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Michael Ostrog

Ostrog wurde als einer der drei Hauptverdächtigen in dem am 23. Februar 1894 von Sir Melville Macnaghten verfassten Memorandum genannt.
Macnaghten schreibt über den Verdächtigen in seinem Bericht folgendes: "Michael Ostrog, ein verrückter russischer Arzt und ein Sträfling, und ohne Frage ein mörderischer Wahnsinniger. Man sagt ihm nach, dass er Frauen gegenüber gewohnheitsmäßig grausam war und dass er lange Zeit chirurgische Messer und andere Instrumente bei sich trug. Seine Vorgeschichten waren von aller schlimmster Sorte und sein Aufenthalt zur Zeit der Whitechapel Morde konnte nie hinreichend geklärt werden. Er ist noch am Leben".

Der Öffentlichkeit wurde Ostrog in Donald McCormicks Buch "The Identity of Jack the Ripper" im Jahre 1962 vorgestellt. Zu dieser Zeit war nicht sehr viel über den Verdächtigen bekannt, bis sich D.S. Goffee auf die Suche machte, um mehr Informationen über Ostrog ans Tageslicht zu bringen. Sein Bericht wurde in der Oktober-Ausgabe des Jahres 1994 im "Ripperana", einem quartalsmässig erscheinendem Ripper-Magazin, veröffentlicht. Endlich erhielt man einen Einblick in die kriminelle Vergangenheit von Ostrog. Im Jahre 1995 veröffentlichte Phil Sudgen sein Buch "The Complete History Of Jack The Ripper" und berichtet ausführlich über Michael Ostrog.

Curriculum Vitae

geboren

1833

gestorben

nicht bekannt

Michael Ostrog

1863:
Unter dem Decknamen Max Kaife Gosslar, beging er einen Diebstahl am Oxford College und wurde kurz darauf zu 10 Monaten Gefängnis verurteilt.

1864:
Das Gericht von Cambridge verurteilte ihn nach seinem Geständnis zu drei Monaten Gefängnis. Im Juli erschien er in Tumbridge Wells unter dem Decknamen Count Sobieski, Sohn eines gefallenen polnischen Adeligen.

Diese Maskerade konnte er für mehrere Monate aufrechterhalten und es gelang ihm diverse Leute um ihr Geld zu betrügen. Er wurde gefasst und wegen Betrug und Landstreicherei zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. Im Dezember 1864 wird er für weitere 8 Monate eingesperrt.

1866:
Im Januar wird er von einer Anklage wegen Betrugs freigesprochen. Am 19. März stahl er eine Golduhr und weitere Wertgegenstände von einer Frau aus Kent Summer Assize in Maidstone. Im April beging er ähnliche Diebstähle. Im August wurde er verhaftet und zu 7 Jahren Gefängnis verurteilt.

1873:
Er wurde im Mai aus dem Gefängnis entlassen. Er beging weitere Diebstähle und wurde kurz darauf von Superintendant Oswell in Burton-on-Trent verhaftet. Auf dem Weg in die Polizeiwache zog Ostrog eine Pistole aus seiner Tasche und versuchte Oswell zu erschießen. Diesem gelang es aber ihn zu entwaffnen (Anm. der Redaktion: Dies ist bisher der einzige bekannte Vorfall bei dem Ostrog versuchte Gewalt anzuwenden).

 

Fahndung nach Michael Ostrog, 1873
Fahndung nach Michael Ostrog, 1873


1874:
Im Januar verurteilt zu 10 Jahren Gefängnis.

1883:
Kam im August aus dem Gefängnis frei.

1887:
Wegen Diebstahl eines Metallkrugs im Juli verhaftet und im September zu 6 Monaten schwerer Zwangsarbeit verurteilt. Am 30. September wurde er als wahnsinnig diagnostiziert und in eine psychische Anstalt eingewiesen.

1888:
Am 10. März wurde er für geheilt erklärt und entlassen. In der "Police Gazette" vom Oktober 1888 wurde er in einem Bericht als "gefährlich", "polnischer Jude", "Alter 55" beschrieben und als jemand bezeichnet, "der es versäumte, sich auf der Polizeiwache zu melden". Er wurde am 18. November wegen Diebstahls in Paris zu zwei Jahren Gefängnis verurteit.

1891:
Eingewiesen In die "Surrey County" Nervenheilanstalt.

1894:
Ein Diebstahl in Eton wurde ihm zur Last gelegt.

1898:
In Woolwich wurde ihm der Diebstahl von Büchern angelastet.

1900:
Ins Gefängnis gesperrt wegen Diebstahls eines Mikroskops am London Hospital in Whitechapel. Zu dieser Zeit war Ostrog teilweise gelähmt.

1904:
Er wurde aus dem Gefängnis entlassen und schrieb sich in der St. Giles Christian Mission in Holborn ein. Ab diesem Zeitpunkt sind keine weiteren Daten und Fakten über das Leben von Michael Ostrog bekannt.

 

Fahndungsphoto von Michael Ostrog
Fahndungsphoto von Michael Ostrog

 

 

Argumente: PRO

  • Ostrog wird von Sir Melville Macnaghten in seinem Memorandum als einer der drei Hauptverdächtigen genannt.

Argumente: CONTRA

  • Ostrog war ein Lügner, Dieb, Trickbetrüger aber mit großer Sicherheit kein Mörder.
  • Als er im Jahre 1894 verhaftet wurde, hegte die Polizei keinerlei Verdacht, dass er der Mörder sein könnte. Wäre dies jedoch der Fall gewesen, hätten sie ihn mit Sicherheit nicht wieder auf freien Fuß gesetzt.

 

Thomas Schachner
(Dokument zuletzt bearbeitet am 19.01.05)