Autor Thema: Eins der Fotos...  (Gelesen 66263 mal)

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Saturn

  • Gast
Re: Eins der Fotos...
« Antwort #45 am: 26.12.2009 23:13 Uhr »
Hallo Saturn !

Ich verstehe bei Deinem posting etwas nicht. Zum einen schreibst Du von Täterbeschreibungen (wo stammen denn die 1,70m eigentlich her?) und zum anderen davon, daß er unbemerkt hätte entkommen können. Kannst Du mir bitte diesen Widerspruch erklären?  :icon_smile:

Gruß Stordfield


Hallo,

bei den 1,70m müßte ich mal nachschauen, glaube aber, daß Zeugen Annie Chapman und Mary Jane Kelly in den betreffenden Mordnächten mit einer männl. Begleitperson von ca. 170cm größe gesehen haben. Diese Beobachtungen wurden VOR der betreffenden Tat gemacht. Da wohl bekannt war, daß beide Damen der Gelegenheitsprostitution nachgingen, war es für JtR auch kein bes. Risiko erkannt zu werden, wenn er vor evtl. Zeugen auf der Straße nur sein Gesicht verbarg. Zu große Vorsicht hätte evtl. auch Verdacht erregt.
Nach den Morden war es dann ganz anders. Durch die psycholog. Anspannung (ein Täter muß meinen, daß auf der Flucht alle ihn anstarren würden) war es JtR nur gut, möglichst ungesehen vom Tatort wegzukommen. In der düsteren Bucks Row z.B. oder Mitre Sqr. konnte er die schlechte Beleuchtung ausnutzen.
Da Mary Jane "Mord" oder "Mörder" rufen konnte, mußte JtR damit rechnen, daß aufmerksame Nachbarn (in der Dorset Street gab es noch viele andere Prostituierte, die mitsamt ihren Freiern bestimmt nicht zur Tatzeit tief und fest schliefen) ihn bei der Flucht bemerkten. Nur das innere von Mary Janes Apartment gab ihm einen gewissen Schutz und so konnte er eine günstige Gelegheit nutzen um unerkannt zu entkommen (wie gesagt entweder mit frischen Klamotten oder in Frauenklamotten).

-Was mich immer störte, war, daß JtR angeblich 1,5-2Std. gebraucht haben soll um Mary Jane so zuzurichten. Da ich Hobby-Jäger bin und auch das ein oder andere Stück Wild ausweide und (komplett) zerlege, kann ich nur sagen, daß es im großen und Ganzen etwa 20min. bis max. 30min dauert und JtR hat bestimmt nicht darauf Obacht gegeben, daß die besten Fleischstücke nicht beschädigt werden (sorry, Mary Jane :icon_redface: !!!).

Grüße
Saturn

Amnael

  • Gast
Re: Eins der Fotos...
« Antwort #46 am: 01.01.2010 20:52 Uhr »
das JtR nicht blutverschmiert das Zimmer von Mary Jane verlassen hat, könnte deswegen sein, daß er sich vielleicht einen zweiten Satz Kleider mitgenommen hatte und die verschmierten im Kaminfeuer verbrannte. Er mußte damit rechnen, das nach dieser exzessiven Tat die Polizei das Viertel noch genauer unter die Lupe nahm und so mußte er die Beweismittel Kleider gleich entsorgen und das ging am einfachsten und schnellsten in Mary Janes Kamin gleich nach der Tat. Vielleicht hatte er sich auch ein zweites Kleid von Mary Jane angezogen und damit als Mann nicht identifizierbar den Tatort verlassen. Nach der Täterbeschreibung, ca. 1,70m groß und dann noch bei Dunkelheit (Mitte November gegen 5:00Uhr morgens) hätte er mit Frauenkalmotten leicht ohne evtl. Zeugen die bei ihm auf den Täter schließen würden und auf der Straße aufzufallen, verschwinden können, jedenfalls wenn seine Wohnung nicht weit von der Mary Janes weglag. :icon_confused:


Also wenn man sich anschaut, wie JtR ungefähr tickte, so schien jede seine Tat recht spontan zu sein. Ich bezweifle, dass er sich mit einem zweiten Satz Kleider vorbereitete.
Wenn man beachtet, was für Prostituierten JtR tötete, verarmt, nicht gerade attraktiv und alkoholsüchtig, dazu noch dass der Mörder in einem Armenviertel lebte, wird er sicher nicht seine Kleidung verbrannt haben, das hätte er sich finanziell nicht leisten können. Und dass der Mörder sich Frauenkleider anzog... wenn man annimmt, dass der Kerl ein extremer Frauenhasser war, so bezweifle ich, dass er es über sich gebracht hätte, sich wie eine Frau anzuziehen...

Saturn

  • Gast
Re: Eins der Fotos...
« Antwort #47 am: 01.01.2010 23:08 Uhr »
das JtR nicht blutverschmiert das Zimmer von Mary Jane verlassen hat, könnte deswegen sein, daß er sich vielleicht einen zweiten Satz Kleider mitgenommen hatte und die verschmierten im Kaminfeuer verbrannte. Er mußte damit rechnen, das nach dieser exzessiven Tat die Polizei das Viertel noch genauer unter die Lupe nahm und so mußte er die Beweismittel Kleider gleich entsorgen und das ging am einfachsten und schnellsten in Mary Janes Kamin gleich nach der Tat. Vielleicht hatte er sich auch ein zweites Kleid von Mary Jane angezogen und damit als Mann nicht identifizierbar den Tatort verlassen. Nach der Täterbeschreibung, ca. 1,70m groß und dann noch bei Dunkelheit (Mitte November gegen 5:00Uhr morgens) hätte er mit Frauenkalmotten leicht ohne evtl. Zeugen die bei ihm auf den Täter schließen würden und auf der Straße aufzufallen, verschwinden können, jedenfalls wenn seine Wohnung nicht weit von der Mary Janes weglag. :icon_confused:


Also wenn man sich anschaut, wie JtR ungefähr tickte, so schien jede seine Tat recht spontan zu sein. Ich bezweifle, dass er sich mit einem zweiten Satz Kleider vorbereitete.
Wenn man beachtet, was für Prostituierten JtR tötete, verarmt, nicht gerade attraktiv und alkoholsüchtig, dazu noch dass der Mörder in einem Armenviertel lebte, wird er sicher nicht seine Kleidung verbrannt haben, das hätte er sich finanziell nicht leisten können. Und dass der Mörder sich Frauenkleider anzog... wenn man annimmt, dass der Kerl ein extremer Frauenhasser war, so bezweifle ich, dass er es über sich gebracht hätte, sich wie eine Frau anzuziehen...



Hallo Amnael,

das mit den Frauenkleidern wäre ja auch nur eine Möglichkeit gewesen. Ob er Mary Jane vielleicht nicht in einer spontanen Tat getötet hat wissen wir leider nicht (zumal Mary Jane, außer daß sie der Gelegenheitsprostitution nachging, ja nicht zu den übrigen Opfern passte).
m.W. muß nach Berichten der Polzei in der Mordnacht im Kamin in Mary Janes Wohnung ein starkes Feuer gebrannt haben. Weis jemand ob die Polizei rekonstruieren konnte, was dort verbrannt wurde?
Auch wenn JtR evtl. in ärmlichen Verhältnissen gelebt hat, seine Kleider  waren sehr wahrscheinlich über und über beschmiert und bei einer Entdeckung wäre er 100%-ig an den Galgen gekommen. Da hat er sicherlich nicht lange überlegt, ob ihm seine Kleider oder sein Hals wichtiger ist.

Grüße
Saturn

Larkin

  • Gast
Re: Eins der Fotos...
« Antwort #48 am: 02.01.2010 16:57 Uhr »
Hallo Saturn!
Ich weiß jetzt nicht mit Sicherheit was in dem Kessel verbrannt wurde, aber wir können ja schon mal ein paar Dinge ausschließen ;)
Aaalso, Marys Kleidung wurde schon mal nicht verbrannt, die lag ja noch säuberlich im Zimmer,
dass der Ripper seine Kleidung verbrannte kann sein, muss aber nicht. Wenn er wirklich blutbesudelt war, dann hätte er einfach seine dunkle Jacke oder noch besser, einen dunklen Mantel anziehen können - et voilà -  keiner hätte mehr was gesehen. Und dass der Täter zum morden seine/n Jacke/Mantel auszog, davon gehe ich aus.
Holz o.ä. schließe ich auch aus - viel zu unspektakulär :D
Ich hab auch schon überlegt, ob der Täter nicht vielleicht die Bettdecke verbrannte. Oder war die noch da? Ich hab immer nur von einem Bettlaken gelesen, aber nie von einer Bettdecke. Warum er die verbrannt haben könnte weiß ich auch nicht so genau - vielleicht weil sie ihm einfach im Weg gewesen ist und störte?
Irgendwo hat auch mal jemand überlegt, dass der Täter Marys Herz im Kessel verbrannt haben könnte. Werd mal nachforschen was da dran is, bzw. was denn jetzt wirklich im Kamin verbrannt wurde.

Liebe Grüße
Larkin ;)

Saturn

  • Gast
Re: Eins der Fotos...
« Antwort #49 am: 02.01.2010 22:58 Uhr »
Hallo Larkin,

das mit dem störenden Bettbezug könnte sein. Nur wozu sollte er den verbrennen? Einfach in eine Ecke des Zimmers gestopft könnte doch auch gehen. (DNS-Analyse durch evtl. Spermaspuren war damals ja noch nicht möglich. :icon_wink: ). Mit dem Übermatel könnte auch sein, nur JtR hatte dann immer noch das Problem mit den blutigen Klamotten.

Wenn JtR der war, von dem ich es glaube, dann hat er das Herz von Mary Jane dahin gebracht, wo er auch z.B. die Niere von Cathrin Eddows hingebracht hatte, nur um den Verdacht nicht direkt auf sich zu lenken, da Mary Jane wie gesagt nicht ins bereits bestehnde  "Opfer-Profil" paßte.

Grüße
Saturn

Larkin

  • Gast
Re: Eins der Fotos...
« Antwort #50 am: 02.01.2010 23:10 Uhr »
Hi!
Ja des mitm Bettbezug... eigentlich ziemlich unsinnig dieses zu verbrennen - ich weiß. Aber seine eigenen Klamotten verschüren? Er hätte sich ja Ersatzklamotten mitbringen müssen. Und diese dann in einer Tasche o.ä. transportieren müssen. Hätte Mary da denn nicht nachgefragt warum er ne Tasche voller Klamotten mitten in der Nacht mit sich rumträgt? Ich kann mir das nur eben gerade nicht wirklich vorstellen. Dass der Täter ne Tasche voller Ersatzklamotten mit sich rumträgt, zu Mary ins Zimmer geht, die Tasche dort irgendwo abstellt, die arme Frau ermordet, sich auszieht,die Sachen verbrennt und seine Ersatzklamotten anzieht. Ich weiß nicht warum - aber für mich hört sich dass irgendwie blöd an. Hätte er denn dann nicht die blutbesudelten Klamotten in die Tasche verpackt anstatt sie zu verbrennen? Wenn der Täter allein gewohnt hätte - wäre es überhaupt jemanden aufgefallen, wenn er blutverschmiert nach Hause kommt? Wenn er nicht allein lebte und vll eine Frau hatte, hätte diese dann nicht das Verschwinden der Kleidung bemerkt?
Und wenn der Täter wirklich seine Kleidung verbrannte, hätten dann nicht Knöpfe oder Nieten o.ä. übrig bleiben müssen? Oder wären die mit verbrannt?
Zitat
Wenn JtR der war, von dem ich es glaube,
Aaaargh!!!! Hör auf mit den Andeutungen und sag endlich wen du im Verdacht hast!!! Ich will´s wissen!!! ;D

Liebe Grüße
Larkin ;)

Sternkind

  • Gast
Re: Eins der Fotos...
« Antwort #51 am: 02.01.2010 23:29 Uhr »
Hey!

Knöpfe oder Ähnliches der Kleidung hätte durchaus zurück in der Asche bleiben können -würde sich daraus natürlich auch noch die Frage ergeben, ob der Ripper wirklich solange gewartet hat und säuberlich die Knöpfe oder was auch immer von seiner verbrannten Kleidung zurückgeblieben sein könnte aus der Asche puhlt ;). Allerdings gibt es einige Zeugenaussagen, die Männer mit Taschen gesehen haben wollen. Wäre ein möglicher Hinweis auf die Kleiderwechseltheorie, die mir persönlich durchaus möglich erscheint. Der Ripper mag sich seine Opfer zwar spontan gewählt haben, aber es würde Sinn machen, dass er im Punkt Kleiderwechsel ebenso penibel und überlegt vorgegangen ist, wie bei der Ermordung und Verstümmelung seiner Opfer.

Natürlich hätte er auch einen langen Mantel überziehen können -nur weiß ich nicht, ob MJK in ihrem kleinen Zimmer auch eine Waschschüssel hatte, wo er sich seine blutbesudelten Hände gewaschen hat. Obwohl das ja nichts heißen muss, da man nach dem Doppelmord an Stride und Eddowes unweit in einem Trinkbrunnen oder Ähnlichem Blutspuren gefunden hat -ob das nun wirklich vom Ripper kam oder nicht, sei dahin gestellt. Man vermutete es, da es in der unmittelbaren Umgebung lag und er dort auf seiner Flucht vorbeigekommen sein könnte.

Das Feuer im Kamin muss sehr heiß gewesen sein -immerhin ist der Kessel geschmolzen, nur was er letztendlich darin wirklich verbrannt hat und zu welchem Zweck, das wird wohl noch lange beschäftigen.

LG Sternkind

Larkin

  • Gast
Re: Eins der Fotos...
« Antwort #52 am: 03.01.2010 13:13 Uhr »
Hallo!
Zitat
ob der Ripper wirklich solange gewartet hat und säuberlich die Knöpfe oder was auch immer von seiner verbrannten Kleidung zurückgeblieben sein könnte aus der Asche puhlt
Ja eben. Das spricht doch gegen das Verbrennen der Klamotten. Der Täter wird sich nach der Tat schnellstmöglichst aus dem Staub gemacht haben, um keine unliebsamen Zeugen um kriegen. Er wird also nicht gewartet haben bis alles schon verschürt ist, um dann Knöpfe, Reisverschlüsse, Haken oder Nieten oder so was aus der Asche zu holen. Wenn er seine Klamotten wirlich verbrannte, flüchtete er gleich danach. So. Aber dann hätte doch die Polizei beim Untersuchen des Tatorts die Knöpfe, Reisverschlüsse, Haken & Co. finden müssen. Hat sie aber nicht (oder es is mir zumindest nicht bekannt ;)). Folglich wurde wohl nichts derartiges verbrannt.

Ich hab jetzt mal schnell nachgeguckt - Mary hatte einen Waschtisch in ihrem Zimmer. Der Täter hätte sich also vor Ort die Hände waschen und den Mantel anziehen können.

Zitat
Der Ripper mag sich seine Opfer zwar spontan gewählt haben, aber es würde Sinn machen, dass er im Punkt Kleiderwechsel ebenso penibel und überlegt vorgegangen ist, wie bei der Ermordung und Verstümmelung seiner Opfer.
Hmm. Der Ripper konnte ja nicht wissen, dass er bei seinem letzten Mord die Gelegenheit bekommen würde, in einem geschlossenen Raum zu morden. Dass er sich da in Ruhe umziehen und die blutbesudelten Klamotten beseitigen konnte ist klar. Aber wie schon gesagt,  der Täter wusste ja nicht, dass das Schicksal ihm so entgegen kommen würde. Er musste vor seiner Tat also davon ausgehen, dass der, für diese Nacht geplante Mord, sich von den vorherigen im Grunde, sprich Opfertyp, Tatort, Vorgehensweise, nicht großartig unterscheiden würde. Er würde also wieder auf offener Straße morden, wo ein anziehen von Ersatzklamotten unter Umständen den Tod bedeutet hätte! Bevor er sich da gemütlich auf der Straße umzieht, hätte er doch wohl eher Gas gegeben und wär nach Hause gerannt.
Verstehst du worauf ich hinaus will?
Bei all seinen vorherigen Morden brauchte er keine Ersatzklamotten, weil ein Umziehen in Tatortnähe so ziemlich unmöglich war. Er konnte nicht wissen, dass diese Tat am 9.11 ihm andere Möglichkeiten bieten würde.
So. Jetzt geh ich Schneeschieben :D.

Liebe Grüße
Larkin ;)

Offline panopticon

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Re: Eins der Fotos...
« Antwort #53 am: 03.01.2010 23:32 Uhr »
Hallo!

Die Debatte, was da im Kessel verbrannt wurde, passt hier zwar eigentlich nicht zum Thema, aber vermutlich handelte es sich dabei zumindest um die Kleidung, die Maria Harvey angeblich bei Mary Jane Kelly zurückließ, zumal diese dort ja auch nicht mehr aufgefunden wurde. Harveys Angabe nach: "I left with her two men's dirty shirts, a little boy's shirt, a black overcoat, a black crepe bonnet with black satin strings, a pawn-ticket for a grey shawl, upon which 2s had been lent, and a little girls white petticoat."

Inspector Abberline beschrieb den noch erkennbaren Inhalt des Kessels übrigens so: "There were remnants of clothing, a portion of a brim of a hat, and a skirt, and it appeared as if a large quantity of women's clothing had been burnt."

Soweit ich informiert bin, hat Abberline den Kamin wohl auf der Suche nach Kellys Herz durchsieben / -suchen lassen.

Best regards,
panopticon

Saturn

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Re: Eins der Fotos...
« Antwort #54 am: 04.01.2010 16:43 Uhr »
Hallo,

hmm, also kann es anhand der vielen verbrannten Kleider doch sein, daß JtR seine gerade mitverbrannt hat. Ich stelle mir das so vor:
-Nachdem er Mary Jane so zugerichtet hat, zieht er sein beschmiertes Hemd und die Hose aus und verbrennt sie im Kamin. Da er befürchten muß, daß die Kleidung nicht vollständig verbrennt, sieht er den Wäschehaufen und verbrennt diesen kurzerhand mit um "Temperatur zu gewinnen" einerseits, andererseits um von seinen eigenen Kliedern abzulenken indem er ein ganzes Sammelsurium an Kleidern verbrennt.-
Wechselkleider kann er durchaus in einer Tasche mitgebracht, oder diese bereits unter der eigendlichen Kleidung getragen haben, so daß er beim Verlassen des Tatortes sich nur noch seinen vorher abgelegten Mantel überzuziehen gebraucht hat.
Wenn der Kessel (Kupfer, Messing oder Gußeisen) über der feuerstelle schon geschmolzen ist, muß wirklich eine enorme Hitze im Herd gewesen sein (leider sind m.W. keine Bilder vom Herd und dem Kessel nach der tat erhältlich.)
Eine Wascheglegneheit war m.W. an einem Brunnen im Millers Court gegeben, zumal er sich das meiste vom frischen Blut an den Händen und Unterarmen mit den Kleidern der Zeugin abreiben konnte.
Allzuviel Blut dürfte es nach dem durchtrennen der Halsschlagader aber auch nicht gegeben haben, denn das meiste Blut sammelt sich nach dem Tod in den großen Bein-Venen. Diese liegen auf der Innenseite des Oberschenkels (Leiste) und sind bei geöffnetem Unterleib nur zu erreichen, wenn das Becken an der Steißbein-Naht aufgebrochen und die Becken zur Seite gedrückt werden. In der Bauchhöhle sammelt sich, selbst nach entfernen aller Organe, relativ wenig bis gar kein Blut, das man sich gut mit einem Taschentuch z.B. abwischen kann.

Für mich sieht es so aus, als wäre der Mord an Mary Jane der einzige, wirklich 100% geplante. JtR wußte von dem Zimmer im Millers Court und das er da rel. ungestört sein würde.

Grüße
Saturn  

Offline panopticon

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Re: Eins der Fotos...
« Antwort #55 am: 04.01.2010 20:27 Uhr »
Für mich sieht es so aus, als wäre der Mord an Mary Jane der einzige, wirklich 100% geplante. JtR wußte von dem Zimmer im Millers Court und das er da rel. ungestört sein würde.

Interessanter Gedanke! Sicherlich wurde es auf den Straßen für den Ripper nach dem Double Event ziemlich eng – Dort tummelten sich ja mittlerweile die Metropolitan Police, die City Police, das Mile End - und das Working Men´s Vigilance Committee, sowie Gestalten wie Le Grand & Batchelor (sofern diese zwei nicht selbst der Ripper waren ;) ) und natürlich die ohnedies hypersensibilisierte Bevölkerung. Während diese sich alle im öffentlichen Raum gegenseitig überwachten und verdächtigten, ist es durchaus vorstellbar, dass der Ripper prinzipiell plante, fortan im privaten Bereich zuzuschlagen, und dies eben erst wieder tat, als er ein geeignetes Objekt wie den Miller´s Court entdeckt und erkundet hatte.  Die drei Morde, die dort  allein unter McCarthy als Landlord stattfanden, zeigen ja auch im Nachhinein, dass dieser Hof Mörder prinzipiell irgendwie anzieht, und Mr. Prater wusste damals schon, warum sie ihre Tür mit zwei Tischen verbarrikadierte. (Skurilerweise wurde ja gerade ihr Raum, soweit ich weiß, noch zweimal zum Mordschauplatz.) Der ebenerdige Raum von Kelly mit dem Loch in der Fensterscheibe ließ sich durchaus auch ganz gut in deren Abwesenheit auskundschaften, denn ein derartiger Plan, wie Du ihn hier skizzierst, würde ja implizieren, dass der Ripper auch von dem Kamin wusste. Dennoch erscheint mir das mit dem Kamin doch ein wenig zu geplant / konstruiert. Ich frage mich zwar auch, was den Kessel letztendlich zum Schmelzen brachte, aber ob der Ripper wirklich von vornherein vorhatte, diesen überhaupt zu benutzen, geschweige denn, sein Gewand darin zu vernichten.....? Ich weiß nicht so recht.  :icon_rolleyes:
Aber die Frage, ob der Mörder (sofern nicht ohnedies Barnett) bereits zuvor im Miller´s Court war, und unter welchen Bedingungen dies eventuell geschah (Tages-/Nachtzeit, berufsbedingt, als Freier, etc etc...), erscheint mir sehr gut für neue Fragen und Diskussionen (wenn auch besser in einem eigenen Thread) geeignet!  :icon_thumb:

Grüße,
panopticon

Offline Lestrade

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Re: Eins der Fotos...
« Antwort #56 am: 06.01.2010 10:43 Uhr »
Liebe Freunde !

Ich bin kein Experte in Feuer- Angelegenheiten. Man kann aber davon ausgehen, dass der Täter schon Erfahrungen im Feuerlegen mitbrachte, so wie man es oft bei Serienkillern vorfindet. Er war mit Sicherheit in der Lage schnell ein Feuer zu legen und zwar eines, was sehr schnell an Hitze gewinnen konnte. In meiner Ahnungslosigkeit gehe ich davon aus, dass die nicht restlos verbrannten Kleidungsstücke recht spät nachgelegt wurden als das Feuer bereits nachließ.

Solch ein Feuer wäre sicherlich auch von außen aufgefallen. Gut möglich, dass der Täter noch das Fenster verdunkelt hatte.

Gruß, Lestrade.
Wer wartet mit Besonnenheit, der wird belohnt zur rechten Zeit...

JohnEvans

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Feuerchen...
« Antwort #57 am: 06.01.2010 17:03 Uhr »
Aus eigener, schweißtreibender, Erfahrung weiß ich, daß der Erfolg beim Feuermachen immer von denselben Bedingungen abhängt. Als das wären: 1) brennbares Material  2) eine auf das Material abgestimmte Start- bzw Betriebstemperatur sowie  3) Sauerstoffzufuhr.
Sollte nur eine dieser Komponenten nicht 100% erfüllt sein, wird´s einfach nix, zumindestens weder heiß genug noch lang genug.

Und somit kommen wir zur Überlegung, was es in MJK Zimmer wohl zum Entfachen und anschließendem Erhalten eines Feuers gegeben hat. Ich gehe vom damals Üblichen aus:  Zeitungspapier, Holz, eventuell Kohlestücke. Wobei die Frage ist, waren das Briketts oder Koks? Letzterer brennt nicht, sondern glüht nur, das zwar lange, aber ein richtig "großes Feuer" ergibt er nicht. Richtig schnell groß und heiß, allerdings nur kurzfristig, wird Holz.

Eigenversuche mit Kleidungsstücken, wie damals üblich: Wolle oder Leinen/Baunwolle, haben ergeben, dass sie als Brennmaterial defintiv nicht geeignet sind, weil Wolle nur eigenartig schmelzend verklumpt und die pflanzlichen Materialien sehr schnell luftig locker in Asche zerfallen. Keine der beiden Stoffe lodern hell und warm genug oder brennen lang genug, um sich abseits des Kamins noch daran erwärmen zu können oder für längere Zeit Licht zu haben.

Die einzige Möglichkeit, so ein Feuer über einen längeren Zeiteraum zu halten, wäre, die Kleidugsstücke nach und nach kontinuierlich dazu zu fügen, sprich: das Feuer die ganze Zeit über zu betreuen und am Leben zu erhalten.

Außerdem braucht man zu diesem Zwecke viele Kleidungsstücke und kann sich nicht andauernd zwischendurch abwenden! Es ist mEn nicht möglich, so ein Kleiderfeuer lange genug am Leben zu halten UND gleichzeitig nebenbei das Opfer zu zerstückeln.

Da auch ich davon ausgehe, daß der Täter als Kind seiner Zeit etwas vom Feuermachen verstand, nehme ich an, daß er weder vorhatte, das Feuer als Lichtqelle zu nützen, noch dies getan hat.

@Lestrade,

...  dass die nicht restlos verbrannten Kleidungsstücke recht spät nachgelegt wurden als das Feuer bereits nachließ.
So dürfte es gewesen sein.

@Saturn,

Wenn der Kessel (Kupfer, Messing oder Gußeisen) über der feuerstelle schon geschmolzen ist, muß wirklich eine enorme Hitze im Herd gewesen sein (leider sind m.W. keine Bilder vom Herd und dem Kessel nach der tat erhältlich.)
Erstens schmolz nicht der Kessel, sondern offenbar nur der Ausguß. Zum zweiten wissen wir nicht, WANN das geschehen ist. Durchaus möglich, daß das Problem schon länger bestand, aber der Kessel dennoch benutzbar gewesen ist. Oder Mary hatte ihn bereits - eben wegen des Schadens - spottbillig gebraucht erstanden oder gar aus dem Müll gefischt - keine unübliche Art sich Sachen zu beschaffen, wenn man kein Geld hat.
Drittens, und siehe dazu meine obigen Ausführungen, war das, obendrein bei Mary´s chronischem Geldmangel sehr wahrscheinlich nur in geringem Ausmaß, zur Verfügung stehende Brennmaterial kaum geeignet, eine dermaßen große Hitze zu erzeugen.

Allzuviel Blut dürfte es nach dem durchtrennen der Halsschlagader aber auch nicht gegeben haben, denn das meiste Blut sammelt sich nach dem Tod in den großen Bein-Venen.
Nur Blut, daß noch vorhanden ist, kann in Richtung Beine absacken. Blut, daß vorher aus der Halsschlagader entweicht, tut das bestimmt nicht mehr. Wir können also ruhig weiterhin davon ausgehen, daß, wenn Mary verblutet ist, durchaus jede Menge Blut (gut und gerne 2 L +) aus ihr heraus geflossen ist. Und das ist verdammt viel und ergibt eine außerordentliche Sauerei.

JE


« Letzte Änderung: 06.01.2010 17:25 Uhr von JohnEvans »

Amnael

  • Gast
Re: Eins der Fotos...
« Antwort #58 am: 22.01.2010 18:37 Uhr »
Kleider verbrennen, nur um etwas mehr Licht zu bekommen?
Also bitte... Wenn der Mörder es bei den vorherigen Morden in tiefster Dunkelheit geschafft hat zu "arbeiten", brauchte er wohl kaum Licht. Und wieso sollte er irgendetwas verbrennen, ich denke ihr vertieft euch zu sehr ins Feuer. ^^
Ebenso konnte Kelly, bevor sie gestorben ist, das Feuer entfacht haben, mit den typischen Materialien Zeitung und Holz...

Was die Bettdecke angeht: Hatte Kelly überhaupt eine? Konnte sie sich überhaupt eine leisten??

Larkin

  • Gast
Re: Eins der Fotos...
« Antwort #59 am: 23.01.2010 14:40 Uhr »
Hallo Amnael!
Zitat
Was die Bettdecke angeht: Hatte Kelly überhaupt eine?
Es wurde zumindest keine Bettdecke in ihrem Zimmer gefunden. Desswegen gehe ich ja davon aus, dass sie verbrannt wurde.
Zitat
Konnte sie sich überhaupt eine leisten??
Also soo teuer sind stinknormale Bettdecken ja nun wirklich nicht :D.

Liebe Grüße
Larkin ;)