Umfrage

Was meint Ihr? Liess sich der Ripper ansprechen oder suchte er sich die Opfer selbst aus?

Er sprach die Opfer selbst an und wählte sie sich dadurch aus.
5 (33.3%)
Er liess sich ansprechen - das war vielleicht Teil seines Spiels.
3 (20%)
Mal so, mal so - er liess sich durch die Situation leiten.
7 (46.7%)

Stimmen insgesamt: 3

Autor Thema: Der Ripper - wurde er von den Opfern angesprochen oder sprach er sie an?  (Gelesen 33491 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

schnecke

  • Gast


Hi

hilf mir bitte auf die Sprünge? diese vielen Abkürzungen sind für mich sehr verwirrend. Danke

Grüße Netti

Offline Isdrasil

  • Superintendent
  • *****
  • Beiträge: 2037
  • Karma: +2/-0
Oh sorry Schnecke…ja, die Abkürzungen, da muss man erst mal reinkommen…also:

WVC = Whitechapel Vigilance Committee
Der Verein, an dessen Oberhaupt George Lusk der From Hell Brief geschrieben wurde. Die Bürger-Vereinigung wurde anscheinend direkt nach dem Chapman-Mord gegründet, George Lusk am 10. September zum Vorsitz gewählt.

Für mich doch ein Zeichen, dass die Angst schon etwas eher um sich griff. Die Vereinigung verfolgte zwar auch noch tiefergehende Ziele als das simple Aufklären der Mordserie (eigenützige Zwecke), ihre Gründung kann man aber ruhig damit in Zusammenhang sehen. Sie ließ zum Beispiel eigene Patrouillien durch das East End gehen, um den Mörder endlich zu erwischen.

Auch der Eingang des From Hell Briefes (ob authentisch oder nicht) zeigt, dass sie auch damals unmittelbar mit der Mordserie in Verbindung gebracht wurde. Daher kann man sie als Indikator für eine um sich greifende Ripperangst sehen.

Grüße, Isdrasil
« Letzte Änderung: 15.09.2008 15:02 Uhr von Isdrasil »

schnecke

  • Gast


Hi Isdrail

ich sehe Du hast das Gründungsdatum selbst gefunden  :icon_lol:

Ich hatte mir fast gedacht das Du die Bürgerwehr meintest, wollte aber nicht versehentlich ins Fettnäpfchen treten.

Wenn ich die Berichte richtig gelesen habe, gab es sogar schon vor dem Chapman Mord erste Stimmen die laut wurden. Ich denke das der WVC die direkte Antwort der  Bewohner, auf die in ihren Augen "schlechte Polizeiarbeit", war und somit in direkten Zusammenhang damit steht.
Ich gebe Dir recht, die Menschen müssen schon vorher im Viertel Angst gehabt haben, bevor es groß in den Medien kam

Grüße Netti

From Hell

  • Gast
Liebe Grüße aus der Hölle.....ich bin dann der Neue der Heute rein zufällig auf dieses Forum gestossen ist.
Ich befasse mich seit mehr als 20 jahren mehr oder weniger Regelmässig mit diesem Fall.


Zum Thema

Persönlich denke ich das Jack´s Morde nicht in die Schiene der sexuellen Morde rein gedrängt werden sollten.
Er war kein Freier der seine sexuellen Perversionen ausleben wollte, auch wenn uns manche Psychologen dies weiß machen wollen.
Vielmehr denke ich das man damals ein Schlagwort brauchte, um das ganze auch aus psychologischer Sicht zu erklären, somit war dann der Begriff Sexualmorde ins Leben gerufen worden, der bis heute seine Berechtigung hat.

In Jack´s Fall schliesse ich einen sexuellen Hintergrund komplett aus, vielmehr denke ich das Jack eine Art Jäger war und das Anny Nicols nicht sein erstes Opfer darstellte.Er wird vorher irgendwo in der Weltgeschichte, vielleicht auch in London "rumprobiert" haben, bis er dann zu dem wurde was wir Heute kennen und so pervers es klingt auch schätzen und lieben.


Wie dem auch sei, ich denke er wanderte oder fuhr sogar in einer Kutsche durch die Strassen und Gassen von Whitechapel und sammelte Informationen über sein "Jagdgebiet".
Das er sich dort auskannte, das bezweifelt hoffentlich keiner, den das damalige Polizeiaufgebot in Whitechapel und in den angrenzenden Bezirken, war wohl damals einzigartig in der Geschichte der londoner Polizei.

Weiter sollte man sich auch das Mileu der Prostituierten genauer betrachten....viele Prostituierte hatten trotz der Verhältnisse und Situationen in Whitechapel einen Kodex, wer ihnen dumm kam oder gar einen düsteren Eindruck machte, der konnte sich bis auf wenige Ausnahmen die Zähne ausbeissen, meißt gingen sie nur dann noch mit um das kärgliche Geld zu erhalten um ein Bett für die Nacht anzumieten.Sie fürchteten sich sogar vor den Mitgliedern der Strassengangs, die nicht zimperlich mit ihnen umgingen.
Folglich denke ich das Jack auf seiner "Wanderschaft" angesprochen wurde, weil er einen gutsituierten Eindruck bei den Damen hinterliess, so das die Frauen Vertrauen schöpften und mitgingen.
Vielleicht hat er sie auch ein Stück weit beobachtet, so das sie mitbekamen das "Er" an ihnen interesse hat.

Floh82

  • Gast
Nun dass mit den Sexualmorden wird hier ja an anderer Stelle diskutiert und du wirst einige Gegensprecher und ein paar Fürsprecher hier finden. Ich halte mich jetzt mal lieber raus ;)

Offline Isdrasil

  • Superintendent
  • *****
  • Beiträge: 2037
  • Karma: +2/-0
Guggst Du: http://jacktheripper.de/forum/index.php/topic,808.0.html

....und Hallo!  :smiley5:

Und Achtung, jetzt wird es fantastisch! Ich beziehe mich auf einen Post, der nach diesem hier geschrieben wurde...back to the future sozusagen.

Möchte eigentlich dieselbe Frage stellen wie Stordfield - aber bitte im anderen, oben verlinkten Thread weiter diskutieren.  :icon_aetsch:

Stordfield

  • Gast
Hallo Neuer aus der Hölle !

Herzlich willkommen .
Wo nimmst denn Du Deine Überzeugung her , daß es sich bei den Morden nicht um sexuell motivierte Taten handelt ?
Das mußt Du schon etwas genauer schildern .

Gruß Stordfield

JohnEvans

  • Gast
back to topic ... Wer sprach wen an?

Nach einigen theoretischen Überlegungen hier noch drei praktische Beispiele aufgrund der uns bekannten Fakten:

1) Stride wird von einem Mann angesprochen zu dem sie sagt: "Not today" -  also, der Mann (Kunde? Bekannter? der Ripper?) ergreift die Initiative
2) Schwartz beobachtet, wie Stride von einem Mann (dem Ripper?) angegriffen wiird, wiederrum ergreift dieser Mann von sich aus die Initiative
3) Hutchinson beobachtet, wie Kelly von einem Mann (dem Ripper?) angesprochen wird und es sieht auch hier aus, als würde der Ripper (?) / Täter (?) von sich aus den Kontakt herstellt.

So, wie sich die Fakten darstellen, wurde in allen Fällen das Opfer angesprochen, und da nicht auszuschließen ist, daß der Ripper unter diesen Männern zu finden ist, können wir also sehr wohl davon ausgehen, daß er seine Opfer durchaus auch schon mal von sich aus ansprach.

Womit die Annahme, daß er sich in allen Fällen ansprechen ließ, aus zu schließen ist.

JE

Offline panopticon

  • Superintendent
  • *****
  • Beiträge: 415
  • Karma: +2/-0
Re: Wer sprach wen an? - Annie Chapman und die Zahl 29
« Antwort #53 am: 27.01.2010 00:45 Uhr »
Hallo!

Etwas, das mir zufälliger Weise neulich aufgefallen ist, und das hier gut zur Diskussion passt: Merkwürdige Zufälle gibt es im Fall JtR ja genug, aber ist noch jemandem der merkwürdige, biografische Zusammenhang von Annie Chapman und der Zahl 29 aufgefallen?

Nach ihrer Hochzeit bezog sie mit ihrem Mann am Montpellier Place Nr. 29 in Brompton Quartier. Nun gut, mag ja noch nichts heißen.  Aber: Ihr übliches Bett bei Crossingham´s , dem Lodging House in der Dorset Street trug die Nummer 29 (hat sie sich vielleicht aus Erinnerung an vergangene Zeiten ausgesucht?) , und eben jenes wollte Annie, die auch sehr viel Zeit wartend in besagtem Lodging House verbracht haben soll, und die auch hin und wieder die Nacht mit anderen Männern vor/neben dem ´Pensioner´ Edward Stanley dort  verbracht haben dürfte, in der Nacht ihrer Ermordung wieder haben. Wo wird sie, die zuletzt aufgrund diverser Erkrankungen ohnedies scheinbar nicht mehr ´gut zu Fuß´ war, schließlich in jener Nacht tot aufgefunden: Im Hinterhof der Hanbury Street Nr. 29. Ihre übliche ´Geschäftsadresse´? Quasi nach dem Motto : Ihr findet Dark Annie bei Bedarf auf Nr. 29, entweder bei Crossingham´s (Bett) oder in der Hanbury Street (vor dem Hauseingang oder im Hinterhof)? Abgesehen von der Frage, ob es dann überhaupt relevant war, wer schließlich wen ansprach: Angesichts dieser Auffälligkeit, täte mich doch stark interessieren, ob auch andere Opfer bevorzugte Bettnummern in ihren üblichen Unterkünften hatten, und ob sich diese auch irgendwie mit dem Ort ihrer Ermordung in Verbindung bringen ließen... :icon_rolleyes:

Gab es damals eigentlich schon irgendeine vergleichbare Praxis zu der späteren, dass Prostituierte an frequentierten Orten (später eben z.Bsp. Telefonzellen, was hier jedoch auszuschließen ist) eine Art ´Visitenkarte´mit dem Vermerk, wo sie eventuell zu finden waren, hinterließen?


Gruß,
panopticon