Hallo Claudia,
sich nicht einig werden ist ja genau der erwünschte Reiz, der zum weitermachen, und damit gleichzeitig zur Vermehrung des eigenem Wissen führt. Somit – willkommen jede Uneinigkeit! Diskussionen sind dazu da – und keinesfalls zum „Rechthaben“.
Stride wurde, nach dem Polizeiärztlichen Gutachten, Zitat Polizeiarzt: „…von daher war es offensichtlich, daß die Blutung durch die partielle Durchtrennung der linken Halsschlagader verursacht wurde.“ - nicht vorher (im Affekt) ermordet, und ihr danach der Halsschnitt (zu Tarnungszwecken) verpaßt, sondern war es definitiv der Halsschnitt – der zum Tode führte.
Tötungshandlungen im Affekt werden üblicherweise NICHT durch Halsschnitt verursacht. Halsschnitt ist, meiner Erfahrung nach, stets geplant, weil ja normale Menschen Ekel und Scheu vor dem vielen austretenden Blut haben. Auch die Geräusche, die der sterbende Mensch dabei verursacht sind besonders ekelerregend.
Andere Wunden, die einen vorangegangenen Mord im Affekt in Betracht ziehen lassen würden, waren ja nicht erkennbar. Nur einige blaue Flecken. Wir wissen aber alle, aus eigener Erfahrung oft, daß blaue Flecken zumeist erst Stunden nach der Tat sichtbar werden. Diese blauen Flecken (sie werden nicht näher beschrieben) können schon Tage vor der Tat verursacht worden sein.
Spekulation: Eddowes „mußte zahlen“, dafür daß der Ripper bei Stride gestört und verjagt wurde. Anfänglich sieht ja diese Tat nach völliger Raserei aus, danach könnte sie ins „normale“ Schema passen.
So es ein Täter war, hatte er 45 Minuten Zeit. Strides Täter könnte geflohen sein, gelaufen ein Stück, um sich dann wieder einigermaßen zu beruhigen, zu grollen beginnen, …die ist mir ausgekommen, der blöde Kutscher…na ich krieg schon noch eine, hab ja genug Zeit…
Der Täter ist sicher ziellos stadteinwärts gegangen bzw. gelaufen. Vielleicht dachte er auch daran die Aktion für diese Nacht abzubrechen, weil er mit Grund befürchtete, daß die Polizei gleich in der Nähe erscheinen würde. Aber da sah er auf seinem Weg, etwa 400 m vom ersten Tatort entfernt, plötzlich Eddowes, betrunken am Mitre Square. Seine Erregung ist hoch, sein Zorn auch. Die Gefühle siegen über den Intellekt, er begeht die Tat aus BEIDEN Motiven.
Der Schnitt durch den Hals dauert keine 10 Sekunden, danach öffnet er den Körper mit einem durchgehenden langen Schnitt. Das geht mit einem guten Messer auch sehr schnell. Zu sehen braucht er nichts, alles wird ertastet, auch von einem Laien. Er weiß natürlich nicht welches Organ er gerade herausnimmt, aber es ist ihm auch jedes recht, welches sich leicht entfernen läßt.
Wie die meisten Täter dieser Art, verwechselt er die besser tastbare Gebärmutter, mit der, etwa 10 cm langen (kurzen!) Vagina, die mit ihrer Umgebung auch noch eng verbunden ist. Gerade ein Laie tastet in die Nähe der Vagina, spürt den „muskulären“ Schlauch der Gebärmutter, hält diesen für das „Objekt seiner Begierde“ (eben die Vagina), und schneidet oder reißt sie heraus. Die Vagina selbst ist ja für einen Laien kaum zu entfernen, dazu würde es wohl eines richtigen Arztes, einige Zeit, und vor allem Licht bedürfen.
Du hast übrigens recht. Von Polizeiärzten halte ich nichts bis ganz wenig. Heutzutage sind Polizei- oder wie wir sie nennen, Amtsärzte, keine Fachkräfte, sondern Ärzte jeglichen Faches. So eben auch Hals Nasen Ohren- oder Augenärzte, Urologen, Neurologen – eben das Ganze Spektrum. Zumeist halt praktische Arzte, die sonstwo wenig verdienen, und die sonst unbeliebte Arbeit, des Geldes wegen machen müssen.
Bei Mord wird heutzutage auch sofort ein Gerichtsmediziner, ein hochspezialisierte Pathologe herangezogen, der dann perfekt arbeitet.
Auch die Arbeitsweise von damals ist natürlich sehr dürftig. So schreibt eben keiner von (nicht) vorhandenen Bluteinsprengungen in den Augen oder im Gesicht, die auf Würgen schließen lassen würden.