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Francis Thompson

Bereits im Oktober 1997 verdächtigte der Autor Richard Andrew Patterson in seinem Manuskript "Murder in Whitechapel the Paradox of Francis Thompson and the Patterson Paraidgm" den englischen Dichter Francis Thompson "Jack the Ripper" zu sein.
Weitere intensive Recherchen folgten und 1999 stellte er mit dem Buch "Paradox" seinen Tatverdächtigen der Öffentlichkeit vor.

Curriculum Vitae

geboren

18.12. 1859 in Preston, Lancashire

gestorben

13.11. 1907 in London

Francis Thompson

Der berühmte Poet Francis Thompson wurde am 18. Dezember 1859 als Sohn eines streng katholischen Arztes und einer vormaligen Protestantin in Preston, Lancashire geboren. Seine Jugend verbrachte er im Durham Seminary College, welches ihn auf eine Priesterlaufbahn vorbereiten sollte. Im Jahre 1878 wurde er von der Schule ausgeschlossen und kehrte zu seiner Familie, die nun in Manchester lebte, zurück. Der Direktor des College begründete das Ausscheiden des jungen Francis dem Vater gegenüber in einem Brief: "Es ist anscheinend nicht der heilige Wille Gottes, dass er zum Priestertum berufen wird". Sein Verhalten in Durham muss dort sehr für Verwirrung gestiftet haben, denn als er sich weigerte die dort vorgeschriebene Kirchenrobe anzulegen und stattdessen eine violette Robe forderte, drohte er als Reaktion darauf die Kirche niederzubrennen. Weitere Vorfälle, in denen er anderen Novizen gegenüber handgreiflich wurde, wurden ebenfalls vermerkt.

Auf den Rat seines Vaters hin, begann er noch im selben Jahr am Owens College Medizin zu studieren. 1879 zog er sich eine Lungenentzündung zu, worauf er mit Laudanum behandelt wurde, was bei ihm innerhalb kürzester Zeit zu einer Abhängigkeit führte.
Am 19. Dezember 1880 verstarb seine Mutter, während sich sein eigener Gesundheitszustand in Folge der Drogensucht immer weiter verschlechterte. Sein Studium litt zusehends und hatte zur Folge, dass auch sein zweiter Anlauf das Medizinstudium zu beenden missglückte.
Demotiviert entschloss er sich nun für eine Karriere als Soldat, was ihm allerdings angesichts seines schlechten Gesundheitszustandes und seiner Drogenabhängigkeit verwehrt blieb und so schlug er sich fortan mit Gelegenheitsjobs, beispielsweise dem Kleben von Streichholzschachteln, durchs Leben.

1885 kam es vor allem wegen seiner anhaltenden Drogensucht zum Zerwürfnis mit dem Vater. Thompson verließ das Elternhaus im Streit und lebte bis 1888 mehr oder weniger auf den Strassen Londons. Vorübergehend fand er Unterkunft bei einem hilfsbereiten Priester, doch sein Leidensweg sollte noch nicht beendet sein, denn nur ein Jahr später lebte er wieder auf der Straße.
In seinem Glauben fand er Rückhalt und Hoffnung und in der Dichtung eine schöpferische Antwort auf seine seelischen Nöte. Thompson schickte schließlich einige Gedichte an Wilfrid Meynell, dem Herausgeber der Zeitschrift »Merry England«. Vor allem die bekannte Dichterin Alice Meynell fand Gefallen an den Werken des jungen Mannes.
Ab April 1888 begannen sie und ihr Mann sich um Thompson zu kümmern. Dies war der Wendepunkt in seinem Leben - Die Meynells brachten ihn in einem Privatsanatorium unter, um seine Drogensucht und seine Tuberkolose behandeln zu lassen. Nach einem Jahr wurde er als "geheilt" entlassen. Anschließend lebte er zurückgezogen bei Mönchen in verschiedenen Klöstern, erholte sich von den Strapazen der letzten Jahre und entwickelte eine beachtliche literarische Produktivität. 1890 kehrte er nach London zurück und mietete sich in der Nähe der Meynells eine Wohnung.

Zeitgenössische Zeichnung Thompsons
Totenmaske von Francis Thompson
Zeitgenössische Zeichnung Thompsons
(Künstler: Everard Meynell
)
Totenmaske von Francis Thompson,
gezeichnet von Everard Meynell

Im Jahre 1889 veröffentlichte er die »Ode to the Setting Sun« und 1890, sein berühmtestes Gedicht, »The Hound of Heaven«. 1895 erschien »Sister Songs« und 1897 der Lyrikband »New Poems«. Er freundete sich mit Coventry Patmore, einem berühmten Schriftsteller, an. Neben Gedichten verfasste Thompson in den letzten Jahren seines Lebens auch literaturkritische Essays, mehr als 500 Buchrezensionen sowie einige Heiligenviten.

Er starb mit 48 Jahren am 13.11. 1907 in London an Schwindsucht und Tuberkulose. Sein Grab befindet sich am Friedhof von Kensal Green, London. Die Grabinschrift ist ein Zitat aus einem seiner Gedichte: »Look for me in the nurseries of Heaven«.

Sein schwer verständlicher poetischer Stil mit seiner eigenwilligen Idiomatik, seinen schwierigen Anspielungen, ungewöhnlichem Vokabular und weithergeholten Metaphern ist nachhaltig von der Stiltradition der »Metaphysical Poets« des 17. Jahrhunderts. beeinflusst. Er griff bewusst auf die extravagante Sprache der religiösen Dichter dieser Zeit zurück und wurde damit zum Wegbereiter der Wiederentdeckung der »Metaphysical Poetry« im 20. Jahrhundert.


Vergleich von Francis Thompsons Handschrift mit der des "Dear Boss"-Briefes

 

Argumente: PRO

  • Er lebte in unmittelbarer Nähe der Tatorte und besaß, aufgrund seiner vielen Jahre in London, ausreichende Ortskenntnis.
  • In seiner damaligen Schule trat er mehrmals gewalttätig gegenüber anderen Novizen in Erscheinung.
  • Sein Studium verschaffte ihm die nötigen anatomischen Kenntnisse.
  • Seine Gedichte enthalten teilweise gewaltverherrlichende Passagen und perverse Sexualphantasien.
  • Von November 1885 bis August 1886 übernachtete er mehrmals im "Lambeth"-Arbeitshaus, wo auch das Ripper-Opfer Mary Ann Nichols mehrere Nächte verbrachte.
  • Thompson passt auf einige Zeugenbeschreibungen.
  • Er tat des Öfteren seinen Unmut über Prostituierte und deren lasterhaftes Leben kund.

Argumente: CONTRA

  • 1888 begann bereits sein Aufstieg zum gefeierten Dichter/Poet. Seinen absoluten Lebenstiefpunkt hatte er zur Zeit der Morde bereits hinter sich. Er stand immer mehr in der Öffentlichkeit und war in London bekannt.
  • Er beging weder vor noch nach der Mordserie von "Jack the Ripper" irgendwelche nachweisbaren Morde.
  • Alice Meynell war sozusagen seine Rettung, seine Mutter war in seiner Jugend seine Stütze. Er hatte keinen Grund Frauen zu hassen.
  • Seine Handschrift, die immer wieder mit denen der Ripper-Briefe verglichen wird, weist zwar Ähnlichkeiten auf, aber da man heutzutage davon ausgeht, dass diese nicht vom Ripper verfasst wurden, fällt hiermit eine der Hauptargumentationen des Autors Richard Andrew Patterson.
  • Thompson geriet damals nicht in den Fokus der Ermittlungen und lebte noch weitere 19 Jahre nach dem Mord an Mary Jane Kelly.

 

Alexander-JJ / Thomas Schachner
(Dokument zuletzt bearbeitet am 25.04.06)