Aus eigener, schweißtreibender, Erfahrung weiß ich, daß der Erfolg beim Feuermachen immer von denselben Bedingungen abhängt. Als das wären: 1) brennbares Material 2) eine auf das Material abgestimmte Start- bzw Betriebstemperatur sowie 3) Sauerstoffzufuhr.
Sollte nur eine dieser Komponenten nicht 100% erfüllt sein, wird´s einfach nix, zumindestens weder heiß genug noch lang genug.
Und somit kommen wir zur Überlegung, was es in MJK Zimmer wohl zum Entfachen und anschließendem Erhalten eines Feuers gegeben hat. Ich gehe vom damals Üblichen aus: Zeitungspapier, Holz, eventuell Kohlestücke. Wobei die Frage ist, waren das Briketts oder Koks? Letzterer brennt nicht, sondern glüht nur, das zwar lange, aber ein richtig "großes Feuer" ergibt er nicht. Richtig schnell groß und heiß, allerdings nur kurzfristig, wird Holz.
Eigenversuche mit Kleidungsstücken, wie damals üblich: Wolle oder Leinen/Baunwolle, haben ergeben, dass sie als Brennmaterial defintiv
nicht geeignet sind, weil Wolle nur eigenartig schmelzend verklumpt und die pflanzlichen Materialien sehr schnell luftig locker in Asche zerfallen. Keine der beiden Stoffe lodern hell und warm genug oder brennen lang genug, um sich abseits des Kamins noch daran erwärmen zu können oder für längere Zeit Licht zu haben.
Die einzige Möglichkeit, so ein Feuer über einen längeren Zeiteraum zu halten, wäre, die Kleidugsstücke
nach und nach kontinuierlich dazu zu fügen, sprich: das Feuer die ganze Zeit über zu betreuen und am Leben zu erhalten.
Außerdem braucht man zu diesem Zwecke viele Kleidungsstücke und kann sich nicht andauernd zwischendurch abwenden! Es ist mEn nicht möglich, so ein Kleiderfeuer lange genug am Leben zu halten UND gleichzeitig nebenbei das Opfer zu zerstückeln.
Da auch ich davon ausgehe, daß der Täter als Kind seiner Zeit etwas vom Feuermachen verstand, nehme ich an, daß er weder vorhatte, das Feuer als Lichtqelle zu nützen, noch dies getan hat.
@Lestrade,
... dass die nicht restlos verbrannten Kleidungsstücke recht spät nachgelegt wurden als das Feuer bereits nachließ.
So dürfte es gewesen sein.
@Saturn,
Wenn der Kessel (Kupfer, Messing oder Gußeisen) über der feuerstelle schon geschmolzen ist, muß wirklich eine enorme Hitze im Herd gewesen sein (leider sind m.W. keine Bilder vom Herd und dem Kessel nach der tat erhältlich.)
Erstens schmolz nicht der Kessel, sondern offenbar nur der Ausguß. Zum zweiten wissen wir nicht, WANN das geschehen ist. Durchaus möglich, daß das Problem schon länger bestand, aber der Kessel dennoch benutzbar gewesen ist. Oder Mary hatte ihn bereits - eben wegen des Schadens - spottbillig gebraucht erstanden oder gar aus dem Müll gefischt - keine unübliche Art sich Sachen zu beschaffen, wenn man kein Geld hat.
Drittens, und siehe dazu meine obigen Ausführungen, war das, obendrein bei Mary´s chronischem Geldmangel sehr wahrscheinlich nur in geringem Ausmaß, zur Verfügung stehende Brennmaterial kaum geeignet, eine dermaßen große Hitze zu erzeugen.
Allzuviel Blut dürfte es nach dem durchtrennen der Halsschlagader aber auch nicht gegeben haben, denn das meiste Blut sammelt sich nach dem Tod in den großen Bein-Venen.
Nur Blut, daß noch vorhanden ist, kann in Richtung Beine absacken. Blut, daß vorher aus der Halsschlagader entweicht, tut das bestimmt nicht mehr. Wir können also ruhig weiterhin davon ausgehen, daß, wenn Mary verblutet ist, durchaus jede Menge Blut (gut und gerne 2 L +) aus ihr heraus geflossen ist. Und das ist verdammt viel und ergibt eine außerordentliche Sauerei.
JE