Hallo Lestrat!
Zu Schwartz:
"He tried to pull the woman into the street, but he turned her round and threw her down on the footway and the woman screamed three times, but not very loudly".
"The Hungarian saw him put his hand on her shoulder and push her back into the passage".
Weder im angrenzenden Club, noch irgendwer aus der Straße, berichtete davon, Schreie gehört zu haben. Der einzige der das hörte war Schwartz (und wohl auch Pipeman). Die Schreie waren, wie Schwartz äußerte, auch nicht sehr laut. Der Mann versuchte offenbar Stride in den Dutfield´s Yard zu bringen, doch Sie landete stattdessen auf dem Gehweg. Kommt mir so vor, dass sie genau da nicht mit ihm hinein wollte (in das Dunkel), sondern sich ihm entreißen konnte und auf dem Fußweg fiel. Wann auch immer Sie schrie, ich kann mir nicht vorstellen, dass sie es tat, als sie auf dem Gehweg lag. Schrei, Schrei, Schrei und das nicht sehr laut. Ich denke mir, diese drei Schreie fielen während der ganzen Auseinandersetzung. Ich sagte ja nicht, dass bei Druck auf den Oberkörper, kein Ton mehr zu hören wäre aber die Lautstärke wäre bestimmt reduziert gewesen. Jack the Ripper tötete final mit einem Kehlschnitt und zwar sehr schnell. Da war es wichtig, seine Opfer zumindest noch kurzzeitig am lauten Schreien zu hindern. Wenn es sein musste... oder nötig wurde...
Wir wissen ja nicht genau was ablief (man kann verschiedene Szenarien durchspielen), aber es scheint, dass er sie in den Yard drängte, sie das nicht wollte und er sie dann schubste, als sie sich aus dem Eingangsbereich schob. Inwieweit er seine Hände dabei im Spiel hatte wissen wir nicht genau. Für mich bleibt auch ein Gefühl über, dass Stride diesen Mann kannte, wie und woher auch immer. Aber Kidney war das nicht. Schwartz rannte dann weg, Pipeman auch. Was soll dieser Mann, falls der Ripper, dann machen? Warten bis beide Zeugen mit der Polizei oder Kumpels wiederkommen? Als sie weg waren, wird er Stride kräftig gepackt haben, den blauen Flecken nach zu urteilen, eher unter dem Hals, dem dortigen direkten Oberkörper. Dann brachte er sie in den Yard, gleich hinter dem Eingang und schnitt ihr die Kehle durch. Das Verstümmeln, falls der Ripper, dürfte ihm dann vergangen sein. Die Tötung dauerte sicherlich nur Sekunden, so schnell wäre Schwartz und Co. nicht zurückgekommen. Nun kann man fragen, warum der Ripper nicht selber weglief ohne Stride zu töten. Nun ja, Stride hätte ihn ja irgendwie belasten können, als Zeuge oder als mutmaßliches Opfer. Du sagst Fluchtmöglichkeit aber bedenke, dass geschah alles sehr nahe am Eingang des Yards, ein großer Satz und er wäre da raus gewesen. Und denke auch daran, Nichols, Chapman und Kelly starben in den Morgenstunden, ca. 3.40 Uhr, in der Dämmerung und wahrscheinlich ab 4 Uhr. Das Opfer Eddowes, allgemein als Ripper Opfer anerkannt, starb ca. 1.40 Uhr. Wenigsten zwei Stunden früher als die anderen Opfer. Um ca. 0.50 Uhr starb Stride. Der Ripper schlug in jener Nacht definitiv früher zu, viel früher. Und Stride/Eddowes liegen zeitlich dicht beieinander.
Übrigens gab es Schreie im Miller´s Court (Kelly) und die wurden von mindestens zwei Frauen gehört.
Verstehe mich nicht falsch, von mir aus darfst Du gerne Stride als Nicht-Ripper Opfer ansehen. Das ist absolut okay für mich. Aber die Tatsache, dass Stride keine Verstümmelungen hatte, macht sie noch lange nicht zum Nicht- Ripper- Opfer. Dieser Mann, der Stride angriff, wurde gestört und dabei von zwei Personen gesehen bzw. beobachtet. Wenn er verstümmeln wollte, hätte er dann frank und frei, unter diesen Umständen, damit angefangen?
Ich frage mal ganz offen. Wenn der Stride Angreifer der Ripper war, hätte er in einer solchen Situation mit Verstümmelungen begonnen?
Beste Grüße,
Lestrade.