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Hendrik Püstow & Thomas Schachner „Jack the Ripper - Anatomie einer Legende “
272 Seiten
Militzke Verlag, 2006
ISBN: 3-86189-753-9

Bisher gab es kein deutsches Buch, das den Fall Jack the Ripper, der im Herbst 1888 im East End von London Prostituierte ermordet hat, unvoreingenommen schildert und nicht mehr oder weniger lächerliche Verdächtige präsentiert und den Fall als "gelöst" verkaufen will. Da es sich außerdem bisher um Übersetzungen englischer Originale handelte, ist dies hier das erste echte deutsche Buch über den Fall überhaupt. Und es ist sehr, sehr gut.

Für alle, die durch bisherige Bücher oder durch Hollywood auf das Thema gestoßen wurden, sich aber nun ein neutrales Bild der bekannten Tatsachen machen wollen, welches nicht durch wilde Spekulationen verwischt wurde, ist "Anatomie einer Legende" unverzichtbar.

So gesehen hat dieses Buch fast missionarischen Charakter für Deutschland, gibt es doch hier viel zu wenig oder meist falsche Informationen und Meinungen, was die Geschichte dieser Mordtaten betrifft.

Aber auch für diejenigen, die bereits (gute) englische Literatur zum Thema gelesen haben, ist es eine unbedingte Bereicherung.

Nach einer kurzen aber zum Verständnis enorm wichtigen Schilderung der allgemeinen Zustände im East End jener Zeit werden die Morde einzeln behandelt, indem Lebensdaten (soweit heute bekannt) der Opfer vorgestellt, und die Umstände des Auffindens der Leichen und die Behandlung der Todesfälle vor dem Untersuchungsgericht besprochen werden. Die Autoren benutzen dafür ausschließlich zeitgenössiche Quellen, wie Polizeiakten, Zeugenaussagen und Presseartikel (auch deutscher Zeitungen).

In einem weiteren Teil werden einige der "populärsten" Verdächtigen vorgestellt, ihr Leben (soweit durch Fakten belegt und bekannt) geschildert und Punkte Pro und Contra Täterschaft aufgelistet. Die Autoren bleiben dabei neutral und überlassen bewußt dem Leser das Urteil. Bei einigen in Deutschland bekannten Kandidaten spricht aber bereits die nackte Aufzählung der Pro und Contra Argumente Bände.

Die Sprache ist flüssig und leicht lesbar, die Übersetzung der englischen Originaltexte ist sehr gut gelungen. Quellen werden professionell und ausführlich in Fußnoten und Literaturverzeichnis genannt.

Fazit:
Kaufen!!!

 

Christian Jaud
(Dokument zuletzt bearbeitet am 17.07.06)


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