Hi Claudia,
ich weiß nun nicht ob ich einem Denkfehler unterliege, aber wenn tatsächlich Tabram das erste Ripper Opfer war, dann wäre Nichols doch eindeutig eine Steigerung! Ich denke, Du meinst vielleicht das Maß der Gewaltanwendung, aber darum geht es einem Lustmörder nicht. Ihm geht es um das Maß an Blut, an zugefügten Schmerzen, am Wühlen in den Därmen, dem Tasten der Organe usw. Auch sind ihm nicht alle Organe gleich, stets bevorzugt er welche.
Die Tat bei Tabram erscheint, so sie eben tatsächlich ein Ripper Opfer war, so als entdeckte der Täter eben erst seinen tödlichen Hang zu Blut und Schmerzen. Weitere, schon als Tötungsdelikte geplante, folgten dann nach. Tabram war zwar Opfer, aber nicht als Opfer geplant. Sie war noch nicht- Nichols dann das erste „wirkliche“ Ripper Opfer.
Tabram könnte dem Täter zu wenig sexuelle Lust verschafft haben, so daß es zum Gewaltausbruch, und der Erkenntnis beim Täter kam, daß er durch die Tötungshandlung höchste Lust erfahren kann. Viel besser als jeder Sex – der sexuelle Supergau.
Der deutsche Serien(lust)mörder Rudolf Pleil entdeckte seinen unheimlichen Hang zum Töten zufällig, als er nach Kriegsende 1945, als Hilfspolizist angestellt wurde, und versehentlich einen Plünderer mit seinem Gewehr anschoß. Als der Mann vor Schmerz stöhnte und Pleil ihn verband, schlug er ihn ins Gesicht, und bekam sofort einen Orgasmus. Pleil entdeckte eine für ihn völlig neue Form der Lust.
Dies könnte beim Ripper, im Fall Tabram, auch die erste derartige Erfahrung gewesen sein. Dann bei Nichols war er schon gar nicht mehr auf Sex, sondern auf Blut und Schmerzen aus.
Ich mach mich jetzt (bin das ganze Wochenende in einem Symposion) über den Doppelmord an meinem Geburtstag schlau, und schreib dann darüber, wie gesagt, ich bin ja noch nicht lange dabei.
Das mit den Schein GV von vorne (ein richtiger geht ja gar nicht) mußt Du einfach mal probieren. Du wirst merken, es geht nicht. Der Mensch ist in der Mitte nach vorne abknickbar – nach hinten nicht. Wenn der Mann nun an die Frau von vorne herantritt, ist ihm ihr Körper bei den Aktivitäten im Weg. Wenn sie sich aber umdreht und nach vorne beugt, funktioniert alles, wenn auch recht unbequem, auch im Stehen.
Der Oralsex ist für Männer (übrigens auch für viele Frauen) das Höchste, aber ich entsinne mich meiner Jugend, damals wurde das weit weniger praktiziert als in den 70er Jahren, die einen peak der Sexualität darstellten. In meiner Jugend wechselte man die Wäsche bestenfalls zweimal die Woche, und gebadet wurde einmal die Woche. Dabei kamen wir uns aber recht sauber vor, und lebten in keinem schlechten Milieu.
Im Whitecheapel des Jahres 1888 wurde möglicherweise einmal im Monat gebadet, und manche trugen überhaupt keine Wäsche. Wenn man da nicht den schlechten Geschmack eines Napoleons hatte, kann man sich Oralsex einfach nicht vorstellen. Nicht für Geld und gute Worte.