Autor Thema: Theorie von mir..  (Gelesen 39964 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Dronte

  • Gast
Erwürgen
« Antwort #45 am: 22.03.2005 10:40 Uhr »
Hi Claudia
Auch in der Psychiatrie ist es so "Wes Brot ich ess, des Lied ich sing.".
Sicherlich war es so, daß Prostituierte damals etwas "robuster" im Umgang mit ihren Mitmenschen und hätten sich bei einer Attacke von vorne gewehrt, und zwar heftig. Wißt Ihr eigentlich, wie lange Erwürgen dauert? 3 bis 6 Minuten. Und es kostet viel Kraft. Das Photo ist übrigens gegoogelt. Sind solche Male bei den Opfern zu finden? Solltet Ihr wirklich Interesse an drastischeren Photos haben, so kann man per per E-Mail darüber diskutieren, denn gepostet werden diese von mir NICHT. Wäre alles vorhanden: Kehlschnitte von hinten und vorne, Würgemale von hinten und vorne, Abwehrverletzungen, Ausweiden, Kinder, Frauen, Männer.....Alle in HiRes, aber B/W, aber das kann man ja "nachkolorieren".
Wollt Ihr das, dann aber wirklich nur auf einer privateren Ebene mit der Zusicherung, sie nicht zu veröffentlichen.
Vielleicht würde meine Argumentation rund um den Tathergang dann deutlicher.
Gruß Matthias

Offline Claudia

  • Superintendent
  • *****
  • Beiträge: 537
  • Karma: +0/-0
Theorie von mir..
« Antwort #46 am: 22.03.2005 22:52 Uhr »
Hi Matthias!

Ich hab mir grade nochmal die Verletzungsberichte der Ripperopfer angesehen und finde,es spricht alles gegen einen Kehlenschnitt von hinten.So finden sich größere Mengen Blut hauptsächlich im Halsbereich des liegenden Opfers(bei Annie Chapman bis zu einer Höhe von 37 cm am Zaun),das umliegende Pflaster scheint weitgehend frei von Blutspuren gewesen zu sein(dies wird bei Eddowes sogar besonders betont),überdies gibt es keine größere Blutmenge vorne an der Kleidung(Hals und Brustbereich).
Würgemale gibt es auch,bei Chapman lese ich von einem geschwollenen Gesicht und hervorgetretener,geschwollenen Zunge...
Beim von Dir geposteten Bild sehen die Würgemale wohl anders aus,da mit einem Tuch oder ähnlichem gewürgt wurde(sieht für mich zumindest so aus...)
Du schreibst,es dauere 3-6 Minuten,um jemanden zu erwürgen.Was schätzt Du,wielange es brauchen würde,jemanden bewußtlos zu würgen?Ich hab von sowas keine Ahnung,wären ca. 2 Minuten realistisch?
An noch drastischeren Bildern habe ich persönlich übrigens kein Interesse,außerdem würden sie uns wohl nicht entscheidend weiterbringen,weil das Vergleichsmaterial (Bilder der Ripperopfer) fehlt.

Grüße,Claudia

Dronte

  • Gast
Blutmenge
« Antwort #47 am: 23.03.2005 11:07 Uhr »
Hi Claudia
Auch bei solch massiven Kehlschnitten muß die austretende Blutmenge nicht hoch sein, große Mengen Blut treten geläufigerweise bei Stichen in die große Halsarterien aus. Der Regelkreis des Vorganges ist dieser. Die genannten Pressorezeptoren sin Dehnungsrezeptoren und messen die Dehnung der Carotiswand durch das rhythmisch durchströmende Blut. Werden nun die Carotiden unterhalb der Rezeptoren durchtrennt, so bemerken diese einen starken Blutdruckabfall. Es ergeht der "Befehl" an das Herz, stärker zu kontrahieren, um den Blutdruck zu erhöhen. Das Herz kommt diesem Befehl nach, das Ergebnis seiner Tätigkeit kommt aber an den Rezeptoren nicht mehr an. Maximal drei- bis fünfmal wird der Befehl erteilt, dann stellt das Herz seine Tätigkeit in stark kontrahiertem Zustand ein (maximale Systole, die bei so verstorbenen IMMER anzutreffen ist). Da das Herz pro Systole ca. 70-100 ml Blut in den Körperkreislauf fördert, ist es somit nach 210-500 ml Blut (normales Trinkglas bis Halbliter-Milchtüte) Pumpe mit der Pumpe. Weiteres Blut tritt im Rahmen einer Sickerblutung aus, seine Menge ist aber gering. Zum Thema Strangulationsmarken: Diese sind viel stärker konturiert als Würgemale, da sich das Strangulationswerkzeug in die Haut einschneidet (Ausnahme Gürtel). Desweiteren sehen sie gleichmäßiger aus als Würgemale, da der Druck auf das Halsgewebe gleichmäßig verteilt wird. Würgemale sind wegen der ungleichen Druckverteilung durch die Finger des Würgenden eher fleckiger Natur. Ein geschwollenes Gesicht und/oder hervortretende Zunge waren noch NIE ein sicheres Zeichen (weit verbreitete Fehlmeinung) für Erwürgen, die genannten petechialen Blutungen und Blutunterlaufungen hingegen sehr wohl. Es gibt noch ein weiteres sicheres Zeichen, den sog. Schaumpilz an Mund und/oder Nase (meist Mund). Und nochmal, wo sind die Abwehrverletzungen? Ein Würgeopfer hält nicht still, es schlägt und tritt um sich und verletzt sich dabei zwangsweise. Die Täter "erleiden" dabei übrigens auch sehr oft Kratz- und Schlagverletzungen, meist im Gesicht, da dieses das häufigste Ziel einer Gegenattacke ist. Es gibt zwar das sog. "stille Erwürgen" bei narkotisierten Opfern und sogar bei 1-2% der bei Bewußtsein erwürgten, aber das ist extrem selten. Das Würgeopfer macht dem Täter also "Streß", häufig verrutscht sein Griff, er muß neu ansetzen usw. usf. Deshalb ist Strangulation (Werkzeugbenutzung) auch VIEL häufiger als das echte Erwürgen. Eine Möglichkeit, wenige Würgemale zu hinterlassen, ist der "Schwitzkasten", aber auch da schlägt und tritt das Opfer um sich. 2 min bis zum Eintritt der Bewußtlosigkeit sind realistisch.
Egal, wie lange die Opfer zum Zeitpunkt der Aufnahmen schon tot waren, besagte Würgemale wären als schwarze Flecken sichtbar. Es sei denn, sie sind für den Photographen "hergerichtet" und geschminkt worden. Ist das wahrscheinlich? Nein, denn es waren ja "nur" arme Prostituierte, und bei solchen Toten wurde gespart, übrigens nicht nur damals.
Resumee:
1. Erwürgen von vorne: Das Opfer greift dem Täter beherzt an die Hoden (Prostituierte kennen sich damit wohl aus), drückt EINMAL fest zu, der Täter hat noch ca. 2 sec Zeit, dann ist er außer Gefecht (eigene, äußerst leidvolle Erfahrung mit einer sturzbedingten Hodenquetschung im Alter von 13 Jahren).
2. Erwürgen a tergo: Wo sind die Abwehrverletzungen?
3. Schnitt von vorne: siehe 2.
4. Schnitt a tergo: ???
Und bei den Fragezeichen wird es wohl bleiben.
Danke für Deinen Verzicht auf weitere Bilder, hatte ich aber erwartet, da der weibliche Umgang mit dem Grauen verantwortungsvoller ist als der männliche.
Gruß Matthias

Slist

  • Gast
Theorie von mir..
« Antwort #48 am: 01.04.2005 18:12 Uhr »
Hallo,

mein erstes post hier...
hmm... ein paar ideen zum würgen und den kehlschnitten.
Man kann eine Person von hinten erwürgen in dem man (ich will nicht ins Detail gehen) beide arme um den Hals des Opfers legt, mit einem zudrückt und den eigenen Kopf gemütlich an den Hals des Opfers anlehnt. Mit den Beinen nimmt man ein bisschen Abstand und das Opfer kann um sich schlagen ohne dem Täter auch nur in die nähe zu kommen. Jetzt ist die Frage was das für Zeichen auf dem Hals hinterlässt... Aber ist erwürgen nicht doch eher unwahrscheinlich?...wenn das aus irgendeinem Grund schiefgelaufen wäre, hätte das Opfer den Täter ja vielleicht irgendwie erkennen können.

Was wenn man beim kehlenschnitt etwas ähnliches wie bei meiner würgetechnik macht? Linker arm um den hals und schnitt mit der rechten hand? Vielleicht mit dem eigenen linken Arm als "Führungsschiene"? Das Blut würde vom Stoff der eigenen Kleider "aufgesaugt", wärend der Körper lautlos abgelegt wird. Da könnte gar nicht viel in die kleider des Opfers fliessen!

Keine Ahnung, das sind meine Meinungen zu dem ganzen. Entschuldigt mich wenn sie vielleicht für euch ein bisschen naiv sind

Slist

Dronte

  • Gast
Jack's Schwitzkasten
« Antwort #49 am: 01.04.2005 20:54 Uhr »
Hi
In der Tat hätte er seine Opfer von hinten in den Schwitzkasten nehmen können, und in der Tat hinterläßt so etwas kaum Male am Hals. Aber die anderen Male wie die genannten Petechien und Blutunterlaufungen sind dann dafür umso ausgeprägter. Und denke bitte nicht, daß die Opfer sich in so einem Fall nicht hätten wehren können. Sie hätten versucht, mit aller Kraft den würgenden Arm von ihrem Hals zu entfernen. Bei dieser Abwehr reißen die Fingernägel ein oder brechen ganz aus.
Zweiter Absatz: Äußerst interessante Hypothese, geht schnell und hinterläßt wenig Spuren.
Gruß Matthias