Autor Thema: Das Motiv - Ein ewiges Thema  (Gelesen 37830 mal)

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Offline Anirahtak

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Re: Das Motiv - Ein ewiges Thema
« Antwort #30 am: 06.04.2010 20:24 Uhr »
Na ja, ich stelle mir Straßenprostituierte schon als die am einfachsten zu erreichende Gruppe vor - für jemanden, der grundsätzlich Töten und Ausweiden zum Ziel hat. Andere Fremde (Frauen, Männer oder Kinder) müssten erst an einen bestimmten Ort gelockt oder entführt werden. Sehr viel aufwändiger und auch gefährlicher als wenn das Aufsuchen eines ungestörten Ortes noch zur unverdächtigen Prozedur gehört, noch zugehörig zum scheinbar gewollten Geschehen.

Aber das ist wie gesagt durch die weitere Art und Weise hinfällig, welche im Grund nur den Schluss zulässt, dass er es auf Frauen abgesehen hat. (Evtl. auf Prostituierte auch unabhängig von ihrer einfachen "Erreichbarkeit".)

Es ist wohl auch besser, wenn man die Gründe eher nicht nachvollziehen kann; trotzdem interessiert es mich, was genau dazu geführt hat. Es wird wohl nichts gewesen sein, was niemandem sonst je passiert wäre. Daher interessiert es mich auch, weshalb jemand dann in dieser extremen Form austickt.

Offline Isdrasil

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Re: Das Motiv - Ein ewiges Thema
« Antwort #31 am: 06.04.2010 20:39 Uhr »
Hi Anirahtak

Na ja, ich stelle mir Straßenprostituierte schon als die am einfachsten zu erreichende Gruppe vor - für jemanden, der grundsätzlich Töten und Ausweiden zum Ziel hat. Andere Fremde (Frauen, Männer oder Kinder) müssten erst an einen bestimmten Ort gelockt oder entführt werden. Sehr viel aufwändiger und auch gefährlicher als wenn das Aufsuchen eines ungestörten Ortes noch zur unverdächtigen Prozedur gehört, noch zugehörig zum scheinbar gewollten Geschehen.

Ja. Da hast Du natürlich Recht. Ich meinte das auch in Verbindung mit der Entfernung der weiblichen Geschlechtsorgane...das Gesamtpaket zählt *hüstel*  :icon_wink:

Grüße, Isdrasil

Offline Anirahtak

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Re: Das Motiv - Ein ewiges Thema
« Antwort #32 am: 06.04.2010 21:15 Uhr »
Ja, natürlich. Die Gesamtumstände lassen kaum einen anderen Schluss zu, als dass es sich um eine... zwischengeschlechtliche Angelegenheit gehandelt haben muss. Gar keine Frage. :icon_wink:

Secureforce

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Re: Das Motiv - Ein ewiges Thema
« Antwort #33 am: 06.04.2010 23:59 Uhr »
Das Motiv ist der hass auf Frauen ausgelöst durch eine schlechte erfahrung in seiner kindheit, warscheinlich aber auch eine bewußtseins störung durch die tathergänge hatte er ein minderes selbstwertgefühl oder ein ausgeprägtes machtverlangen gegenüber frauen. Aber wer weiß woran es wirklich gelegen hat. Mit den ganzen "Fachbüchern" ist nichts mit anzufangen die alle auf dem markt sind.

KvN

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Re: Das Motiv - Ein ewiges Thema
« Antwort #34 am: 07.04.2010 08:30 Uhr »
Hi!

Möchte den Gedanken von DAG nochmal aufgreifen und in die Diskussion werfen: Was hatten die Opfer tatsächlich gemeinsam?
Ich mach mal den Anfang: Sie waren bitterarm...
Übrigens, nein, an eine Verschwörung im engeren Sinn denk ich nicht...
Grüße

Offline Lestrade

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Re: Das Motiv - Ein ewiges Thema
« Antwort #35 am: 07.04.2010 09:30 Uhr »
Nichols wollte in der Thrawl Street noch ein Zimmer mieten, man fand sie wohl aber auch oft im White House in der Flowerand Dean Street
Chapman lebte wohl oft in einem Lodging House in der Dorset Street, in jener Straße wurde sie auch noch kurz vor ihrem Tod gesehen.
Stride wurde in der Nacht ihrer Ermordung noch in der Flower and Dean Street gesehen.
Eddowes schlief zwei Tage vor ihrem Tod noch in der Flower and Dean Street.
Kelly lebte in der Dorset- Street, dort starb sie auch. Ihren Mörder traf sie wahrscheinlich nahe der Flower and Dean Street/Thrawl Street.

Das ist doch ein sehr auffälliger, kleiner Bereich wo man Verbindungen zwischen den Opfern wahrnehmen kann. Daraus schließe ich, der Täter hielt sich hier oft auf bzw. begann hier mit seiner nächtlichen Jagd. In diesem Bereich liegt auch der Pub "Ten Bells", wo alle Opfer wohl gerne tranken (Frying Pan, Queen´s Head, Bricklayer's Arms, The Britannia, The Horn of Plenty waren weitere Pubs die eine Rolle spielten). Die erste Sichtung seiner möglichen Opfer könnte beim Trinken in Pubs begonnen haben.

Ich stelle diese Übersicht als etwas "Gemeinsames" bei den Opfer einfach mal hier rein. Kann jeder entscheiden ob es an dem ist.

Lestrade.
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Stordfield

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Re: Das Motiv - Ein ewiges Thema
« Antwort #36 am: 07.04.2010 09:44 Uhr »
Hallo Lestrade!

Auch im FBI- Bericht geht man ja davon aus, dass der Ripper möglicherweise vor den Taten häufig in Pubs gesessen hat.

Gruß Stordfield

Offline Lestrade

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Re: Das Motiv - Ein ewiges Thema
« Antwort #37 am: 07.04.2010 09:55 Uhr »
Hallo Stordfield!

Man findet aber auch nahezu all diese Informationen, auf unserer Starseite bei den Opfern.

Gruß Lestrade.
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KvN

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Re: Das Motiv - Ein ewiges Thema
« Antwort #38 am: 09.04.2010 23:16 Uhr »
Oh ja, Lestrade, den Lebensbereich der Opfer rechne ich durchaus zu den Gemeinsamkeiten! Zufall kann das wohl keiner sein...
Übrigens knabber ich grade an der Frage rum wieso der Ripper Kellys Leichnam eingesperrt hat. Ich weiß, nicht neu, aber ich komm da auf keinen grünen Zweig. Jemand von euch vielleicht eine Idee dazu?

Grüße

Offline Lestrade

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Re: Das Motiv - Ein ewiges Thema
« Antwort #39 am: 09.04.2010 23:49 Uhr »
Hallo KvN!

Wie immer schwierig zu beantworten. Macht den Eindruck als wenn er Zeit gewinnen wollte. In einem anderen Faden schrieb ich, dass er vielleicht ganz in der Nähe von Kelly wohnte und Angst hatte, dass ihn, bei einer schnellen Entdeckung, eine spontane House-to-House Suche einholen könnte. Wenn dies, durch eine verzögerte Entdeckung dennoch stattgefunden hätte, so wäre ihm vielleicht nichts mehr anzusehen gewesen und er hatte vielleicht auch falsche Vorstellungen davon, wie Ärzte Todeszeitpunkte bestimmen konnten. Das DoubleEvent hatte ihn vielleicht auch vorsichtiger werden lassen. Das müssen jedoch keine Gründe oder nicht nur diese gewesen sein. Vielleicht wollte er auch so eine Art von Entdeckung oder dass Kelly, von einer ganz bestimmten Person gefunden werden sollte. Möglicherweise kannte er Hintergründe aus dem Leben seiner Opfer. Ich behaupte ja oft, er kannte Kelly und Eddowes. Wir wissen ja, das einige der Opfer Beziehungsprobleme hatten. Kelly mit Barnett und evtl. anderen Liebhabern oder Verflossenen, Stride mit ihrem Kidney und auch bei Eddowes mit ihrem Kelly (verzeiht bitte, falls ich hier Namen durcheinander bringe). Hatte Nichols oder Chapman nicht auch Spannungen mit ihrem "Partner"? Diese Männer gerieten ja auch in Verdacht. Vielleicht waren solche Art von Prostituierten auch einfach Standard. Ich weiß es nicht. Dies könnte aber auch eine weitere Art von Gemeinsamkeit bei den Opfern sein. Nämlich, dass sie eifersüchtige Partner hatten, die darauf nicht klarkamen, also mit der Beschäftigung oder Nebenbeschäftigung ihrer Partnerinen. Hier könnte ein Verknüpfung in den Lebenserfahrungen beim Ripper festgestellt werden. Frauen, die trotz ihnen entgegengebrachten Gefühlen, sich anderen Männern, egal welcher Art, hingaben. Solche gehörnten "Männer", könnten ihren Unmut auch öffentlich gemacht haben (Pubs) und somit den Ripper auf seine späteren oder potentiellen Opfer aufmerksam. Aber ich übertreibe schon wieder...

Viele Grüße, Lestrade.
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Offline Isdrasil

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Re: Das Motiv - Ein ewiges Thema
« Antwort #40 am: 10.04.2010 00:33 Uhr »
Hi KvN

Übrigens knabber ich grade an der Frage rum wieso der Ripper Kellys Leichnam eingesperrt hat. Ich weiß, nicht neu, aber ich komm da auf keinen grünen Zweig. Jemand von euch vielleicht eine Idee dazu?

Vielleicht stehe ich auf dem Schlauch, aber ich verstehe deine Frage nicht so recht...was meinst Du mit "eingesperrt"? Der Täter zog die Tür nach der Tat zu, das war alles. Das Schnappschloss erledigte den Rest. Oder fragst Du dich, weshalb er die Tür zu zog?  :icon_verwirrt:

Da würde ich dann sagen: Einfach Gewohnheit. Ich bin auch so einer - schließe grundsätzlich unterbewusst jede Tür hinter mir (und habe zu meinem Leidwesen auch schon oft Erfahrung mit so einem schnappenden Schloss gemacht)...

Ne, ich denke das hat nichts zu sagen. Meine Meinung. Außer: Man könnte daraus folgern, dass der Täter in seinem Leben oftmals nach dem Öffnen einer Tür selbige wieder schloss. Aber ob uns das weiterhilft? :icon_wink:

Grüße, Isdrasil

KvN

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Re: Das Motiv - Ein ewiges Thema
« Antwort #41 am: 10.04.2010 09:45 Uhr »
Hi Isdrasil!

Ich hab das auch immer so gesehen! Allerdings bin ich bei meiner Recherche drauf gestossen, dass solche Schnappschlösser (aka Sicherheitstüren) erst ca. 15 Jahre später serienmäßig erzeugt wurden...Bis dahin waren die alten Türschnallen in Gebrauch, die sowohl von innen als auch von außen gleichemaßen bedient werden konnten. D.h. der Täter muss die Tür aktiv zugesperrt haben. Und das wirft eine Menge Fragen auf...

Grüße

P.S. Sollte jemand andere Ergebnisse haben bezüglich der Schnappschlösser, ersuche ich submissest um Mitteilung, denn dann hätte sich das Problem natürlich gelöst!

@Lestrade: Die Beziehungswelt der Opfer ist ein brennend interessantes Thema, hier Gemeinsamkeiten zu finden könnte uns glaub ich weiterbringen!

Offline Lestrade

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Re: Das Motiv - Ein ewiges Thema
« Antwort #42 am: 10.04.2010 11:05 Uhr »
Morjen KvN!

Achso, du meintest das mit dem Abschließen der Tür. Ich ging jetzt mal allgemein von der Indoor-Tat aus und dem Miller´s Court als Hinterhof der Dorset- Street und das Kelly in den eigenen vier Wänden ums Leben kam. Ob abgeschlossen oder nicht. Tabram, falls Opfer von JtR, kam ja im Treppenhaus um und hätte ja auch schnell entdeckt werden können. Ein Opfer in den eigenen vier Wänden um diese Uhrzeit zurückzulassen, doch etwas Abseits vom eigentlichen Trubel, war eher mein Gedankengang. Das ein Polizist oder ein Spaziergänger über sie gestolpert wäre, wie bei den anderen Opfern, da kombiniere ich mal wieder ganz scharf, hatte der Ripper hier wohl nicht einkalkuliert. Vielleicht hat er aber auch nur aus Versehen oder aus purer Angewohnheit, die Tür hinter sich zugemacht. In einem Augenblick der Unbedachtheit natürlich, weil er sie möglicherweise ja offenlassen wollte, damit Kelly, wie alle anderen Opfer schnell zu finden war. Wenn dem so war, da gebe ich Isdrasil absolut recht, war der Ripper ein absolutes Gewohnheitstier was das Schließen von Türen angeht. Falls sie aber aus Versehen ins Schloss viel, warum hat er sie dann nicht wieder durch´s Fenster geöffnet? Oder besteht gar die Möglichkeit, dass er einige Male zurückkehrte um wirklich nachzuschauen ob die Tür zu ist? Hatte er auch da einen Zwang? Ich glaube nicht. Ich denke, er zog sie zu, machte sich vom Acker und hoffte, dass nicht gleich jemand Alarm schlägt. Aber warum mordete er diesmal Indoor? Wie hätten weitere Taten von ihm ausgesehen? Wir wissen es einfach nicht.

Liebe Grüße, Lestrade.
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KvN

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Re: Das Motiv - Ein ewiges Thema
« Antwort #43 am: 10.04.2010 19:45 Uhr »
Ich fühle mich sooooo unverstanden :smiley4: Nach meinen Informationen KONNTE MAN EINE TÜR IM JAHR 1888 NICHT EINFACH DURCH ZUZIEHEN ABSCHLIESSEN! Das ist mein Problem. Man musste einen Riegel vorschieben, mit einem Schlüssel zusperren, irgendwas in die Richtung. Automatische Schlösser - eben: zuziehen = abschliessen gab es erst ab ca. 1907!

Aber bevor ich euch noch weiter mit einem Blödsinn quäl, ich hab schon eine Quelle aufgetan um mich über die Entwicklung von Türschlössern zu informieren...

Grüße

Offline Lestrade

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Re: Das Motiv - Ein ewiges Thema
« Antwort #44 am: 10.04.2010 22:10 Uhr »
Ich fühle mich sooooo unverstanden smiley4

 :blumenstrauss:

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