Autor Thema: Tatverdächtige  (Gelesen 60119 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Blacknight

  • Gast
Re: Tatverdächtige
« Antwort #45 am: 23.03.2009 15:40 Uhr »
Hallo Leute!

Ich muss nun mal wieder meinen Senf dazu geben.

Wenn ich noch ein wenig Öl ins Feuer giessen darf: Ich bin gelernte Einzelhandelskauffrau und habe auch Jahre hinter der Theke zugebracht.
Und glaubt mir bitte eins, man brauch mehr als nur ein Messer um ein Tier fachgerecht (oder auch nicht fachgerecht) zu zerlegen.
Zwar ähnelt das Schwein dem menschlichen Körper in gewisser Weise, aber mit absoluter Sicherheit kann kein Metzger oder Tierschlächter (schon mal gar nicht zur damaligen Zeit) solche Schnitte durchführen.
Wenn ich den Vergleich mit Schwein wieder aufnehmen darf, dann hätte JtR die Oberschenkel jedesmal zerschnitten, wäre aber mit Sicherheit nicht zu den Organen gekommen.

Wenn man mal davon ausgeht das JtR ein Polizist ist, mit z.B. abgebrochener Medizinischer Ausbildung (familiäre Aspekte usw.), und der Mann ist gerade dabei seine größte Phantasie auszuleben, was glaubt Ihr wie der Drauf ist? Ich denke er war Euphorisch (wie z. B. Briefe & Postkarte beweisen würden, ich denke die sind nämlich direkt nach der Tat geschrieben worden), er war seinem Wunschdenken, seinem Ziel greifbar nahe! In dieser Aufregung, glaube ich hätte er auf gar keinen Fall gerade Schnitte machen können. Auch wenn er genau wußte wie und wo man sie richtig ansetzt.

Dann das Gemetzel an Mary Jane Kelly! Wenn wir annehmen, dass er 1Monat nicht zum Zuge kam, aus welchen Gründen auch immer. Muß sich ja sein Wunschdenken, seine Phantasie ins unermessliche gesteigert haben. Denn er wusste ja jetzt, wie er sich die ersehnte Erlösung verschaffen konnte und diese Erlösung ist ihm ganze 30 Tage verwehrt worden. Da ist es kein Wunder das dieses Mordopfer die schlimmsten Verletzungen aufweisst.

Ich persönlich glaube auch das JtR ein völlig Unauffälliger Mann war, höflich zuvorkommend gerade auch dem weiblichen Geschlecht gegenüber. Aber nie weiter ging bis auf Höflichkeitspfloskeln.
Ich glaube eher nicht, dass er Tiere gequält hat und wenn dann höchstens als Kind. Als Erwachsener Mann hatte er sich absolut unter Kontrolle (bis auf den Mord an MJK, s.o.)!
Ich bin ebenfalls davon überzeugt, dass JtR sich in Whitechapel auskannte (die Theater waren auch gleich in der Nähe und diese wurden auch vom Königshaus besucht) aber nicht dort wohnte.

Ich glaube das JtR aus einer mittelständischen bis reichen Familie kam (Vater war vielleicht Arzt und er sollte in seine Fußstapfen treten) und ein Einzelkind war. Vielleicht sogar verarmter (zur Arbeit gezwungener) Adel. Ich kann mir auch gut vorstellen, kaum das der Vater Tod war oder sonst wie aus dem Weg das er dann die Polizeilaufbahn eingeschlagen hat, vielleicht auch um seine Gewaltvorstellungen auszuleben. Mutter ist entweder früh gestorben, abgehauen oder er (JtR) hat sie bei einem StellDichEin erwischt. Tatsache ist er hatte von Frauen keine besonders hohe Meinung. Und wann fängt man an seine eigene Meinung zu bilden? In der frühen Jugend.
Er wird vorher nie als kriminell Veranlagt in Erscheinung getreten sein.

Ich glaube allerdings nicht, dass der Täter aus dem Königshaus stammt, auch wenn der Prinz sich in ebenfalls in Whitechapel hervorragend auskannte, auf Grund seiner bevorzugten Frauenwahl.

Was nun das jehe Ende der Morde angeht, wenn er wirklich Polizist war, so denke ich wenn er aufgefallen ist, dass die Jungs selbst für das Ende gesorgt haben.
Zu oft war die Polizei in den letzten Jahren in die schlechte Presse gekommen, allein während der Morde schon. Und das nicht nur in Großbritanien sondern in der ganzen Welt hatte die Londoner Polizei eine schlechte Presse bekommen.

Das würde auch, so denke ich, vieles Erklären! ALLE Morde die nach MJK waren, waren alles Trittbrettfahrer, meiner Meinung nach.

Ich möchte mir gar nicht ausmalen, was die "Kollegen" mit ihm angestellt haben, als sie bemerkten WER JtR war. Die Jungs damals waren weiß Gott nicht zimperlich.
Wahrscheinlich auch ein Faktor warum sich JtR vielleicht ausgerechnet diesen Beruf ausgesucht hätte.

Was mich auch ein wenig wundert, klar es sind einzelne Verdächtigungen gegen die Polizei ausgesprochen worden. Doch zu keinem Zeitpunkt weder während der Taten noch Später ist man diesem eventuellen Verdacht nachgegangen. Jedenfalls nicht soo intensiv wie bei vielen anderen Tatverdächtigen.

Ich wünschte ja, ich hätte eine Zeitmaschine. Ich würde mal ins Jahr 1888 fahren und mir den Typen begucken :icon_biggrin: :icon_biggrin: :icon_biggrin:

Ich wünsche Euch allen (trotz des Wetters) noch einen ganz besonders schönen Tag, ich muss leider wieder arbeiten. :smiley4: :SM042: :SM104:
bis bald, LG. Blacknight :smiley5: :SM054: :SM080:




Offline Isdrasil

  • Superintendent
  • *****
  • Beiträge: 2037
  • Karma: +2/-0
Re: Tatverdächtige
« Antwort #46 am: 23.03.2009 18:33 Uhr »
Hi

Mensch, da sprichst Du unheimlich viele Aspekte an... :icon_thumb:
Nur mal zu einem Punkt meine Meinung:

Und wann fängt man an seine eigene Meinung zu bilden? In der frühen Jugend.
Er wird vorher nie als kriminell Veranlagt in Erscheinung getreten sein.

79% aller der Serientäter in Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg traten vor den Morden in anderen Delikten wie Diebstahl oder Raub kriminell in Erscheinung, sind also vorbestraft. Zum Vergleich: Bei den einfachen Mördern sind es gerade mal 51%!
Für den Ripper ist eine kriminell anders gelagerte Vorgeschichte also sehr wahrscheinlich, betrachtet man zudem die Zustände in der damaligen Zeit - wie Du selbst schon meintest, war das gewiss keine ruhigere Zeit als heutzutage.
Oder habe ich da falsch verstanden und du meinst, dass er nach seiner frühen Jugend erst in Erscheinung trat?

Ich wünsche Euch allen (trotz des Wetters) noch einen ganz besonders schönen Tag, ich muss leider wieder arbeiten. :smiley4: :SM042: :SM104:

Auch wenn wir ansonsten mit unseren Theorien anderer Meinung sind - wünsche Dir auch einen schönen (Arbeits-)Tag und einen noch schöneren Feierabend  :icon_wink:

Grüße, Isdrasil
« Letzte Änderung: 23.03.2009 18:54 Uhr von Isdrasil »

JohnEvans

  • Gast
Re: Tatverdächtige
« Antwort #47 am: 24.03.2009 11:46 Uhr »
Hallo, BN,

deine Ausführung ist interessant, weshalb ich gerne genauere Informationen hätte.

Ich bin gelernte Einzelhandelskauffrau und habe auch Jahre hinter der Theke zugebracht.
Ich nehme an, damit meinst du, du hast auch Fleisch zerlegt? Oder hast du auch Erfahrung darin, Tiere zu zerlegen? Was, denke ich, ein Unterschied ist.

Und glaubt mir bitte eins, man brauch mehr als nur ein Messer um ein Tier fachgerecht (oder auch nicht fachgerecht) zu zerlegen.
Und was genau braucht man nun dazu? Und wie können wir diese deine Erkenntnis auf die Rippermorde übertragen? Soll das heißen, der Täter hatte „mehr als ein Messer“ bei sich? Das wurde aber nicht von den Ärzten festgestellt.

Leider führst du den Gedanken nicht weiter aus. Damit ergibt sich die Frage, wie konnte der Täter seine Taten begehen, wenn es ihm, deiner Ausführung nach, mit einem Messer alleine gar nicht möglich gewesen sein soll.

Zwar ähnelt das Schwein dem menschlichen Körper in gewisser Weise, aber mit absoluter Sicherheit kann kein Metzger oder Tierschlächter (schon mal gar nicht zur damaligen Zeit) solche Schnitte durchführen.
Über diese Aussage wundere ich mich – warum sollte man damals nicht dieselben Schnitte gemacht haben können wie heute? Auch frühere Messer waren scharf und damalige Chirurgen nicht blöde.

.... dann hätte JtR die Oberschenkel jedesmal zerschnitten, wäre aber mit Sicherheit nicht zu den Organen gekommen.
Aber er hat nicht. Er zerschnitt nicht die Oberschenkel (Ausnahme: Kelly, und deren Inkludierung in die Kanonischen ist nach wie vor umstritten) -  er eröffnete den Bauchraum und entnahm Organe.

Da er dies durchaus „fachgerecht“ und außerdem sehr schnell und in fast vollständiger Dunkelheit tat, muß er in der Tat nicht nur über anatomisches Wissen verfügt, sondern auch auch praktische Erfahrungen gemacht haben.

Ivor Edwards, Autor eines Ripper Werkes, von Beruf Metzger, meinte einmal, er hätte in seinen besten Zeiten ein Schwein nach dessen Tode innerhalb ZWEI MINUTEN in seine Einzelbestandteile – fachgerecht - zerlegen können.

Um Lestrat Recht zu geben – gewisse „handwerkliche“ Erfahrungen muß der Täter also schon gehabt haben.


Hi, Isdrasil,

die Organentnahme scheint nicht zielgerichtet, sondern wahllos stattgefunden zu haben.
Lassen wir Kelly aus bereits erwähnten Gründen mal beiseite, dann ergibt sich alleine aus der Organentnahme bei Chapman und Eddowes ein komplett anderes Bild. Der Täter entnahm zielgerichtet deren Uteri -  Eddowes Niere war ein Bonus.

Oder aber, und diese Idee gefällt mir auch, ihre Niere wurde vielleicht erst im Leichenschauhaus von einem Gehilfen entnommen, der sein Taschengeld mit dem Verkauf etwas aufbessern wollte.
Oder wollte er sich sogar einen gewissen Scherz machen .... ? :icon_wink:

Das Mordinstrument wird aggressiv eingesetzt, kein Zeichen eines professionellen Umgangs.
Wir sollten auch die Umstände der Tat bedenken. Die Opfer lagen nicht auf einem OP Tisch und der Täter verwendete kein Operationsset und wurde auch nicht von hilfreichen Assistenten unterstützt.

Es ist hilfreich, diese Aussage
Nach Öffnung der Bauchdecke wird man automatisch mit den verschiedenen Organen konfrontiert sein.
detaillierter zu verfassen. Beim Eröffnen der Bauchdecke mit dem Schnitt, den der Ripper ausführte, sieht man nur einige Organe, wie zB den Darm, ein bißchen Magen und ebenso wenig Leber. Das eigentliche Ziel seiner Begierde, den Uterus, kann man nur von einer Hälfte der Blase halb verdeckt wahrnehmen, da der Uterus selbst ziemlich tief unten im Bauchraum und teilweise von der Blase verdeckt, sitzt. Das alleine – und nicht nur eine diffuse „sexuelle Begierde“ - erklärt durchaus, warum der Täter seinen Schnitt an den Genitalien ansetzte – durchaus wissend, daß ein ein höher angesetzter Schnitt ihm die Entnahme des Uterus erschweren, falls nicht unmöglich machen würde.

Und auch diese erwähnten Organe sieht er nicht auf Anhieb automatisch, denn das ALLES wird von einer Schicht aus Gewebe und Fett – dem sogenannten Bauchfell (Teil des Mesenteriums), verdeckt.
Bevor er also ans (pardon) Eingemachte gelangen kann, muß er besagtes Mesenterium entfernen.
Was er auch, fachgerecht (wie bereits von Dr Phillips bestätigt) und ohne den Darm zu beschädigen, tut. Eine Aktion, die man ohne Kenntnis der Lage mit Sicherheit nicht schafft.

Und das alles in Grau-in-Grau, maximal Dunkelrot Tönen, denn, wie offenbar oft vergessen, es ist beinahe zappenduster als unser Täter „operiert“.

Ich selbst brauchte, mit modernen Hilfsmitteln, wie dem Internet, fast eine Stunde, bis mir endlich klar war, wo und wie die einzelnen Organe liegen und ineinander geschachtelt sind. Der Darm selbst ist beim Menschen 8 m lang und geht deshalb stark verschlungene Pfade.
Jemand ohne die Fähigkeit, diesen Darm aus dem Unterleib zu entfernen, hätte einfach gerissen, oder wild geschnitten, statt ihn sauber heraus zu holen und verteilt neben das Opfer zu legen.

Und sollte der Ripper auch der Nierensammler gewesen sein, dann bestätigt diese Entnahme nur noch mehr, daß der Täter anatomische Kenntnisse gehabt haben mußte. Denn eine Niere ist nur äußerst schwierig von vorne zu entnehmen. Was an ihrer Lage liegt. Die meisten Menschen ohne Kenntnisse vermuten sie nämlich ganz woanders.

Übrigens, wer weiß eigentlich, wo sie genau liegen??
Lösung ---> siehe letzter Link (meine eigene diesbezügliche Vermutung, und die meiner 5 befragten Kollegen auch, war übrigens falsch)

Zur Veranschaulichung und zum Schluß noch ein paar Links, die einem sehr schön zeigen, was einem bei einem Blick in menschliche Tiefen so alles erwartet:

http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Illu_small_intestine.jpg&filetimestamp=20061001060820

http://library.med.utah.edu/WebPath/GIHTML/GI030.html

http://library.med.utah.edu/WebPath/GIHTML/GI031.html

http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Gray1035.png&filetimestamp=20070123210126

http://www.planet-wissen.de/pics/IEPics/intro_darm_darm_g.jpg

www.meinfrauenarzt.ch/cms/index.php?id=178

http://www.gesundheitsinformation.de/mb07018-bauchhohlen-querschnitt.thumb.8637ccef08748cd4bbf555fba9075d4fv1_max_400x313_b3535db83dc50e27c1bb1392364c95a2.jpg

http://www2.hu-berlin.de/sexology/ECD1/fioa03.gif

http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Gray1225.png&filetimestamp=20070123204124


Und jetzt zur Examensfrage: wer von euch kann jetzt nach dem Studium dieser Bilder losziehen und Uterus und Niere „with one swift of the knife“ in beinahe vollständiger Dunkelheit innerhalb weniger Minuten - stresshormonüberflutet und ohne jegliche praktische Vorübung - entnehmen?

JE

Offline Isdrasil

  • Superintendent
  • *****
  • Beiträge: 2037
  • Karma: +2/-0
Re: Tatverdächtige
« Antwort #48 am: 24.03.2009 12:16 Uhr »
Hi John,

wie immer ein sehr fundierter Beitrag von Dir - vielen Dank auch für deine Links!  :icon_thumb:

Lassen wir Kelly aus bereits erwähnten Gründen mal beiseite, dann ergibt sich alleine aus der Organentnahme bei Chapman und Eddowes ein komplett anderes Bild. Der Täter entnahm zielgerichtet deren Uteri -  Eddowes Niere war ein Bonus.

Aus der Post Mortem zu Chapman:
"The abdomen had been entirely laid open: the intestines, severed from their mesenteric attachments, had been lifted out of the body and placed on the shoulder of the corpse; whilst from the pelvis, the uterus and its appendages with the upper portion of the vagina and the posterior two thirds of the bladder, had been entirely removed."

Der Täter hat also nicht zielgerichtet den Uterus entnommen - er entfernte ebenso den oberen Teil der Vagina und zwei Drittel der Blase. Das hört sich für mich nicht zielgerichtet auf den Uterus an - es scheint mir mehr, als hätte der Ripper nach Entfernen der Gedärme aus dem Körper vielmehr die unteren Geschlechtsorgane aus dem Becken geschnitten. Der Ausdruck "with one swift of the knife" ist in meinen Augen mit Vorsicht zu genießen, denn man sieht nur den äußeren Schnitt. Wer sagt, dass der Ripper den Uterus unbeschadet entfernte? Wer sagt, dass er nicht doch mehrere Schnitte benötigte? Schneide ich ein Papier mit drei Schnitten entzwei und hinterlasse nur einen Teil, so kann man daraus auch nur Rückschlüsse auf den letzten Schnitt ziehen, nicht jedoch auf die beiden zuvor getätigten.

Ich gebe zu, kein großes medizinisches Fachwissen zu besitzen. Aber mein persönlicher Eindruck bleibt - versteh mich nicht falsch, ich denke schon, dass der Ripper wusste, was er tat. Aber ich glaube nicht, dass er zielgerichtet auf den Uterus ging. Die Geschlechtsorgane sowie die Niere bei Eddowes dürften ihn interssiert haben, da andere, oben liegende Organe durch die Rippen geschützt werden. Ich bleibe dabei: Nach Öffnen der Bauchdecke und Entfernen der Gedärme lagen die Organe so vor ihm, wie er sie entfernte.
Ich glaube an kein medizinisches Wissen, obgleich ich das Wissen oder die Vorkenntnis eines Metzgers nicht ausschließe und mir auch die Vorübung an Tieren sehr gut vorstellen kann. Aber ein Wissen nach dem Motto: "Ich entferne meinen Opfern den Uterus" schließe ich aus. Was nicht heißt, dass der Täter nicht in etwa wusste, was ihn erwartet.
Ich vermute ja einen Metzger oder einen Täter mit dem entsprechenden Wissen. Ganz so entfernt von "der Täter besaß anatomische Kenntnisse" befinde ich mich also gar nicht.

In diesem Zusammenhang fällt mir auf, dass "anatomische Kenntnisse" oftmals mit "zielgerichteter Organentnahme" gleich gesetzt wird. Wir sollten alle darin bestrebt sein, nicht immer nur die Extreme sehen zu wollen. Wo fangen die Kenntnisse an, wo hören sie auf? :icon_wink:

Der Täter hatte auch gewiss eine scharfe Tatwaffe. Dies trägt meiner Meinung nach mit dazu bei, die Schnitte professioneller wirken zu lassen.

Grüße, Isdrasil
« Letzte Änderung: 24.03.2009 12:30 Uhr von Isdrasil »

Lou Cifer

  • Gast
Re: Tatverdächtige
« Antwort #49 am: 24.03.2009 20:04 Uhr »
Ich habe eingangs etwas davon gelesen, dass Polizisten "laute Schuhe" angehabt hätten.
Was ist denn damit gemeint?

Für mich wäre die einzige Erklärung, dass Schuhe mit benagelten Sohlen gemeint sind. Dies war allerdings bis in die 40er Jahre unseres Jahrhunderts (z.T. auch noch länger) gängige Praxis und bei weitem nicht nur auf Polizisten/Soldaten beschränkt.
Die Nägel sollten die Sohlen vor allzu schneller Abnutzung schützen und einen längeren Halt des Schuhes garantieren. Eine Folge war das laute Klacken auf den Pflastersteinen.

Zu der Blut-an-Kleidung-Sache:
Ihr geht davon aus, dass jeder sofort sieht, wenn man Blutflecken an der Kleidung hat.
Hattet ihr selbst schon einmal Blutflecken auf dunkler Kleidung?
Fällt so schon nicht wirklich auf. Wenn dazu noch schlechte Lichtverhältnisse oder Nacht herrschen kann man bei dunklen Kleidern nahezu von oben bis unten besudelt mit Blut herumlaufen ohne dass irgendjemandem auch nur das Geringste auffallen würde.

Übrigens:
Die Sache mit dem Polizisten wurde wirklich schonmal diskutiert; damals hab ich die Theorie vorgebracht  :icon_mrgreen:

Blacknight

  • Gast
Re: Tatverdächtige
« Antwort #50 am: 25.03.2009 17:29 Uhr »
Sehr geehrter JohnEvans,

vielen Dank für Deine Ausführungen. Ich habe Deine Beiträge schon zu anderen Themen gelesen und muss Dir ein Kompliment machen; Du bist wirklich sehr penibel und genau. Vor allen Dingen was Daten und Fakten angeht.

Hier nun, um der Sache gerecht zu werden eine kleine Exkusion durch meinen Lehrberuf:

Ja, ich habe sowohl teile des Tieres (Schwein, Rind, Geflügel) als auch im Ganzen zerlegt bzw. filitiert. Allerdings muss ich zugeben das das Schwein und das Rind bereits gehälftet angeliefert wurden und die Organe in Tüten (Herz, Nieren usw.) dabei gelegt wurden. Nur das Geflügel kam im Ganzen (allerdings bereits getötet).

Für das Zerlegen eines Tieres hat man ungefähr 10 Messer! Je nach dem was man herausschneiden möchte. Gerade Metzger haben Ihre eigenen Messer (die sie nie abgeben oder verleihen würden, sind auch in Ihrem Privatbesitz)!

Meine Aussage bezüglich der Schnitte, damit wollte ich einfach nur darlegen, dass die Ausbildung eines Schlächters (oder Metzgers) nicht so fundiert war wie heute.
Und wenn ein Metzger heute schon Probleme mit der Zerlegung von Menschen oder entnahme von Organen hätte, einfach weil ihm das Wissen fehlt,
dann glaube ich war 1888 JtR kein Metzger oder Tierschlächter.

Im Punkt Organentnahme im Dunkel muss ich Dir zustimmen, dass die Organentnahme im Dunkeln für einen "Normalo" nicht möglich war vor allen Dingen nicht wenn JtR "Hormonverseucht" oder auch "Endorvinverseucht" war (ich hoffe sehr das ich jetzt den richigen Ausdruck gewählt habe). Gerade aus diesem Grund bin ich davon überzeugt das JtR auf jeden Fall medizinische Kenntnisse (Ausbildung) haben musste.

Was nun meinen Vergleich "Schwein" - "Mensch" angeht, beziehe ich mich auf die Sitzhöhe der Organe. Damit wollte ich nicht darlegen, dass JtR wirklich auch Schnitte in die Oberschenkel gemacht hat weil er dort ein Organ vermutet hat. Und wie Sie schon so Richtig bemerkten, er tat es nicht.

Ich hoffe sehr, dass meine Ausführung diesbezüglich genau genug sind. Ich liebe ja eine GUTE Diskussion muss aber leider gestehen, auch ich irre mich mal (allerdings nur sehr selten  :icon_question: :icon_lol: :icon_lol:).



Lieber Isdrasil,

als aller erstens, vielen Dank für Deine netten Wünsche. Sie sind tatsächlich eingetroffen und ich hatte einen sehr schönen Feierabend.

Und wie ich oben schon bemerkt habe, ich liebe es zu Diskutieren und freue mich erst recht über jede gut dargelegte neue Information.

Hier nun ein kleiner wissenschaftlicher Auszug bzgl. "vorher schon kriminell aufgefallen":

Der Sexualmörder
Der Seriensexualmörder ist der am häufigsten vorkommende Tätertyp. Seine Handlungen werden immer von einer sexuellen Triebfeder geprägt. Oft hat dieser Tätertyp regelrecht einen siebten Sinn entwickelt, naive, passive und schwache Personen auszumachen. Diese "potenziellen" Opfer sind oft einfach zu manipulieren und lassen sich ausbeuten. Er vergewaltigt, missbraucht und foltert seine Opfer. Von seinen Fantasien getrieben kann es zu Verstümmlungen oder auch Entfernen der Genitalien und anderen Körperteilen kommen. Diese Handlungen werden vor, während oder auch nach der Tötung des Opfers vorgenommen.
Dieser Tätertyp ist in seiner Jugend oft durch Tierquälerei, Grausamkeit gegen anderen Kindern, Brandstiftung und Vandalismus aufgefallen. Auch misslungene sexuelle Kontakte haben ihn frühzeitig frustriert.
Sexualmörder lassen sich in zwei Kategorien einteilen, doch auch hier sind die Grenzen fließend:

Der organisierte Täter ist überdurchschnittlich intelligent; ist sozial voll integriert, d.h. ist er berufstätig und führt ein - überflächlich betrachtet - "normales", unauffälliges Leben. Er hat meistens eine genaue Vorstellung von den späteren Tatablauf und spielt die Tat in seiner Fantasie durch. Gezielt sucht er das Opfer, den Tatort und den Tatzeitpunkt aus.
Am Tatort versucht er keine Spuren zu hinterlassen. Der organisierte Täter versucht von Tat zu Tat seine Vorgehensweise zu perfektionieren. Dieser Tätertyp will die totale Dominanz über sein Opfer und ergötzt sich an deren Schmerzen.
Oft werden die Zeiträume zwischen zwei Taten immer kürzer. Die vom Opfer entwendeten Gegenstände - Trophäen oder auch Souvenirs genannt - und das geistige Durchspielen des Ablaufs der letzten Tat halten nicht mehr lange vor und er begeht das nächsten Verbrechen. Auch berufliche oder persönliche Probleme können hierfür ein Auslöser sein.
Wichtig sind ihm die Berichte über seine Taten in den Medien. Teilweise schickt er Bekennerbriefe an die Presse oder den Polizeibehörden.


Die oben aufgeführten Fakten geben vielleicht auch eine Antwort auf die Umfrage bzgl. der Tätereinordnung.

Den gesamten Text könnt Ihr auf      http://www.serienkiller.net/sk2.html  nachlesen.

Hallo Lou Cifer,

mit "laute Schuhe" ist ursprünglich von mir die Gangart der Polizisten gemeint gewesen.

Und was die Blut-Kleidung-Sache angeht. Richtig, auf dunklem Tuch kann man Blutflecke so gut wie gar nicht ausmachen. Was mich zu der Vermutung gebracht hat, dass er nach der Tat seine eigentliche Berufskleidung (Polizeiuniform bzw. Jacke) angezogen hat.

Und was Deine schon früher angeregte Diskussion dieser Theorie anbelangt, was ist denn daraus geworden?

So, liebe Diskussionsfreudige ich muss wieder ran und ein bisschen was "Tun"  :icon_rolleyes: :SM117: :SM140: :SM143: :SM141:

Ich wünsche Euch heute mal einen ereignisreichen Tag (bei dem Wetter, glaube ich dringend erforderlich) UND dabei viel viel Spaß;
LG. Blacknight :smiley5: :smiley5: :smiley5:



Lou Cifer

  • Gast
Re: Tatverdächtige
« Antwort #51 am: 25.03.2009 18:03 Uhr »
mit "laute Schuhe" ist ursprünglich von mir die Gangart der Polizisten gemeint gewesen.

Wie geht man denn laut?  :icon_eek:
Ausser man trampelt, aber das hätte ja doch etwas seltsam ausgesehen...


Und was Deine schon früher angeregte Diskussion dieser Theorie anbelangt, was ist denn daraus geworden?

Ist ziemlich schnell auseinander genommen worden  :icon_mrgreen:

Stordfield

  • Gast
Re: Tatverdächtige
« Antwort #52 am: 25.03.2009 20:09 Uhr »
Hallo Blacknight!

Leider muß ich sagen, daß Dein "Auszug" nicht wissenschaftlich, sondern zusammengeschustert und äußerst schwammig ist. Vielleicht kannst Du uns ja zu diesem Thema ein paar Zitate liefern, von Leuten, die sich damit auskennen.

Gruß Stordfield

Offline Claudia

  • Superintendent
  • *****
  • Beiträge: 537
  • Karma: +0/-0
Re: Tatverdächtige
« Antwort #53 am: 26.03.2009 14:40 Uhr »
Hi Blacknight!

Also zuerstmal möchte ich Stordfield  zustimmen!

Außerdem: Was das Zerlegen von Tieren betrifft: Selbst mir genügt zum Zerlegen von Geflügel oder Kaninchen ein Messer und ich koche lediglich hobbymässig...

Mein Metzger zerlegt eine Schweinehälfte mithilfe eines Hackebeilchens (zwecks Knochen) und einem Messer!
Der Ripper hat aber garnichts komplett "zerlegt", Knochen hat er auch nicht durchtrennt, für seine Zwecke genügte ein entsprechendes Messer vollkommen und das hat auch kein Experte damals wie heute bezweifelt.

Daß die Ausbildung zum Metzger heute vielschichtiger ist bestreitet wohl niemand, die Zerlegung eines Tieres betrifft das aber nicht, die funktionierte damals genauso wie heute.

Jack the Ripper war ja nicht der erste Täter , der Organe entnommen hat, auch Tschikatilo zB konnte das (als gewöhnlicher Lehrer). Wer sagt uns denn, daß der Ripper genau wusste, was er da entnommen hat und es gezielt suchte? Ich stell mir das eher so vor, daß er beherzt zugriff und das, was er da erfühlte mehr oder weniger genau abtrennte.
Schon bei Nichols spricht meines Erachtens einiges gegen einen auf diesem Gebiet erfahrenen Täter, das sind eher zaghafte Schnitte gewesen, auch nicht sonderlich zielgerichtet, bei Kelly sieht das Ganze überhaupt nicht "chirurgisch" aus, im Gegenteil.

Blieben noch Eddowes und Chapman (Stride fällt ohnehin raus): Und auch da sieht es mir eher so aus, als wäre alles störende beiseitegeräumt worden , ein Darm lässt sich nunmal schwer mitnehmen, das aber auch eher laienhaft, wobei ja auch ein Laie ein paar Kenntnisse haben kann (zB angelesene), Chirurg musste man dafür sicherlich nicht sein...

Grüße, Claudia

PS:
Ich glaube übrigens nicht, daß sich Prinz Albert in Whitechapel so gut auskannte, wie Du das annimmst. Ich kann mir nur schwer einen Prinzen vorstellen, der durch die Armenviertel streift, auf der Suche nach einer Prostituierten. Der liess  sich wohl eher in irgendein Bordell fahren, das jenseits der "Preisklasse" der Opfer liegen dürfte. :icon_lol:




« Letzte Änderung: 26.03.2009 15:02 Uhr von Claudia »

Floh82

  • Gast
Re: Tatverdächtige
« Antwort #54 am: 26.03.2009 16:06 Uhr »
Prince Albert Victor war zur Tatzeit nachweislich eh nicht in London....der fällt weg!

Alexander-JJ

  • Gast
Re: Tatverdächtige
« Antwort #55 am: 27.03.2009 19:23 Uhr »
... Im Punkt Organentnahme im Dunkel muss ich Dir zustimmen, dass die Organentnahme im Dunkeln für einen "Normalo" nicht möglich war vor allen Dingen nicht wenn JtR "Hormonverseucht" oder auch "Endorvinverseucht" war (ich hoffe sehr das ich jetzt den richigen Ausdruck gewählt habe). Gerade aus diesem Grund bin ich davon überzeugt das JtR auf jeden Fall medizinische Kenntnisse (Ausbildung) haben musste. ...


Da sich JTR beim Metzeln sicher in einer Art Blutrausch bzw Sexrausch befand, hätten ihm evtl. vorhandene medizinische Kenntnisse eh nichts genützt. Dazu kommt die Dunkelheit und die für mediz. Eingriffe nicht gerade günstige Lage der Opfer. Auch ein Arzt hätte unter solchen Umständen nicht viel mehr machen können als ein "Normalo", nämlich wie wild metzeln und auf gut Glück ein paar Organe rausreißen/schneiden.

Blacknight

  • Gast
Re: Tatverdächtige
« Antwort #56 am: 31.03.2009 13:54 Uhr »
Hallo Leute, ich hoffe es geht gut!

Da sich JTR beim Metzeln sicher in einer Art Blutrausch bzw Sexrausch befand, hätten ihm evtl. vorhandene medizinische Kenntnisse eh nichts genützt. Dazu kommt die Dunkelheit und die für mediz. Eingriffe nicht gerade günstige Lage der Opfer. Auch ein Arzt hätte unter solchen Umständen nicht viel mehr machen können als ein "Normalo", nämlich wie wild metzeln und auf gut Glück ein paar Organe rausreißen/schneiden.

Genau aus Deinem oben genannten Grund bin ich der Ansicht das er medizinisches Wissen gehabt haben muss!

Hi Blacknight!

Also zuerstmal möchte ich Stordfield  zustimmen!

Außerdem: Was das Zerlegen von Tieren betrifft: Selbst mir genügt zum Zerlegen von Geflügel oder Kaninchen ein Messer und ich koche lediglich hobbymässig...

Mein Metzger zerlegt eine Schweinehälfte mithilfe eines Hackebeilchens (zwecks Knochen) und einem Messer!
Der Ripper hat aber garnichts komplett "zerlegt", Knochen hat er auch nicht durchtrennt, für seine Zwecke genügte ein entsprechendes Messer vollkommen und das hat auch kein Experte damals wie heute bezweifelt.

Daß die Ausbildung zum Metzger heute vielschichtiger ist bestreitet wohl niemand, die Zerlegung eines Tieres betrifft das aber nicht, die funktionierte damals genauso wie heute.

Jack the Ripper war ja nicht der erste Täter , der Organe entnommen hat, auch Tschikatilo zB konnte das (als gewöhnlicher Lehrer). Wer sagt uns denn, daß der Ripper genau wusste, was er da entnommen hat und es gezielt suchte? Ich stell mir das eher so vor, daß er beherzt zugriff und das, was er da erfühlte mehr oder weniger genau abtrennte.
Schon bei Nichols spricht meines Erachtens einiges gegen einen auf diesem Gebiet erfahrenen Täter, das sind eher zaghafte Schnitte gewesen, auch nicht sonderlich zielgerichtet, bei Kelly sieht das Ganze überhaupt nicht "chirurgisch" aus, im Gegenteil.

Ich kenne diesen Metzger nicht und weiß nicht wieviele Messer er in Benutzung während es "Schlachtens" hat.
Mein "Lehrherr" so zu sagen, hatte jedenfalls immer einen Koffer dabei mit mindestens 10 Messern, von denen er immer 5 und ein Beil (wie Du oben schon bemerkt hast) während des Schlachtens und Ausnehmens.

Nur noch so viel zu DIESEM Thema, ich habe gelernt ein Schwein zu Viertel, Oberschale, Filet, verschiedene Arten von Kottlet zu entnehmen u.ä. & trotzdem kann ich bei keinem Menschen die Organge entnehmen.

Aber ich möchte mal ganz von diesem Thema abkommen und wieder zu meiner ursprünglichen Diskussion kommen.

Nämlich kann JtR ein Polizist gewesen sein? Wenn ja, Warum? Wenn nein, Warum?

Bis bald, ich wünsche Euch allen noch einen schönen Tag (bei diesem Wetter muss man es ja ausnutzen)!

LG. Blacknight  :smiley5: :smiley5: :sun: :sun: :sun: :sun:

P. S. Eine Frage an unseren Moderator Thomas Schachner: Sind Sie der Mitautor von "Jack the Ripper - Anatomie einer Legende" ?? :icon_idea: :SM009:

Offline thomas schachner

  • Administrator
  • Superintendent
  • *****
  • Beiträge: 1330
  • Karma: +2/-0
    • http://www.jacktheripper.de
Re: Tatverdächtige
« Antwort #57 am: 31.03.2009 13:57 Uhr »

P. S. Eine Frage an unseren Moderator Thomas Schachner: Sind Sie der Mitautor von "Jack the Ripper - Anatomie einer Legende" ?? :icon_idea: :SM009:



ja...und duze mich ruhig .-)
<~> any propaganda is good propaganda, as long as they spell your name right <~>

Alexander-JJ

  • Gast
Re: Tatverdächtige
« Antwort #58 am: 31.03.2009 18:46 Uhr »
... Genau aus Deinem oben genannten Grund bin ich der Ansicht das er medizinisches Wissen gehabt haben muss!

Das kann sein, nur ist das ja ein weit gefasster Begriff. Medizinisches Wissen kann sich jeder aneignen. Ohne Zweifel hat JTR während der Metzeleien einiges Wissen gewonnen, wenn man so sagen darf.


... Nämlich kann JtR ein Polizist gewesen sein? Wenn ja, Warum? Wenn nein, Warum?

JTR ein Polizist? Kaum. Ein Polizist hätte jederzeit von seinen Kollegen zu einem Tatort gerufen werden können, hätte jederzeit Bürgern begegnen können, die ihn eindeutig identifizieren können, hätte große Schwierigkeiten gehabt die Trophäen zu verstecken und ebenso große Schwierigkeiten gehabt zu entkommen.
JTR entkam, eben weil ihn niemand genau kannte und weil er Allerweltskleidung trug. Auch fiel sein sicher stark verhaltensgestörtes Benehmen niemanden auf, eben weil er in einer Umgebung lebte, in der dies relativ normal war. Als Polizist wäre er aber schon viel früher aufgefallen, wahrscheinlich schon lange bevor er den ersten Mord beging. Auch damals wurde nicht jeder Idiot und auch nicht jeder Geisteskranke bei der Polizei angestellt.


Lou Cifer

  • Gast
Re: Tatverdächtige
« Antwort #59 am: 31.03.2009 19:06 Uhr »
Ich persönlich bin ja immer noch ein wenig Anhänger der Jack-in-Uniform-Theorie  :icon_aetsch:
Denn ich finde, die meisten Argumente die dagegen sprechen sollen, treffen genausogut auf Zivilpersonen zu. Und mit einer polizeiuniform hätte er auch nicht zu verachtende Vorteile gehabt.


JTR ein Polizist? Kaum. Ein Polizist hätte jederzeit von seinen Kollegen zu einem Tatort gerufen werden können,

Kein Grund für mich. Jeder weiß, wie leicht man sich vor einer Arbeit drücken kann ("Meldung an Inspector soundso" o.ä.)


hätte jederzeit Bürgern begegnen können, die ihn eindeutig identifizieren können,

Warum das?
Whitechapel und der rest des east Ends war an den Anblick von polizisten gewöhnt, die hatten regelmäßige Runden.
Der Anblick eines patroullierenden Konstablers war also bei weitem nichts Ungewöhnliches.
An anderer Stelle wurde das Argument gebracht, dass sogar Leute aus der eigenen Straße unbekannt sein konnten, da dort eine solch hohe Frequentierung vorherrschte. Warum sollte also eine unbekannte Uniform mehr auffallen als unbekannte Zivilisten?


hätte große Schwierigkeiten gehabt die Trophäen zu verstecken und ebenso große Schwierigkeiten gehabt zu entkommen.

Sehe ich anders.
Konstabler trugen einen kurzen dunklen Mantel unter dem sich optimal Sachen verbergen lassen.
Auch die dunkle Uniform dürfte für etwaige Blutflecken nahezu optimal gewesen sein.
Was das Entkommen betrifft, fällt ein rennender Polizist wesentlich weniger auf, als ein fliehender Zivilist.



JTR entkam, eben weil ihn niemand genau kannte und weil er Allerweltskleidung trug. Auch fiel sein sicher stark verhaltensgestörtes Benehmen niemanden auf, eben weil er in einer Umgebung lebte, in der dies relativ normal war. Als Polizist wäre er aber schon viel früher aufgefallen, wahrscheinlich schon lange bevor er den ersten Mord beging. Auch damals wurde nicht jeder Idiot und auch nicht jeder Geisteskranke bei der Polizei angestellt.

Warum sollte er sabbernd und röchelnd durch die Straßen humpeln?
ich denke eher, dass er als Mensch einen eher unauffälligen Eindruck machte, bis er dann in einem unbeobachteten Augenblick sein wahres Gesicht zeigte.
Vielleicht hatte er einen Sprachfehler oder einen Tick, aber ich denke nicht, das dieser so außergewöhnlich war.