Ich denke auch nicht, dass der Mörder ein Polizist war. Noch weniger, nachdem ich das Buch von Cullen gelesen habe. Wenn ich das richtig verstanden habe, war die Polizei für die meisten Menschen damals der Feind. Eine Hure würde daher auch eher unwillig mit einem Polizisten ein Stelldichein haben wollen, aus Angst, dass er sie nachher doch einbuchtet. Gut, ich denke, eine Hure hätte insoweit keine Angst vor einem Polizisten, da sie nicht glaubt, dass er der Ripper sein könnte. Das würde vielleicht für einen Ripper in Uniform sprechen.
Dennoch ist klar, dass die Huren die Polizei gemieden haben wie die Pest, da wäre es etwas komisch, wenn der Ripper genau aus dieser Gruppe stammte, da sich solche Vorlieben eines Polizisten sicher rumgesprochen hätten, denn ich glaube kaum, dass der Kontakt des Rippers mit Huren erst mit der Tötung derselben begann. Ich kann mir viel eher vorstellen, dass der Ripper ein für die Huren verhältnismäßig reicher, höflicher Mann war, bei dem keine irgendeinen Zweifel hegte und dem die Damen auch nicht in der Mordnacht zum ersten Mal begegneten.
Ich denke, dass nach dem Mord an MJK die Polizei die Ermittlungen so schnell über die Bühne brachte, liegt auch daran, dass sie demotiviert war, dass man eh nicht glaubte, den Ripper noch fangen zu können und man daher lieber alles schnell über die Bühne bringen und dann vergessen wollte. Ich glaube, der Polizei war das große Interesse der Bevölkerung an den Morden unangenehm und sie wollten lieber im Untergrund weitere Ermittlungen anstellen in der Hoffnung was zu finden als noch einmal ein großes Brimborium darum zu veranstalten. Dass der Chef der Polizei genau in diesen Tagen auch wechselte, war sicher auch einer der Gründe, wieso man vielleicht diesen Fall mit weniger Sorgfalt behandelt hat.