Hi Lestrat, Hi Tresschen,
Hui, da sind ja einige Fragen aufgetaucht...muss sagen, ich lese mich gerne in Themen rein, daher will ich für meinen Teil nur mal auf die Coroner-Untersuchung eingehen. Ist aber wieder mal eine interessante Diskussion hier
Unter anderem das die Coroner Untersuchung zum Fall MJK sehr kurz war, das der Coroner "ausgetauscht" wurde, das der neue Coroner die Geschworenen bedrängt hat, das er für das Ende der Untersuchung noch bedeutende Erkenntnisse angekündigt hat diese jedoch für sich behielt, Aussagen von höheren Polizeibeamten das der Täter bekannt sei, all das und noch mehr läßt doch gerade so viel Raum für irgendwelche Verschwörungstheorien.
Der Coroner wurde zum Beispiel ausgetauscht, da es anfangs Ungereimtheiten bezüglich der Zuständigkeiten gab. Der Coroner, der zuerst für die Untersuchung angedacht war, hatte vorher keinen Kontakt zum leitenden Arzt Baxter gehabt und war somit nicht ausreichend über den Fall informiert. Es gab schlichtweg bürokratische Verwechslungen. Aus diesem Grund wurde der Wechsel vollzogen.
Die Punkte der Bedrängung und der Ankündigung "bedeutender Ereignisse" habe ich nicht entdecken können - wäre schön, wenn Du eine Quelle für diese Aussagen nennen könntest.
Für die Länge der Inquests sollte man auch mal die Anzahl der Zeugen betrachten, die geladen waren und somit aussagten (inklusive Ärzte und Polizisten):
Nicholls: 20 Personen - Inquestdauer 4 Tage (1 Tag lediglich die Zusammenfassung des Coroners)
Chapman: 21 Personen - Inquestdauer 5 Tage (1 Tag lediglich die Zusammenfassung des Coroners)
Stride: 26 Personen - Inquestdauer 5 Tage
Eddowes: 22 Personen - Inquestdauer 2 Tage
Kelly: 12 Personen - Inquestdauer 1 Tag
(Bitte korrigiert die Zahlen, wenn es nicht passt - habe das nur mal schnell ausgelesen aus dem Sourcebook...)
Wenn ich mir das so betrachte, ist die Untersuchung Kellys durchaus relativ kurz - aber auf der anderen Seite gab es in diesem Fall die wenigsten geladenen Zeugen, und es ist doch eher der Eddowes-Fall, der hier ein wenig aus der Reihe tanzt, oder? Mehr Zeugen wie bei Nicholls und Chapman, dafür aber nur die Hälfte der Zeit?
Die Lösung liegt ganz einfach in der Straffheit der Untersuchungen - wenn man sich die Inquests ansieht, dann wurden bei den letzten beiden Inquests unheimlich viele Zeugen an einem Tag befragt. Bei Nicholls oder Chapman waren es manchmal nur drei oder vier an einem Tag, bei Eddowes und Kelly wesentlich mehr!
Ich sehe die Kürze also eigentlich eher wieder als ein Zeichen der Dringlichkeit, mit der die Fälle behandelt wurden. Eigentlich deuten alle von Lestrat genannten Punkte in meinen Augen eher darauf hin, dass man die Morde möglichst dringlich und fehlerfrei behandeln wollte.
Die Untersuchung im Kelly-Fall wurde zudem durch die Jury beendet, nicht durch den Coroner. Der Coroner fragte nach dem Wunsch einer Verlängerung und sprach lediglich seine Meinung dazu aus (nämlich dass es in seinen Augen nichts bringen würde, da alles schon gesagt war). Die Jury stimmte dem zu, hätte aber auch verlängern können.
Grüße, Isdrasil