Hi Leute!
Ich denke, man sollte zwischen Fetischen und Trophäen unterscheiden – auch wenn das erstere durchaus in bestimmten Fällen zum zweiten werden kann.
Der Begriff des Fetischs stammt ursprünglich aus dem Religiösen und bezeichnet heilige Gegenstände, die verehrt wurden und denen eine übernatürliche Macht zugesprochen wurde.
In der Sexualforschung wurde dieser Begriff übernommen, weil es Menschen gibt, die weniger von den Menschen an sich als von bestimmten Objekten sexuell erregt werden, die sie für einen befriedigenden Sexualakt benötigen. Dieses Objekt kann alles mögliche sein: Schuhe, Unterwäsche, Leder usw. – aber auch einzelne Körperteile von Sexualpartnern, z.B. beim Fußfetischismus.
Diese Fetische entstehen in der sexuellen Prägung von Pubertierenden und dienen auch als Auslösereiz für die sexuelle Erregung.
Daher würde ich schon unterscheiden zwischen Fetischen und Trophäen: Denn bei Sexualmördern bietet ja in der Regel nicht ein Schuh oder Fuß o.ä. den Reiz der sexuellen Erregung, sondern bestimmte Facetten des Sexualmordes, und die Trophäe soll lediglich als mit der Tat verbundenes Erinnerungsstück später helfen, die Tat noch einmal im Geiste durchzuspielen. Dazu dient dann ein Besitztum des Opfers, das nichts mit der sexuellen Prägung des Täters zu tun haben muss – wesentlich ist vielmehr, dass es beim Opfer verfügbar, mit ihm zu verbinden und leicht mitnehmbar ist.
Nur in dem Fall, in dem der Mörder tatsächlich Fetischist ist und seinen Fetisch (z.B. als Schuhfetischist die Schuhe) dann auch als Trophäe mitnimmt, würden Fetisch und Trophäe zusammenfallen.
MfG, Arthur Dent