Autor Thema: Aktuelle Theorien der Mitglieder  (Gelesen 42874 mal)

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Offline Lestrade

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Aktuelle Theorien der Mitglieder
« am: 11.01.2010 23:27 Uhr »
Liebe Schreibkollegen !

Falls ihr Lust und Laune habt würde ich vorschlagen, dass wir hier mal unsere aktuellen Theorien zu dem Fall darlegen.

Also wie euer momentaner Stand der Dinge um Jack the Ripper aussieht.

Ich fände es interessant, immer wieder mal in solch ein Line-up zurückschauen zu können.

Also wie ihr euch den Täter aktuell vorstellt, sein Abbleiben zum Beispiel, die Arbeit der Polizei, welche Opfer, die Zeugen, Namen, alles was euch bewegt. Quasi euer eigenes Bild über die Ereignisse damals. Die eigene, momentane Theorie.

Wir könnten die Beiträge unkommentiert lassen.

Es grüßt euch,

Lestrade.
Wer wartet mit Besonnenheit, der wird belohnt zur rechten Zeit...

Aeneas

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Re: Aktuelle Theorien der Mitglieder
« Antwort #1 am: 12.01.2010 08:44 Uhr »
mal ein schönes Thema ;)

Da ich noch nicht so lang dabei bin, hält sich bei mir die sache etwas in Grenzen.

Erstmal zu Jack, ich denke er war ein gebildeter, Mann ohne jegliche Medizinkentnisse. Einfach, aber von sehr guter Intelligenz.
Sein Motiv, ich denke nicht das es speziell gegen die Prostituierten selbst ging, ich denke das sich sein Hass auf alle Frauen bezog, die Prostituierten aber die leichteren Opfer waren. Zum anderen muss es mit seiner Kindheit und seinen Eltern zu tun haben (entfenren des Uterus).
Sein Umfeld war meines erachtens total Unwissend, er konnte es bestimmt sehr gut überspielen. Medizinische Kentnisse setze ich nicht voraus, da bei starken Interesse, am sich alles wissen erfragen kann, ich bin sicher wenn er so gebildet war wie ich vermute, kann er auch Bücher lesen über Anatomie, und ein paar Schnitte machen und die Organe entnehmen, ist dann auch nicht mehr so schwer wenn man weiß wie sie aussehem und wo sie sich befinden.

Martha Tabram kommt eventuell in den Kreis der Ripper Opfer, für mich quasi eine Art einstieg mit fehlern, die er beim nächsten Mord behob. Auch denke ich das seine Taten geplant war, er aus Whitechapel stammt und ihn jeder kannte (Nervenkitzel veranlasste ihn zum töten in seiner nähe und die Überzeugung klüger zu sein als alle anderen)

Auch denke ich das er nach MJK gestorben ist (Krankheit, Unfall) ich denke nicht das er wegzog, sonst hätte er im Ausland weiter gemordet und da gab es keine weiteren, alle die aufgeführt werden (Boston) halte ich an den Haaren herbei gezogen da zu wenige Übereinstimmungen sind.

Einen richtigen Verdächtigen habe ich nicht, wenn dann am ehesten noch Joseph Barnett.


PS.: Wie gesagt, das ist mein Eindruck mit meinem Halbwissen ;)

Offline Lestrade

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Re: Aktuelle Theorien der Mitglieder
« Antwort #2 am: 12.01.2010 15:56 Uhr »
So, dann mal meine Wenigkeit...

Ich gehe von den 5 Kanonischen Opfern aus. Bei Martha Tabram bin ich mir nicht sicher. Einige Angriffe die man Leather Apron zuordnete, werte ich als erste Versuche des Rippers vor den eigentlichen Morden. Vielleicht ist er früher auch schon bei Brandstiftungen in Verdacht geraten.
Die Polizeiarbeit sehe ich für damalige Verhältnisse als sehr gut an, obwohl ich denke, dass viele Ermittler unterschiedliche Vorstellungen vom Ripper hatten, was auch verständlich war. Das lässt auch heute noch vieles verwirrt, wird jedoch für das Endergebnis keine Rolle gespielt haben.
Als einzigen Brief vom Täter schätze ich den Openshaw- Brief als möglich, wenn auch ziemlich unwahrscheinlich ein. Goulston- Street Graffiti ? Keine Ahnung !
Die bekannten Zeugenaussagen sehe ich den Umständen entsprechend auch als zuverlässig an. Bestehende Zweifel sollten dort nicht mit Absicht entstanden sein, sondern auf bestehende Annahmen beruhen, man kann sich eben auch mal irren. Der “Kronzeuge “, wer immer es auch war, dürfte viel mehr gesehen haben als wir annehmen. Er sollte den Ripper vermutlich sogar gekannt haben. Ich glaube auch, dass 2-3 PC dem Ripper sehr nahe kamen. Welche Informationen Zeitungsjournalisten hatten, kann ich schwer beurteilen. Möglich, dass es dort auch noch Hinweise gab.
Von den Ermittlern halte ich Swanson für die entscheidende, ausführende Figur. Ein guter Mann. Auch Anderson finde ich sehr bemerkenswert. Ich denke, dass er während der Ermittlungen eine Theorie entwickelte, mit der er sehr richtig lag. Macnaghten schließt diesen Kreis. Allen dreien dürfte der Ripper bekannt gewesen sein. Eine Überführung war nicht mehr möglich aber es gelang den Täter aus dem Verkehr zu ziehen. Die Gegenüberstellung im Seaside- Home bleibt für mich ein besonderes Mysterium, genauso wie ich denke, dass die Ermittler einen uns unbekannten Beweis hatten, der sehr stark gewesen sein muss. Leider bleibt dies alles für uns im Dunkeln zurück…

Zum Täter selbst:

Ich denke, dass er schon ein einzelgängerischer Typ war, der aber in einer Art familiären Background lebte. Allerdings ohne Partnerin. Genauso wie er Umgang mit Menschen gehabt haben könnte, die nicht seine Freunde waren, mit denen er aber regelmäßig Zeit verbrachte. Er dürfte kein Leader gewesen sein aber hat dennoch dazugehört haben. Unauffällig, zurückhaltend. Er wird gearbeitet haben.
Meiner Meinung nach gehörte er der armen Klasse an und Whitechapel war ihm sehr vertraut.
Es sollte kurz vor der Serie einen Auslöser gegeben haben, der ihn dann doch letztendlich zum Serienmörder gemacht hat. Die Veranlagung dafür brachte er ohnehin mit. Was immer dies war, es geschah im beschriebenen Umfeld. Ich gehe auch davon aus, dass er sich mit einer Geschlechtskrankheit infiziert hatte. Er dürfte regelmäßig getrunken haben. Möglicherweise auch ein starker Raucher. 25-35 Jahre gewesen sein, möglicherweise sah er älter aus. Etwas übergewichtig. Sein Erscheinungsbild dürfte im Verlaufe seiner Verbrechen weiter gelitten haben. Er wird krank gewirkt haben. Allerdings mit Highs nach seinen Taten. Zog sich mehr zurück als vorher. Die Allgemeinheit wird ihm diese Verbrechen nicht zugetraut haben. Vom Sehen her, war er normal bekannt. Er war von gerissener Natur. Er könnte eine Behinderung oder andere körperlich Gebrechen gehabt haben. Der Beruf könnte mit denen, den man Täter wie den Ripper zuordnet, übereingestimmt haben ohne dass er ihn damals auch aktuell ausgeübt haben muss. Sein Hass auf Frauen muss enorm gewesen sein. Unbeschreiblich stark. Er konnte in einem enormen Rausch verfallen, Alkohol enthemmte ihn und forcierte sein grauenvollen Fantasien. Nichts hätte ihn stoppen können. Falls er gefasst wurde, war das viel zu früh für ihn und das sollte ihn stark beeindruckt haben. Er dürfte vollkommen durchgedreht haben. Der Polizei muss es schwer gefallen sein, aus ihm auch nur irgendwas herauszubekommen. Sprachlich, zu den Tatbefragungen oder auch sonst zu persönlichen Dingen. Da war keine Chance für eine normale Kommunikation.

Zu den Tatabläufen selbst:
Ich vermute, dass er sich zu den Tatzeiten von seinem eigentlichen Umfeld abgesetzt hatte. Er wird eine Art von “Verstecke“ gehabt haben, sei es nur, dass er sich irgendwo einquartierte. Ihm war voll bewusst was er tat und er hielt es für richtig. Er wird sich an bestimmten Tagen etwas besser gekleidet haben. Ich halte ihn für so gerissen, dass er nicht immer seinen richtigen Namen benutzt hatte. Der Name “Kosminski“ könnte somit besondere Bedeutung erlangt haben. Dadurch ist man ihm vielleicht sogar auf die Schliche gekommen. Eine Verbindung zu diesem Kosminski- Clan, zu denen andere diverse Namen gehören, scheint mir möglich. Vielleicht kannten sich Aaron Kosminski und der Ripper. Der richtige Name von JtR sollte auch mit …ski oder ähnlich geendet sein. In seinem Umfeld könnte es 1-2 Menschen gegeben haben, die ihn ab einem bestimmten Moment tatsächlich als den gesuchten Ripper gesehen haben. Warum und weshalb auch immer. Von da an galt es ihn zu beschützen oder größeren Schaden zu verhindern.
Er wird die Straßen von Whitechapel ständig patrouilliert haben. Vielleicht kannte er 1-2 Opfer vom Sehen her. Er war ständig vorbereitet, brauchte aber sein Ritual und schlug dann eher plötzlich zu. Er wird später zu den Tatorten zurückgekehrt sein, möglicherweise auch zu den Gräbern. Vielleicht kannten ihn auch 1-2 Opfer vom Sehen her.
Nach dem Double Event dürfte ihm die Polizei schon einmal sehr nahegekommen sein. Dem Ripper war aber bewusst, dass er in der Menge untergeht und er nicht zu denen gehörte, die man von vornherein verdächtigen würde. Er konnte gut den Unschuldigen spielen.

Der Zeuge Joseph Hyam Levy sah einen Mann bei Eddowes, wo man schlussfolgern könnte, dass der mögliche Täter, Teile seiner Freizeit mit Menschen verbrachte, die ziemlich übel und gefährlich waren und zur untersten Schicht gehörten. Eine Gang also und dort ein Mitläufer. Mit Interesse an Gewalt und Hass, die er dort finden konnte. Ich denke, dass dies Ermittler wie  Anderson darin bestätigten, wo der Täter zu suchen war. Und damit lagen sie meiner Meinung nach richtig. Der Ripper lebte unauffällig und beschützt unter Menschen der ärmsten Klasse. Die House- to- House Befragungen dürften der Polizei Fortschritte gebracht haben und die Ermittler auf einige heiße Spuren. Eine zu dem tatsächlichen Ripper.

Ich denke, “Kosminski“ war tatsächlich Jack the Ripper.

Dies ist meine momentane Vorstellung.

Gruß, Lestrade.
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Offline Isdrasil

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Re: Aktuelle Theorien der Mitglieder
« Antwort #3 am: 13.01.2010 07:20 Uhr »
Hi

Ok, dann man meine momentane Vorstellung, auch wenn ich mich etwas kürzer fasse als meine Vorredner.  :icon_wink:

Ich glaube daran, dass der Täter Tabram, Nicholls, Chapman, Eddowes und Kelly umbrachte.
Bei Stride bin ich mir immer noch unschlüssig und kann sie mir auch als eine Art Ansporn vorstellen - soll in die Richtung gehen, dass der Ripper diesen Mord eventuell mitbekam, sowieso auf Streife war und dann den Eddowes-Mord beging. Die Polizei war abgelenkt und rechnete nicht mit einem weiteren Mord. Das würde mir zumindest erklären, weshalb dieser Mord relativ früh stattfand.
Tabram selbst kann ich mir als Initialopfer vorstellen, wenn gleich die Mordfantasien des Täters zu diesem Zeitpunkt schon stark ausgeprägt sein müssten. Der kurze Abstand zu Nicholls ist mein größter Knackpunkt in dieser Hinsicht. Den Mord an sich kann ich mir aber durchaus als nicht geplanten Akt des "späteren" Rippers vorstellen.
Ich glaube auch an Übergriffe vor der Mordserie - stelle mir den Täter als generell Kriminellen vor und halte eine Vorlaufbahn als Dieb, Prügler etc. als sehr wahrscheinlich.
Als Motiv sehe ich das typische pathologische Ausleben eines Mordtriebes. Ich glaube an den sexuell fehlgeleiteten Täter und vergleiche den Ripper gerne mit Gust, Bartsch oder Kürten. Da er irgendwann gemerkt haben muss, dass ihn das Ausweiden sexuell erregt, muss er meiner Meinung nach mal bei einem Metzger gearbeitet haben, ein Metzger sein, auf einem Bauernhof groß geworden sein oder Ähnliches - vorstellbar ist vieles.
Ich denke nicht, dass der Täter aus dem East End kam. Die regelmässigen Abstände der Morde würden in Widerspruch zu meinem Tätertyp stehen. Ich denke also an Einen, der auch nur dann in London war oder nur dann die Morde ausüben konnte, aus welchem Grund auch immer. Meine Überlegungen gehen von einem Matrosen bis hin zu familiär bedingten Umständen. Ich stelle mir vor, wie er in diesen Nächten in das East End ging. Erstmal ein paar Stunden die Atmosphäre in sich aufnahm, in Pubs saß oder über die Straßen lief - bis er am Ende seiner Tour auf Opfersuche ging.
Ich denke nicht, dass er die Beats der Polizei kannte oder die Tatorte gezielt aussuchte, Fluchtwege plante etc. Ich denke, das übernahmen die Opfer automatisch für ihn. Nach dem Motto: "Ach, da kommt erst wieder in zehn Minuten ein Bulle. Hier sind wir ungestört, mein Süßer!"  

Ja, das soll es erstmal gewesen sein.

Grüße, Isdrasil
« Letzte Änderung: 13.01.2010 09:34 Uhr von Isdrasil »

Stordfield

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Re: Aktuelle Theorien der Mitglieder
« Antwort #4 am: 13.01.2010 13:20 Uhr »
Hallo !

Ich zähle A. Wilson, M. Tabram, M. A. Nichols, A. Chapman, C. Eddows, M. Kelly, A. McKenzie und F. Coles zu den Opfern.
Hätte ich die Aufgabe den Ripper zu fangen, würde ich ihn unter Leuten vom Schlage Kosminskis suchen.

Gruß Stordfield

Larkin

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Re: Aktuelle Theorien der Mitglieder
« Antwort #5 am: 13.01.2010 17:29 Uhr »
Hallo!
Ich zähle Nichols, Chapman und Eddowes auf jeden Fall zu den Opfern des Rippers. Bei Mary Jane bin ich mir sehr sehr unsicher, da ich in diesem Fall Barnett in dringendem Tatverdacht habe.
Weiterhin bin ich davon überzeugt, dass keiner der uns bekannten Verdächtigen in Wahrheit der Ripper ist; der wirkliche Name des Whitechapel-Mörders steht noch auf keiner Liste.
Ich glaube auch, dass sich der Täter von seinen Opfern ansprechen lässt, da dies einfach viel sicherer und praktischer für ihn ist. Er streift durchs East-End und lässt sich von seinen Opfern finden.
Er weiß schon seit dem er seine Unterkunft verlassen hat, wie die nächste Tat ablaufen soll. Er hat seit dem letzten Mord immer neue Phantasien und diese möchte er auch umsetzen. Er handelt gewiss nicht völlig spontan.
Wenn ich eine Fahndung nach dem Täter ausschicken müsste, dann würde ich nach einem 20-40 jährigen Mann ausschauhalten, ausländisch/jüdisch à la Kosminski und Ostrog, in der Umgebung wohnend, alleinstehend, eigenes Zimmer, arbeitend. Das ist er - der Ripper. :)

Liebe Grüße
Larkin ;)



Saturn

  • Gast
Re: Aktuelle Theorien der Mitglieder
« Antwort #6 am: 13.01.2010 20:10 Uhr »
Hallo,

letzte Woche habe ich  einem Forumsmitglied meine Theorie über PN mitgeteilt. Da nun ein extra-treat aufgemacht wurde:

hier meine etwas ausführlichere Theorie über JtR:

Joseph Barnett (1858-1926) ist für mich der Hauptverdächtige.
Die Intensität, mit der die Morde sich in ihrem Erscheinungsbild von mal zu mal steigerten und das Kelly (wahrscheinlich) der letzte Fall war läßt darauf schließen, daß das letzte und am brutalsten zugerichtete Opfer in einem besonderen Verhältnis zum Täter standen.
Sadomasochistische oder negrophile Tatmotive schließe ich aus, da die Morde mit Kelly aprupt endeten und eine eingefahrene, psycholog. bedingte Sexualperversion nicht einfach von heute auf morgen gebremst werden kann.
Deshalb muß man den Mord an Kelly als den "eigendlichen" Mord sehen.
Die meisten Morde passieren damals wie heute aus meist zwei Gründen, nämlich: Geld und Eifersucht. Geld läßt sich bei der Gelegenheitsarbeiterin Mary Jane Kelly wohl ausschließen, also Eifersucht, worauf auch die imensen Verstümmelungen an ihr deuten (ein Geldmord wäre anders abgelaufen. Da hätte der Täter sein Opfer einfach umgebracht und wäre so schnell wie möglich vom tatort verschwunden).
Eifersucht entsteht meist durch einen sitzengelassenen Partner. Hier war aber kein anderer Mann spezifisch im Spiel, sondern die Tatsache, daß Mary Jane der Gelegenheitsprostitution nachgehen wollte um die Haushaltskasse, nach der Jobkündigung Barnetts, aufrecht zu erhalten.
Wie wir wissen, kam es ungefähr zur selben Zeit wie die Kündigung, zur Trennung von Barnett und Kelly.
Offenbar sah Mary Jane keinen anderen Ausweg als sich Freiern anzubieten um die bestehenden Austände zu bestreiten. Das Barnett damit Probleme hatte dürfte verständlich sein, also kam es zur Trennung. Offenbar muß Barnett recht vernarrt in Mary Jane gewesen sein, denn Zeugen sagten aus, daß beide auch nach ihrer Trennung noch im Millers Court No.13 kontakt hatten (offenbar konnten beide, oder zumindest Barnett nicht "loslassen").
Diese Treffen fanden alle im Zeitraum der ersten Rippermorde statt. Evtl. wollte Barnett da die Wirkung der Morde auf den Gemütszustand von Mary Jane sehen. Da Mary Jane sich aber offenbar nicht von den ersten Morden an Martha Tabram oder Mary Ann Nichols abschrecken ließ, im Gegenteil, sich noch dafür zu interessieren schien, und nun wirklich der Prostitution nachging, steigerte Barnett die Brutalität jedesmal.
Die Organentnahme bei Annie Chapman und die Gesichtsverstümmelung, sowie die fehlenden Organe bei Cathrin Eddows (bei Elisabeth Stride wurde er ja gestört, sonst hätte sie so ausgesehen wie Eddows), waren nur gedacht um Hysterie (in den Zeitungen, beim Tagesgespräch) und v.a. dadurch bei Mary Jane zu schüren. Weshalb zwischen dem Mord an Chapman und dem Doppelmord so viel Zeit liegt, läßt sich wohl nicht klären, wahrscheinlich kamen sich Barnett und Kelly in dieser Zeit näher oder Kelly bekam wirklich bedenken.
Nachdem Mary Jane dann offenbar doch "rückfällig" wurde, beging er den Mord aus reinem Haß gegen sie, indem kein anderer die "Hure" bekommen sollte. Das verdeutlichen, wie schon gesagt, die extremen Verstümmelungen und die Tatsache, daß die anderen Opfer nicht in ihren Wohnungen und zumeist draußen unter freiem Himmel ermordet wurden.
Auch ist ja auffällig, daß die Opfer jenseits der 40 waren. Zu dieser Altersgruppe hatte Barnett keine Beziehung und Frauen im 19.Jhd. galten mit Mitte 40 als alt und verbraucht. Darauf brachte mich übrigens der Film "Jack the Ripper" mit Michael Caine, indem Dr. Gull bei seiner Festnahme den Polizisten zureif: "Es sind doch nur Huren!" So wird auch Barnett gedacht haben, daß keiner eine fast 50-jährige Hure vermissen wird, also "billige Versuchskaninchen".
Nachdem Mary Jane, aus Barnetts Sicht "bestraft" war, gab es für ihn keine Notwendigkeit mehr nochmals zu morden, er konnte sogar heiraten und mit seiner Ehefrau glücklich bis ans Lebensende zusammenleben (was dann ja offenbar auch so war).


Indizien:

Die Tatwaffe:

Die Hauptverdächtigen waren Ärzte (v.a. Chirurgen). Die Verstümmelungen wurden laut KTU mit einem bes. scharfen Messer mit einer langen, schmalen und recht flexiblen Klinge ausgeführt. Hierbei vermutete man ein Seziermesser.
Als ein Schuster verdächtigt wurde, vermutete man außerdem auch noch ein Schustermesser, da wegen des zähen Leders auch gut scharf sein muß.
Ich glaube allerdings, daß es sich bei der tatwaffe um ein Filitiermesser handelt, wie es bei der Verarbeitung von Fisch verwendet wird. Ich habe zwei dieser Messer und die Klingen sind etwa 15-20cm lang und am Griff ca. 2cm dick und laufen dann spitz aus. Die Messer sind wirklich extrem scharf, weshalb Arbeiter die Fische auf den Fischmärkten damit bearbeiten meist Schnittschutzhandschuhe tragen müssen.
Joseph Barnett arbeitet auf dem Fischmarkt an den Docks (bekannterweise als Fischträger,  aber er könnte durchaus auch in der Fischverarbeitung geholfen haben). Da es damals noch üblich war, das Handwerker für ihr Werkzeug selber aufkommen mußten, ist es sehr wahrscheinlich, daß Barnett solch ein Filitiermesser, das ja sein Eigentum war, nach der entlassung immer noch im Besitz hatte.
Als Fischeverarbeiter muß man penibel arbeiten und so erklären sich auch die sauber ausgeführten Schnitte und die anatom. Grundkenntnisse (bis auf die schwimmblase ist die Lage der Organe bei allen Wirbeltieren, zudenen ja auch der Mensch gehört) ungefähr gleich und auf dem größten Fischmarkt in England wurden bestimmt nicht nur kleine Makrelen verarbeitet, sondern durchaus auch größere Fische, die im Gewicht und Größe mit einem Menschen mithalten können.

Der Verbleib der verschwundenen Organe:

Der Fischmarkt ist auch die Erklärung, wo die verschwundenen Organe, wie z.B. die Niere von Eddows (die bekannte in dem Pächchen an Lusk war ja ein geschmackloser "Studentenscherz", da spuren von Koservierungsmittel daran gefunden wurden) oder das Herz von Mary Jane, abgeblieben sind. Darauf brachte mich bei einer Nachtschicht ein Kollege, der zwar nicht mehr speziell bei unserem Wachunternehmen arbeitet, aber beim selben Auftraggeber an einer anderen Stelle. Dieser hatte zuhause tapeziert und  brachte nun nachts seine Tapetenabfälle in den Firmenmüllkontainer. Da auf der Arbeitsstelle auch gerade meherer Gebäude renoviert wurden, fielen die drei weiteren Müllsäcke nicht auf.
Genausowenig dürften die paar menschlichen Oragne in einem großen Haufen blutiger und stinkender Fischabfälle aufgefallen sein. Ich glaube auch nicht, daß nachts auf dem Markt diese Abfälle bewacht wurde (wer klaut sowas schon???), wenn die Tonnen voll waren wurden sie bestimmt einige Meilen abwärts in die Themse gekippt.


Zeugenaussagen Täter:

Der Täter wurde ja mehrmals, wenn auch nie ganz deutlich gesehen.

-etwa 170cm groß
-untersetzt
-blonde Haare
-Oberlippenbart
-Akzent (Barnett war glaube ich, obwohl im londoner Eastend geboren, irischstämmig)

Dieses Profli paßt ziemlich gut auf Joseph Barnett.


nun aber das entscheidende: Der Tatort des Kelly-Mordes


Viele suchen die Indizien auf dem Foto das Mary Jane zerstückelt auf ihrem Bett zeigt (z.B. das ominöse M an der Wand).
Viel interessanter finde ich das bekannte Bild, das den Miller´s Court No.13 von außen zeigt. Wenn du es hast, nimm es mal vor dich. Nicht das Bild mit den zugenagelten Fenstern, das kurz nach der Tat gemacht wurde, sondern das, das das Fenster im unvernagelten Zustand zeigt. In diesem Bild liegt m.M. nach die Lösung des Falls. (Das hat sich jetzt wie Sherlock Holms oder Hercule Poirot angehört, oder?  icon_mrgreen )
Als ich die Motive und Indizien vorgestern auf der nachtschicht zusammenstellte erzählte ich einem Kollegen davon, und beschrieb den Miller´s Court No.13 mit dem Fenster; und obwohl mein Kollege von JtR nur weis, das er ein Prostituiertenmörder in London war, und ich auch das Bild nicht dabei hatte, kam er auf Anhieb auf dasselbe Resultat.
Barnett muß bei seinem Verhöhr der Polizei gesagt haben, daß der Türschlüssel zu Kellys Wohnung verloren war und man die Tür von außen nur öffenen konnte, indem man durch die zerbrochene Fensterscheibe langte und den Türknauf von innen betätigte.
Schau dir mal das Bild genau an. Die zerbrochen Fensterscheibe kann ja nur die in der unteren, rechten Ecke gewesen sein. Verdeutlich dir mal die Dimensionen. Such dir mal eine ähnliche Tür, die auch in etwa diesen Abstand von einem Fenster hat und stell dir mal vor, du müßtest durch die untere Ecke des Fensters die Tür von innen öffnen.
Da die Tür ein Schnappschloß (einnormales Schloß hätte bei Verlust des Schlüssels auch von außen geöffnet werden können) hat, muß der Türknauf umgriffen und gedreht werden. Mit ausgestrecktem Arm geht das nicht gut, also muß der Abstand Fensterscheibe, Türknauf kürzer sein als eine (Frauen)armlänge, da das Fenster ein in die Wohnung hineinlehnen verhindert.
Wie man auf dem Bild sieht ist der Abstand Fensterscheibe Türkanuf aber viel zu groß, um durchlangen zu können, zumal ja auf dem Bild noch ein Stück Mauerwerk des Fensterdurchbruchs und der Fensterrahmen auf der Innenseite zu sehen ist, an dem es mit dem Arm ja auch galt vorbeizukommen .Um darn vorbeizukommen muß die Fensterscheibe ziemlich in der Mitte gebrochen sein, aber das vergrößert den Abstand und somit die erforderliche Länge des Armes wieder um einiges, ganz zu schweigen von der, sehr wahrscheinl.,  Verletzungsgefahr durch die noch im Fenster vorhandenen Glassplitter. Jetzt stell dir mal eine Person auf dem Bild vor, die ungefähr durch die Mitte des Fensters zur Tür greift und diese von innen öffnet und setzte die länge des dafür benötigten Armes in Verhältnis zur Körpergröße.
Diese Person müßte so groß sein, das sie mit dem Kopf fast bis zu dem Fenster schräg oberhalb (also über dem zweiten größeren Fenster auf dem Bild) im Stockwerk darüber reichen würde.
Das der Zimmerboden nicht auf Straßenniveau ist, dagegen spricht der Trittstein an der Tür. Der Zimmerboden in Mary Janes Wohnung ist also ebenerdig.

Der Schlüssel war niemals verloren oder wurde schnell wiedergefunden (sehr wahrscheinlich hatte ihn Barnett) und dann wieder Kelly. Nach dem Mord konnte Barnett den Schlüssel wieder verschwinden lassen (um das Herz in der Fischabfalltonne zu entsorgen mußte er eh zur Themse runter) und der Polizei so die Version mit der Fensterscheibe (die durchaus beschädigt sein konnte, oder von ihm extra beschädigt wurde).

Aber auch der Vermieter des Miller´s Court No.13 hatte angegeben, das die Tür auf diese umständl. Weise zu öffen sei. Wollte er Barnett entlasten, war er evtl. ein Komplize (ähnliche Morde passierten ja im Miller´s Court auch später)Huch Oder wußte er von dem angebl. verlorenen Schlüssel auch nur von Barnett (der ja bei Mary Jane immer noch ein und aus ging) und hatte Barnett durch diese Aussage gegenüber dem Vermieter versucht sich ein Alibi zu verschaffen?
Wieso hatte der Zeuge Robert Hutchinson nicht zur Ausage gegeben, daß Mary Jane die Tür durch die Scheibe öffnete. Sowas ungewöhnliches muß doch aufgefallen sein, wenn er schon das Treiben im Miller´s Court in der Nacht vom 08. auf den 09. Nov. beobachtet hat? War Hutchinson derjenige, der für Barnett in dieser bewußten Nacht "Schmiere gestanden" hatte, da an diesem Mord ja absolut nichts schief laufen durfte da Mary Jane Barnett auf alle Fälle hätte als Täter identifizieren können?

Das sind dann Fragen, die sicherlich noch schwieriger zu lösen sind, wie die Frage: "Wer war jack the Ripper". icon_wink

Grüße
Saturn

P.S.
sollten Mitglieder der Familie Barnett oder Nachfahren von Joseph Barnett hier mitlesen, möchte ich diese darauf hinweisen, das meine Theorie nur eine von vielen ist und ich nicht explizit darauf bestehe das Joseph Barnett ein Mörder ist. Sollte also einer dieser Personen Anstoß an meiner Theorie finden, bitte ich ihn hiermit um Entschuldigung. Der evtl. Tatbestand der "Üblen Nachrede" oder "Verleumdung"  ist in keinster Weise von mir beabsichtigt.

 
« Letzte Änderung: 13.01.2010 20:25 Uhr von Saturn »

Stordfield

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Re: Aktuelle Theorien der Mitglieder
« Antwort #7 am: 13.01.2010 20:53 Uhr »
Hallo Saturn!

Du hast Dir ja wirklich Gedanken gemacht. Alle Achtung.  :icon_thumb:
Aber, erkläre mir bitte mal den Gegensatz in diesen Aussagen:


  ...und eine eingefahrene, psycholog. bedingte Sexualperversion nicht einfach von heute auf morgen gebremst werden kann.

   ...gab es für ihn keine Notwendigkeit mehr nochmals zu morden, er konnte sogar heiraten und mit seiner Ehefrau glücklich bis ans Lebensende zusammenleben (was dann ja offenbar auch so war).


Gruß Stordfield

Offline Shadow Ghost

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Re: Aktuelle Theorien der Mitglieder
« Antwort #8 am: 13.01.2010 23:06 Uhr »
Hallo Stordfield,

ich glaube damit ist gemeint, dass Jack the Ripper eben keine "eingefahrene, psycholog. bedingte Sexualperversion" hatte, weil die Morde (nach der Betrachtungsweise mit Kelly als letztem Opfer) plötzlich aufhörten. Und deshalb können Motive wie Nekrophilie und Sadismus ausgeschlossen werden.

Ich grüble schon seit ich mich mit dem Fall beschäftige darüber, was der Ripper wohl mit den Organen gemacht hat, die er mitnahm (und davon wollen wir einfach mal ausgehen). Ich finde es nicht nachvollziehbar, dass er sie einfach mit Fischabfällen entsorgt haben soll. Wozu dann erst die Mühe, sie herauszunehmen? Falls er sie wirklich als Trophäe mitnahm, muss er sie auch irgendwie aufbewahrt haben.
Ein Verzehr ist wohl auszuschließen, da ich nicht glaube, dass man eine Gebärmutter oder eine Blase zubereiten und essen kann (zumindest erzählte mal Martin Fido so etwas in einer Doku, ich glaube in der zum Tagebuch).
Ebensowenig glaube ich, dass er sie (konserviert) in seiner Unterkunft aufbewahrte, denn selbst wenn er alleine gewohnt hätte, gäbe es das Risiko aufzufliegen, und sei es einfach durch einen armen PC bei der Haus-zu-Haus-Befragung.
Ich habe von Anfang an das Gefühl, dass er die Teile irgendwo vergraben haben könnte; ein Platz, an den er immer wieder zurückkehren könnte, und wüßte, unter ihm liegt nun ein Teil von Mary Jane. Ist nur so ein Gefühl, nach dem Motto, so würde ich es wohl machen, aber letztlich bin ich auch kein Psychopath (hoffe ich zumindest)

Desweiteren komme ich nicht über George Morris weg, den Nachtwächter von Kearley and Tonge's am Mitre Square. Ich finde ihn irgendwie verdächtig, mit seiner nur angelehnten Tür und seiner selbst zugegebenen Kenntnis der Beats der Polizisten. Leider scheint er mit etwas zu alt, um mein Hauptverdächtiger zu sein; selbst "Spätzünder" wie Chikatilo waren mehr als zehn Jahre jünger bei ihrem ersten Mord. (Aber vielleicht hat George Morris ja noch eine dunkle Vergangenheit, von der ich nichts weiß)
Ein weiterer interessanter Kandidat ist im Augenblick Charles Le Grand, der ein Haufen Gefängnisstrafen auf dem Buckel hat, aber just im Autumn of Terror als "Privatdetektiv" durch Whitechapel zog.

Letztlich kann (und will) ich mich derzeit noch nicht auf einen Kandidaten festlegen, denn ich beschäftige mich erst seit etwas mehr als einem Jahr mit dem Fall und merke immer wieder auf's Neue, dass ich noch vieles zu lernen habe.

Viele Grüße,
Shadow Ghost

Saturn

  • Gast
Re: Aktuelle Theorien der Mitglieder
« Antwort #9 am: 13.01.2010 23:15 Uhr »
Hallo Saturn!

Du hast Dir ja wirklich Gedanken gemacht. Alle Achtung.  :icon_thumb:
Aber, erkläre mir bitte mal den Gegensatz in diesen Aussagen:


  ...und eine eingefahrene, psycholog. bedingte Sexualperversion nicht einfach von heute auf morgen gebremst werden kann.

   ...gab es für ihn keine Notwendigkeit mehr nochmals zu morden, er konnte sogar heiraten und mit seiner Ehefrau glücklich bis ans Lebensende zusammenleben (was dann ja offenbar auch so war).


Gruß Stordfield


Hallo Stordfield,


nun damit meine ich, daß es JtR (Barnett) nicht um eine sexuelle Befriedigung bei den Morden ging, sondern lediglich um das üben und die Hemmschwelle abzubauen. Barnett war hoffnungslos in Mary Jane verliebt und so war es für ihn offenabr unmöglich sie gleich zu ermorden.  
Die Verstümmelungen die er Mary Jane zufügte interpretiere ich wie folgt:

- entfernen des Herzens (kein anderer sollte ihr Herz "besitzen". Die verschwundene Niere und das verstümmelte Gesicht von Cathrin Eddows war das "Ersatzstück", die "Generalprobe" für Kellys Herz- und Gesicht)

- die zerschnittenen Unterarme (diese Arme sollten keinen anderen berühren)

-die entfernten Fleischpartien der Oberschenkel (keinem sollten mehr Mary Janes schöne Beine gefallen)

-das zerhackte Gesicht (mit dem Gesicht sollte Mary Jane niemals wieder jemanden ansehen können. Ähnlich der "Bilderstürmer im alten Ägypten, die vom Pharao beauftragt wurden, die Gesichter und Namen unbeliebter Vorgänger auf sämtl. Abbildungen auszumeiseln um sie quasi für die Nachwild "auszulöschen")

Nachdem sein "Ärgernis" Mary Jane Kelly derartig "bestraft" ja ausgemerzt wurde, konnte Barnett offenbar wieder "normal" weiterleben, solange nachfolgende Liebschaften ihn nicht wieder durch Prostitution "betrügen" würden.
Wie gesagt, nach meiner Theorie zu urteilen, waren die Rippermorde keine Sexualverbrechen (die konnten auch nie bewiesen werden), sondern das Üben eines enttäuschten, rasenden Liebhabers.

Ich kann mir Barnettt gut bei der tat vorstellen. Nicht wie er sexuell erregt sich an Mary Jane zu schaffen macht, sondern eher wie er wutverzerrten Gesichtes oder vielleicht auch weinend Mary Jane zerstückelt.  

Für das eigene "nicht loslassen können" und einen Mitmenschen der in diese Sache imvolviert ist dafür dermaßen "büßen" zu lassen, zeigt einem die tiefsten Abgründe der menschl. Psyche.

Grüße
Saturn

« Letzte Änderung: 13.01.2010 23:30 Uhr von Saturn »

Floh82

  • Gast
Re: Aktuelle Theorien der Mitglieder
« Antwort #10 am: 14.01.2010 11:34 Uhr »
Schöne Zusammenstellung bisher, die meiner Ansicht deutlich zeigt wieviele "Knackpunkte" es in diesem Fall gibt.

Zu meiner Theorie:

Ich tue mich persönlich immer noch und wahrscheinlich für alle Zeit sehr schwer mich da einzugrenzen. Aber ein paar Eckpunkte haben sich im Moment für mich als Theorie verfestigt.

Ich glaube der Täter oder die Täterin (nein ich werde das wohl nie für mich ausschließen dass es eine Frau gewesen sein könnte ;) ) muss bereits vor dem Mord an Nichols Taten begangen haben. Das müssen nicht zwingend Morde gewesen sein (Tabram wäre eine Möglichkeit...schließe ich persönlich aber als Ripper-Opfer eher aus). Es können Gewalttaten gegen Tiere gewesen sein oder Schlägereien. Diese Gewalt muss sich nicht gezielt gegen Frauen gerichtet haben...meiner Meinung hat sich das erst später herauskristallisiert. Um bei den Opfern zu bleiben: Ich glaube eigentlich eher an die kanonischen Fünf als Ripper-Opfer, auch wenn ich bei Stride nicht sicher bin. Momentan sehe ich es so dass er gestört wurde und von seinem Opfer abließ und sich dann ein neues Opfer suchte. MJK sehe ich als "Höhepunkt" und tatsächlich auch letztes Opfer an. Ich glaube nicht dass der Ripper MJK näher gekannt hat bzw. sein eigentliches Ziel war. Ich denke dass JtR sich steigern musste um seiner Wut/seinen Emotionen weiter Nahrung zu geben. Ich sehe keine Verbindung zwischen den Opfern, außer der Prostitution und dem häufigen Genuß von Alkohol. Vielleicht kannten sich die Opfer, dann aber eher zufällig und aufgrund ihres "Berufes".

Zum Täter selbst:
Ich schätze sein Motiv ist in der Kindheit zu suchen. Ich schätze er selbst ist entweder Zeuge oder Opfer von Gewalttaten gewesen. Diese Gewalttaten haben in ihm selbst eine emotionale Situation aufgebaut die früher oder später zum Ausbruch kommen musste. Ich bin der Ansicht dass die Gewalt später gezielt gegen Frauen gerichtet war, weil er entweder von Frauen misshandelt (seelisch oder körperlich) wurde oder Frauen als Grund für seine seelischen/körperlichen Qualen gesehen hat. Zumindest haben Frauen eine zentrale Rolle in seinem Leben gespielt und zwar eine negative.

Ich glaube dass der Täter aus London stammte, aber nicht zwingend aus dem EastEnd. Zumindest aber kannte er das EastEnd und hatte zumindest teilweise Ortskenntnisse. Ich glaube dass der Täter medizinische Grundkenntnisse hatte, diese hatte er entweder vom Elternhaus bekommen, für wahrscheinlicher halte ich es dass er bei Medizinern, in Krankenhäusern oder auch in Metzgereien gearbetet hat.
Die Taten hörten meiner Meinung nach MJK auf, weil der Täter entweder Selbstmord verübte oder durch Krankheit starb. Eine weitere Möglichkeit ist dass er wegen eines anderen Verbrechens festgenommen evtl. sogar zum Tode bestraft wurde.

So stellt sich das im Moment für mich dar. Achja und ich glaube dass wir den Täter nicht unter den möglichen Tätern zu suchen haben. Ich bin immer noch der Überzeugung dass es ein uns allen völlig Unbekannter getan hat, der nirgends als möglicher Täter auftaucht.

Offline Phil

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Re: Aktuelle Theorien der Mitglieder
« Antwort #11 am: 14.01.2010 15:05 Uhr »

nun aber das entscheidende: Der Tatort des Kelly-Mordes


Viele suchen die Indizien auf dem Foto das Mary Jane zerstückelt auf ihrem Bett zeigt (z.B. das ominöse M an der Wand).
Viel interessanter finde ich das bekannte Bild, das den Miller´s Court No.13 von außen zeigt. Wenn du es hast, nimm es mal vor dich. Nicht das Bild mit den zugenagelten Fenstern, das kurz nach der Tat gemacht wurde, sondern das, das das Fenster im unvernagelten Zustand zeigt. In diesem Bild liegt m.M. nach die Lösung des Falls. (Das hat sich jetzt wie Sherlock Holms oder Hercule Poirot angehört, oder?  icon_mrgreen )
Als ich die Motive und Indizien vorgestern auf der nachtschicht zusammenstellte erzählte ich einem Kollegen davon, und beschrieb den Miller´s Court No.13 mit dem Fenster; und obwohl mein Kollege von JtR nur weis, das er ein Prostituiertenmörder in London war, und ich auch das Bild nicht dabei hatte, kam er auf Anhieb auf dasselbe Resultat.
Barnett muß bei seinem Verhöhr der Polizei gesagt haben, daß der Türschlüssel zu Kellys Wohnung verloren war und man die Tür von außen nur öffenen konnte, indem man durch die zerbrochene Fensterscheibe langte und den Türknauf von innen betätigte.
Schau dir mal das Bild genau an. Die zerbrochen Fensterscheibe kann ja nur die in der unteren, rechten Ecke gewesen sein. Verdeutlich dir mal die Dimensionen. Such dir mal eine ähnliche Tür, die auch in etwa diesen Abstand von einem Fenster hat und stell dir mal vor, du müßtest durch die untere Ecke des Fensters die Tür von innen öffnen.
Da die Tür ein Schnappschloß (einnormales Schloß hätte bei Verlust des Schlüssels auch von außen geöffnet werden können) hat, muß der Türknauf umgriffen und gedreht werden. Mit ausgestrecktem Arm geht das nicht gut, also muß der Abstand Fensterscheibe, Türknauf kürzer sein als eine (Frauen)armlänge, da das Fenster ein in die Wohnung hineinlehnen verhindert.
Wie man auf dem Bild sieht ist der Abstand Fensterscheibe Türkanuf aber viel zu groß, um durchlangen zu können, zumal ja auf dem Bild noch ein Stück Mauerwerk des Fensterdurchbruchs und der Fensterrahmen auf der Innenseite zu sehen ist, an dem es mit dem Arm ja auch galt vorbeizukommen .Um darn vorbeizukommen muß die Fensterscheibe ziemlich in der Mitte gebrochen sein, aber das vergrößert den Abstand und somit die erforderliche Länge des Armes wieder um einiges, ganz zu schweigen von der, sehr wahrscheinl.,  Verletzungsgefahr durch die noch im Fenster vorhandenen Glassplitter. Jetzt stell dir mal eine Person auf dem Bild vor, die ungefähr durch die Mitte des Fensters zur Tür greift und diese von innen öffnet und setzte die länge des dafür benötigten Armes in Verhältnis zur Körpergröße.
Diese Person müßte so groß sein, das sie mit dem Kopf fast bis zu dem Fenster schräg oberhalb (also über dem zweiten größeren Fenster auf dem Bild) im Stockwerk darüber reichen würde.
Das der Zimmerboden nicht auf Straßenniveau ist, dagegen spricht der Trittstein an der Tür. Der Zimmerboden in Mary Janes Wohnung ist also ebenerdig.

Der Schlüssel war niemals verloren oder wurde schnell wiedergefunden (sehr wahrscheinlich hatte ihn Barnett) und dann wieder Kelly. Nach dem Mord konnte Barnett den Schlüssel wieder verschwinden lassen (um das Herz in der Fischabfalltonne zu entsorgen mußte er eh zur Themse runter) und der Polizei so die Version mit der Fensterscheibe (die durchaus beschädigt sein konnte, oder von ihm extra beschädigt wurde).

Aber auch der Vermieter des Miller´s Court No.13 hatte angegeben, das die Tür auf diese umständl. Weise zu öffen sei. Wollte er Barnett entlasten, war er evtl. ein Komplize (ähnliche Morde passierten ja im Miller´s Court auch später)Huch Oder wußte er von dem angebl. verlorenen Schlüssel auch nur von Barnett (der ja bei Mary Jane immer noch ein und aus ging) und hatte Barnett durch diese Aussage gegenüber dem Vermieter versucht sich ein Alibi zu verschaffen?
Wieso hatte der Zeuge Robert Hutchinson nicht zur Ausage gegeben, daß Mary Jane die Tür durch die Scheibe öffnete. Sowas ungewöhnliches muß doch aufgefallen sein, wenn er schon das Treiben im Miller´s Court in der Nacht vom 08. auf den 09. Nov. beobachtet hat? War Hutchinson derjenige, der für Barnett in dieser bewußten Nacht "Schmiere gestanden" hatte, da an diesem Mord ja absolut nichts schief laufen durfte da Mary Jane Barnett auf alle Fälle hätte als Täter identifizieren können?
 

Hi Saturn,

sehr interessante Theorie. Eine Sache frage ich mich allerdings. Die Sache mit der nicht zu öffnenden Tür (durch das Fenster) macht nach deinen Ausführungen Sinn. Aber wäre sowas damals vielleicht nicht vor Ort von der Polizei ausgetestet worden, um eventuelles Eindringen des Täters nachzustellen? Oder einfach, um Barnetts Aussage zu testen?
Wenn sie dann herausgefunden hätten, das diese Variante nicht funktioniert, wäre er bestimmt nicht nur als Zeuge, sondern als Verdächtiger verhört worden. Es sei denn natürlich sie haben es nie probiert. Hätte aber meiner Meinung nach Sinn gemacht.

LG,
Phil
"Happiness ain't at the end of the road, happiness IS the road" (Zitat aus dem gleichnamigen Lied von Marillion; Lyrics: Steve Hogarth)

Saturn

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Re: Aktuelle Theorien der Mitglieder
« Antwort #12 am: 15.01.2010 15:24 Uhr »
Hallo Phil,

habe mich auch schon gewundert, wieso Barnett nicht mehr ins Blickfeld der damaligen ermittler gerückt ist.
Ich nehme mal an, daß an dem Fall JtR einfach zuviele Ermittler angesetzt waren und viele Köche verderben ja bekanntlich die Köchin,...äh, den Brei... :icon_wink:
Im Fall JtR wurde, wie wir alle wissen , ja recht "schlampig" von allen Seiten ermittelt, was den Zeitgenossen auch damals schon aufgefallen ist. Die damals stark an der "upper-class" ausgerichtete Gesellschaft sah es offenabr nicht als nötig an, bei Prostituiertenmorde großes Ermittlungsaufhebens zu machen. Prostituierte und Slumbewohner wurden als gesellschaftl. Übel angeshen.
Erst durch "Fürsprecher" dieser Klassen, wie Lusk, wurde die bessere Gesellschaft, wenn auch bestimmt nicht begeistert, dafür sensibilisiert. Durch ein bisschen Ermittlungsarbeit in diese und dann mal in jene Richtung, konnte man den Fall schön "aussitzen" und irgendwann mal im Sande verlaufen lassen.
Durch die Theorie eines Mörders aus besserer Gesellschaft (z.B. Arzt), wäre bei Bestätigung dieser Theorie und einem Verhaftungserfolg, die Situation im Armenviertel außer Kontrolle geraten, im Vorjahr 1887 kam es schon zu sozialen Unruhen  in den Slum- und Arbeiterviertel.
Ein Mörder aus dieser "Unterkalsse" wäre von dieser eher als Sündenbock angesehen worden und hätte die gleichen Unruhen zu Folge gehabt.
Wie gesagt: es brodelte in der ärmeren gesellschaft des ausgehenden 19. Jhd. ganz gewaltig und ältere Zeitgenossen damals, konnten sich noch an die Aufstandsjahre 1848/49 in Europa erinnern. Die Lunte dieses "Pulverfasses" konnte auch durch den kleinsten Funken wieder gezündet werden.
So machte man das, aus damaliger Sicht, einzig richtige: nämlich nichts! Die arme Bevölkerung hatte wirklich genug Proble im Kampf um´s tägl. Überleben und so kehrte nach dem 09.Nov. 1888 auch schnell wieder Ruhe ein und JtR wurde endgültig zum Mysterium.

Man muß es aus gesellschaftl. Sicht des 19. Jhd. sehen. Hätte JtR keine Prostituierten in Whitechappel und Spitalsfield ermordet, sondern Töchter aus reichem Hause in Marylebone oder St. James, hätte sich polizei und Justiz auch mehr und v.a. effizienter in den Fall reingehängt. Traurig, aber leider wahr... :icon_sad:

Grüße
Saturn

Offline panopticon

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Re: Aktuelle Theorien der Mitglieder
« Antwort #13 am: 15.01.2010 18:37 Uhr »
Hallo.

Mir fällt es ziemlich schwer, mich auf eine konkrete Theorie festzulegen. Daher mal das, was mir aktuell am Wahrscheinlichsten erscheint, auch wenn´s jetzt wohl recht nüchtern / fantasielos wird:

Definitive Opfer : Nichols, Chapman, Eddowes, Kelly
Weitere Opfer ausschließbar: nein
Motiv: zumindest gesellschaftlich bedingte Machtdemonstration, vor allem gegenüber sich selbst. (Ob letztendlich aus sexuellen, ökonomischen oder anderen Beweggründen, sei jetzt mal dahingestellt.)
Gesundheitszustand des Täters: auf jeden Fall schwerste, aggressiv-dissoziale Störung
Medizinische Kenntnisse / Fähigkeiten: zumindest soweit man sie zum Zerteilen von toten Lebewesen benötigt
Aufenthaltsort des Täters: wahrscheinlich London (konkreter: Heutiger Bereich London Borough of Tower Hamlets oder City, ferner evtl. auch Bermondsey oder Lambeth)
Komplize/-in: eher unwahrscheinlich, aber möglich
Geschlecht des Täters: wahrscheinlich männlich
Gesellschaftsschicht des Täters: vermutlich nicht höher als unterer Mittelstand
Opfer kannten sich näher: ziemlich auszuschließen
Opfer kannten Täter: Wenn überhaupt, dann am wahrscheinlichsten Eddowes, gefolgt von Kelly
Auftragsmord: unwahrscheinlich, aber nicht auszuschließen

Ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass der Täter unter den bisher namentlich genannten Verdächtigen zu finden ist. Das Problem, das ich bei fast allen von ihnen sehe, ist, dass man natürlich vieles auf sie projizieren kann, der Nachweis einer ganz bestimmten Fähigkeit jedoch nicht erbringbar ist: Bei vielen ließe sich ein schlüssig erscheinendes Motiv finden, viele waren psychisch krank, viele eigenbrötlerisch, viele neigten zu affektiven Handlungen, oder es lag eine Mischung daraus vor. Einige kamen in erster Linie überhaupt nur auf die Verdächtigenliste, weil eine Namensgleichheit vorlag (Jacob Levy, Aaron Kosminski,...), obwohl sogar der Ursprung der Namensnennung in einigen Fällen auf falschen Tatsachen beruhte (´leather apron´), oder weil ihnen einfach eine Eigenschaft nachgesagt wurde, die irgendwelche Zeugen an verdächtigen Personen feststellten. Was in den meisten Fällen jedoch fehlt, ist der Nachweis oder die wirklich nachvollziehbare Vermutung, dass die jeweilige Person auch in der Lage war, tatsächlich zu töten. All jene wiederum, denen diese Eigenschaft nachgewiesen werden kann, töteten entweder scheinbar nur im eigenen familiären Umfeld oder wesentlich diskreter (Gift), bzw beides.
Ich denke also, dass es wahrscheinlicher ist, dass der wahre Täter noch gar nie als Verdächtiger aufschien.

Ich könnte mir schon vorstellen, dass der Mörder von Whitechapel bereits vor Nichols zumindest einen Mord beging – ob dieser allerdings auch in Whitechapel stattfand, ist eine andere Frage.

Dass der Täter mordete, um seine Geliebte von der Straße fernzuhalten, halte ich momentan eigentlich eher für den nachvollziehbaren Versuch, ein schier unbegreifliches Ereignis zu romantisieren oder den Plot für einen Kolportageroman, wie die Geschichten, dass es sich beim Mörder um eine ohnedies in der Öffentlichkeit stehende Person handelte (Adeliger, angesehener Arzt, Künstler), oder dass der Täter (zumindest während der Mordserie) Briefe an die Polizei schrieb (Der einzige Verdächtige zum Beispiel, bei dem ein derartiger Briefverkehr mit der Polizei relativ schlüssig argumentierbar wäre, wäre Charles Le Grand, was ihn aber noch lange nicht zum Mörder macht).

Ich halte es generell für eher unwahrscheinlich, dass es definitiv der Mord an Kelly selbst war, der den Täter davon abhielt, weiterzumachen, sofern der Mörder nicht von vornherein auf ein Herz aus war (was stark zu bezweifeln ist). Wenn er denn nach der Tat im Miller´s Court überhaupt aufhörte, nehme ich vielmehr an, es kam ihm irgendetwas dazwischen, und wenn es "nur" sein eigener "Ruf" war, nicht gefasst werden zu können.


Wie gesagt: es brodelte in der ärmeren gesellschaft des ausgehenden 19. Jhd. ganz gewaltig und ältere Zeitgenossen damals, konnten sich noch an die Aufstandsjahre 1848/49 in Europa erinnern. Die Lunte dieses "Pulverfasses" konnte auch durch den kleinsten Funken wieder gezündet werden.

Nur um die Möglichkeit anzusprechen: Schon mal überlegt, ob die Morde nicht überhaupt politisch motiviert gewesen sein könnten? ;)


Grüße,
panopticon

Offline panopticon

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Re: Aktuelle Theorien der Mitglieder
« Antwort #14 am: 16.01.2010 13:10 Uhr »
Barnett muß bei seinem Verhöhr der Polizei gesagt haben, daß der Türschlüssel zu Kellys Wohnung verloren war und man die Tür von außen nur öffenen konnte, indem man durch die zerbrochene Fensterscheibe langte und den Türknauf von innen betätigte.

Hallo Saturn!

Ich finde Deine Ausführungen bezüglich der Armlänge und dem Türknauf wirklich sehr gut überlegt und schlüssig. War wirklich ein guter Einfall!  :icon_thumb: Die Chance, dass sich die Tür so von außen öffnen lassen würde, ist tatsächlich ziemlich gering, ABER:
Die Quelle für die Geschichte mit dem verlorenen Schlüssel ist, soweit ich weiß, die London Times vom 13. November 1888. Darin berichtet Abberline dem Blatt eben scheinbar von dem Verhör von Barnett. Davon, dass dieser und Kelly den Türknauf von außen betätigen mussten, um die Tür zu öffnen, steht hier aber eigentlich nichts, sondern:

´An impression had got abroad that the murderer had taken the key of the room away, but that was not so, as Barnett had stated that the key had been lost some time ago, and when they desired to get into the room they pushed back the bolt through the broken window.´

Sie haben also nur den Bolzen durchs Fenster zurückgestoßen. Im Grunde steht hier auch nicht, dass sie (nur) mit dem Arm durchs Fenster langten - wäre aber natürlich anzunehmen....
Hast Du noch eine andere Quelle?


Aber auch der Vermieter des Miller´s Court No.13 hatte angegeben, das die Tür auf diese umständl. Weise zu öffen sei.

Dazu kenne ich momentan keine Quelle. McCarthy hat die Tür für die Polizei wohl auch mit einer Axt geöffnet, was nicht unbedingt dafür spricht, dass er von dieser Art die Tür zu öffnen wußte. In der Aufregung hat er´s aber vielleicht vergessen...
Wo hast Du das gelesen?


Liebe Grüße,
panopticon