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Stewart P. Evans, Donald Rumbelow “Jack the Ripper: Scotland Yard Investigates”
320 Seiten
Sutton Publishing, 2006
ISBN: 0750942282

Eines der am sehnlichst erwarteten „Jack the Ripper“- Bücher der letzten Jahre steht nun endlich in den Regalen. Mehr als nur einmal wurde der Veröffentlichungstermin verschoben, aber das Sprichwort „Was lange währt, wird endlich gut“ sollte tatsächlich recht behalten.

Selten gab ein Buch einen derartig guten Einblick in die damaligen Ermittlungsmethoden der Beamten - Dies war aber auch nicht anders zu erwarten, denn schließlich lag hierauf der Fokus des Autorenduos. Die Strukturen der damaligen Polizeimacht werden anschaulich und alles andere als langweilig dargestellt und wer bisher immer annahm, Sir Charles Warren wäre der lächerlichste und unfähigste Beamte gewesen, den die Londoner Bevölkerung je gesehen hat, wird überrascht sein, wie überzeugend es Rumbelow und Evans schaffen, seinen Namen 80 Jahre nach dessen Tod reinzuwaschen.

Einen neuen Weg beschritten die Autoren auch bei der Illustration ihres Buches. Blättert man durch die Seiten, drängt sich der Eindruck auf, einen Photoband in den Händen zu halten – Unzählige Illustrationen, Photographien, und Zeitungsausschnitte, in einer bisher nie dagewesenen Reproduktionsqualität, viele davon gänzlich unbekannt, runden dieses Werk ab.

Die persönliche Retrospektive der beiden Ripperologen am Ende des Buches, von ihren Anfängen als Polizeibeamte, ihrem ersten Kontakt mit dem Thema „Jack the Ripper“ und ihrem Beitrag zur „Ripperologie“, wie wir sie heute kennen, bildet für mich allerdings das größte Highlight des Buches.


Fazit:
Man sollte nicht erwarten hier etwas über die Mordserie im Allgemeinen zu erfahren, da dies kein typisches „Jack the Ripper“-Buch ist. Dieses Soll wurde bereits in etlichen vorangegangenen Werken der Autoren zu Genüge erfüllt. Hingegen erhält man ein Werk, welches einen einzigartigen Einblick in die Arbeitsweisen und Strukturen der Metropolitan-, sowie der City Police bietet und sich allemal einen Platz im gut sortierten Bücherregal verdient hat.
Einziger Wermutstropfen – Donald Rumbelow hat angekündigt, dass dies sein letztes Buch zum Thema gewesen sein soll und er sich sukzessive von seinem Dasein als „Ripperologe“ verabschiedet möchte.

 

Thomas Schachner
(Dokument zuletzt bearbeitet am 15.02.07)


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