustrationstoleranz, gepaart mit Selbstmitleid und Narzißmus, so stelle ich mir JtRs Gefühlswelt vor. Leider fehlte ihm die Intelligenz und die Kreativität um seine Probleme auf andere Art als durch Gewalt loszuwerden. Er hatte auch keinen Biss um seine Situation zu verändern, er nahm sie hin und tobte seinen Unmut an Schwächeren aus. Ich glaube auch nicht dass der Mörder im herkömmlichen Sinn verrückt oder besonders verhaltensauffällig war, eher ein kleinkariertes Würschtel auf einem niedrigen sozialen Level.
Stelle grade fest dass dieses geniale Profiling auf maximal 1 000 000 Menschen zutrifft, ergo sollte es kein Problem sein, die Identität des Rippers damit zu klären...

Grüße

Stordfield

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Re: Das Motiv - Ein ewiges Thema
« Antwort #56 am: 09.09.2010 11:21 Uhr »
Hallo KvN, hallo Mort!

Ihr habt mir die Worte aus dem Mund genommen, wie man so sagt. Nur besser formuliert.
Angenommen, JtR war ein Kind des East End, dann kann es durchaus sein, dass das ständige Elend, die vergebliche Hoffnung auf Besserung zu übermäßigem Frust führte.

Gruß Stordfield

Offline thomas schachner

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Re: Das Motiv - Ein ewiges Thema
« Antwort #57 am: 09.09.2010 13:55 Uhr »
hey raum,

wenn du nicht damit aufhörst deine riesenpostings 1:1 in jeden thread reinzupasten haben wir ein ernstes problem!
ich lass das jetzt NUR hier stehen, da schon darauf geantwortet wurde. in den anderen threads lösche ich die jetzt raus.

außerdem würde ich es begrüßen, wenn du deine postings in zukunft themenspezifisch aufsplittest.

herzlichen dank!

gruss
thomas.
<~> any propaganda is good propaganda, as long as they spell your name right <~>

Amnael

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Re: Das Motiv - Ein ewiges Thema
« Antwort #58 am: 09.09.2010 18:55 Uhr »
Psychopathen drehen meistens durch ein besonderes Ereignis durch und werden zu Mördern. Wenn ihnen irgendein geliebter Mensch stirbt oder sonst irgendwie aus dem Leben geht. Ich persönlich glaube, dass der Ripper ein oder zwei Tage vor dem ersten Mord von einer Frau gedemütigt wurde, ob durch eine Beleidigung oder sonst irgendwie in dieser Form. Und wenn jemand einen solchen krankhaften Hass auf Frauen hat, dann reicht eine etwas stärkere Beleidigung, damit er durchdreht.

Jack the Whopper

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Re: Das Motiv - Ein ewiges Thema
« Antwort #59 am: 24.09.2010 00:16 Uhr »
Also, ich bringe jetzt mal ein mögliches Motiv in´s Spiel, das die meisten von euch wohl nur belächeln werden: Satanimus und schwarze Magie! Das waren nämlich die ersten Stichworte, die mir in den Sinn kamen, als ich mich das erste mal mit den Ripper-Morden beschäftigt habe.
Jahrhunderte lang glaubten Menschen aus den verschiedensten Schichten, dass es möglich ist, den Teufel durch magische Rituale, Tier- und Menschenopfer, oder durch direkte Anbetung dazu zu bewegen, etwas für den Menschen zu tun (Geld, Macht, Sex usw.). Das klingt natürlich voll nach „Hollywood“, ist aber tatsächlich immer wieder vorgekommen und hat auch in der Neuzeit zu diversen schweren Straftaten (Vergewaltigung, Folterung, Tötung, Mord) geführt. Satanistische Verbrechen sind interessanter Weise auch immer dort ein großes Problem, wo die Armut am größten ist. Ich hab z.B. in den 90ern eine TV-Doku gesehen, in der Jugendliche in den Slums von Rio gezeigt wurden, die ernsthaft glaubten, dass der Teufel ihnen aus der Armut hinaushelfen würde, wenn sie ihm auf möglichst brutale Weise ein Menschenopfer darbringen würden. Das könnte sich auch irgendein armer Hund in Whitechapel gedacht haben. Es gab an den Tatorten zwar keine Hinweise auf Ritualmorde, aber ausschließen kann man das deshalb ja noch nicht. Und wie der „Möchtegernmagier“ Stephenson (auch zu finden unter der Rubrik „Verdächtige“) zur Zeit der Ripper-Morde in einem Zeitungsartikel schrieb, gibt es gewisse magische Rituale, für die man einen „Stoff“ benötigt, der nur aus dem Geschlechtsteil einer Hure gewonnen werden kann. Aber auch das herausschneiden wichtiger Organe (sowie der eventuelle Verzehr derselben) könnte auf satanische Praktiken hinweisen.
Ich möchte aber auch noch mal auf den modernen Satanismus hinweisen, der weder eine tatsächliche Anbetung des Teufels vorsieht, noch diesen überhaupt als reale Person betrachtet. Vielmehr wird Satan als Vorbild gesehen, wenn es darum geht sich selbst zu einem Gott zu erheben. Einige Satanisten (z.B. Michael  T. Eschner von der Thelema Society) glauben, dass es mit Hilfe von Ritualen und Ekeltrainings (Essen von Kot, Trinken von Blut, Urin und keine Ahnung was nicht noch alles) eine Bewusstseinserweiterung erreichen kann, die die Göttlichkeit des Menschen zum Vorschein bringen soll. Ähnliche „göttliche Energien“, so glauben einige Satanisten, werden auch beim Quälen, Missbrauchen und Töten eines anderen Lebewesens freigesetzt. Ich denke hier ist das eigendliche Motiv klar erkennbar: irgendwelche armen Würste mit Minderwertigkeitskomplexen fühlen sich plötzlich stark und „göttlich“, weil sie Macht und Kontrolle über andere ausüben. Das fängt ja schon bei einem gewöhnlichen Straßenschläger an, der plötzlich das Gefühl hat jemand zu sein, bloß weil er gerade einen Schwächeren zu Brei geschlagen hat. Und das hört bei Serienmördern auf, die süchtig danach sind Leben auszulöschen, weil sie sich dabei allmächtig fühlen und sie von dem Gefühl berauscht sind, über Leben und Tod entscheiden zu können. Nur dass diese das Ausleben ihrer kranken Gelüste nicht pseudo-religiös als Satanismus verpacken.
Ein sadistisch veranlagter Mann (oder jemand mit einer starken Persönlichleitsstörung wie Psychopathie), der die falsche (okkulte) Literatur in die Hände bekommen hat, könnte durchaus zum Whitechapel-Mörder geworden sein. Dieser Meinung waren anscheinend auch der Magier Aliester Crowley, sowie die Ripperologen Melvin Harris und Ivor Edwards (die alle glaubten, das Robert D´onston Stephenson der Ripper war).
Ob Jack the Ripper satanistisch veranlagt war oder nicht, ich denke niemand wird abstreiten, dass er diese armen Frauen tötete, weil er es genoss die Macht über Leben und Tod zu spüren.
Ich persönlich würde ja eher auf den typischen Psychopathen tippen… aber wer weiß???
Yours Truly, Jack the Whopper