
Die damalige Presse berichtete exzessiv über die Whitechapel
Morde – das Interesse und die Sensationsgier waren groß.
Selbst deutsche Zeitungen stationierten eigens Journalisten vor
Ort, um Informationen aus erster Hand zu erhalten. Leider nahmen
einige von ihnen ihre Aufgabe allerdings nicht ganz so ernst und übersetzten
einfach komplette Artikel der ortsansässigen Zeitungen in
London, um sie an ihre Redaktionen in Deutschland weiterzugeben.
Trotzdem sind die Zeitungsberichte für uns enorm wichtig,
da wir aus diesen Informationen entnehmen können, die wir
leider aufgrund eines Großteils von verloren gegangen Polizeiakten
nicht mehr zur Verfügung haben. Natürlich wurde nicht
jede Information der damaligen Polizei aus ermittlungstechnischen
Gründen an die Presse kommuniziert. Trotzdem erhalten wir
aber beispielsweise aus der Recherche einiger Artikel genaue Einblicke
in die gerichtlichen Anhörungen, denn Reportern wurde erlaubt
diesen beizuwohnen und anschließend darüber zu berichten.

Wir
dürfen aber nicht außer Acht lassen, dass auch
damals schon so genannte „Zeitungsenten“ existierten
und nicht alles für bare Münze nehmen, was manch findiger
Journalist berichtete. Das wohl interessanteste Beispiel hierfür
ist eine ganze Reihe von Artikeln, die sich mit „Jack the
Ripper“ ähnlichen
Morden in Jamaika und Nicaragua befassten. Genaue Recherchen dieser
angeblichen Morde ergaben jedoch, dass dort lediglich eine Frau
(Estina Crawford, ermordet am 28. Dezember 1888 in der Nähe
von Spanish Town, Jamaika) umgebracht wurde - allerdings nicht
durch die Hand des Rippers. Am 13. Februar 1889 ging der „Mitchell
Daily Republican“ sogar
soweit und behauptete, dass diese „Mordserie“ angeblich
von Scotland Yard bewusst der Presse mitgeteilt wurde. Die wahren
Hintergründe über
diese offensichtlich inszenierten Falschmeldungen durch die Polizei
sind heute leider nicht mehr nachzuvollziehen.
Da es uns und den stetigen Helfern dieser Seite unmöglich
ist, alle fremdsprachigen, zeitgenössischen Zeitungen zu berücksichtigen
und zu übersetzen, sind wir auf Ihre Hilfe angewiesen.
Haben Sie Material für diesen Bereich? Dann kontaktieren Sie
uns doch einfach! Bei englischen Zeitungsberichten würden
wir Sie bitten, den Originaltext mit anzufügen.