Autor Thema: Übergriffe, Gewaltdelikte und mysteriöse Todesfälle in London zur Zeit von JtR  (Gelesen 36993 mal)

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Übergriffe, Gewaltdelikte und mysteriöse Todesfälle in London zur Zeit von JtR


Hier die in diesem Thread http://jacktheripper.de/forum/index.php/topic,1245.0.html versprochene Sammlung von Übergriffen und anderen Gewaltdelikten (in erster Linie Mordandrohungen, Mordversuche und Mord), sowie einigen mysteriösen Todesfällen, die für den Fall Jack the Ripper nicht uninteressant sein könnten, und die sich weiter ergänzen lassen. Alle hier gelisteten Berichte sollten allerdings mit großer Vorsicht interpretiert werden, zumal es viele unterschiedliche und berechtigte Gründe gibt, die jeweiligen Taten/Vorfälle nicht mit dem Ripper in Verbindung zu bringen! (Sie jetzt in diverse  Diskussionen im Forum einzubeziehen, fände ich daher absolut kontraproduktiv.) Die Gründe, diese Fälle nicht mit dem Ripper in Verbindung zu bringen, reichen von räumlichen und  zeitlichen Aspekten über Nichtübereinstimmungen in den Zeugenbeschreibungen, der Tatsache, dass sie von den Ermittlern damals nicht miteinbezogen wurden, bis zur Möglichkeit von Zeitungsenten, der Möglichkeit, dass es sich bei einigen letztendlich gar nicht um Gewaltverbrechen handelte (deswegen habe ich z. Bsp. den ´Fall´ Susan Ward schon mal komplett weggelassen – Casebookresearchern zufolge schnitt sie sich an einer Flasche) oder der nicht 100%igen Überprüfbarkeit einiger Quellen, etc...

Außerdem ist festzuhalten, dass ich zumindest die Berichte, die ich jetzt im Anschluss anführe, aus Zeitgründen mit eigenen Worten nacherzählt bzw zusammengefasst und nicht (!) übersetzt habe. (In einigen Fällen habe ich eventuell Interessantes (z. Bsp. bezüglich der geografischen Lage im Verhältnis zu anderen Fällen) ergänzt.) Wer will, kann die Übersetzung  gerne nachholen, ist aber aufgrund der Fülle an Artikeln und mehrfach auslegbarer englischer  Begriffe extrem viel Arbeit! ;) Mir ging es in erster Linie darum, diese Fälle auch auf Deutsch zugänglich zu machen. Wenn mir dabei irgendwelche Fehler unterlaufen sind: Sorry, bitte korrigieren! Hoffe, dass wir hier gemeinsam eine gute Sammlung zusammenbringen, diese auf aktuellem Stand halten, und einiges auch ganz eindeutig wieder aussortieren können! Es wäre die Frage, ob wir sie hier auch diskutieren, oder ob wir sie aus Gründen der Überschaubarkeit hier nur sammeln, und in einem anderen Thread diskutieren?

Bleibt noch anzumerken, dass ich in erster Linie die Fälle herausgesucht habe, die am ehesten für den Fall JtR interessant sind, bzw bei denen sich durch die Vorgehensweise so mancher involvierten Personen eventuell Rückschlüsse auf das Vorgehen bei den Morden, die man JtR zuschreibt, ziehen lassen würden. Ich werde sie aufgrund der Fülle nicht auf einmal, sondern nach Jahren (1887, 1888, danach) posten. Also mit Kommentaren bitte noch ein wenig warten...


Genug der Vorbemerkungen - Here we go:


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1887


Vermutlich Samstag, 5. November 1887: Emily Horsnail, (eventuell geborene Atkins  -?, Anm.), 24, seit ungefähr 4 Jahren von ihrem Mann Alfred getrennt, kommt von einer Trinktour in ihr übliches Lodging-House in der George Street Nr. 19 in Whitechapel zurück. Mittwoch Nacht erzählt sie dem Keeper dort, dass sie vor einigen Tagen (wohl Samstags) von einigen Männern, die sie nicht kannte, getreten wurde. Am nächsten Morgen wird sie tot in ihrem Bett aufgefunden. Bei der Vorort-Untersuchung stellte Dr. J. Dukes ernste Blutergüsse an der rechten Seite der Toten fest. Todesursache: vermutlich Magenüberdehnung aufgrund von Peritonitis oder einer Entzündung der Eingeweide, die sie wohl bereits seit einigen Tagen hatte. Die Polizei hielt es für unwahrscheinlich, noch Hinweise zur Klärung des Falles  bekommen, und der Coroner Wynne E. Baxter meinte, dass er eine Post Mortem –Untersuchung angeordnet hätte, wenn er die Fakten besser gewusst hätte. (Quelle: z. Bsp. Lloyd´s Weekly, 13. November 1887)


8. Dezember 1887: Margaret Hames, eine Unterkunftsgefährtin von Emma Smith, soll in der gleichen Gegend wie diese 4 Monate danach, angegriffen und mit Verletzungen in Gesicht und Brustkasten ins Whiechapel Infirmary eingeliefert worden sein. Womöglich handelte es sich dabei um ´Margaret Hayes´, die Zeugin, die später beim Smith Inquest aussagte. (Quelle: Sourcebook)


Dezember 1887, Weihnachtswoche, angeblich Boxing Day (26.) : Angeblicher Mord an unbekannter Frau. (Fairy Fay-Fall, wohl eher ein Gerücht, keine wirklichen Quellen vorhanden.)



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1888


3. April 1888, Bank Holiday, selbe Nacht wie die, in der Emma Smith angegriffen wurde: Malvina Haynes wird mit schweren Kopfverletzungen (an der Kopfhaut, bzw dem ´Skalp´) und einer Amnesie  ins London Hospital eingeliefert. Nachdem er Schreie gehört hatte, fand ein PC die Frau in der Gegend der Leman Street Railway Station in einer Blutlache. Sie hatte den Tag mit ihrem Mann und einigen Freunden in der Stadt verbracht, hat aber, nachdem sie in ihre Unterkunft zurückgekehrt war, das Haus später wieder verlassen. Ein Mann, der sich zum Zeitpunkt der Tat in ihrer Nähe aufgehalten haben soll, ist seit dem Übergriff aus der Nachbarschaft verschwunden.(Quelle: The Eastern Post & City Chronicle, 14. April 1888, interessanterweise bereits mit der Überschrift ´the Latest Whitechapel Mystery´)


Am 7. Juni 1888 berichten The Leeds Mercury und The Scotsman von einem verdächtigen Todesfall, den die Polizei in Whitechapel untersucht. Dienstag (wohl der 5. Juli) Nacht hat ein Mann, der von einem Mädchen begleitet wurde, Räumlichkeiten in der Old-Montague Street bezogen. Tags darauf wurde das Mädchen dort tot im Bett aufgefunden – Eine medizinische Untersuchung stünde bevor.


Am 8. September 1888 berichtet der Croydon Advertiser von einer merkwürdigen Begebenheit: Nahe der Stelle, an der Polly Nichols ermordet wurde, soll ein Mann seine weibliche Begleitung plötzlich bei der Kehle gepackt und in einen Hof gezerrt haben, wo er, von einer gemischtgeschlechtlichen Truppe unterstützt, die Frau brutal ausraubte. Als sie schreien wollte, wurde ihr ein langes Messer vor die Kehle gehalten und ihr angedroht: ´Wir werden es Dir geben, wie wir es den anderen gegeben haben!´ (´serve you´, wörtlich). Die Zeitung schließt daraus, dass es kaum Zweifel daran gäbe, dass hier eine Gang brutaler Menschen am Werk sei, die unglückliche Frauen erpresst und ausnimmt.


Irgendwann zwischen dem Mord an Chapman und dem ´Double Event´ soll es, mehreren Quellen zu folge, zu einem Übergriff auf eine Prostituierte in Whitechapel gekommen sein. Die Pall Mall Gazette vom 25. September 1888 berichtet davon, dass der Polizei ein Bericht vorläge, dem zufolge ein Mann, der nicht gefasst werden konnte, eine Frau aus der selben Klasse wie die bisherigen Opfer in der  Vine Street (das ist unmittelbar südlich von St. Botolph´s!) zuerst niedergeschlagen und dann mit einem Messer attackiert haben soll: Sie konnte sich ihren Angaben zufolge wehren, wurde aber an der Schulter verletzt : Der Täter ca. 35 Jahre alt, Größe: 5ft. 8 inch, schwarzer Schnauzbart, brauner Mantel, soll geflüchtet sein. Ein Zwischenfall, der wohl der selbe zu sein scheint,  findet sich in Sam´l E. Hudson´s , ´Leather Apron; Or, the Horrors of Whitechapel, London. ´ (angeblich Philadelphia Dezember 1888(!), Seite 21 – in voller Länge auf Casebook nachlesbar, dort page 22): Dort wird im gleichen Zeitraum  ebenfalls von einem angeblichen Übergriff auf eine beleibte Frau gesprochen, die letztendlich mit einer Wunde ins London Hospital eingeliefert wurde. Der Autor, der die  Frage in den Raum stellte, ob es Jack the Ripper nicht vielleicht in erster Linie auf dralle, plumpe Frauen abgesehen hatte, beschreibt den Ort des Überfalls als einsame Stelle an einer Kreuzung.


Noch ein dritter Bericht könnte diesen Vorfall, aber auch einen anderen beschreiben, denn der Ort wird hier als ´a bye-turning off Commerscial-Street´ angegeben: Der Daily Telegraph vom 3. Oktober 1888 soll davon berichtet haben, dass der Metropolitan Police (spricht auch nicht gerade für die Vine Street...) Details über die Attacke auf eine Frau vorliegen, die zwischen dem Mord in der Hanbury Street und dem ´Double-Event´, ´angeblich vor 10 Tagen´ stattfand. Die  Frau hat zugegeben, sich, obwohl sie verheiratet ist, mit einem fremden (oder ´merkwürdigen´, da wörtlich ´strange´) Mann zu unmoralischen Zwecken auf eine Konversation eingelassen zu haben.  Der Täter soll ihr ein Bein gestellt haben, worauf sie auf den Gehsteig fiel. Seinen Versuch, ihr die Kehle zu durchschneiden, soll sie mit ihrem Arm abgewehrt haben, wobei sie sich aber eine Schnittwunde an diesem zuzog. Der Täter ist, aufgeschreckt durch seinen Fehlversuch und in Angst vor ihren Schreien geflohen. Die Frau wurde gefunden und ins Hospital eingeliefert, war aber wohl ´so voller Likör´, dass sie nicht in der Lage war, sich an das Aussehen des Täters zu erinnern, was auch der Grund für die Geheimhaltung des Falles gewesen sein könnte, mutmaßte das Blatt...


30. September 1888, Nacht des ´Double Event´: Kurz vor Mitternacht stellt sich in Westminster ein gewisser John Brown der Polizei. Er hat seine Frau in der Regency Street getötet (Siehe Sourcebook).


Am Dienstag, den 2. Oktober 1888 trifft die Prostituierte Sarah McFarley in der New Oxford Street um 00.30h auf den 52-Jährigen Schneider August Nochild. Er fragt sie, ob sie mit ihm in sein Heim in Whitechapel kommen wolle. Sie weigert sich, und der Mann versucht die Frau in Folge am Holborn Circus mit den Worten ´Ich werde Dich ermorden, wenn Du es nicht tust. Ich habe die Frauen in Whitechapel umgebracht, und würde gerne eine weitere töten.´ zu strangulieren. Interessant ist, wo Nochild zuhause war, nämlich in der Christian Street, zwei Straßen östlich der Berner Street und direkt am östlichen Ende der Pinchin Street. Das Aufeinandertreffen wiederum fand wohl etwas nördlich von Whitehall statt, wo man am selben Tag den Torso im Keller von New Scotland Yard fand. Da beide Personen unter Alkoholeinfluss gestanden zu sein scheinen, wurde der Fall verworfen. (Quellen: The Echo, 2. Oktober 1888, Daily Telegraph und Morning Advertiser vom 3. Oktober 1888)


The  Star vom 13., 15. und 20. November 1888 berichtet über die gerichtliche Untersuchung des Falles der tot in der Themse bei Wapping aufgefundenen, 26-Jährigen Florence Hancock durch Coroner Baxter. Gefunden wurde die mit Ausnahme von Hut und Stiefeln voll bekleidete Leiche am Freitag davor (der Tag, an dem Kelly getötet wurde), sie soll aber schon mindestens über eine Woche im Wasser getrieben haben. Eine Halskette, die die Tote getragen haben soll, war angeblich verschwunden. Die Mutter der Toten betrieb wohl einst ein Loding-House in Peckham. Bevor sie verschwand, war Hancock auf einer Lokaltour von Ludgate-Hill  bis in ein Lokal namens ´the Northumberland´ (the Strand), wo sie, ihrer weiblichen Begleitung zufolge, einen Mann getroffen haben soll, der als groß, hellhäutig und mit starkem Schnauzbart beschrieben wird. Mehrfach soll sie gesagt haben, dass sie nicht mehr leben wolle, aber ihre Freundinnen glaubten nicht an Selbstmord und berichteten von einem gewissen Mr. Pain, der nach einem Streit den Kontakt zu Hancock abgebrochen hatte. Ein Zeitungsreporter konnte diesen Mann, der von dem Vorfall noch gar nichts wusste, ausfindig machen.


16. & 17. November 1888 : Die Zeitungen berichten von einer Chloroformattacke (am 14.11.) auf eine gewisse Amelia Ponting im West End (Pembridge Square, Kensington). Der hellhäutige Täter war etwa 5ft 8in groß, trug einen schwarzen Mantel, eine helle, karierte Hose, hatte Koteletten und einen Schnauzer. Ebenso wird ein weiterer Angriff (15.11.) erwähnt, nämlich der auf eine Annie Murphy durch einen großen, dünnen Mann, der schließlich aufgrund des Erscheinen eines PCs, der auf die Schreie der jungen Frau aufmerksam wurde, die Flucht ergriff. Das Opfer bemerkte erst daheim, dass ihr der Fremde wohl in die Brust gestochen hatte. (Quellen: The Star vom 16. November 1888, Morning Advertiser und Daily News, 17. November 1888)


Mittwoch, 21. November 1888: Angebliche Attacke auf Annie Farmer in der George Street Nr. 19. (Sollte bekannt sein.)


Am Freitag, den 7. Dezember 1888 ereignet sich eine etwas verwirrende Geschichte:  William Hall, ein Briefsortierer im General Post Office, geht mit einer weiblichen Begleitung entlang der Marshalsea Street (Borough) gegen 0.25h nach hause, als ihnen eine Frau begegnet, die in Begleitung eines Mannes war, und die sich bei den beiden beschwerte, dieser hätte sie grob beleidigt. Der 33-jährige Straßenhändler William James  erscheint ebenfalls und stößt diesen Mann, der daraufhin die Flucht ergreift. Hall und seine Begleitung erklären einem Constable, was geschehen war. Dieser befragte auch James, der ihm erklärte, er sei Jack the Ripper.  Der PC maß dem nichts bei. James folgte Hall danach und stieß diesen plötzlich dermaßen zu Boden, dass Hall sich dabei Verletzungen zuzog, an deren Folgen er am nächsten Tag verstarb. James, der vor Gericht behauptete, in Selbstverteidigung gehandelt zu haben, da Hall seiner Begleitung, die verheiratet war, ungehörige Angebote machte, wurde des Totschlags durch einen Stoß für schuldig befunden. (Quellen: The Times, vom 12. Dezember 1888 und 12. Jänner 1889)


Am Montag, den 10. Dezember 1888 betritt ein Mann gegen 16.30h den Refreshment Shop von Mr. James Whiting in der Spa Road Nr. 17 in Bermondsey und verlangt eine Tasse Tee. Er wird von der 15-Jährigen Lucretia Pembroke, die für ihr Alter sehr groß ist, bedient. Sie fragt ihn, ob er noch gerne Brot und Butter zu seinem Tee hätte, was der Mann verneint. Daraufhin begibt sie sich in Richtung des Aufenthaltsraumes an der Rückseite. Der Mann springt plötzlich zur Ladentür, versperrt diese, packt das Mädchen von hinten, durchschneidet ihr mit einem ´Penknife´ die Kehle und flüchtet durch die Hintertür. Pembroke wird gleich darauf von Mrs. Whiting gefunden, die sich während des Übergriffes im 1. Stock befand. Diese öffnet sogleich die Fronttür und holt einen Police Constable zu Hilfe, der, begleitet von zwei Männern, das Anwesen durchsucht, aber niemanden mehr vorfindet. Pembroke wird in das Guy´s Hospital eingeliefert, und die Chancen, dass sie überlebt, erscheinen gering. Dennoch kann sie gegen Abend eine Aussage machen, und erklären, dass sie ihren Angreifer kannte: es handelte sich um den 21-jährigen Gerber William Atkins, der in der Nachbarschaft wohnte und als ´Silly Bill´ bekannt war. Die erste Frage, die der Mann, der für die Whitings Tage zuvor einen Raum tapeziert hatte, bei seiner Festnahme stellte, war: "Ist sie tot?".  Danach händigte er der Polizei sein Messer aus. Mehrere ausländische Zeitungen bringen den Fall mit Jack the Ripper in Verbindung. Das Mädchen erholte sich überraschenderweise von ihrer sehr schweren Verletzung, bei der auch das linke Ohrläppchen abgetrennt wurde, und am 9. Jänner 1889 stand Atkins, der unter epileptischen Anfällen litt, aufgrund einer Kopfverletzung intellektuell beeinträchtigt, und von mürrischem Temperament war, vor Gericht. Urteil: 7 Jahre Strafarbeit. (Quellen: Daily News, 11. & 12. Dezember 1888, Manitoba Daily Free Press, Marion Daily Star, New York Herald und New York Times, jeweils vom 11. Dezember 1888, sowie Morning Advertiser vom 12. und 19. Dezember 1888 und The Times  (London) vom 10. Jänner 1889)


Zum folgenden Ereignis fehlen mir leider einige Infos – Nämlich aus welcher Zeitung der Bericht stammt, und in welchem Jahr es sich ereignet hat (fand ich irgendwann auf Casebook, blieb aber bezüglich des Jahres unkommentiert...)
Ein Zeitungsbericht vom 23. November (Jahr unbekannt, eventuell  1888?) berichtet vom Fall der 33-jährigen Witwe Agnes Jacques, die sich am 7. August in der Nachbarschaft von Tooting auf einer Zechtour befand. Die fünf später gefassten jungen Männer (allesamt angeblich Arbeiter) Joseph Cowley, (21), George Cowley (18), Sidney Gardiner (19), George Vickery (16) und Arthur Prestridge (16), die die hilflose Lage der Frau kannten, sind am Grundstück eines Gebäudes nahe der High Street zwischen Belham und London, über sie hergefallen und haben sie zu Boden gestoßen. Anschließend malträtierten sie ihr Opfer, das danach in sehr kritischem Zustand aufgefunden und zur Infirmary gebracht wurde. Sie konnte aussagen, dass sie von jungen Männern überfallen wurde, von denen einer Joseph Cowley war. Am 14. Oktober verstarb sie aufgrund einer durch die Verletzungen entstandenen Peritonitis.



« Letzte Änderung: 12.04.2010 18:26 Uhr von panopticon »

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Erwähnenswerte Berichte über Vorfälle nach 1888:



Im Zusammenhang mit der Mordmeldung durch den mysteriösen ´John Cleary´, bzw der Auffindung des Pinchin Street Torsos zwei Tage danach, wird auch die Auffindung einer Ellen Bisney im Brunswick Building in der Whitechapel High Street am 8. September 1889 um 00.15h und ihre anschließende Hospitaleinlieferung durch PC Millard erwähnt (Sourcebook). 



Am 8. August 1891 wird in Zeitungen über den Angriff auf eine alte Frau deutscher Herkunft, Mrs. Woolfe genannt, aus London berichtet. Ihre Kehle wies eine Wunde auf, und ihr Körper war mit Stichwunden übersät. Die Berichte darüber reichen davon, dass sie beschreiben konnte, dass sie der Täter plötzlich ansprang und sie ihre Kehle schützen konnte, bis hin zu einer Theorie, dass ihr Sohn den Überfall in Auftrag gegeben haben soll, da die alte Frau nicht mehr leben wollte. Wie auch immer: Die Zeitungen erwähnten in diesem Zusammenhang einmal mehr den Namen ´Jack the Ripper´. (Quellen: z. Bsp.: Middletown Daily Times und Stevens Point Daily Journal, beide USA und vom 8. August 1891) 



Am verregneten und nebeligen Abend des 5. November 1892 (Samstag), dem Guy Fawkes Day (Gunpowder Day), wird die 18-Jährige Emily Edith Smith von einem Fremden mit ´Good night, Nellie.´ angesprochen, als sie Cheapside in Richtung St. Paul´s Churchyard hinuntergeht. Sie ignoriert den Mann, aber er holt sie sie an der Ecke Friday Street ein und lädt sie auf eine Tasse Tee ein. Erst zögert das Mädchen, nimmt die Einladung dann allerdings doch an. Die beiden erreichen gegen 17.10h die Lombard Street , und als Emily den Mann fragt, wo denn nun der Tea Shop wäre, entgegnet der Mann: ´Nur noch ein wenig weiter unten.´ In einer engen Passage an der Fenchurch Street erreichen sie über einen Hinterhof schließlich das düster beleuchtete Lokal, mit dem der Mann durchaus vertraut zu sein scheint. Der Mann schlägt beim Tee vor, dass ihn Emily zu seinem Büro in Upton Park begleitet. Die beiden fahren daraufhin von der Fenchurch Street, diesmal näher an Aldgate, mit einem Omnibus zur Ecke Whitechapel High Street und Commercial Road.
Das Mädchen fragt den Mann, wo sie sich denn nun befänden, und er antwortet: ´Dies ist Whitechapel.´, worauf sie ihn fragt, ob das nicht der Ort sei, an dem die Mädchen getötet wurden.´Pah, nicht Mädchen,´, antwortet der Mann, ´du meinst wohl alte Frauen. Es war besser, dass sie aus dem Weg geräumt wurden.´ Mit einem Tramcar ging es weiter zur George IV. Taverne, und die beiden bogen von dort in die Sutton Street ein, wo sie ein Bierlokal besuchten. Im Tramcar auf der Commercial Road erzählte er ihr eine Menge über die Läden und ihre Besitzer, und bevor sie überhaupt einstiegen, deutete der Mann in Richtung Leman Street und sagte: ´Dort ist es, wo Jack the Ripper am bekanntesten ist.´ Im Bierlokal, wo der Mann ein Soda bestellt, weil er nie ´etwas stärkeres trinke´, sieht sich Emily ihr Gegenüber erstmals näher an: Er war groß (etwa 5ft., 9in) und dünn, mit hohen Wangenknochen und bleichem Teint, sehr dunklem Haar, aber einem eher sandfarbenen Schnauzbart, der an beiden Enden geringelt war. Er hatte sehr auffällige Augenbrauen, die über der Nase zusammenliefen, und merkwürdige, helle Augen, die fast schielten und von denen eines hellbraun und das andere blaugrau aussah, und mit denen er merkwürdig blinzelte. Außerdem hatte er scheinbar schlechte Zähne und eine eckige Stirn. Bekleidet war der Mann mit einem rauen, schwarzen, kurzen Jackenmantel, grauer Hose mit Streifenmuster in Blau und einem steifen Bowler-Hut. Des weiteren fiel Emily seine Uhrkette auf, die eine Menge rechteckiger Elemente beinhaltete. Die Uhr selbst bekam sie jedoch nicht zu sehen. Die Manschetten des Mannes waren weiß. Sein Gang erschien militärisch und seine Redensweise gebildet (obwohl er gut Englisch sprach, wirkte er auf Smith dennoch wie ein Ausländer). Er hatte weder einen Koffer, noch einen Schirm bei sich.

Nachdem die beiden das Bierlokal verlassen hatten, begaben sie sich ans Ende der Sutton Street, die mittlerweile in völliger Dunkelheit dalag. Hinter einem Eisenbahnbogen bogen sie nach rechts in eine enge Passage ein, wo eine neue Station gebaut wurde. Von aussen konnte man in dieser Situation nicht mehr gesehen werden. Smith, die diesen Ort unheimlich fand, wollte hier nicht mehr weitergehen. Der Mann drängte sie, denn sein Büro sei nicht mehr weit, aber Emily weigerte sich.´Then I will settle you now´ (Sowohl in etwa ´Dann werde ich dich jetzt aufschneiden´ als auch ´Dann werde ich jetzt mit Dir abrechnen´) antwortete der Mann, packte das Mädchen hinten am Kragen und schleppte es in eine dunkle Ecke des Bauzaunes. Da sie von Angesicht zu Angesicht standen, versuchte der Mann Emily umzudrehen, und in diesem Moment sah sie, dass er plötzlich ein Messer in der Hand hatte. Sie schrie laut auf und rammte ihm ihr Knie in den Unterleib, worauf er ´Oh mein Gott!´ ausrief, den Griff lockerte und sein Ziel mit dem Messer verfehlte, Emily sich losreißen konnte und laut schreiend in die Sutton Street entkommen konnte, wo sie zwei Männer antraf. Der Täter jedoch war mittlerweile verschwunden. Donald Swanson sah sich den Tatort an, und es wurde berichtet, dass die Beschreibung des Mannes jenem Mann gleicht, der in Verbindung mit den Morden in Whitechapel aufgrund der Beschreibung eines Obsthändlers, der diesem und dem späteren Opfer damals Weintrauben verkauft haben soll, gesucht wurde.  (Anm.: Gemeint ist vermutlich der Fall Stride, der nicht unweit davon stattfand?) (Quellen: Illustrated Police News, 3. Dezember 1892, Hampshire Telegraph & Sussex Chronicle, 26. November 1892, Western Mail, 23. und 28. November 1892)
Wer mehr darüber erfahren will: Texte, Illustrationen, Plan und Fotos finden sich im Casebookforum: http://forum.casebook.org/showthread.php?t=1463



Nur einen Monat später, am 5. Dezember 1892 berichtet die Times von einer Attacke auf eine 20-Jährige Prostituierte namens Mary Ann Johnson: Vor Gericht sagte diese, sie sei von Albert Hawthorne, dem 21-jährigen (aber älter aussehenden) Angeklagten (ein Barmann) Freitag Nacht (9h? Oder ist das eine 0?) in der Commercial Street angesprochen worden, und hätte diesen, auf seine Anfrage hin, mit zu sich nach hause in die Pearl Street genommen, wo er sie in ihrem Zimmer attackierte. Sie fühlte etwas Scharfes an ihrer Kehle und bemerkte, dass sie blutete, woraufhin sie zweimal ´Police!´ rief und mit ihrem Angreifer, der ihr erneut an die Kehle wollte, um das Messer rang, wobei sie einen Schnitt in die linke Hand abbekam. Irgendwie fiel das Messer (ein Rasiermesser) zu Boden und Johnson konnte zur nächsten Polizeistation flüchten, wo sie zusammenbrach. Der Täter war mittlerweile von zwei Männern festgehalten worden und sagte in Anschluss aus, dass er beabsichtigte, Johnson zu töten, und dass er das Messer morgens eingesteckt habe. Johnson würde ihm ständig folgen, wenn er des Nächtens von Orten des Amusements käme. Er sei seit 2 Wochen ´on a spree´ ( Zechtour, wird aber auch mit ´killing´ als Amoklauf verwendet) gewesen. Seine Freunde beschrieben Hawthorne als ruhigen, harmlosen Mann. (Interessant ist, dass der Name ´Mary Ann Johnson´auch im Dunstkreis des Mordes an Mary Jane Kelly zu finden ist, wobei es sich aber wohl um eine andere handeln dürfte: Der Morning Advertiser vom 17. November 1888 berichtet von einer Mary Ann Johnson, 30, die gemeinsam mit einer anderen verurteilt wurde, weil sie einen polnischen Juden namens Wolff Levioline erst belästigt, und nachdem dieser ablehnte, lauthals als ´Jack the Ripper´ bezeichnet haben soll.)



Zu erwähnen ist sicherlich auf jeden Fall noch der Angriff von William Grant Grainger auf Alice Graham im Februar 1895, bei dem ich aber davon ausgehe, dass er ohnedies bekannt ist, zumal Grainger seither ein doch relativ bekannter Verdächtiger im Fall der Whitechapelmorde  ist.



Hier noch die Eckdaten einiger eventuell interessanter Morde:

25.12.1872 Harriet Buswell, 12 Great Coram Street
1886 - Catherine Mellows
26. November 1898: Kate Marshall ermordet Elizabeth Roberts, Dorset Street (angeblich Miller´s Court)
27. Mai 1901 Mary Ann Austin,  - Crossingham´s, Dorset Street 35
29. Dezember 1904 Dora Piernick, Whitfield Street
12. September 1907 Emily Dimmock, Camden Town
17. Oktober 1908, Estelle Praager, Bloomsbury
10. Juli 1909 Kitty Ronan, Dorset Street., Miller´s Court (– ehem. Raum von Mrs. Prater)

(Davon habe ich noch welche, die ich persönlich aber für keinesfalls relevant erachte.)

Und hier der Link zu einem Artikel, in dem ungeklärte Morde angesprochen werden:
The Star, 10. September 1888 - http://www.casebook.org/press_reports/star/s880910.html




>So, das war´s von meiner Seite!


best regards,
panopticon
« Letzte Änderung: 12.04.2010 18:26 Uhr von panopticon »

Offline Lestrade

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Ersteinmal herzlichen Dank panopticon!
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KvN

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Was soll man zu dieser profunden Arbeit noch sagen? Bin schlichtweg begeistert, wird aber wohl einige Tage dauern bis ich die Info´s mal geistig sortiert habe. K. Ronan interessiert mich z.B. seit langem, sie und Kelly hatten ja einen gemeinsamen Bekannten...Ansonsten: Standing Ovations!

Offline panopticon

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Gern geschehen! Kleine Anmerkung: Die Änderungen, die ich jetzt nachträglich noch vornahm, betrafen nur einige Tippfehler, die chronologische Ordnung (Farmer hatte ich falsch einsortiert) und die Form.

@KvN: Ja, der Fall Ronan ist nicht uninteressant! Was den gemeinsamen Bekannten betrifft (Wenn Du McCarthy meinst?): Kannten Kelly und Ronan nicht eigentlich auch seine Frau?


Grüße,
panopticon

KvN

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Ja, ich mein McCarthy...Ob Ronan seine Frau kannte ist mir nicht bekannt. Mir erscheint McCarthys Verhalten sehr dubios, ich wundere mich dass die Polizei das offensichtlich anders sah.

Grüße

Offline Lestrade

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Guten Tag!

McCarthy ist in der Tat sehr interessant. Verwirrend dabei ist für mich seine detaillierte Beschreibung der toten Kelly.
Aber genauso interessant ist Kelly und ihre Art zu leben oder besser gesagt zu überleben.

Lestrade.
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JohnEvans

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Hallo, Lestrade,

McCarthy´s detaillierte Beschreibung kenne ich nicht. Wo kann ich sie nachlesen?

Ansonsten finde ich so etwas nicht besonders verdächtig, Er hatte ja genügend Zeit und Gelegenheit, durchs Fenster zu sehen. Und ich denke, das wird er auch bestimmt gemacht haben, alleine schon aus Neugierde (also ich hätte bestimmt ... )

JE

Offline Lestrade

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Morjens John!

Hier der Link:

http://www.casebook.org/witnesses/w/John_McCarthy.html

Ja, du hast recht. Für so etwas muss man wohl geboren sein, ich glaube, ich könnte so etwas nicht und wäre auf der Stelle umgedreht...

Muss zwangsläufig nicht von Wichtigkeit sein. McCarthy wurde wohl in Frankreich geboren. Genau wie die Person von LeGrand. D´Onston Stephenson behauptete mal, das Wort Juden in der Goulston Street, hätte auch die weibliche, französische Version von Juden im Graffito bedeuten können. Mehr darfst du mich dazu aber nicht fragen... Kelly reiste ja als Prostituierte auch mal nach Frankreich. Lodnon ist ja seit jeher ein Schmelztiegel aber ich dachte die Verbindungen zu Frankreich wären am Rande mal nennenswert...
Diese doch detaillierte Beschreibung von McCarthy fiel mir auf, weil ich denke, man brauchte starke Nerven dafür. Kurz hatte ich mal die Überlegung, ob er vielleicht noch vor Bowyer im Miller´s Court war und vielleicht etwas inszeniert hatte, weil er vielleicht doch noch einen Schlüssel besaß. Falls, für die Ermittlungen wäre dies wohl nicht wirklich relevant. Aus heutiger Sicht natürlich.

Lieben Gruß, Lestrade.
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Offline panopticon

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Soweit ich mich jetzt richtig erinnere, rührt McCarthys detailierte Beschreibung daher, dass er wohl einer der ersten Personen IM Raum Nr. 13 im Miller´s Court war, und nicht weil er nur durchs Fenster blickte. Zudem ist seine Beschreibung zwar detailiert, stimmt aber nicht exakt (falls ich mich da jetzt nicht irre).

Ich frage mich gerade, ob ich die Zwischenfälle bezüglich William Piggott / William Pigott und James Johnson hier auch hätte anführen sollen, aber ersterer, den Abberline wohl anfänglich schon in Betracht zog, eventuell für die Morde verantwortlich zu sein, gab ja eigentlich an, dass die blutige Kleidung daher stammte, dass er von einer fremden Frau gebissen wurde, und kommt maximal für die K5-Morde an Nichols, Chapman und Kelly in Frage, zumal er zwischendurch wohl in einer Anstalt war, zweiterer wiederum scheint das Opfer einer falschen Beschuldigung durch die Prostituierte Elizabeth Hudson gewesen zu sein...

Grüße,
panopticon

Offline Lestrade

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Guten Morgen panopticon!

Also wenn man so sieht, wie die Polizei an diesem Tatort vorging, stellt man sich die Frage ob die besoffen waren. Das McCarthy da so reinspazieren durfte, dann dieses hin- und her mit den Bluthunden usw. Herr im Himmel.... Naja, wenn McCarthy ohne Fehler die Szene hätte beschreiben können, dann hätte er wohl den falschen Beruf gehabt. Mehrere Mediziner puzzelten Kelly wieder zusammen, hätte mich gewundert, wenn ein Laie hoch zehn wie McCarthy da durchgesehen hätte.
Das mit Piggott habe ich nachgelesen, ja hättest du aufführen können, meine ich. Johnson wohl nur für die Statistik. Aber just in dem Moment, wo ich diesen Satz schreibe, erscheint er mir als eine Person, die man wunderbar übersehen kann. Der nette, schaffende Kellner, wahrscheinlich höflich und unauffällig und die "schlimmste bekannte" Prostituierte. Da fällt man schnell ein Urteil. Ich möchte keinen Verdacht auf ihn legen aber abseits meiner Theorien, wäre dies doch eine interessante Überlegung. Natürlich weiß ich keine weiteren Hintergründe über Johnson aber der hätte in seinem Beruf überall mal arbeiten können. Kein Mensch würde so jemanden verdächtigen. Dabei erfährt man viel über andere Menschen, wenn er in Pubs bediente, hätte er dort alle ermordeten Prostituierten kennen können, sie dort "finden" können. Sie auch noch "bedienen" müssen, während sie mit Freiern gemeinsam tranken. Mir fällt ja wirklich manchmal viel ein. Aber an einem Kellner würde auch ich blind vorbeimaschieren...

Liebe Grüße, Lestrade.
Wer wartet mit Besonnenheit, der wird belohnt zur rechten Zeit...

KvN

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Morgen zusammen!

Allerdings, die Vorgehensweise am Tatort Miller´s Court lässt Alkohol oder Drogen vermuten, zumindest von Seiten der Polizei...Über 2 Stunden vor der Tür zu warten und danach zu erfahren dass die Bluthunde grad ihre Tea Time halten, das kann allerdings was...Werde die Ereignisse mal in einem eigenen Thread zusammenfassen (i weiss schon, ca. der 1000ste zu dem Thema), hier wär´s eine Themenverfehlung...

On topic: Ist eigentlich irgendwas bekannt über vergleichbare Gewaltverbrechen an Männern? Es gab ja auch Serienmörder die da eine gewisse Flexibilität an den Tag legten!

Grüße

Offline Lestrade

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Mahlzeit KVN!

Mach das mal...

War in jeglicher Art eine Katastrophe. Vorallem, was hat die Polizei nach den ersten 4 der K5 erwartet? Eine Besserung beim Täter? Die Bluthunde hätten wirklich hilfreich sein können. Auch wenn die Tests unterschiedlich ausfielen. Für mich ein Zeichen, dass sich die Polizei in einer tiefen Krise befand. Auch ohne die Ripper- Morde. Die haben nur den desolaten Zustand an´s Licht gebracht.

Ansonsten befasse ich mich nach und nach mit panopticon´s Posting. Ich empfinde es schon schwierig, diese Ereignisse dem Ripper zuzuordnen. Aber ein, zwei interessante Sachen sind dabei. Vorallem der Fall Smith in 1892 und Swanson Verbindung dazu mit dem Stride- Mord.

Dies läßt ja darauf schließen, dass selbst Swanson lange nicht sicher gewesen sein muss, was seine späteren Randnotizen betraf. Ich denke, sie haben noch lange über die Identität des Täters spekuliert (Swanson, Anderson, evtl. Macnaughten) und sich irgendwann mal "festgelegt". Der "Alarm" blieb ja auch nach der Seaside- Home Identifikation bestehen. Es bleibt alles ein Rätsel.

Grüße, Lestrade.
Wer wartet mit Besonnenheit, der wird belohnt zur rechten Zeit...