Hi
Also, jetzt muss ich doch einiges loswerden:
Ohne nun die Wahrscheinlichkeit werten zu möchten, so ist es doch in erster Linie ein bemerkenswerter Zufall, dass der Ripper durch Diemschütz exakt vor, während oder von mir aus nach dem Kehlschnitt gestört wurde, ohne weitere Verletzungen zufügen zu können.
Ich meine, um was dreht sich denn die ganze Stride-Diskussion? Seien wir mal ehrlich: Hätten wir noch einen kleinen Schnitt in der Bauchgegend, würde dies Stride eindeutig auf der Täterskala mehr in Richtung Ripper bewegen. Doch weitere Verletzungen fehlen einfach.
Was bleibt übrig? Ein Ripper, der einen Mord vor den geöffneten Fenstern einer Feier nicht stören lässt, bei Pferdegetrappel auf der Strasse aber reißaus nimmt? Das passt mir irgendwie nicht mehr zusammen. Wenn, dann wäre es zum Beispiel möglich, dass der Ripper in den Hinterhof ging, um eventuell die Tat fortzuführen. Doch dann hätte er noch unbemerkt dort wieder hinaus kommen müssen.
Der ganze Stride-Fall ist voll von solchen Ungereimtheiten, die in meinen Augen so gar zum Ripper passen mögen. Wie so oft muss ich leider mit dem Bauchgefühl argumentieren und bleibe damit leider nicht gerade überzeugend...
Aber schauen wir uns mal die Morde einzeln betrachtet an (Nicholls, Chapman, Eddowes), dann passt dieses Verhalten bei einer
möglich nahenden Störung überhaupt nicht.
Wir müssen bedenken:
Der Ripper wurde nicht gestört - er sah eine vermeintliche mögliche Störung kommen, ohne sicher zu sein, dass diese tatsächlich eintreten würde.Die Frage ist: Ob er nicht auch mal bei Chapman Schritte oder Stimmen auf der Strasse gehört hätte, bei Nicholls nicht auch mal Pferdegetrappel hörte und so weiter. Was gibt uns die Gewissheit, dass der Ripper nur bei Stride eine
mögliche Störung vernahm?
Ich denke JTR hatte einen "schlechten" Tag erwischt. Erst wollte Stride nicht so wie er wollte, dann lief auch noch Schwartz vorbei und sah alles und zum Schluss kam Diemschütz angefahren. Das lief alles andere als optimal für JTR.
Die Aussage von Schwartz ist für mich absolut nicht damit vereinbar, denn es würde bedeuten, dass sich der Ripper nicht durch eine Sichtung eines Passanten, aber durch nahendes Pferdegetrappel stören lässt. Das passt doch nicht wirklich zusammen, oder? Wenn, dann wäre er doch schon nach Schwartz geflohen...
Ich bleib gerade mal aus reiner Sturheit dabei: Stride könnte das Opfer eines anderen Täters gewesen sein, der sie einfach nur töten wollte. Und plötzlich ergibt die Aussage von Schwartz mehr Sinn, ich muss mir keine Gedanken mehr um den Zeitaspekt machen, und das GSG war einfach zufällig bei der Schürze an der Wand - wie so viele Graffiti im East End. Case closed! Bäh!
Ich muss noch eines sagen: Es bleibt nur zu sagen, dass die Morde lediglich Raum und Zeit verbinden. Um zum Beispiel von den Verletzungen aus auf den gleichen Täter schließen zu wollen, fehlt in meinen Augen eine hinreichende Basis.
Grüße, Isdrasil