Autor Thema: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Closed"  (Gelesen 107105 mal)

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raum116

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Re: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Closed"
« Antwort #135 am: 22.09.2010 15:43 Uhr »
Wenn wie in dem Buch (so glaube ich mich zu erinnern) steht dass DNA- auf Briefen gefunden wurden, die Täterwissen enthalten- von Sicker, darunter auch der Brief mit einem vorangekündigten Mord an einem jungen im Pferdestahl) dann gibt es nur drei Möglichkeiten
Sicker war Zeuge der Taten (unwahrscheinlich)
Sicker war Komplize des Rippers (kann sein)
Sicher ist der Ripper (absolut wahrscheinlich dann)

 :icon_twisted: :icon_twisted:

Offline Claudia

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Re: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Closed"
« Antwort #136 am: 22.09.2010 16:14 Uhr »
Genau, so ist es :icon_thumb:

Seufz, Sickert übrigens, nicht Sicker und schongarnicht Sicher :icon_rolleyes:

Grüße, Claudia

Mort

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Re: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Closed"
« Antwort #137 am: 23.09.2010 11:27 Uhr »
Ich hab zwar das Buch nicht gelesen, hab mir aber letztens mal diese Doku "Stalking the Ripper" angesehen. Leute, bei aller Liebe, für mich hat diese Frau ein Problem.  Es kommt mir so vor als wenn sie Schuldgefühle hätte oder ähnliches hat. Sie verkraftet irgendwie nicht, dass ihr Vater sie damals verlassen hat. Es kommt mir so vor, wie wenn sie sich als eine Art Rächer sieht, der mit aller Besessenheit versucht den Mörder dieser unglücklichen Frauen zu finden. (Gut, dies versuchen einige von uns auch). Aber sie hat irgendeine Art Komplex. Die Schlussworte von ihr fand ich dermaßen unsachlich und unseriös. Walter Sickert als son of a b.... zu bezeichnen. Ehrlich, ich weiss nicht.

Jack the Whopper

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Re: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Closed"
« Antwort #138 am: 23.09.2010 12:49 Uhr »
Ahoi!
@raum116:
Stimmt leider alles nicht!
1.) Es gibt keinen DNA-Beweis!!! Es kämen ca. 400 000 weitere Bewohner Englands der damaligen Zeit in Frage (steht auch im Buch!!!). Es gibt auch nicht einen einzigen Brief der eindeutiges Täterwissen enthält. Trotzdem gibt es gute Gründe davon auszugehen, dass Sickert ein paar "Ripper-Briefe" geschrieben hat, dass macht ihn aber immer noch nicht zum tatsächlichen Täter.
2.) Es gibt keinen "Ripper-Brief", der den Mord an den Jungen im Pferdestall angekündigt hat, sondern lediglich einen in einer Zeitung veröffentlichten Leserbrief, den man wie eine Ankündigung dieses Mordes interpretieren könnte. Die Sache mit dem Brief ist ziemlich mysteriös und ich muss zugeben, dass der Mord an den Jungen eine extreme Ähnlichkeit zu den Ripper-Morden hatte, aber es gibt leider keinen Beweis für einen Zusammenhang zu den Whitechapel-Morden. Und es gibt keinen Beweis dafür, dass Sickert den Leserbrief geschrieben hat, geschweige denn, dass er den Jungen im Pferdestall abgeschlachtet hat...
Yours Truly, Jörn the Whopper

Offline Lestrade

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Re: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Closed"
« Antwort #139 am: 23.09.2010 14:53 Uhr »
Hallo JtW!

400 000 ist als die unterste Grenze anzunehmen. Realistischer ist etwas zwischen 400 000 bis zu dem zehnfachen davon. Es würde sich wahrscheinlich noch jemand unter den bisher Verdächtigen finden lassen, der eine ähnliche aufbauende DNA hatte, wie einer der Briefeschreiber. Ist zu vergleichen wie 40 Zigarettenmarken, die in einer 1 000 000 Einwohner zählenden Stadt wie Köln z.B. angeboten werden. 500 000 Kölner rauchen. Fallen rein statistisch auf jede Sorte, 12500 Raucher einer Marke. Findet man an einem Tatort die Asche von einer Sorte, hat man auf einem Mal 12500 Verdächtige. Nur in Köln lebenden versteht sich. Davon waren dann bestimmt schon einmal 1250 am Tatort vorbeigegangen, irgendwann mal innerhalb eines Jahres. Könnte man statistisch so vermuten. Vielleicht bin ich darunter. Und wahrscheinlich sehr verdächtig, weil ich im Jack the Ripper Forum bin und genau diese Zigarettenmarke rauche. Vielleicht wohnt sogar ein Freund von mir da in der Nähe, den ich mal besucht habe. Wenn nun jemand eine Kolumne über mich als Täter schreiben würde, dann würde er das aufgrund von einfach GARNICHTS tun. Im Gegenzug würde ich dann die restlichen 1249 Personen unter die Lupe nehmen, Menschen, die dem Schreiberling noch nicht einmal bekannt sind. Mal abgesehen von den restlichen 2 050 000 Einwohner Deutschlands, die diese Marke rauchen. Für Europa wären es dann ein Personenkreis von ca. 17 500 000 . Davon waren möglicherweise wenigstens, wenigstens 175 000 auch schon mal in Köln gewesen. Davon haben vielleicht schon einmal 2000 Gewaltspiele gespielt, 200 haben einen Brieffreund in Köln, 20 Personen sind in einem FC Köln- Fanclub in Bulgarien, 300 haben SM- Pornos in der Wandschrank und 150 wurden von ihren Eltern geschlagen. 600 haben einen zu kleinen oder krummen Penis und 50 haben Hämorrhoiden. 
So ähnlich sehe ich PC seriöse Beweisführung im Falle Sickerts. Genauso ein NONSENS, wie mein eben Geschriebenes.
Irgendwie ist das NICHTS. Weder ist die so etwas von Geldgeil oder Geltungsbedürftig oder sie läuft nicht ganz rund. Aber dies sollten Therapeuthen einschätzen.
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Jack the Whopper

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Re: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Closed"
« Antwort #140 am: 23.09.2010 17:16 Uhr »
Hi Lestrade!
Jo jo dat, sehe ich ja genauso. Ob 400 000 oder 400 000 000, who cares, der ganze DNA Test war für die Katz. Selbst wenn es ein eindeutiges Ergebnis gegeben hätte, würde immer noch der Beweis fehlen, dass die DNA am Brief von Sickert tatsächlich von Sickert stammte. Und selbst wenn sie auch das beweisen könnte, fehlt immer noch der Beweis, dass der Autor des Openshaw-Briefes (von dem stammte nämlich die DNA) auch der Täter war.
Ich würde nicht ausschließen, dass Sickert etwas mit den Morden zu tun hatte, sehe ihn aber eher als einen Spinner, der in seiner Faszination für die Taten Spaß daran hatte ein paar geschmacklose und Menschen verachtende (Ripper-)Briefe zu schreiben. Dass Sickert sicher für einige der Briefe verantwortlich war, glaube ich nicht aufgrund von PCs DNA Test, sondern aufgrund des Gutachtens des Papierexperten Peter Bowers.
Ansonsten sollte man PCs Buch eben nicht zu Ernst nehmen. Sie ist das Opfer ihrer eigenen Wunschvorstellungen geworden, genau wie es auch bereits Melvin Harris in "Die blutige Wahrheit..." passierte. Ihr Buch hat für mich trotzdem einen Wert, weil es viele makabere Geschichten und Anekdoten dokumentiert, die sich während der Ripper-Manie 1888 ereigneten (z.B. der ermordetet Junge im Pferdestall). Hast du es inzwischen eigendlich schon gelesen???
LG, Jörn

Offline Lestrade

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Re: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Closed"
« Antwort #141 am: 23.09.2010 18:23 Uhr »
Nein Jörn!

Aber das Internet ist ja voll über dieses Buch. Ich mach mir aber noch den Spaß. Habe das Reid Buch fast durch, danach muss PC dran glauben, im Original natürlich. Ich besorge es mir aber nur ganz billig... das Buch natürlich...


Hau rein und herzliche Grüße,

Lestrade.
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Southwark

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Re: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Closed"
« Antwort #142 am: 02.11.2010 20:18 Uhr »
Guten Abend allerseits

Habe mich gerade durch das Buch "gekämpft"
Ein wahrlich unglaubliches Buch.
Und dies im wahrsten Sinne des Wortes.
Gleich auf Seite 2 bringt PC Walter Sickert aus dem Nichts  ins Geschehen ,verbeisst sich in ihn wie ein kleiner "Wadenbeisser" und lässt
ihn nicht mehr los. Andere Verdächtige werden nur kurz oder gar nicht erwähnt.Trotz aller Vermutungen und Annahmen bezichtigt PC Sickert dennoch ohne zu zögern als Mörder.Er war´s und kein anderer sagt sie.Darf man sowas überhaupt ?.Was sagt eigentlich die Familie,soweit es die noch gibt,dazu ?
 Ihren Schreibstil empfinde ich persönlich als unzusammenhängend.Es gibt irgendwie keinen "roten Faden" und  zu viele belanglose Exkursionen in völlig unwichtige Nebensächlichkeiten.
Man erfährt viel über den Maler aber so gut wie nichts über den Ripper.
Mag sein dass Sickert einige Ripper-Briefe geschrieben hat aber dies beweist eigentlich nichts.

Auf youtube hab ich vor kurzem "Stalking the Ripper" gesehen.
Hier wird gezeigt wie PC dieses Buch recherchiert (sic)hat.
Aber warum in Gottes namen muss  man zeigen wie sie da im Ferrari rumfährt und mit dem Privatjet um die Welt reist.
Die ganze Aufmachung ist typisch amerikanisch und nur auf Show aus.
Zum Schluss des Films bezeichnet sie Sickert als "evil old man" und Son of a B.....
Genau diese Einstellung von PC gegenüber Sickert spiegelt sich auch im Buch wieder.

Fazit: Nicht empfehlenswert.



« Letzte Änderung: 02.11.2010 22:15 Uhr von Southwark »

Maicrit

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Re: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Closed"
« Antwort #143 am: 04.11.2010 15:31 Uhr »
Hallo Southwark,

auch wenn PC`s Theorie von Walter Sickert als "dem wahren JtR."längst nicht alle überzeugt,so steht es doch allen frei eine eigene Theorie zu haben.

Gruß