Hi
Wieder mal ein Doppelpost, ich kanns halt nicht lassen...
Habe noch ein paar Zitate bezüglich dieser Errektions/Erregungsgeschichte und scheinbar nicht sexuellen Handlungen.
Zunächst ein Ausschnitt aus einem Interview mit Joachim Kroll:Frage: „Hast du denn nie einen Steifen gekriegt, wenn du dir die Puppe genommen hast?“
Antwort: „Manchmal hab‘ ich der ein Kabel um den Hals gemacht und die Puppe an dem Kabel aufgehängt. Das Kabel hab‘ ich am Koffer festgemacht. Wenn die Puppe da so hing, hab‘ ich einen Steifen gekriegt.“
Frage: „Warum?“
Antwort: „Da hab‘ ich mir vorgestellt, daß ich ein Mädchen jetzt aufgehängt hätte und die kaputtging.“
In diesem Kontext heißt es im Urteil des Duisburger Landgerichts zu Joachim Kroll: „Der Angeklagte masturbierte dann, wobei er sich jeweils vorstellte, ein Mensch, insbesondere eine Frau, werde getötet, aufgemacht und ausgenommen. Als besondere Erleichterung empfand er es, wenn nach dem Samenerguß das „komische Gefühl“ wieder wich. Bei derartigen Phantasien empfand der allmählich heranwachsende Angeklagte doch hin und wieder Skrupel. Nach eigenen Angaben will er über seine Vorstellung vom Töten, Aufschneiden und Ausnehmen eines Menschen erschrocken gewesen sein und insbesondere befürchtet haben, daß er später dies einmal in die Tat umsetzen könne.“
Dann ebenso ein Interviewausschnitt mit "Peter H.", einem dreifachen Serientäter. Der Name kann ein Anderer sein, da Herr Harbort (aus dessen Aufsatz sind diese Zitate) die Namen noch lebender Täter verfälscht. Zum wahren Namen habe ich nun nicht nachgeforscht:Im Zuge der 1961 durchgeführten kriminalpolizeilichen Vernehmungen schilderte er sein Ritual: „Ich hatte auch das Verlangen, mich mit der Waffe im Spiegel zu sehen. Zu diesem Zweck habe ich mich in meinem Zimmer eingeschlossen, habe das Licht angedreht, habe mich umgezogen. Ich legte meine Blue Jeans an und stellte mich mit Hemd und Hose bekleidet vor den Spiegel. Ich hatte dabei bereits eine geschlechtliche Erregung und zielte mit dem Gewehr auf mein Spiegelbild. Ich habe dann mehrmals durchgeladen und mich auch von der Seite im Spiegel betrachtet. Nebenbei habe ich bis zum Samenerguß onaniert. Als ich auf mein Spiegelbild zielte, erweckte ich in mir die Vorstellung, daß ich auf jemand schieße.“
Der Münchener Serientäter hatte seine „Morde im Kopf“, tötete seine Opfer jeweils durch mehrere Schüsse in Unterleib oder Oberkörper, bevor er einen finalen Kopfschuß aus Nahdistanz setzte (Herrmann 1963, 174 ff.; Berg 1963, 214 ff.). Im Jahre 1960 erklärte er einem forensischen Gutachter den Grund für sein Beharren auf dieser Tatbegehungsweise:
Frage: „Wohin ging der erste Schuß bei Z.?“
Antwort: „Er ging in den Unterleib.“
Frage: „Warum in den Unterleib, warum nicht in den Kopf?“
Antwort: „Wie ich die Spiegelszenen hatte, oder wenn ich mit der Waffe vorher onaniert habe, da hat ich’s immer in Hüfthöhe gehabt, so habe ich’s da auch gehalten, deshalb ist es so gewesen.“
Frage: „War die Geste des Sich-an-den-Bauch-fassens des Getroffenen für Sie von Bedeutung?“
Antwort: „Ja. Das habe ich mir in der Onaniephantasie so vorgestellt.“
Noch ein Auszug aus einem gerichtlichen Gutachten:Zu Gerhard S. heißt es in diesem Zusammenhang im Urteil des Landgerichts Bremen: „Er konnte sich auch erinnern, daß in dieser Zeit bei der Selbstbefriedigung die Erinnerung an die Tötung seine Erregung gesteigert hätte.“
Es würde auch insgesamt zu lange dauern, alle Beispiel aufzuzählen - deswegen höre ich jetzt mal auf. Wer sich mit diesem Thema Sexualität/Gewalt/Sadismus und der Meinung Harborts dazu auseinandersetzen möchte - im Anhang ist noch einmal der Aufsatz, dem ich dies alles entnommen habe. Viel Spaß beim Lesen
Ich bin jedenfalls nach wie vor der Ansicht, dass die Taten des Rippers genau seiner empfundenen Fantasie entsprechen und diesem wie oben in den Fallbeispielen beschriebenen sexuellen Empfinden zu zurechnen sind. Es kommen ja noch offensichtlichere Fakten hinzu, wie die Bloßstellung der Opfer (gespreizte Beine), die Verstümmelungen an den Geschlechtsteilen und nicht zuletzt auch die Tatsache, dass die Opfer des Rippers anscheinend alle Frauen waren.
Grüße, Isdrasil