Hallo, BN,
deine Ausführung ist interessant, weshalb ich gerne genauere Informationen hätte.
Ich bin gelernte Einzelhandelskauffrau und habe auch Jahre hinter der Theke zugebracht.
Ich nehme an, damit meinst du, du hast auch Fleisch zerlegt? Oder hast du auch Erfahrung darin,
Tiere zu zerlegen? Was, denke ich, ein Unterschied ist.
Und glaubt mir bitte eins, man brauch mehr als nur ein Messer um ein Tier fachgerecht (oder auch nicht fachgerecht) zu zerlegen.
Und was genau braucht man nun dazu? Und wie können wir diese deine Erkenntnis auf die Rippermorde übertragen? Soll das heißen, der Täter hatte „mehr als ein Messer“ bei sich? Das wurde aber nicht von den Ärzten festgestellt.
Leider führst du den Gedanken nicht weiter aus. Damit ergibt sich die Frage, wie konnte der Täter seine Taten begehen, wenn es ihm, deiner Ausführung nach, mit einem Messer alleine gar nicht möglich gewesen sein soll.
Zwar ähnelt das Schwein dem menschlichen Körper in gewisser Weise, aber mit absoluter Sicherheit kann kein Metzger oder Tierschlächter (schon mal gar nicht zur damaligen Zeit) solche Schnitte durchführen.
Über diese Aussage wundere ich mich – warum sollte man damals nicht dieselben Schnitte gemacht haben können wie heute? Auch frühere Messer waren scharf und damalige Chirurgen nicht blöde.
.... dann hätte JtR die Oberschenkel jedesmal zerschnitten, wäre aber mit Sicherheit nicht zu den Organen gekommen.
Aber er hat nicht. Er zerschnitt nicht die Oberschenkel (Ausnahme: Kelly, und deren Inkludierung in die Kanonischen ist nach wie vor umstritten) - er eröffnete den Bauchraum und entnahm Organe.
Da er dies durchaus „fachgerecht“ und außerdem sehr schnell und in fast vollständiger Dunkelheit tat, muß er in der Tat nicht nur über anatomisches Wissen verfügt, sondern auch auch praktische Erfahrungen gemacht haben.
Ivor Edwards, Autor eines Ripper Werkes, von Beruf Metzger, meinte einmal, er hätte in seinen besten Zeiten ein Schwein nach dessen Tode innerhalb ZWEI MINUTEN in seine Einzelbestandteile – fachgerecht - zerlegen können.
Um Lestrat Recht zu geben – gewisse „handwerkliche“ Erfahrungen muß der Täter also schon gehabt haben.
Hi, Isdrasil,
die Organentnahme scheint nicht zielgerichtet, sondern wahllos stattgefunden zu haben.
Lassen wir Kelly aus bereits erwähnten Gründen mal beiseite, dann ergibt sich alleine aus der Organentnahme bei Chapman und Eddowes ein
komplett anderes Bild. Der Täter entnahm zielgerichtet deren Uteri - Eddowes Niere war ein Bonus.
Oder aber, und diese Idee gefällt mir auch, ihre Niere wurde vielleicht erst im Leichenschauhaus von einem Gehilfen entnommen, der sein Taschengeld mit dem Verkauf etwas aufbessern wollte.
Oder wollte er sich sogar einen gewissen Scherz machen .... ?

Das Mordinstrument wird aggressiv eingesetzt, kein Zeichen eines professionellen Umgangs.
Wir sollten auch die Umstände der Tat bedenken. Die Opfer lagen nicht auf einem OP Tisch und der Täter verwendete kein Operationsset und wurde auch nicht von hilfreichen Assistenten unterstützt.
Es ist hilfreich, diese Aussage
Nach Öffnung der Bauchdecke wird man automatisch mit den verschiedenen Organen konfrontiert sein.
detaillierter zu verfassen. Beim Eröffnen der Bauchdecke mit dem Schnitt, den der Ripper ausführte, sieht man nur
einige Organe, wie zB den Darm, ein bißchen Magen und ebenso wenig Leber. Das eigentliche Ziel seiner Begierde, den Uterus, kann man nur von einer Hälfte der Blase halb verdeckt wahrnehmen, da der Uterus selbst ziemlich tief unten im Bauchraum und teilweise von der Blase verdeckt, sitzt. Das alleine – und nicht nur eine diffuse „sexuelle Begierde“ - erklärt durchaus, warum der Täter seinen Schnitt an den Genitalien ansetzte – durchaus wissend, daß ein ein höher angesetzter Schnitt ihm die Entnahme des Uterus erschweren, falls nicht unmöglich machen würde.
Und auch diese erwähnten Organe
sieht er nicht auf Anhieb automatisch, denn das ALLES wird von einer Schicht aus Gewebe und Fett – dem sogenannten Bauchfell (Teil des Mesenteriums), verdeckt.
Bevor er also ans (pardon) Eingemachte gelangen kann, muß er besagtes Mesenterium entfernen.
Was er auch, fachgerecht (wie bereits von Dr Phillips bestätigt) und ohne den Darm zu beschädigen, tut. Eine Aktion, die man ohne Kenntnis der Lage mit Sicherheit nicht schafft.
Und das alles in Grau-in-Grau, maximal Dunkelrot Tönen, denn, wie offenbar oft vergessen, es ist beinahe zappenduster als unser Täter „operiert“.
Ich selbst brauchte, mit modernen Hilfsmitteln, wie dem Internet, fast eine Stunde, bis mir endlich klar war, wo und wie die einzelnen Organe liegen und ineinander geschachtelt sind. Der Darm selbst ist beim Menschen 8 m lang und geht deshalb stark verschlungene Pfade.
Jemand ohne die Fähigkeit, diesen Darm aus dem Unterleib zu entfernen, hätte einfach gerissen, oder wild geschnitten, statt ihn sauber heraus zu holen und verteilt neben das Opfer zu legen.
Und sollte der Ripper auch der Nierensammler gewesen sein, dann bestätigt diese Entnahme nur noch mehr,
daß der Täter anatomische Kenntnisse gehabt haben mußte. Denn eine Niere ist nur äußerst schwierig von vorne zu entnehmen. Was an ihrer Lage liegt. Die meisten Menschen ohne Kenntnisse vermuten sie nämlich ganz woanders.
Übrigens, wer weiß eigentlich,
wo sie genau liegen??
Lösung ---> siehe letzter Link (meine eigene diesbezügliche Vermutung, und die meiner 5 befragten Kollegen auch, war übrigens falsch)
Zur Veranschaulichung und zum Schluß noch ein paar Links, die einem sehr schön zeigen, was einem bei einem Blick in menschliche Tiefen so alles erwartet:
http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Illu_small_intestine.jpg&filetimestamp=20061001060820http://library.med.utah.edu/WebPath/GIHTML/GI030.htmlhttp://library.med.utah.edu/WebPath/GIHTML/GI031.htmlhttp://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Gray1035.png&filetimestamp=20070123210126http://www.planet-wissen.de/pics/IEPics/intro_darm_darm_g.jpgwww.meinfrauenarzt.ch/cms/index.php?id=178http://www.gesundheitsinformation.de/mb07018-bauchhohlen-querschnitt.thumb.8637ccef08748cd4bbf555fba9075d4fv1_max_400x313_b3535db83dc50e27c1bb1392364c95a2.jpghttp://www2.hu-berlin.de/sexology/ECD1/fioa03.gifhttp://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Gray1225.png&filetimestamp=20070123204124Und jetzt zur Examensfrage: wer von euch kann jetzt nach dem Studium dieser Bilder losziehen und Uterus und Niere
„with one swift of the knife“ in beinahe vollständiger Dunkelheit innerhalb weniger Minuten - stresshormonüberflutet und ohne jegliche praktische Vorübung - entnehmen?
JE