Bei den anderen Verdächtigen spricht nach meiner Meinung nach zu viel dagegen als dafür, so das ich letztendlich sagen würde entweder Barnett war es oder eine andere unbekannte Person.
Hey, das gibt eine schöne Diskussion.
Bei mir spricht nämlich gerade bei Barnett mehr dagegen als dafür...
Nehmen wir doch mal das Argument, er und Kelly waren oft verstritten. Barnett hatte etwas gegen Kelly`s Prostitution. Das sind doch im Endeffekt alles keine Dinge, die verdächtig sind oder aus jemanden (der tatsächlich sonst nie aufgefallen war und auffallen sollte - das konnte ich mir nicht verkneifen) einen kranken Killer machen - noch kränker als der Ripper selbst (oder noch rasender in seiner Wut). Ich weiss nicht, wie ihr das seht, aber in einem Armenviertel, einem Hexenkessel der Armut und der sozialen Probleme dürften Beziehungsprobleme wohl an der Tagesordnung gewesen sein. Es wäre beinahe schon verwunderlich gewesen, wenn der Ripper ein Opfer erwischt hätte, welches zuhause nicht hin und wieder Probleme hatte. Kelly`s und Barnett`s Streitereien waren laut - aber viele werden bestätigen, dass die Lautstärke eines Streits gar nicht so viel über seine Tiefe innerhalb der Beziehung aussagt. Es mag womöglich auch am Temperament der Beiden gelegen haben. Der Ripper erwischte aber de facto als Opfer entweder Singles oder zerstrittene Frauen. Das Argument ist reichlich schwach.
Barnett`s Sprachfehler reichte wohl auch nicht aus, um aus ihm ein psychisches Wrack zu machen. Barnett hatte nach Kelly noch zwei Frauen und vor Kelly einige. Kelly selbst wurde als attraktiv beschrieben. Jetzt mal ernsthaft: Wie schlimm kann den dieser Sprachfehler gewesen sein? Barnett war anscheinend selbstbewusst genug, um Beziehungen mit Frauen zu führen, noch dazu mit Attraktiven. Unter einem typischen Sprachfehler, der aus Menschen Monster machen kann, stelle ich mir etwas vor, was den Betroffenen peinlich ist, was sie dem Spott aussetzt, was sie unterdrückt. Nach Barnetts Leben und auch seinem Liebesleben schließe ich jetzt mal, das Barnett zwar gehandicapt war, aber gut mit seiner Behinderung umgehen konnte.
Das Fischfiletierer-Argument fällt aus.
Stark waren wohl viele Arbeiter im rauhen East End.
Was bleibt übrig?
Grüße, Isdrasil