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Die Tatverdächtigen => Die Tatverdächtigen => Sickert, Walter => Thema gestartet von: dorante am 05.02.2003 19:02 Uhr

Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Closed"
Beitrag von: dorante am 05.02.2003 19:02 Uhr
Mit einigen Vorbehalten re-publiziere ich hier -- auf Wunsch -- kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Closed"-Buch, die bereits anderswo zu lesen sind. Vorbehalte, weil mein Kommentar offenbar geeignet ist, eine Diskussion abzuwürgen, bevor sie überhaupt begonnen hat -- und ob dieses noch in den Kinderschuhen steckende Forum (dem ich nur das Beste für die Zukunft wünsche) davon wirklich profitieren kann, scheint mir zumindest zweifelhaft. Sei's drum; und, ehrlichgesagt, bei der grossen Anzahl an Ripper-Verdächtigen halte ich Walter Sickert ohnehin für entbehrlich.

P. Cornwell(im folgenden: PC)s Buch besitze ich nicht und bin einer Meinung mit allen, die diese üble Geschäftemacherei auf Kosten eines toten Künstlers nicht auch noch mit ihrem Geld unterstützen möchten. Aber da meiner Beobachtung nach viele Leser des Buchs mit diffusen Zweifeln kämpfen, möchte ich für diejenigen, die Englisch lesen zu kompliziert finden, kurz die Ergebnisse von zwei Artikeln zusammenfassen, die unter

http://www.casebook.org/dissertations/dst-pamandsickert.html (http://www.casebook.org/dissertations/dst-pamandsickert.html)

und

http://www.casebook.org/dissertations/dst-artofmurder.html (http://www.casebook.org/dissertations/dst-artofmurder.html)

veröffentlicht worden sind.

PCs wichtigster Beweis: DNA auf Briefen von Walter Sickert stimmt mit DNA auf einem (oder mehreren) der RipperBriefe überein. Auch bei Wasserzeichen und Formulierungen finden sich Übereinstimmungen.

Fakt ist: Die meisten, wenn nicht alle RipperBriefe werden als Fälschungen betrachtet. Erhalten sind ungefähr 600 solcher Briefe. Es dürften aber weit mehr gewesen sein; denn 1888 (und noch lange danach) war das Fälschen von RipperBriefen eine Art krankhafter Zeitvertreib. Die ersten RipperBriefe („Dear Boss“ etc.) stammen wahrscheinlich von geschäftstüchtigen Journalisten: ein gewisser Tom Bulling ist als Hauptverdächtiger im Gespräch. Der einzige Brief, der möglicherweise wirklich vom Ripper geschrieben worden sein könnte, ist die „From Hell“-Epistel (mit dem Nierenstück); aber selbst hier ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass es sich um einen bloßen MedizinStudenten-Ulk handelt. Diesen Brief hat PC jedoch nicht untersucht und könnte es auch gar nicht, da das Original verschollen ist.

PCs Beweisstück, der “Openshaw”-Brief  (so benannt nach dem Empfänger, Dr. Thomas Horrocks Openshaw), in dem sie Wasserzeichen  und DNA gefunden haben will, die mit DNA und Wasserzeichen in Sickerts Korrespondenz übereinstimmen, ist bisher von keinem seriösen Ripper-Forscher oder -Autor für einen echten Ripper-Brief gehalten worden.

Zur Wasserzeichen-Übereinstimmung braucht man eigentlich kein Wort zu verlieren. Es dürfte wohl jedem klar sein, dass Papiermühlen nicht einzelne Blätter für einzelne Kunden herstellten, sondern ihre Ware en gros auf den Markt warfen, so dass eine Unzahl von Leuten Papier mit ein und demselben Wasserzeichen benutzt haben. Und zum übereinstimmenden Gebrauch mancher Wendungen in Ripper- und Sickert-Briefen ist lediglich zu sagen,  dass, wer mit einem bestimmten Verdächtigen im Hinterkopf Ausschau nach dergleichen hält, in dem Wust von 600 RipperBriefen zwangsläufig früher oder später fündig werden muss („eine ganz normale Fallgrube in der Ripperologie“).

Der DNA-Test war von vornherein zweifelhaft, da die untersuchten Dokumente alt genug sind, um in der Zwischenzeit massenhaft mit fremder DNA kontaminiert worden zu sein. Walter Sickerts DNA lässt sich nicht mehr eruieren, da er nach seinem Tod eingeäschert wurde. Und der Test verlief obendrein negativ. Jene Art DNA, die den genetischen Fingerabdruck eines Menschen darstellt, ließ sich aus dem Material nicht isolieren. Was gefunden wurde, war „mitochondrial“ DNA, kurz „mtDNA“ , die matrilinear (d.h. ausschließlich durch die Mutter) vererbt  wird, und deren herausragendes Kennzeichen darin besteht, dass sie nicht einzigartig ist. Ein bisschen spezifischer als Blutgruppenbestimmung ist mtDNA-Bestimmung gewiss; aber zwei Personen mit übereinstimmenden (oder, wie PC es so schön schwammig ausdrückt, „ähnlichen“) mtDNA-Sequenzen müssen ebenso wenig miteinander verwandt -- oder gar identisch! -- sein wie zwei Personen mit übereinstimmender Blutgruppe. PC behauptet, dass die betreffende mtDNA-Sequenz „nur“ bei einem Prozent der damaligen britischen Bevölkerung angetroffen werden konnte. Selbst wenn man außer acht lässt, dass das wohl viel zu niedrig geschätzt ist (1-10%, sagen die Experten), ergäbe das, bei der damaligen Anzahl von 40 Millionen Briten -- 400000 Leute, welche Träger derselben mtDNA-Sequenz gewesen sein dürften. Fazit: kein ernstzunehmendes Gericht der Welt würde den Beweis ernstnehmen, den PC hier vorlegt.

Weiterer Beweis PCs: Walter Sickert war impotent (wegen einer Fistel auf seinem Pen*s) und kinderlos.

Fakt ist: die Spezialisierung der Klinik, in der Walter Sickert sich behandeln ließ, legt den Verdacht nahe, dass die Fistel im rückwärtigen Bereich seines Unterkörpers angesiedelt war; mit Pen*sbehandlungen war die betreffende Klinik nie befasst. Die Kinderlosigkeit von Sickerts erster Ehe kann auch darauf zurückgeführt werden, dass seine Frau zwölf Jahre älter war als er. Diese Frau, Ellen, ließ sich übrigens wegen seiner zahlreichen Seitensprünge von ihm scheiden, und es gibt genügend Anhaltspunkte dafür, dass er mindestens ein, wahrscheinlich aber sogar mehrere („ein ganzer Schwarm“ sagte einer seiner Freunde, Jacques-Emile Blanche, Anfang des 20. Jhdts) außereheliche Kinder gezeugt hat.

Nächster Beweis PCs: Walter Sickert war zur Tatzeit in London, wo er über drei „geheime“ Studios in der Whitechapel-Gegend verfügte.

Alles spricht dafür, und nichts spricht dagegen, dass Walter Sickert zwischen Mitte August und Oktober 1888 wie jedes Jahr Ferien in der Gegend von Dieppe (Frankreich) machte. Drei Briefe von Verwandten und Freunden erwähnen, dass er sich im September dort aufhielt. Nach seiner Heirat (1885) hatte Sickert für den Rest der 80er Jahre nur ein Studio in London, nämlich 54 Broadhurst Gardens, South Hampstead, wo er mit seiner Frau lebte. Die angeblichen drei Whitechapel-Studios beruhen offenbar auf einer Verwechslung: 1905 hatte Sickert drei Studios in Nord-London, 8 Fitzroy Street, 76 Charlotte Street, sowie seine Wohnung in 6 Mornington Crescent, wo die Wirtin ihm erzählte, dass sein Zimmer dermaleinst von einem Studenten der Tiermedizin bewohnt worden sei, den sie für JtR hielt -- was Sickert dazu inspirierte, ein Bild des Zimmers zu malen, das er „JtRs Schlafzimmer“ betitelte.

Letzter Beweis PCs: Walter Sickert gibt in seinen Bildern Hinweise auf die und Details der Morde wieder; und er konnte letztere nur aus eigener Anschauung kennen, da die betreffenden Photographien von Catherine Eddowes und Mary Kelly der Öffentlichkeit „erst 1972“ zugänglich waren.

Ich machs kurz. 1898 wurde in Frankreich ein Mann namens Joseph Vacher geköpft, der mindestens 11 Menschen ermordet und grässlich verstümmelt hatte. 1899 veröffentlichte Alexandre Lacassagne -- jener Psychologe, der besagten Vacher für geistig gesund erklärt hatte --, ein Buch mit dem Titel Vacher l’éventreur et les crimes sadiques, zu übersetzen mit „Vacher der Ripper und die sadistischen Verbrechen“, wo er auf zehn Seiten auch die Ripper-Morde abhandelte. In diesem Buch von 1899 wurden die Photographien von Catherine Eddowes im Leichenschauhaus und Mary Kelly auf ihrem Bett erstmals veröffentlicht -- nur diese beiden, keine von anderen Ripper-Opfern.
Also. Walter Sickert sprach fließend Französisch. Er hielt sich oft in Frankreich auf. Er war fasziniert von Mordgeschichten. Er malte nur nach der Natur oder nach Photographien. Die Gemälde, in denen er auf die RipperMorde Bezug nimmt, sind erst ab 1905 entstanden. Die einzigen RipperMorde, auf die er Bezug nimmt, sind jene von Catherine Eddowes und Mary Kelly. Niemand hat je Anklänge an Annie Chapmans oder Polly Nichols’ Tod in seinen Bildern entdeckt, und er hat Catherine Eddowes stets so gemalt, wie sie im Leichenschauhaus zu besichtigen war, aber nicht so, wie sie am Tatort aussah. Was folgt daraus? Ganz einfach, dass Sickert sich Lacassagnes Buch besorgt hatte und es als Vorlage benutzte.

Das sind die Hauptargumente der beiden englischen Besprechungen, die mich davon überzeugt haben, dass ich PCs Buch nicht zu kaufen brauche. Ein abschließendes Urteil über dieses Buch muss ich mir daher leider verkneifen. Ich möchte nur hinzufügen: wenn jeder der unzähligen Maler, die schon mal nackte Frauen auf  Holz- oder Metallbetten (beide Varianten sind ja wohl in häufigem Gebrauch) gemalt haben, deswegen gleich ein Lustmörder sein müsste, und wenn jeder, der von dem RipperFall fasziniert ist, deswegen gleich JtR selbst wäre...

beste Grüße von
dorante

(edit TS: topicname korrigiert)
Titel: Re: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case C
Beitrag von: Sliebschner am 09.08.2003 23:09 Uhr
Zitat von: "dorante"
Sei's drum; und, ehrlichgesagt, bei der grossen Anzahl an Ripper-Verdächtigen halte ich Walter Sickert ohnehin für entbehrlich.


Warum sollte bitte Sickert als Verdächtiger entbehrlich sein? Immerhin war er es, bei dem Prinz Albert Kunstuntericht nahm. Somit war er schon wichtiger Bestandteil in der Theorie um die königliche Verschwörung, war sogar als Mittäter verdächtigt worden.

Ich stimme Dir zu, wenn Du sagst, dass er, im Gegensatz zu der Annahme Cornwell's, uneheliche Kinder hatte. Joseph Gorman - Sickert war eines dieser unehelichen Kinder und erzählte in den 70er Jahren eine Variante der oben genannten Verschwörungstheorie.

Sickert ist und bleibt also eng mit dem Fall verbandelt, ob als Täter oder Mitwissender.

Du sagst, Du hast das Buch nicht gelesen, stützt Dich aber auf andere Äußerungen im Internet. Wenn Dich dieses Thema interessiert, solltest Du Dir auch andere Meinungen und Theorien anhören oder durchlesen und nicht so eine objektive Ansicht vertreten.

Grüße, Steffen
Titel: Danke, Frau Cornwell...
Beitrag von: Scharfnase am 10.08.2003 08:08 Uhr
Hi Sliebschner,

die Sickert-Theorie ist sicher einer der großen Irrläufer der Ripper-Szene. Es ist eine Schande, wie hier das Andenken eines großen britischen Impressionisten (1860-1942) in den Schmutz gezogen wird von einer drittklassigen Krimiautorin, die sich unrettbar in ihrem eigenen Gestrüpp aus Halbwahrheiten verstrickt hat.

Argumente gegen diesen Unsinn gibt es zu Hauf, einige wurden bereits genannt. Ich möchte nur noch anfügen, dass die Persönlichkeitsstruktur des Rippers und die eines Künstlers nicht weiter auseinander sein könnten. Sickert passt beispielsweise überhaupt nicht in das FBI-Schema, das vom Ripper erarbeitet wurde. Künstler sind in der Regel selbstzerstörerisch, der Ripper wendet seine Aggressionen nach außen. Ich habe noch nie von einem Maler gehört, der in seiner Freizeit ein sadistischer Mörder war, der Frauen zerstückelte und ihre Organe mit nach Hause nahm.

Partricia Cornwell geht an den Ripper-Fall ebenso naiv heran, wie an eines ihrer Krimibücher. Und genau das ist der Fehler, denn dieser Mordfall ist real. Ein echter Fall löst sich am Ende nicht in Wohlgefallen auf, es bleiben immer Widersprüche. Die Wirklichkeit funktioniert eben anders wie ein Roman. In der Realität ist nämlich nicht immer der Gärtner (oder Maler) der Mörder. Cornwells Theorie hat jedenfalls dazu geführt, dass man, wenn man die Stichworte "Walter Sickert" in eine Suchmaschine eingibt, mehrheitlich Auswürfe wie "Serienkiller", "Täter", "Mord", "Portrait of a Killer" erhält. So etwas nennt sich Rufmord! Wie wirkt das wohl auf einen Kunstinteressierten, der Infos zu Sickert sucht?

Gott zum Gruße,
Scharfnase
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: Sliebschner am 10.08.2003 11:48 Uhr
Hallo Scharfnase,

das mit den Suchmaschinen-Einträgen habe ich auch schon festgestellt, weil ich mal einige seiner Bilder sehen wollte.

Und ich stimme Dir auch zu, dass es sein Andenken beschmutzt, wenn er es nicht wäre.
Es ist aber nicht  bewiesen, dass er es nicht war, man wird wahrscheinlich auch niemals 100%ig das Gegenteil beweisen können.

Zieh doch mal einen Vergleich zu dem Tagebuch von James Maybrick. Bevor heraus kam, dass es gefälscht ist, hat man sein Grab geschändet.

Und wie schon oben erwähnt - schon bevor P.C. Sickert zum "Hauptverdächtigen" machte war er schon in der königlichen Verschwörungstheorie sehr stark mit dem Fall verbandelt - ob als Mitwisser oder als Mittäter.

Grüße, Steffen
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: thomas schachner am 10.08.2003 13:29 Uhr
hallo,

hier einige bilder von sickert, sowie nähere infos in welchen ausstellungen man seine werke bewundern kann.

http://www.artcyclopedia.com/scripts/r.pl?O908+199

http://www.guardian.co.uk/uk_news/story/0,3604,615413,00.html

http://homepage.dtn.ntl.com/wellfurlong/art/sickert.htm

http://www.artguide.org/uk/AG.pl?Action=307228A&Axis=AllArtists

http://www.artcyclopedia.com/artists/sickert_walter_richard.html


gruss
thomas.
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: Alexis am 10.08.2003 13:41 Uhr
Hallo Thomas!

Das ist ja cool. Ich hab leider nicht die Zeit mich jetzt durch alle zu klicken, aber trotzdem vielen Dank. ich werde mich später intensiv damit beschäftigen.  :)
Aber was ich grad so auf die schnelle gesehen hab, war nicht so der hammer, ehrlich gesagt.  :?
Ich dachte er könnte schöner malen, aber kunst ist halt so ne sache....

liebe grüße
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: Eastsidemags am 11.08.2003 09:21 Uhr
Also sorry, aber ich kann dieses "Andenken von Sickert beschmutzt" nicht mehr hören.
Wenn es danach geht, dann darf man gar keine neuen Verdächtigen mehr aufnehmen. Das Andenken von Druitt, Gull, Maybrick, Barnett, etc. ist auch beschmutzt, da beschwert sich aber niemand. Ich wüsste nicht, warum Sickert mehr Recht auf "Andenken" hätte als diese Leute...
Auch dass die Sickert-Theorie der größte Irrläufer wäre, finde ich nicht. Also ich habe schon weitaus größeren Schwachsinn gelesen. Und eins muss man Cornwell lassen. Sie hat es geschafft - falls die DNA Ergebnisse stimmen - einen Brief zumindest ansatzweise einer Person zuzuordnen. Also die DNA-Ergenisse, auch wenn sie weit weniger Wert besitzten als Cornwell es sich wünscht, finde ich recht interessant -> und sie war die Erste, die es probiert hat.

Es lädt natürlich dazu ein, Cornwell zu unterstellen, sie würde an die ganze Sache wie an einen Kriminalroman rangehen. Man muss aber auch mal ganz nüchtern betrachten, dass sie alles in allem recht systematisch gearbeitet hat und auch recht genau recherchiert hat. Nahezu alles bleibt bei ihr aber dann auch - wie bei allen anderen Theorien auch -  Spekulation.

Damit wir uns nicht missverstehen: ich halte die Sickert-Theorie auch für unhaltbar und denke, dass Cornwell sich komplett verrannt hat. Natürlich betreibt sie mit dem Buch Geldmacherei. Na und? da kann ich wenig Schlimmes dran finden, zumal, wie Sliebschner schon meinte, der Name Sickert schon vorher mit den Ripper-Morden in Verbindung gebracht wurde.
Dass sie ein Bild von Sickert zerschnitten hat ist zwar vielleicht ärgerlich für die Nachwelt und über solche Vorgehensweisen lässt sich sicherlich streiten, aber es war halt ihr Eigentum. Damit kann sie machen was sie will, denn Sickert-Bilder fallen nunmal nicht unter das Unesco-Weltkulturerbe.
Titel: Profil
Beitrag von: Rolf am 11.08.2003 10:01 Uhr
Hallo Scharfnase!

Ich habe gerade gelesen, dass es ein Profil des FBI zu Jach the Ripper gibt. Hast du es? Oder weißt du, wo es veröffentlicht ist? Würde mich sehr interessieren.

Gruß
Rolf
Titel: Profil und mehr...
Beitrag von: Scharfnase am 11.08.2003 11:31 Uhr
Hi Leute,

@Rolf: Eine kurze Zusammenfassunng des FBI-Profils findest Du z.B. auf der englische Casebook-Seite (http://www.casebook.org/suspects/barnett.html?show=all). Man kann nicht gerade sagen, dass Sickert besonders gut in das Schema passt. Bis auf das Alter und seine angebliche Impotenz bleibt da wenig übrig. Er lebte weder in Whitechapel noch arbeitete er dort, noch hat sein Beruf etwas mit Gewalt oder gar Medizin zu tun. Dass er einsam gelebt hat, kann man auch nicht behaupten. Außerdem gibt es eigentlich keinen Grund, warum er als Ripper seine Taten Ende 1888 beenden hätte sollen.

@Eastersidemags: Natürlich gibt es an Patricia Cornwells "fiktiver Lösung" (so will ich es mal nennen) auch gute Seiten. Dass sie mit großem Aufwand versucht, Licht ins Dunkel zu bringen, ist z.B. löblich. Ob sie damit Geld macht, ist mir gleichgültig, schließlich hatte sie auch große Ausgaben. Jedoch denke ich, dass sie einem großen Irrtum aufsitzt und eigentlich mehr Verwirrung stiftet, als Ordnung in das Wirrwar zu bringen.
 
Hätte sie das Ganze in einem neuen Roman über den Ripper verwurstet, hätte doch niemand etwas gesagt. Dem Ripperfall kann man nur näher kommen, wenn man sich von der psychologischen Seite nähert. Das übersieht sie beispielsweise fast völlig. Warum sollte Sickert die Frauen überhaupt umbringen? Nur weil er vielleicht impotent war...? Nur um sie dann im Bild malen zu können? Nur weil er sich für mysteriöse Morde interessierte? Das ist doch alles an der Haaren herbei gezogen. Dann müssten wir hier alle eigentlich auch verdächtig sein.;-)

Gott zum Gruße,
Scharfnase
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: Trufania am 01.11.2003 23:53 Uhr
hi

hab mir das eine bild von sickert angesehen, auf dem kelly auf den bett liegt. für mich steht fest, das hätte sickert malen können ohne jemals die tatortfotos gesehen zu haben. außerdem stand es bestimmt in der zeitung, dass kelly auf den bett lag.
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: Sliebschner am 02.12.2003 09:49 Uhr
Wann wird Sickert denn endlich mal den Tatverdächtigen zugefügt? Denn eines ist sicher, selbst wenn Cornwell in ihrem Buch nur weichen Käse verarbeitet haben sollte, tatverdächtig ist Sickert IMO dennoch, schließlich spielte er auch schon in der Theorie um die "königliche Verschwörung" eine gewichtige Rolle, ob nun "nur" als Mitwisser, Mittäter oder gar als Haupttäter.

Und ich kann es nicht verstehen, dass manche einfach sagen, sein Andenken als Maler würde beschmutzt werden. Was ist mit der königlichen Familie, Maybrick oder den anderen zahlreichen Verdächtigen, die man über die Jahre hinweg für die Taten des Rippers verantwortlich gemacht hat?

Wer nun letztendlich der Ripper war, wird wohl nie hundert prozentig klar sein, aber Sickert steht für mich, auch ohne die meisten zugegebenermaßen oft an den Haaren herbei gezogen Theorien der Cornwell, ganz oben auf der Liste.
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: John H. Watson am 08.12.2003 21:08 Uhr
Zitat von: "Sliebschner"

Wer nun letztendlich der Ripper war, wird wohl nie hundert prozentig klar sein, aber Sickert steht für mich, auch ohne die meisten zugegebenermaßen oft an den Haaren herbei gezogen Theorien der Cornwell, ganz oben auf der Liste.


Jetzt bin ich aber auch auf Deine Begründung gespannt - lass mal hören bzw. lesen....
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: Sliebschner am 08.12.2003 21:15 Uhr
Die steht bereits da oben.
Titel: Re: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case C
Beitrag von: John H. Watson am 08.12.2003 21:34 Uhr
Zitat von: "Sliebschner"


Warum sollte bitte Sickert als Verdächtiger entbehrlich sein? Immerhin war er es, bei dem Prinz Albert Kunstuntericht nahm. Somit war er schon wichtiger Bestandteil in der Theorie um die königliche Verschwörung, war sogar als Mittäter verdächtigt worden.

Ich stimme Dir zu, wenn Du sagst, dass er, im Gegensatz zu der Annahme Cornwell's, uneheliche Kinder hatte. Joseph Gorman - Sickert war eines dieser unehelichen Kinder und erzählte in den 70er Jahren eine Variante der oben genannten Verschwörungstheorie.

Sickert ist und bleibt also eng mit dem Fall verbandelt, ob als Täter oder Mitwissender.

Grüße, Steffen


Hi Steffen,

also das hier? Na ja, "Final Solution" oder?
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: Sliebschner am 10.12.2003 06:51 Uhr
Nein, das meinte ich nicht. Das wird man, wie auch schon mal gepostet, nie abschließend sagen können. Ich meinte damit nur, dass Sickert, für mich persönlich gesprochen, immer sehr stark mit den Ripper-Morden verbunden sein wird, auch ohne Cornwell's zutun. Cornwell's Ausführung waren nicht gerade überzeugend, das gebe ich ganz ehrlich zu.
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: academyfightsong am 09.01.2004 18:48 Uhr
hier gibt es eine kurzfassung für alle die das buch nicht kaufen wollen:

http://www.penguinputnam.com/static/packages/us/patriciacornwell/portraitkiller_evid.htm
Titel: Oh man, hat hier einer das ganze Buch gelesen???
Beitrag von: Mel am 14.01.2004 13:33 Uhr
Also zuerst mal zu Patricia Cornwell! Sie ist nicht bloß eine Krimiautorin, sondern Patricia Cornwell war Polizeireporterin beim "Charlotte Observer" und arbeitet über sechs Jahre lang als Computerspezialistin in der Gerichtsmedizin.
Wenn man  über dieses Buch und/oder den Inhalt diskutieren will, ist man klar im Vorteil!
Was P.C. vor allen Dingen auch in ihrem Buch macht, ist das sie diesen tollen Mythos "Jack the Ripper" so sieht wie er wirklich ist. Jack the Ripper, egal wer er war, war ein Psychopat, einer der den Rest der Menschheit als Abschaum sah. Nichts weiter... Ein Mensch, der es nicht verdient hat "Mensch" zu sein und letztendlich hat W.S., meiner Meinung nach, das geschafft was er wollte. Das er ein Mythos geworden ist. Traurig!
Titel: Mythos wird entzaubert
Beitrag von: Scharfnase am 14.01.2004 18:03 Uhr
Hi Mel,

nichts anderes tun wir hier eigentlich, wenn wir die Fakten diskutieren - wir entzaubern den Mythos "Jack the Ripper".

Tatsachen, das ist es genau, worauf es ankommt. Leider hält sich PC selbst nicht an diese Prämisse, indem sie die unglaubliche These aufstellt, der bekannte britische Maler Walter Sickert wäre Jack the Ripper. Das ist für mich in etwa so glaubwürdig, wie dass der dumboohrige Prinz Charles Lady Di ermordet haben soll. Für diese völlig unsinnige Theorie sucht sie dann auch noch Beweise, die ebenso an den Haaren herbei gezogen sind. Was soll man dazu noch sagen?

Trotz alledem war Jack the Ripper natürlich ein Mensch (was auch sonst). Genauer gesagt zeigt sein Beispiel eindrücklich, zu was Menschen leider in der Lage sind.

Gott zum Gruße,
Scharfnase
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: judy the riddler am 05.04.2004 13:12 Uhr
also ich habe das buch gelesen und bin zugegebenermaßen ein noch-laie auf diesem gebiet. Allerdings muß ich sagen daß PC sich mit diesem fall wirklich ausführlichst beschäftigt haben muß und durchaus gründe bestehen walter sickert in die reihe der verdächtigen mit aufzunehmen. ich finde es außerdem nicht unbedingt unglaubwürdig daß ein maler jack the ripper sein könnte. ohne irgendwelchen kunstliebhabern auf die füße treten zu wollen: viele, bzw. die meisten künstler haben irgendwo eine macke. die einen eher kleine und die anderen größere.
darüber hinaus ist es meistens so daß man durchaus "beweise" findet wenn man jemanden ankreiden "will". Und das passiert auch andersrum. Wenn jemand Walter Sickert als Tatverdächtigen auschließen "will", dann findet er auch "Beweise" dafür. Und wiederum kann man das auch über die anderen "Verdächtigen" sagen die angeblich Jack the Ripper gewesen sein sollen. Auch wenn vieles in PC´s Buch nicht stimmen sollte denke ich daß noch genügend Motive bzw. Indizien übrig bleiben. Zumindest mehr als bei gewissen anderen Verdächtigen. Und sie stehen trotzdem auf der Liste. Wir haben im Grunde genommen bei jedem Verdächtigen nur Indizien so wie ich das mitbekommen habe. Wieso sollte also Walter Sickert weniger verdächtig sein als die anderen!? Man sollte außerdem in Betracht ziehen daß unendlich viele Dokumente "verloren" gegangen sind die den Fall betreffen und außerdem, und da glaube ich PC, waren die damaligen Ermittlungen wohl noch recht stümperhaft, was ich für diese Zeit nicht verwunderlich finde. Wie schon in dem Buch gesagt wird: Jack the Ripper war ein psychopatischer Serienkiller der hundert Jahre zu früh geboren wurde. Die damalige Polizei und Gerichtsmedizin konnte damit wohl noch nicht so recht umgehen.
Im Endeffekt haben wir also gar nichts. Was Walter Sickert betrifft ist er für mich nicht weniger verdächtig als die anderen- und nur weil er ein bekannter Maler war hat er nicht das Recht besonders behandelt zu werden. Denn wäre er wirklich der Ripper gewesen hätte er auch nicht mehr Rechte gehabt als irgendein mittelloser Straßenganove oder vielleicht sogar gewisse Mitglieder des Königshauses.
Titel: Sickert Kulturheld? Erbärmlich.........
Beitrag von: Crazyspyro am 07.04.2004 04:06 Uhr
Bitte was ist los?

Sie unter Täter > Allgemeines

Sickert wäre nach heutigen Ermittlungen als Täter festgenommen worden und die Staatsanwaltschaft hätte auch Klage erhoben. Die Beweislast ggü. Sickert ist erdrückend.

Ich habe das Buch neben diversen anderen gelesen und teile die dortige Meinung. Man kann keine DNA-Analyse anfechten! Die 2001 abgehaltene Verhandlung nach den akuellsten Ermittlungen hätte Sickert auf den elektrischen Stuhl gebracht.

Ihn also zum Kulturhelden zu schlagen, ist wahrlich auf unterstem Niveau. Aber es gibt ja auch welche, die Küblböck-CD´s kaufen.

In diesem Sinne müßte man das Grab schänden ihn ihn nachträglich verbrennen. Sorry, aber meine Meinung.
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: Than am 07.04.2004 05:37 Uhr
Vielleicht wäre er heutzutage hingerichtet worden, aber du vergisst da einen wichtigen Punkt: Das ist alles total fadenscheinig. Denn es gäbe zuviele Faktoren, die durch die vergangene Zeit einfach falsch sein können. So kann  (wie auch schon geschrieben wurde) das ganze Material mit tausend fremden DNA kontaminiert sein und das Alter macht es nicht grade besser. Wären die Ripper Morde heute passiert, dann wäre alles noch neu und frisch, und man könnte viel mehr Faktoren ausschliessen und identifizieren. Somit würde ich keinesfalls behaupten, Sickert war der Ripper, nur weil jemand DNA auf irgendwelchen Briefen untersucht hat, die 120 Jahre alt sind und schon von Lumpi, Fix und Foxy angefasst wurden. Ich halte Sickert ehrlich gesagt nicht für den Ripper, weil ich mich Scharfnase anschliesse, und sage, dass Künstler ihre kleinen "Ausbrüche" meist gegen sich selbst richten. Und ich kenn keinen Künstler, der keinen an der Klatsche hatte! Ehrlich.
Und die Tatsache "Penisverkrümmung und deshalb keine Vergewaltigung der Opfer" ist auch echt nur an den Haaren herbeigezogen, denn die Ripper Morde waren keine Sexualverbrechen. Bei weitem nicht.
Wenn der Ripper die Absicht hätte, ein Sexualverbrechen zu begehen, es aber aus einer physischen Unmöglichkeit heraus nicht konnte, dann hätte er das irgendwie anders ausgelebt und auch gezeigt.
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: thomas schachner am 07.04.2004 08:50 Uhr
ich habs an anderer stelle schonmal geschrieben und werde es hier wieder tun...

nur weil irgendein wichtigtuer ein paar ripperbriefe geschrieben hat, die man ihm wohl aufgrund einer fadenscheinigen "dna"-analyse zuordnen kann, macht es ihn nicht automatisch zum täter. genausogut hätte cornwell die anderen 500000000 briefe anderen personen zuordnen können.
also wollen wir morgen diskutieren, ob john merrick mit seiner "gesunden" hand einen geschrieben hat, oder oscar wilde, oder conan doyle oder vielleicht queen victoria selbst, weil sie nicht über den tod ihres mannes hinweggekommen ist!?

mich würde interessieren, welche anderen ripper-bücher du gelesen hast, denn wenn du das tatsächlich hast, kann ich mir nicht erklären, warum dich pc's schundwerk so begeistert!

gruss
thomas.
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: Eastsidemags am 07.04.2004 11:39 Uhr
Ich sags auch nochmal gerne:

Das Buch ist definitiv kein Schundwerk. Hätte Martin Fido die DNA Analysen gemacht und dandach ein Buch geschrieben wäre es sicherlich hochgeachtet.
Alle, die sich so gegen das Buch wehren, stoßen sich einfach daran, dass sich eine Romanautorin eingemischt hat...
Fakt ist, dass es noch viel schwachsinnigere Bücher gibt.

Das Buch hat seinen Platz in der JtR-Historie (Sickert war schon vorher involviert und das Buch von PC bringt zu einem Verdächtigen mehr Infos als vorher dagewesen sind - ganz einfach), da kann man sich noch so gegen wehren.
Und wenn man dem Buch seine Existenzberechtigung abstreitet, dann muß man das mit 90% der Ripper-Lektüre machen...


Sorry Thomas, ist zumindest meine Meinung :wink:


PS: ich denke nicht, dass Sickert der Ripper ist...
Titel: Falsche Schlüsse gezogen
Beitrag von: Scharfnase am 07.04.2004 12:21 Uhr
Hi Crazyspyro,

ich denke, man sollte wie Thomas schon erwähnte noch einmal herausstellen, dass wir KEINE DNA-Spuren (etwa vom Tatort) haben, die eindeutig dem Ripper zuzuordnen sind. Die von PC untersuchte DNA war allein auf den Briefen, die alle nicht zweifelsfrei vom Ripper stammen. Es ist sogar eher unwahrscheinlich, dass einer der Briefe vom Mörder stammt. Dies begründet sich einfach darin, dass es sich beim Ripper um einen sog. "unorganisierten Serienmörder" handelt, der in der Regel keinen Kontakt zur Öffentlichkeit oder Polizei aufnimmt. Solche Täter leben in ihrer eigenen Welt, wählen ihre Opfer willkürlich aus und lassen das Opfer nach der Tat liegen.

Solche Täter sind geistig eher unterbelichtet, was nicht gerade für den hochgebildeten Sickert spricht, der zudem nicht in Whitechapel wohnte. Nicht einmal zum Bild des mordenen Arztes passt er, da er keinerlei anatomische Kenntnisse besaß. Hätte Sickert also die Taten begangen, hätte er sicher versucht, die Morde zu verbergen, indem er die Opfer versteckt oder in sein Haus gelockt hätte.

Was PC also allenfalls bewiesen hat, ist dass einer der Briefe von Sickert stammt, was keine große Sache ist, da er sich bekanntlich sehr für Serienmorde interessierte. Es ist also durchaus möglich, dass er sich einen Scherz erlaubte, und den Brief einfach fälschte, wie viele andere. Die DNA-Analyse ist nicht fehlerhaft, aber PC muss sich sagen lassen, dass sie die falschen Schlüsse daraus gezogen hat. Sickert war daher nicht der Täter, er war ja nicht einmal in London zur Zeit der ersten Morde.

Gott zum Gruße,
Scharfnase
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: thomas schachner am 07.04.2004 13:58 Uhr
fido hätte sicherlich nicht so einen schrott verfasst. seine argumentationen waren bisher eigentlich immer recht schlüssig auch wenn man anderer meinung sein kann. und --> was hätte er beweisen können. nix anderes als cornwell selbst. was mich einfach stört ist die aussage "case closed"..und das von einer arroganten, unfreundlichen kriminalautorin.

was cornwell gemacht hat schlägt dem fass den boden aus. ich rede hier nicht davon, wie sie das buch aufgebaut hat. ok -- die geschichtlichen sachen passen und sie hat es gut dargestellt --> na und? das haben auch schon andere zuvor.
aber ihre argumentation ist einfach riesengroßer schwachsinn, genauso wie es bei knight gewesen ist.
wäre es ein neuer verdächtiger gewesen, könnte man es ja noch verkraften, aber sich noch hinzustellen und zu sagen, dass sie sickert überführt hat oder für ihn argumentiert ist ja wohl eine bodenlose frechheit. nur weil ein buch 40 jahre zuvor zu diesem thema verfasst wurde, heißt das nicht, dass alle zu blöd sind, um das nicht irgendwann mal gelesen zu haben.

klar...90% der ripperliteratur sind müll...aber die muss ja auch keiner lesen! .-)


gruss
thomas.
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: Eastsidemags am 07.04.2004 16:04 Uhr
Vergiß Martin Fido. Ich hätte auch Neil Shelden, Paul Begg, Peter Pan oder Hans Wurst sagen können. ;-)

"und --> was hätte er beweisen können. nix anderes als cornwell selbst."

Na also!

"was mich einfach stört ist die aussage "case closed"

ja sorry, aber ist doch nur der Titel. Du weisst ja selbst, dass es viele JtR Bücher gibt, die einen ähnlichen Titel haben. Vielleicht hat PC den Titel noch nichtmal selbst ausgewählt, sondern der ist vom Verlag ausgewählt worden. Auf jeden Fall ist PC sicher, dass Sickert der Täter ist. Feldman ist auch sicher, dass Maybrick der Täter ist und Gordon, dass Klosowski der Täter ist. Ist ja auch normal, sonst würde man ja seinem eigenen Buch in den Rücken fallen.

"und das von einer arroganten, unfreundlichen kriminalautorin."

siehe oben: Alle, die sich so gegen das Buch wehren, stoßen sich einfach daran, dass sich eine Romanautorin eingemischt hat...


Wo ist denn ihre Argumentation riesengroßer Schwachsinn? Nenn mir mal eine Stelle. Ihr Argmentation ist schwach, aber kein Schwachsinn. Und der Vergleich zu Knight hinkt ja wohl etwas sehr. Knight hat bewußt gelogen, PC legt einfach nur die Indizien zu ihren Gunsten aus.

"wäre es ein neuer verdächtiger gewesen, könnte man es ja noch verkraften, aber sich noch hinzustellen und zu sagen, dass sie sickert überführt hat oder für ihn argumentiert ist ja wohl eine bodenlose frechheit. nur weil ein buch 40 jahre zuvor zu diesem thema verfasst wurde, heißt das nicht, dass alle zu blöd sind, um das nicht irgendwann mal gelesen zu haben."

? Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Sickert war zuvor eigentlich nur Randfigur (abgesehen von Fullers Buch). PC argumentiert doch völlig anders als Knight???



Hast du noch nicht genug?  :P
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: Than am 07.04.2004 18:16 Uhr
Zitat
siehe oben: Alle, die sich so gegen das Buch wehren, stoßen sich einfach daran, dass sich eine Romanautorin eingemischt hat...


Nicht ganz! Romanautorin hin oder her - Da kommt jemand dahergelatscht, erzählt was vonner DNA Analyse in pseudofachsimplerischen Ton, tut so, als wisse sie genau, wo sich Sickert dann und wann aufgehalten hat, obwohl die Informationsmängel nicht zu übersehen sind und dann (wie Thomas schon sagte), hat sie auch noch die Dreistigkeit, dem Buch den Titel "Case Closed" zu geben.
Und die Leute, die einen grossen, rotleuchtenden "Ripperologist" Schriftzug auf ihrem Shirt haben, sagen: Schrott!!! Tja ,wieso bloss?
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: thomas schachner am 07.04.2004 19:47 Uhr
Zitat
Knight hat bewußt gelogen, PC legt einfach nur die Indizien zu ihren Gunsten aus.


welche indizien?

randfigur war er ja nicht unbedingt --> die story ging direkt von sickerts sohn an knight, der sie sicherlich aus theatralischen und dramaturgischen gründen noch umgebaut hat.
erst war es die königliche verschwörung mit sickert, dann wieder sickert mit der königlichen im rücken...knight hat es sich doch hingedreht, wie er es gebraucht hat. in jedem interview kamen plötzlich marginale oder massive veränderungen an der story zum vorschein.
traurig natürlich, dass knight gestorben ist, bevor er ein weiteres buch hat schreiben können: "jack the ripper and the painter with the crippled testicles: one person? the final semenlution"!

"schuster bleib bei deinen leisten"! .-)
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: Eastsidemags am 08.04.2004 10:49 Uhr
@Than:

aber das meine ich doch! Die feinen Herren Ripperologen stören sich daran, dass eine Romanauthorin mir nichts dir nichts plötzlich auftaucht, ein Buch auf den Markt wirft, das kommerziell mehr Erfolg hat als alle anderen Ripper Bücher zusammen (abgesehen vom Diary) und dann genauso schnell wieder verschwindet. Das meinte ich mit: hätte das jemand anders geschrieben, dann würde sich keiner so sehr gegen das Buch wehren.
Natürlich ist die Argumentation schwach, keine Frage, ich habe auch nichts anderes behauptet.


@Thomas:

"welche indizien?"

also für mich sind die DNA Analysen ein Indiz, die Sickert zumindest ansatzweise mit den Ripper Taten in Verbindung gebracht werden kann - als Täter oder einfach nur als Clown, der die Polizei Briefe schreibt und sich dabei toll vorkommt.
Man kann natürlich auch von vorne herein alles ignorieren...
Nochmal: Wenn Fido, Skinner (oder wer auch immer der sogenannten Ripperologen) die DNA Analyse gemacht hätte, dann wäre das der Kracher schlechthin gewesen.


Sorry Thomas, aber wenn ich mich recht entsinne, hast du das Buch noch nicht mal gelesen - das nenne ich Vorverurteilung...
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: thomas schachner am 08.04.2004 11:22 Uhr
hey esm,

wenn du aufmerksam die vorangegangen threads gelesen hättest, wäre dir aufgefallen, dass ich die sache mit der dna-analyse ja niemals ignoriert habe. nur schenke ich dieser keine bedeutung!

und egal wer die analyse gemacht hätte..das ergebnis wäre das selbe gewesen. sickert wäre als briefeschreiber "überführt" worden..na und?!

du irrst übrigens...ich habs mitlerweile gelesen. das hörbuch hatte ich vorher schon lange durch (und wusste somit von was ich rede), weil ich mich immer gewehrt habe das buch in die hand zu nehmen.
glücklicherweise musste ich es nicht kaufen, sondern bekam es geliehen....! die arme seele musste aber auch erstmal überzeugt werden, dass an dem buch nichts wahres dran ist!

ich setze das buch einfach mit denen von knight und harrison auf eine stufe...sorry..aber das ist meine meinung.
ich weiß, dass du es kategorisch ablehnst, wenn man auf eine linie festgefahren ist, aber glaube mir, das bin ich nicht. ich lasse mich gerne von dingen überzeugen und habe im laufe der letzten monate ja auch eingesehen, dass tabram vielleicht doch ein opfer gewesen sein könnte, aber einer schundroman schreiberin (jaja...vorurteil, aber ich lese simmel ja auch nicht) nehm ich das einfach nicht ab.
wir wissen doch wohl alle hier am besten, um was es ihr bei dieser ripper-geschichte ging. von wegen im namen der opfer die taten zu "rächen" und ihnen nun die ewige ruhe zu verschaffen...bullshit....it's all about the money! oder wie sagt der behelfs-hip-hopper mit dem sprachfehler --> get rich or die tryin'....


gruss
thomas.
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: Eastsidemags am 08.04.2004 11:50 Uhr
ok, eine Anmerkung noch:

"und egal wer die analyse gemacht hätte..das ergebnis wäre das selbe gewesen. sickert wäre als briefeschreiber "überführt" worden..na und?!"

Richtig, aber dann wäre der Aufschrei ncht so groß und niemand würde sich so an dem Buch stoßen wie es jetzt der Fall ist...


Übrigens: du sagst hier "Sickert wäre als Briefeschreiber überführt worden...na und?!"
Also das wäre doch ein höchst interessantes (sensationelles) Ergebnis. Also im casebook werden schon die Sektflaschen aufgemacht, wenn Chris Scott das Todesdatum von Donston herausfindet. Bleibt die Frage, welche Erkenntnis wichtiger ist...


In diesem Sinne...
Titel: Ist das überhaupt noch nachvollziehbar....
Beitrag von: Crazyspyro am 11.04.2004 15:49 Uhr
Also erstmal muss ich Eastsidemags volles Lob aussprechen!!! Er betrachtet das ganze auch sehr kritisch.

Cornwell´s Buch basiert auf TATSACHEN!!! Sie schreibt etliche Male, dass Sie zwar eine eigene Meinung hat, aber dieses auch etliche Male angibt, dass es nicht beweisen ist. Sie schreibt ausnahmslos auf tatsachen,

Das der Webmaster hier das Buch als "Schund" betrachtet und die Tatsache, dass er Sickert aufgrund seiner kulturellen Vergangenheit hochlobt, trübt ein wenig diese Seiten hier. Er sollte sich für alle Seiten offenhalten und konstruktive Kritik äußern. Sicher hat jeder seine persönliche Meinung, aber dieses Buch so dermaßen schlecht zu machen, ist peinlich.

Cornwell war selber Gerichtsmedizinerin und wer bitte der anderen Autoren kann dieses vorweisen. Es stimmt, ich habe erst 5 Bücher zum Ripper gelesen, aber alle glichen mehr oder minder einem Kriminalroman, anstatt sich auf Tatsachen zu stützen. Man sollte auch mal die sekundären und primären Quellen betrachten, wo Cornwell rechachiert hat. Sie hat sich die Mühe gemacht und original Dokumente durchforstet, sich ins FBI-Labor begeben, Gespräche mit Scotland Yard geführt, Ahnen befragt und die gesamte Geschichte aufgerollt. Andere Autoren haben sich nicht mal 10% der Mühe gemacht und der eine hat vom anderen Abgeschrieben.

Zum Thema DNA: Der Hinweis, dass heute der DNA-Beweis nicht mehr gültig ist, ist dass absurteste was ich je gehört habe. In den USA werden noch DNA-Analysen aus den 70´er Jahren ausgewertet. Gar der Forsell-Fall, wo die Leiche 20 Jahre (!) in einer Säure-Tonne lag, wurde per DNA-Analyse geklärt. DNA Spuren sind zeitlos und unantastbar.

Aber Webmaster, nenne mir nur EIN Buch, welches ich mir sofort kaufen werde, wo Du mich von einer anderen Meinung überzeugst!!! NUR EINES!!! Ich hoffe, es stützt sich mindestens genau so auf tatsächliche Gegebenheiten und kommt nicht als schlechte Geschichte herüber :-/

Fakt ist: Sickert ist für die Kultur das, was Osama Bin Laden für die Politk ist, nämlich NICHTS!!!
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: academyfightsong am 11.04.2004 17:45 Uhr
hi,
ich bin zwar nicht der webmaster, aber ich kann dir auf anhieb fünf bücher nennen, bei denen sich die autoren so sehr auf tatsachen stützen, das patricia cornwells werk dagegen wie ein kriminalroman wirkt. was es letztendlich ja auch ist.

autoren wie z.b. donald rumbelow oder martin fido, beschäftigen sich zum teil seit über 30 jahren mit dem ripper und haben dabei sicherlich mehr original dokumente in den häden gehabt als cornwell drohbriefe von aufgebrachten ripperologen.

es ist doch gerade die lückenhafte recherche von cornwell, die das buch so angreifbar macht. wo sind denn die tatsachen auf die sie sich stützt? und was beweist denn die dna-analyse?
nochmal: es gibt keine einzige dna-analyse, die sickert mit den morden in verbindung bringt!!!
also lässt sich die analyse auch kaum als fakt oder tatsache werten, denn sie beweist erstmal überhaupt nichts.
cornwell hätte beim schreiben schon merken müssen, das sickert als ripper nicht funktioniert. aber anstatt sich mit anderen namenhaften autoren zu beraten und vielleicht die ein oder andere meinung von aussen zu berücksichtigen, setzt cornwell lieber das brecheisen an um ihre theorie durch zu boxen. wie "esm" schon bemerkt hat, sie biegt sich die fakten einfach zurecht.

sicher, man erfährt vieles über sickert... aber über den ripper? nichts, aber auch absolut gar nichts neues.

ps: für konstruktive kritik, ist cornwell mit sicherheit noch wesentlich unempfänglicher als der webmaster hier. wobei ich klappentext zitieren und laut: "sickert, sickert!" schreien, auch nicht für besonders konstruktiv halte.    

die aussage, "andere autoren haben sich nicht mal 10% der mühe gemacht" halte ich, gerade in bezug auf patricia cornwell, für eine bodenlose frechheit :!:
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: thomas schachner am 12.04.2004 22:54 Uhr
hi crazypro,

sorry für die verspätete antwort, aber ich bin erst heute aus dem kurzurlaub zurückgekommen....


ich weiß ja nicht, wie viele andere bücher du zum thema jack the ripper gelesen hast (bisher hast du darauf auch noch nicht geantwortet), aber sich hier aufzuplustern und zu schreiben, dass sickert der täter war und die fakten zu übersehen, finde ich schon recht engstirnig.

so wie du, sind auch viele leute dem maybrick diary auf den leim gegangen, aber die contra-punkte lassen sich nunmal auch hier nicht von der hand weisen.

wenn ich das buch als schund bezeichne ist das meine persönliche meinung....jeder kann es damit halten wie er will. du findest es nunmal gut...ok.
konstruktive kritik werde ich da äußern und entgegennehmen, wo sie angebracht ist, und nur da!
für mich ist es einfach NUR ein netter roman...nix weiter. möglicherweise nähere ich mich aber dem fall auch auf eine ganz andere weise und lasse mich nicht von schön aneinander gereihten sätzen blenden.
nur weil sich etwas flüssig lesen lässt, erhält es von mir noch kein authentizitätszertifikat!

ich war auch im PRO und habe die akten gewälzt... und das mehr als nur einmal (oder wie oft war cornwell vor ort und hat photos von den briefen gemacht??? oder besser..machen lassen und sie hat nur blöd in die kamera gegrinst und ganz wichtig stoffhandschuhe angehabt, damit es auch so richtig nach research aussieht...ist ja auch nötig bei akten die zum größtenteil eingeschweißt sind..aber egal...sieht halt einfach wichtig und gut aus!)...aber ---> stelle ich mich deswegen hier hin und schreie ganz laut --> DER WARS!!?!?
den wahren ripper wird man wohl nie finden, aber cornwell schnallt das leider nicht....wenn ich schon auf der ersten buchseite unter dem titel lesen muss --> to be continued, kriege ich das kalte grausen..noch mehr müll...noch mehr lügen..noch mehr verdrehte fakten...noch mehr geldscheffelei???? goodness..das macht mich rasend...wir sind doch hier nicht bei zurück in die zukunft und drehen ein sequel nach dem anderen, nur weils gerade mal so schön passt.

deine aussage, das cornwell buch beruht auf tatsachen ist doch wohl absolut aus der luft gegriffen. die geschichtlichen hintergründe sind ja seit nunmehr über 100 jahren bekannt, da konnte sie ja nicht unbedingt viel falsch machen, aber ihre argumentation stinkt zum himmel!

mir geht es auf dieser seite, falls du sie aufmerksam gelesen hast, in keinster weise darum, den besuchern einen bestimmten tatverdächtigen aufzuzwingen, auch wenn ich meine eigene meinung dazu habe. jeder kann und soll hier frei entscheiden.
das forum ist dazu da, um zu diskutieren --> wenn hier aber einer hereingestiefelt kommt und den pc-müll (ja..ich habs schon wieder gesagt) als argumentationsgrundlage nimmt, können wir wohl auch nicht weiterhelfen und den patienten nur als hoffnungslosen fall zu den akten legen.

als buchtipp lege ich dir das a-z ans herz. fakten fakten fakten....hier kriegst du wenigstens keine gute-nacht-geschichte von der du dich einlullen lassen kannst.
wenn du hierfür aber anfällig bist (und dieser eindruck zwingt sich mir auf -- oder du bist eben der deutsche pressesprecher von pc)--> kauf dir doch einfach das maybrick diary..gibts jetzt in einer neuen, überarbeiteten version. noch besser, noch schneller, noch glauwürdiger
--> jetzt hat er sogar auf seinen amerikafahrten bei der plantagenbesichtigung gemordet. ha ha.


gruss
thomas.
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: Than am 13.04.2004 01:00 Uhr
Zitat
--> jetzt hat er sogar auf seinen amerikafahrten bei der plantagenbesichtigung gemordet. ha ha.


 :shock: Was imho nix daran ändert, dass Maybrick ne geile Sau an sich war (Ripper hin oder her - Baumwolle makes me smile!). ...machst mir Ongschd mit deinem "Ha ha"  :D
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: Eastsidemags am 13.04.2004 12:55 Uhr
@Crazyspyro

also damit wir uns nicht missverstehen: ich halte PC Buch definitiv für ziemlich schlecht. Es ist gut lesbar und in meinen Augen auch gut recherchiert, und ich denke, du hast sogar recht, wenn du sagst, dass nahezu alles Tatsachen sind, die sie beschreibt. Aber diese Tatsachen sind arg konstruiert und an den Haaren herbeigezogen und Sickert wird damit mitnichten als Ripper überführt. Mich nervt nur diese permanente Beschimpfung Cornwells. Dorante hat diesen Thread eröffnet quasi mit der alleinigen Absicht, das Buch niederzumachen. Auch er hat das Buch nicht gelesen.
Solch eine Ablehung gibt es bei keinem anderen Ripper-Buch, sogar das Knight Buch wird normalerweise akzeptiert.
Aber es ist nunmal so, dass in Laufe der Zeit viel Bullshit über den Ripper geschrieben wurde (inkl. meiner "deutschen Verschwörung"  :lol: ). Was solls...
Argumente wie: "Beschmutzung des Ansehen eines Künstlers", "pure Geldmacherei" oder "Kriminalautorin" lasse ich auf jeden Fall nicht gelten.

Wenn du ein Buch lesen willst, das einen möglichen Täter präsentiert, und das überzeugender als PCs Buch ist, dann lese "First American Serial Killer" von Gainey und Evans. Nicht, dass ich jetzt denke Tumblety wäre der Täter, aber das Buch ist definitiv besser und überzeugender als PCs.

Im übrigen lege ich dir ans Herz: calm down boy.
Du wirst hier niemanden überzeugen, wenn du rumpöbelst und rumkeifst. Ich finde es gut, dass hier jemand für Sickert argmumentiert, bringt Farbe ins Forum, aber man sollte doch darauf achten, in welcher Form das gemacht wird.
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: academyfightsong am 13.04.2004 14:30 Uhr
ok, ok...
keine beschimpfungen mehr. allerdings ist PC auch nicht gerade zimperlich, wenn es darum geht ihre theorie zu verteidigen. sie schnappt sich gleich den klappspaten und schlägt blind auf alle maulwurfshügel ein. ignoriert alle tatsachen (bis auf die, die sie selbst konstruiert hat), übergeht alle anderen ripperautoren und deren theorien und leidet zusätzlich auch noch unter verbaler inkontinenz. (jetzt fang ich schon wieder an zu schimpfen.) :roll:

sachlich bleiben, junge...
es fängt eigentlich schon mit PC's herangehensweise an. sie sucht sich einen verdächtigen (sickert) und fängt an die beweise und tatsachen so umzumodeln, das alles auf sickert als ripper deutet.
eigentlich sollte es genau anders herum laufen. die beweise und tatsachen sollten für einen verdächtigen sprechen und nicht umgekehrt.
das erinnert mich an dieses spiel für kinder, den richtigen bauklotz in die dazu passende form. irgendwie hat PC versucht, den quadratischen klotz, mit einem vorschlaghammer in die kreisform zu kloppen.

was das "beschmutzen des ansehens eines künstlers" angeht, nun... sickert war mit sicherheit kein herrausragender maler und auch nicht besonders originell (das schicksal vieler impressionisten).
seine bilder können, im direkten vergleich, mit werken von pissarro, renoir oder cézanne, nur als durchschnittlich bezeichnet werden. somit dürfte die von crazyspyro geäusserte befürchtung, sickert wird auf diesen seiten zum "kulturhelden" erhoben, wohl eher unbegründet sein.

im übrigen würde ich davon absehen, allzu labilen personen, ein buch zu empfehlen, das einen tatverdächtigen präsentiert bzw. darauf basiert. was dabei rauskommt, ist ja weiter oben im threat ganz gut nach zu lesen. :wink:
im ernst, ich hab "the first american serial killer" nicht gelesen, würde aber doch eher auf das "a-z" oder "the complete history of..." verweisen.
sudgen's buch läuft zwar auf george chapman als täter hinaus, aber eben längst nicht so penetrant wie bei cornwell, knight oder hans wurst.

ich bin auch für  farbe im forum und hoffe doch sehr, das sich crazyspyro, trotz der kleinen keilerei, nochmal zu wort meldet.
cheers...
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: Eastsidemags am 13.04.2004 15:03 Uhr
ganz kurz:

ich hatte crazyspyro so verstanden, dass er nach einem Buchtipp gefragt hat, der ihn von einer Täterschaft eines Verdächtigen mehr überzeugt als Cornwells Sickert-Theorie. Deshalb habe ich das Tumblety-Buch vorgeschlagen.
Sugden bleibt ja letztlich neutral, er sagt ja nur, dass von den von ihm untersuchten Verdächtigen Klosowski der wahrscheinlichste wäre. Das a-z würde ich in diesem Zusammenhang als Lektüre nicht empfehlen. Es ist ja gar keine Lektüre im klassischen Sinne, sondern "nur" ein Nachschlagewerk, aber - zugegebenermaßen - ein ziemlich geniales.

Ok, wir schweifen ab.

Aber du hast einen guten Punkt angesprochen: Cornwells Herangehensweise wirkt zu bemüht: zuerst sich einen Täter aussuchen, und dann zwanghaft Indizien auslegen.
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: academyfightsong am 13.04.2004 16:47 Uhr
ja genau... zwanghaft indizien auslegen. für cornwell ist z.b. ein beweis für die schuld sickert’s, das er vornehmlich prostituierte gemalt hat. na und? ich denke das es, gerade in der damaligen zeit, wesentlich einfacher war, eine prostituierte dazu zu bringen nackt model zu stehen, als eine normale frau.

viele maler aus der viktorianischen zeit, wie z.b. auch renoir, arbeiteten für ihre akt-portraits mit prostituierten als model. ausserdem hat sickert erst zu anfang des 20. jahrhunderts angefangen sich für derartige motive zu interessieren. zu zeit der ripper morde, war er noch hauptsächlich mit landschaften, kathedralen usw... beschäftigt.

titel wie „jack ashore“, jack the rippers bedroom“ usw... haben auch keine tiefere bedeutung. zumal sickert dafür bekannt war, das er seine bilder häufig umbenannte. einige seiner werke haben bis zu fünf verschiedene namen. sein vielleicht (durch cornwell) bekanntestes „the camden town murder“ ist auch unter „what shall we do for the rent?“ bekannt.
moment mal, hatte mary kelly nicht hohe mietschulden? cornwell, ick hör dir trapsen....

zumindest hat sickert erst ca. 1905 angefangen bilder zu malen, die eine gewisse ähnlichkeit mit den ripper morden aufweisen. warum fast 20 jahre warten?
das von cornwell zitierte „la parisienne“, das angeblich mary kelly’s zimmer darstellen soll, ist sogar erst 1924 entstanden.
woher wusste sickert wie mary kelly’s zimmer aussah?... woher weiss cornwell wie mary kelly’s zimmer aussah?...
"ich denke, sie haben beide das gleiche foto betrachtet." (zitat von wolf vanderlinden aus "the art of murder")

nochmal kurz abschweifen:
phillip sudgen schliesst das chapman kapitel mit den worten, „not proven.“  das wäre doch eigentlich der passende untertitel für cornwell’s werk, anstatt „case closed.“

ps: der amerikanische maler jackson pollock, gab sich selbst den spitznamen "jack the dripper". verdächtig, verdächtig... allerdings war er 1888 noch nicht geboren. wenn man sich nun auf die argumentation von cornwell stützt, könnte er mit hilfe einer kleinen zeitmaschine...  :oops:
Titel: Arme Cornwell
Beitrag von: Crazyspyro am 13.04.2004 22:11 Uhr
So.............., also...,

bevor mich hier viele für den leiblichen Sohn Cornwell´s halten, folgendes:

Mich interessiert diese Frau gar nicht, mich interessiert nicht, wie genau sie Ripper-Briefe mit ins Bett genommen hat und auch nicht, ob Sie vielleicht in die Theorie vernarrt ist, dass Sickert der Täter "IST". Diese Frau hat sich einen Täter herausgesucht und diesen genau unter die Lupe genommen. Sein gesamtes Leben analysiert. Es ist aber einfach so, dass dieses Buch sehr schlüssig und eben durchdacht ist. Klar, wüßten wir exakt, wer der Ripper ist, gäbe es dieses Forum nicht. Aber ich gewinne immer mehr den Eindruck, dass manche hier sich mehr mit dem Leben dieser Frau beschäftigen (Zitat: Weiße Handschuhe), anstatt das Buch sachlich zu betrachten. Ich bin auch nicht von jeder Textzeile überzeugt, dafür hätte Sie ja wahrlich 1888 Sickers linker Fuss sein müssen, aber sie gibt immer nur exakt an, wann und wo sie eine VERMUTUNG hegt, welches Sie ausdrücklich betont!!!

Eines darf nicht vergessen werden: Sie war diejenige, die Sickert erstmalig so an den Pranger gestellt hat. Sie hat sich nur auf diese Person konzentriert, mehr nicht - und kommt wie ich zu dem Schluss, dass die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass er "wohl" der Täter ist.

Dabei muss ich mal festhalten, ohne dieses Buch zu Hilfe zu nehmen, dass Sickert wahrlich geistesgestört gewesen sein muss. Das er Nutten gemalt hat, ist gar nicht so richtig. Doch hatte er eine derbe Tendenz zum Thema "verworfene Frau" und "dominierender Mann" in seinen Bildern zum Besten gegeben. Wahrlich richtig, dass immer nur die Frau nackt war, der Mann nie. Betrachten wir Sickers Kritiken in späteren Jahren. Dort tauchen psychopatische Sätze auf, die eher in einen OP oder Schlachthof passen. Auch das Thema "Beschneidung" hat es ihm angetan. Er selber gab 1920 zum Besten, er habe den Ripper persönlich gekannt und war fastziniert von ihm!?!? Ist das bitte noch normal? Sicherlich hätte heute jeder Schuljunge mit leicht kriminellen Adern in Jack´s Fussstapfen treten können - ohne erwischt zu werden.

Aber letztlich - abgesehen von Eurem Lieblingsbuch seitens Cornwell *lach*) - ist die von ihr unabhängige Analyse nicht anfechtbar, dass Sickert Briefe alias Jack the Ripper geschrieben hat. Das wurde 2001 in einem FBI-Labor nun mal bestätigt. Egal ob er zu 100% der Täter war, allein diese Tatsache hätte ihm den Tod gebracht. Aus Doofheit oder als Täter. Aus diesem einen Grund wird auch das beste Buch mich niemals mehr von einer anderen Theorie überzeugen können. Aber jeder legt die Prioritäten ja woanders, ich lege sie in die Stärke der Beweiskraft und was bitte übertrifft eine DNA-Analyse.

Zitat: "Wer glaubest Du wird es sein, wenn Deine Meinung beeinflussbar ist" (Theodor Heubrecht, 1778)
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: academyfightsong am 15.04.2004 13:06 Uhr
hi spyro,
Zitat
Eines darf nicht vergessen werden: Sie war diejenige, die Sickert erstmalig so an den Pranger gestellt hat.


das ist nicht ganz richtig. sickert spielte in den 70er jahren des 20. jahrhunderts, schon eine nicht ganz unerhebliche rolle, in der theorie um die königliche verschwörung. das ganze gipfelte dann schliesslich in knight's fauxpás "the final solution" und wird heute allgemein hin als blödsinn betrachtet.
anfang der 90er erschien "sickert & the ripper crimes" von jean overton fuller. hier ist sickert dann zum ersten mal der alleinige täter, allerdings enthält das buch noch weit weniger ernstzunehmende beweise, als cornwell's "case closed".

sickert gab in der tat diverse male an, den ripper gekannt zu haben. er will sogar mal in der gleichen wohnung gewohnt haben. das beweist höchstens, das sickert ein wichtigmeier und exzentriker war und lässt sich mitnichten, als glaubhaftes indiz verwerten. falls sickert tatsächlich den ein oder anderen brief geschrieben haben sollte, bringt ihn das noch lange nicht mit den morden in verbindung bzw. wäre er dafür, weder damals noch heute, von einem gericht als mörder verurteilt worden.
unter den briefeschreiber/innen, die damals überführt worden sind, waren übrigens auch einige frauen und keiner einzigen person, egal ob M oder W, brachte das damals den tod.

ach ja, die dna-analyse... ich bleib dabei, sie beweist gar nichts!
Titel: Cornwell
Beitrag von: Crazyspyro am 17.04.2004 03:28 Uhr
Also ich habe mich jetzt mal durchs Forum gelesen und stoße dabei immer wieder auf Cornwell und deren Neider. Ich nenne das Neid, da alle anderen User hier Ihre eigene Therorie haben und vom Erfolg dieses Buches wahrlich geschockt sind. Da wird diskutiert, dass die Frau in Armani-Klamotten rumläuft und das Buch auch noch "Case Closed" nennt. Ich bin dafür: "Hängt die Frau".

Also mal ehrlich, das ist doch einfach nur peinlich. Ich habe selten ein Buch gelesen, wo ein Autor derart viel selbst in Frage stellt. Sie schreibt etliche Male, dass Sie Vermutungen anstellt, ohne dieses selber Beweisen zu können!!! Sie hat sich auf Sickert eingestellt und wird deshalb hier regelrecht bombardiert. Behandelt das doch mal sachlich. Nochmal: Ich selber habe auch aus diesem Buch etliche Textzeilen, die sehr wage sind und sich sogar widersprechen. Doch gibt dieses Buch auch sehr viel Aufschluss über gewisse Details. Die ganze Wahrheit werden wir NIEMALS in irgendeinem Buch finden, egal welcher Autor es geschrieben hat!!! Aber macht es dann noch Spass über den Ripper zu diskutieren?

Aber mal was ganz anderes, auch wenn es hier eigentlich nicht hingehört: An die Profis.... es ist doch korrekt, dass die Ripper Briefe in Whitechapel und Umgebung abgeschickt wurden! Wie war das damals mit der Post? Mussten die aufgegeben werden oder gab es wie heute Briefkästen und wenn, warum wurden diese nicht beobachtet? Ist zwar etwas global jetzt, aber wurde dieses Thema schon behandelt? Habe nichts dergleichen gefunden!!!

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Auf das der WSV endlich wieder Profifußball spielen darf *wein*
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: thomas schachner am 17.04.2004 10:42 Uhr
http://www.jacktheripper.de/forum/viewtopic.php?t=13&postdays=0&postorder=asc&start=15
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: academyfightsong am 17.04.2004 13:15 Uhr
Zitat
!!! Aber macht es dann noch Spass über den Ripper zu diskutieren?

wenn man sich nicht krampfhaft auf einen täter einschiesst, macht es sogar grossen spass!
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: academyfightsong am 17.04.2004 17:48 Uhr
ok... ich gebe dir in sofern recht, das persönliche unzulänglichkeiten, von seiten cornwell's, nicht gegenstand der diskussion sein sollten. ich habe den armani vergleich nur rangezogen, weil pc anderen autoren vorwirft, sie würden sich am ripper-fall bereichern. dieser threat heisst "kritische bemerkungen", da kann sowas schonmal vorkommen und sollte auch nicht allzu ernst genommen werden.

cornwell wird hier nicht bombadiert, weil sie sich auf sickert "eingestellt" hat, sondern weil sie dies in einer art und weise getan hat, die gänzlich unakzeptabel ist. es werden fakten verdreht, tatsachen ignoriert und leute persönlich beleidigt bzw. einfach übergangen.
am ende gibt es dann viel heisse luft und eine dna-analyse, die beweist das sickert evtl. einen oder mehrere briefe geschrieben hat, die noch nie jemand ernsthaft dem ripper zugeordnet hat.
dieses kartenhaus steht aufgrund der tatsache, das sickert eingeäschert wurde, eh auf einem wackeligen fundament. es ist nicht bewiesen das es sickert's dna war, die dort gefunden wurde. noch weniger lässt sich beweisen das sickert die ripper-briefe auch tatsächlich geschrieben hat und am aller wenigsten, das er jack the ripper himself war.

du hast geschrieben "zwischen beweis und annahme, besteht ein grosser unterschied." da gebe ich dir 100%ig recht... aber worauf basiert dann deine theorie letztendlich?  

niemand wirft dir vor, das du dir sickert als deinen persönlichen kandidaten ausgesucht hast. nur solltest du, wenn du schon eine sachliche diskussionsgrundlage einforderst, dich dem entsprechend verhalten und auch sachliche argumente vortragen.

nenn mir einen  vernünftigen grund, warum sickert deiner meinung nach der ripper war und wir diskutieren dann ganz sachlich darüber... versprochen.  :wink:
Titel: Fragen über Fragen
Beitrag von: Crazyspyro am 28.04.2004 02:45 Uhr
Also erstmal zum x´ten Mal was zu Cornwell. Natürlich ist Ihr Schreibstil etwas eigenartig. Mal sehr zurückhaltend (Vermutungen die Sie nicht belegen kann), dann Ihre Aussetzer und Beleidigungen. Habe ich jemals geschrieben, dass das korrekt von Ihr war? Nein. Mich interessiert die Cornwell gar nicht, habe Sie gar noch nie im TV oder ähnliches gesehen. Also habe ich zu dieser Frau erst gar keine Meinung. Ich suche mir nur die Textzeilen raus, die mir einleuchten - mehr nicht.

Du willst also einen Grund haben, warum Sickert "für mich" JTR war? Da gibt es etliche. Die DNA Analyse lassen wir mal weg. Wird ja an 20 Stellen hier diskutiert. Cornwells Buch? Okey, lassen wir auch weg. Ich habe mich im Internet mal durch Sickerts Gemälde geforstet, um mir selber ein Bild davon zu machen. Warum erinnern 90% dieser Bilder an die Ripper Morde? Das ist es, was mich sehr neugierig macht. Warum hat Sickert die Problematik mit "nackter Frau und angezogener Mann dahinter"? Warum ähneln Sickert´s Bilder immer irgendwelchen Szenarien? Er selber will gar JTR gekannt haben - sehr seltsam alles! Warum hat Sickert alle Zeitungsberichte fein säuberlich gesammelt? Warum wurde Sickert nach einem Mord in der Umgebung gesehen? Auch glaube ich, dass Sickert den ein oder anderen Brief geschrieben hat. All´ das sind Fragen, die Sickert zumindest für mich zum Täter machen.

Aber irgendwann muss man doch mal zu einem Ergebnis kommen. Ich habe mal mit 7 Verdächtigen angefangen. Irgendwann schließt man den einen oder anderen aus. Sickert ist es geblieben. Irgendwo passt bei allen immer was nicht zusammen. Aber wie gesagt, wissen wird es keiner von uns.

Und noch was zu Cornwell: Ihr Buch hat eingeschlagen wie eine Bombe, da waren alle anderen Bücher Comics gegen. Ich frage mich nur, warum hat dieses Buch so einen Erfolg gehabt? Also irgendetwas muss es ja haben...! Aber ist ja wie beim Küblböck, der kommt bei DSDS und Dschungel Camp unter die letzen 3, aber kein Mensch in Deutschland kann den leiden.......... , die SPD wird immer gewählt, aber wenn Du fragst, war es keiner. KURIOSUM PUR!!!
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: academyfightsong am 29.04.2004 01:04 Uhr
ahoi crazyspyro,

--> kurz zu cornwell:
ein grossteil des erfolges von „wer war jack the ripper“, ist sicherlich auf ihre grosse stammleserschaft zurück zu führen. die ihr ja schon seit den frühen 80ern treu die stange hält.
90% ihrer leser, die sonst auch jeden scarpetta-roman blind kaufen, werden zum erscheinungstermin von „cased close“, die nacht in einem zelt vorm buchladen verbracht haben.
dazu kommen noch die ripper interessierten und dank der guten publicity, noch jede menge neugierige und normalos, die mit dem buch letztendlich eh nix anfangen können. ich denke da kommt einiges an potenziellen käufern zusammen. ich hab’s mir ja auch gekauft, zwar nur als mängelexemplar... aber immerhin.
den vergleich mit küblböck und konsorten, kann ich gleich weiter reichen. nach dem zweiten mal (zumindest zur bis hälfte) lesen, würde ich dazu neigen, das buch auf genau dem niveau anzusiedeln.

--> zu pam und sickert:
vieles ist einfach unglaublich dreist an den haaren herbei gezogen. wenn irgendwo in england, zwischen 1888 und 1912, ein mord passiert ist und sich walter sickert’s „whereabouts“ nicht mehr rekonstruieren liessen, war es für cornwell ein jack the ripper mord, den sickert begangen hat. sie schreibt in ihrem buch ca. 100 mal:
„es kann zwar nicht bewiesen werden, das sich sickert zu diesem zeitpunkt am ort des geschehens befand, aber mir fällt auch kein grund ein, warum er es nicht getan haben sollte. schliesslich kannte sickert manchester... und die sonne auf bild xy, sieht aus wie das eingangsschild zur taverne, blablabla... in liverpool. dort ist zwar kein mord passiert, aber uns walter hat da schonmal ein glas wein getrunken.“
(übertreibung meinerseits)
es wird zu keiner zeit erwähnt, wie und warum cornwell eigentlich auf sickert gekommen ist. sie hält es auch nicht für nötig zu erwähnen, das sickert bereits in den 70ern, einen gewichtigen part in der „königlichen verschwörung“ gespielt hat. dann hätte sie sich nämlich auch mit sickert’s sohn joseph und der geschichte, die er stephen knight damals erzählt hat, auseinander setzen müssen. das wäre allerdings wiederum ein stolperdraht für ihre eigene sickert story... also, lieber den mantel des schweigens drüber und noch ein paar alberne briefe zitieren, die irgendeine arme seele irgendwann mal geschrieben hat.
mit den „ripper-zitaten“ geht sie auch in keiner weise chronologisch vor, äh äh... da wird total willkürlich mit orten, daten und (zi)taten jongliert, das man als leser den eindruck bekommt, sickert hätte 30 jahre seines lebens, nur mit dem schreiben von ripper-briefen zugebracht.
plus ihre jämmerliche erklärung, die briefe hätten alle eine unterschiedliche handschrift, weil sickert ja schliesslich maler gewesen ist... (ohne worte).
dann die sache mit sickert’s nächtlichen spaziergängen... oh mannn! wem will die frau sowas bitte ernsthaft verkaufen wollen??? „dingenskirchen liegt vier meilen von xy entfernt... diese distanz innerhalb von 15 minuten zurück zu legen, ist kein problem für einen mann wie sickert. denn er geht nachts oft spazieren.“
ernsthaft, das ist grotesk!!!
beim zweiten mal lesen, ist mir auch aufgefallen, was sie sich für einen stuss über abberline zurecht schreibt. tut mir leid, aber das ist wirklich peinlich und geradezu ein beleg, für ihre angeblich so intensiven recherchen und bemühungen, den fall so objektiv wie möglich anzugehen.

über dna-analysen und wasserzeichen, hab ich gerade keine lust zu debattieren.
von wegen xy und blablabla, kann man mir jetzt unterstellen, ich hätte zitate aus dem zusammenhang gerissen, aber ich hab das buch gerade nicht zur hand und kann's leider auch (noch) nicht auswendig.

--> zu sickert und crazyspyro:
dein „90% seiner bilder“, ist sicherlich genauso übertrieben wie mein „90% ihrer leser“. um ehrlich zu sein, es gibt in meinen augen nicht besonders viele bilder von sickert, die mich zwangsläufig sofort an ein ripper-szenario denken lassen. allerdings, wenn man unbedingt etwas sehen will, dann sieht man es auch. nicht unähnlich dem berühmten „fm“ im maybrick threat.
sickert war an den ripper-morden interessiert und offensichtlich, haben die morde ihn und seine bilder auch während einer bestimmten periode seines schaffens beeinflusst. aber wieviele künstler spielen mit den themen gewalt, tod, rollenverteilung zwischen den geschlechtern usw...? "sex, murder, art!"
das ist künstlerische freiheit und kein verbrechen.
am sammeln von zeitungsberichten kann ich nichts ungewöhnliches erkennen und das er jack gekannt haben will, halte ich für angeberei bzw. seine art von humor. aleister crowley hat das auch behauptet.  

nach welchem mord wurde sickert gesehen? ´tschuldigung, kann ja nicht alles wissen.
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: Crazyspyro am 29.04.2004 14:38 Uhr
Zitat
ich hab’s mir ja auch gekauft, zwar nur als mängelexemplar... aber immerhin.


Das ist traurig. In jedem Satz steckt ein wenig Wahrheit. Jedes, aber wirklich auch jedes Buch oder Magazin hat Respekt verdient. Deine Abwertung basiert lediglich auf die Punkte, dass Du Sickert ausschließt. Also, alles was Du nicht glaubst, ist Unfug und grober Mist? Dann hast Du ab heute Fernsehverbot!!! Die Beleidigungen lassen wir mal dahingestellt. Aber viele Themen in Cornwell´s Buch leuchten ein - auch wenn es schlecht geschrieben ist.

Zitat
es wird zu keiner zeit erwähnt, wie und warum cornwell eigentlich auf sickert gekommen ist


Hast Du das Buch wirklich gelesen??? Natürlich weist Sie mehrmals darauf hin. Für Sie war Sickert vor Ihrem Buch ein Hauptverdächtiger. Sie hat sein Leben durchforstet. Weiter stellt Sie Theorien auf, welche Inditzien für Sickert sprechen. Beweise gibt es bei keinem Ripper Verdächtigen, sonst wußten wir alle, wer JTR war!!!

Zitat
mit den „ripper-zitaten“ geht sie auch in keiner weise chronologisch vor, äh äh... da wird total willkürlich mit orten, daten und (zi)taten jongliert, das man als leser den eindruck bekommt, sickert hätte 30 jahre seines lebens, nur mit dem schreiben von ripper-briefen zugebracht.


*lach* Dann verstehst Du Ihren Schreibstil und die Logik nicht. Es ist gewollt, dass es extreme Jahressprünge gibt, um Verbindungen aufzuzeigen. Sie versucht jedes Thema exakt zu belegen und verknüpft diese mit Interessantem aus anderen Perioden. Das Sickert laut Buch 30 Jahre lang Briefe geschrieben hat ist vielleicht Deine Schlußfolgerung, aber wie kommst Du darauf?

Zitat
plus ihre jämmerliche erklärung, die briefe hätten alle eine unterschiedliche handschrift, weil sickert ja schliesslich maler gewesen ist... (ohne worte).


Natürlich..., Deine Denken ist kleingeistig (sorry). Warum schließt Du diese Theorie aus? Sie hat nie behauptet, dass Sickert ALLE Briefe geschrieben hat!!! Sie weist nur auf die Möglichkeit hin, dass Sickert durch seine Fähigkeiten und Intelligenz die Möglichkeit hatte - mehr nicht. Weiter sieht Sie darin auch nur eine Vermutung. FALSCH???

Zitat
beim zweiten mal lesen, ist mir auch aufgefallen, was sie sich für einen stuss über abberline zurecht schreibt


Da Du ja alles weißt, beweise mir das Gegenteil!!!

Zitat
es gibt in meinen augen nicht besonders viele bilder von sickert, die mich zwangsläufig sofort an ein ripper-szenario denken lassen. allerdings, wenn man unbedingt etwas sehen will, dann sieht man es auch.


Gut, 90% sind im übertriebenen Sinne geschrieben. Hast Du mal daran gedacht, dass ein Serienmörder immer eine Art Präsent benötigt? Vielleicht (<----) hat Sickert dieses in seinen Bildern verewigt, ich weiß es nicht, aber es wäre doch möglich. Mehr hat Cornwell oder ich hier nie geschrieben!!!

Zitat
am sammeln von zeitungsberichten kann ich nichts ungewöhnliches erkennen und das er jack gekannt haben will, halte ich für angeberei bzw. seine art von humor.


Auch das ist ein Indiz, mehr nicht. Aber für Humor halte ich das sicher nicht. Das Sickert auf das damalige Scotland Yard nicht gut zu sprechen war hat er ja sogar selber niedergemalt!!!

Zitat
nach welchem mord wurde sickert gesehen? ´tschuldigung, kann ja nicht alles wissen.


Nach Annie Chapman wurde er von Zeugen gesehen.´Natürlich macht ihn auch dieses nicht zum Täter, aber folgendes:

Also, seine Bilder, sein Hang Zeitungsberichte zu sammeln, seine Kindheit, seine Geschlechtsproblematik (wie nun exakt, ist nebensächlich), seine Ripper-Briefe (es exestiert ja bekanntlich auch ein Fingerabdruck, von den DNA-Spuren ganz zu schweigen), sein Haß auf Frauen, seine krankhaften Persönlichkeitsstörungen (Sickert war Borderlinegeschädigt), seine Kontakte zum Königshaus........ alles das sind Indizien, keine Beweise. Und daher ist für mich Sickert der absolute Topfavourit, ganz einfach. Ich behaupte damit einfach, dass er für mich JTR ist. Aber 99% sind keine 100%, ganz einfach. Der eine Prozent liegt bei mir in der Königlichen Verschwörung. Auch dieses würde Sinn machen. Aber dazu habe ich mich noch nicht genauer mit beschäftigt, was ich aber noch tue. Ich habe hier niemals behauptet. Eure Verdächtigen sind Unsinn. Alles was Ihr hier versucht, ist Cornwell´s Buch schlecht zu machen, weil es die Hälfte eh nicht versteht oder Sickert auszuschließen. Damit bekräftigt Ihr mich aber in meiner Meinung. Schildert doch mal, wen Ihr habt und ich kratze mir von den Fingern, warum er es nicht war!!! Aber mal ehrlich: Diese Position gefällt mir besser, als wenn alle einer Meinung sind. In diesem Sinne.........!!!

 [/quote]
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: Rolf am 29.04.2004 17:02 Uhr
Hallo Leute!

Nur kurz mal was zum Thema "Zeitungsausschnitte sammeln". Machen gerade wir hier nicht auf unsere Art genau dasgleiche? Wir lesen Bücher über das Thema, gucken Filme, listen alte Zeitungsartikel auf, kaufen detaillierte Karten von Whitechapel usw. Keiner von uns ist Jack. Und keiner von uns ist Psychopath (hoffe ich). Alle aber sind in gewisser Weise von dem Thema fasziniert. Und das durfte Sickert nicht sein? Das ist doch albern.

Auch wenn ich mich für das Thema interessiere wäre ich doch nicht verdächtig, nur weil in meiner Umgebung, z.B. in meinem Stadtteil, ein Mord passiert. Also für mich ist dieses Argument noch nicht einmal ansatzweise geeignet, jemanden als verdächtig anzusehen.

Rolf
Titel: Wahrscheinlich
Beitrag von: Crazyspyro am 29.04.2004 18:28 Uhr
Mahlzeit Rolf,

es geht hier um Indizien, nicht um die Zeitungsschnipsel alleine. Keiner hat behauptet, dass "nur" wegen der Ausschnitte Sickert gleichzeitig JTR ist, aber es ist und bleibt ein Indiz. Abgesehen davon fände ich es schon erschreckend, wenn Du Dir vom "Zurwehme" oder vom "Dutreaux" Zeitungsausschnitte an die Wand heftest *dumm guck*.
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: academyfightsong am 29.04.2004 23:07 Uhr
moin moin,

meine „abwertung“ hat absolut nichts mit sickert zu tun. das ganze buch basiert nur auf vermutungen und bewegt sich vom eigentlichen jtr-thema so weit weg, wie kein zweites von denen, die ich bisher gelesen habe. wäre z.b. tumblety der hauptdarsteller in cornwell’s story, würde ich das keinen deut anders sehen.

ja, ich habe das buch gelesen und es leuchtet mir trotzdem nicht ein. wenn sie schon sickert’s ganzes leben durchforstet hat und ihn als ripper präsentiert, sollte sie zumindest belegen können, das er sich zu den tatzeiten auch in tatortnähe aufgehalten hat. leider kann cornwell das nicht mal ansatzweise... sickert ist immer dann verdächtig, wenn sich nicht mehr nachvollziehen lässt, wo er sich zur tatzeit gerade aufgehalten hat. das ergibt für mich einfach keinen sinn!

was hat es mit logik zu tun, wenn man ein bild von 1922, mit einem mord von 1894 in verbindung bringen will, und das mit einem angeblichen ripper-brief von 1901 untermauert.
das ergibt für mich ebenfalls keinen sinn.
ausserdem bin ich fest davon überzeugt, das es nach 1888 keine ripper-morde mehr gab. 1901 in portugal abgeschickte briefe, ändern da genauso wenig dran, wie sickert’s nächtliche spaziergänge.

sorry, aber aufgrund meiner "kleingeistigkeit" (danke dafür), kann ich auf diesen quatsch jetzt echt nicht länger eingehen. mir machen da auch eher die leute sorgen, die so ein "literarisches saustechen" (o-ton: cornwell über macnaghten), für bare münze nehmen.

zu deinen gründen:
Zitat
sein Hang Zeitungsberichte zu sammeln, seine Kindheit, seine Geschlechtsproblematik

zeitungsberichte s.o. - bzw. gebe ich rolf absolut recht. geschlechtsproblematik! welche geschlechtsproblematik? das beruht doch alles nur auf den annahmen von cornwell. es gibt keinen einzigen beleg für eine geschlechtsproblematik. er wurde operiert als er 5 jahre alt war und wo genau weiss auch cornwell nicht. sie nimmt an!!! das es sich um eine operation am penis gehandelt haben muss, weil ihr sonst ein argument (von denen sie ja eh nicht soviele hat), für walter the ripper durch die lappen gegangen wär.

Zitat
seine Ripper-Briefe (es exestiert ja bekanntlich auch ein Fingerabdruck, von den DNA-Spuren ganz zu schweigen)

richtig! aber sind der fingerabdruck und die dna-spuren denn auch von sickert? den beweis bleibt cornwell jedenfalls schuldig.

Zitat
sein Haß auf Frauen, seine krankhaften Persönlichkeitsstörungen

auch bei anderen verdächtigen sehr beliebt. sogar bei denen die ein weit grösseres potenzial besitzen, als sickert. dadurch hat sich aber leider trotzdem noch niemand überführen lassen.

Zitat
seine Kontakte zum Königshaus

genau die kontakte haben ihn schonmal zum verdächtigen gemacht und sind auch 30 jahre später, immer noch für einen lacher gut.

Zitat
Alles was Ihr hier versucht, ist Cornwell´s Buch schlecht zu machen

hier hast du ein taschentuch zum tränen trocknen... das buch ist schlecht. sickert sitzt im kuriositäten kabinett, direkt neben lewis carrol und oscar wilde. während patricia cornwell, zwischen stephen knight und frank spiering platz nimmt.

was meine tatverdächtigen angeht, nun ich hab keine! ich hab ein paar "lieblings-ripper" :roll:
aber ich würde nicht auf die idee kommen, dir auch nur einen davon als den "jack the ripper" verkaufen zu wollen. zumindest nicht so, wie du es mit sickert machst.
letztendlich gehe ich davon aus, das der ripper jemand war, den du in keinem buch und keiner theorie finden wirst. wenn du so willst, der grosse unbekannte...

abschliessen möchte ich noch mit einem cornwell-zitat, welches sie meiner meinung nach, endgültig ins abseits katapultiert.
Zitat
es ist traurig, das sich männer, deren leben und beruf mit den ripper-fällen in berührung kamen, theorien aus den fingern saugen, die fast genauso haltlos sind wie einige vermutungen von menschen, die zur zeit der verbrechen noch nicht einmal geboren waren.

wenn sie da mal nicht aus eigener erfahrung spricht... :wink:
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: Crazyspyro am 30.04.2004 00:59 Uhr
Also ich muss furchtbar lachen. Mit was für Argumenten kommst Du denn jetzt? Also Deine Äußerungen sind so was von fade....! Ich weiß gar nicht wo ich überhaupt anfangen soll. Weiter gehst Du auf nicht eine Frage ein. Warum.... weil Du es wahrscheinlich selber nicht weißt. Aber Du bist der Grund, warum ich AB SOFORT die Cornwell für die beste Autorin halte. Eure Abneigung der Frau gegenüber geht mir auf den Sack. Bleibt doch mal bei Sickert.... verdammt noch mal. Ich muss mich echt tierisch zusammenreißen, um mich an die Forums-Knigge zu halten. SICKERT IST DAS THEMA, nicht Cornwell........ wann geht das mal endlich in Euern Schädel (sorry Thomas S., aber ich glaube, die Cornwell interessiert die Leute mehr, als Sickert).

NOCHMAL ZU MITSCHREIBEN: Die Cornwell interessiert mich einen SCHEISS.......!!! Ich habe mehrere Bücher gelesen und halte mich an die Fakten und an MEINE Vermutung, nicht an das, was Cornwell alles zu wissen oder glauben tut.... meine Güte. Was rede ich hier überhaupt..., begreift doch eh keiner. Also gehe ich mal auf Deine Argumente ein.... *kopfschüttel*.......

 
Zitat
das ganze buch basiert nur auf vermutungen


Welches Buch basiert auf Fakten und nennt Jack the Ripper beim Namen........ WELCHES??? Wo bekomme ich es.....?

Zitat
sollte sie zumindest belegen können, das er sich zu den tatzeiten auch in tatortnähe aufgehalten hat


Ach..... auf einmal??? Hier steht etliche Male, dass dieses kein Beleg dafür ist, als Täter in Frage zu kommen. Jetzt plädierst Du auf einmal so. Entscheidet Euch mal und verstrickt Euch nicht in Widersprüche.

Zitat
was hat es mit logik zu tun, wenn man ein bild von 1922, mit einem mord von 1894 in verbindung bringen will, und das mit einem angeblichen ripper-brief von 1901 untermauert.


Das nennt man heutzutage moderne Verbrechensbekämpfung. Die Verbindung ist sehr einfach zu erklären. Jeder Serienmörder sammelt Andenken oder verarbeitet seine Taten anders. Nenne mir nur einen einzigen plausibelen Grund, warum Sickert definitiv unter keinen Umständen mit diesen Bildern  JTR gewesen sein kann!!! Ist das so weit hergeholt??? Ich habe es nie behauptet, aber es ist und bleibt ein Indiz....!!!

Zitat
ausserdem bin ich fest davon überzeugt, das es nach 1888 keine ripper-morde mehr gab


Dann untermauere mal Deine Theorie!!! Ich muss ja komischerweise immer Beweise vorbringen. Worauf stützt Du Dich?

Zitat
zeitungsberichte s.o. - bzw. gebe ich rolf absolut recht / aber sind der fingerabdruck und die dna-spuren denn auch von sickert?


Lese bitte nochmals meinen Text oben unter Rolf. Vielleicht verstehst Du Ihn beim zweiten lesen. Natürlich wurde Sickerts Fingerabdruck und die DNA anhand von seinen Kleidungsstücken und Bildern festgehalten. Das mit dem Fingerabdruck kannst du bei CNN nachlesen. Sollte aber mitlerweile echt bekannt sein.

Zitat
Seine krankhaften Persönlichkeitsstörungen > auch bei anderen verdächtigen sehr beliebt. sogar bei denen die ein weit grösseres potenzial besitzen, als sickert. dadurch hat sich aber leider trotzdem noch niemand überführen lassen.


Hallo? Wie oft den noch. Natürlich haben das andere Täter auch, aber komischerweise trifft es nun mal auf Sickert zu. Ich habe meine Meinung und muss mir nichts beweisen. Beweise doch einfach mal, dass es nicht so ist. Deine Vermutung stehen gegen meine. Warum kann Sickert mit diesen Motiven definitiv nicht der Täter sein? WARUM?

Zitat
sickert sitzt im kuriositäten kabinett, direkt neben lewis carrol und oscar wilde. während patricia cornwell, zwischen stephen knight und frank spiering platz nimmt.


Du scheinst ein ernstes Problem zu haben. Sorry, aber ich nenne das Persönlichkeitsstörung. Ich muss aber schmunzeln..., komischerweise ist Cornwell´s Buch das erfolgreichste. Bestimmt weil es so grottenschlecht ist......, weil Sie nur Mist erzählt........, weil NICHTS von dem allen auch nur im entferntesten stimmt. Komisch....... die Frau ist stinkreich. Mache ich auch. Schreib irgendein Blödsinn und werde reich. Wenn dem so ist, ist die Frau auf jeden Fall eines: Nämlich CLEVER!!!

Zitat
was meine tatverdächtigen angeht, nun ich hab keine! ich hab ein paar "lieblings-ripper"  
aber ich würde nicht auf die idee kommen, dir auch nur einen davon als den "jack the ripper" verkaufen zu wollen. zumindest nicht so, wie du es mit sickert machst.


DAS IST DER PUNKT. Genau, weil sich jeder davon distanziert, den wahren Ripper zu entlarven. Dann wäre ein Mythos zerstört. Ich kann Dir leider auch auch nicht sagen, dass Sickert DER Ripper war, aber ich bleibe bei meiner Meinung. Das Du keinen hast, wundert mich auch nicht. Hauptsache keinen zu haben, dass ist Sinn der Ripper-Forscher. Außerdem schreibe ich hier nur, warum Sickert für mich in Betracht kommt und würde es mir verbitten, irgendein User von seinem abzubringen. Man sollte auch mal andere Meinungen respektieren, man braucht sie ja nicht zu akzeptieren. Aber doch bitte mit Fakten, die man als seriös betrachten kann und die nicht an den Haaren herbeigezogen sind. Aber wie ist das, man glaubt nur das, was man glauben will.

Zitat
es ist traurig, das sich männer, deren leben und beruf mit den ripper-fällen in berührung kamen, theorien aus den fingern saugen, die fast genauso haltlos sind wie einige vermutungen von menschen, die zur zeit der verbrechen noch nicht einmal geboren waren.


Dieses ist allerdings etwas ungeschickt von Cornwell. Aber ich sage jetzt ja auch zum 122x, dass ich der Cornwell nicht alles abkaufe, was sie schreibt. Mich interessiert Sickert und dessen Infos habe ich auch aus anderer Quelle. Also zum guten Schluss an alle was:

LASST MICH ENDLICH MIT DER CORNWELL IN RUH`. Wenn Ihr Probs mit der habt, schickt der ne´ Mail oder ein Brief und lasst mich damit in Ruhe. Die Cornwell interessiert mich doch gar nicht. Bleibt bitte bei Sickert - DANKE!!!

Sorry, nimm dass nicht alles so direkt persönlich, auch wenn man es als Angriff bezeichnen kann, aber dass musste mal sein.
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: academyfightsong am 30.04.2004 03:00 Uhr
also, erstmal weiss ich nicht warum du hier schon wieder so rumkeifst. wenn dir die cornwell auf einmal nicht mehr passt, dann poste doch im sickert threat. dieser hier heisst immer noch "kritische bemerkungen zu cornwells case closed".

zum buch: ich meinte damit nur, das wenn man schon ein buch schreibt, das einen bestimmten tatverdächtigen pusht, dann sollte man diesen auch belasten können. keine vermutungen anstellen und sich in phantasiegebilden verstricken, sondern einfach ein paar fakten auf den tisch legen. diesen anspruch stelle ich nicht nur an cornwell, sondern ganz allgemein an alle autoren. ist das zuviel verlangt?

halte dich doch bitte mal an die fakten. die muss ich dir jetzt auch nicht vorkauen, die kannst du mal schön selber nachlesen. z.b. auf jacktheripper.de & casebook.org oder sickert einfach mal einen toten mann sein lassen und ein buch lesen, das sich in erster linie an tatsachen hält. wo nicht irgendein verdächtiger im mittelpunkt steht, sondern die morde bzw. opfer. dann wüsstest du evtl. warum nach 1888 keine morde mehr passiert sind. wieviele opfer es gab und ob sie mit einem oder zwei "L" geschrieben wurden.
welche bücher hast du überhaupt gelesen?

danke für deinen tipp mit cnn. cornwell sagt da nämlich folgendes:
Zitat
And we did not get the nuclear DNA, which is what you hear about in court... we did get mitochondrial... but it's not conclusive
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: Crazyspyro am 30.04.2004 03:54 Uhr
Also wie beschreibe ich das mal human........ *überleg*:

Anscheinend bist du fern jeglicher Realität. Du widersprichst Dir in jeden Text erneut. Daher gehe ich auf Dein Getexte auch erst gar nicht mehr ein, da DU es wahrscheinlich eh nicht verstehst und wahrscheinlich dann wieder eine "neue" Meinung hast - zwecklos.  Weißt DU was, ich habe von Jack the Ripper erst letzte Woche gehört und trotzdem WEISS ICH, DASS SICKERT ES WAR.

SICKERT SICKERT SICKERT je mehr als je zuvor!!!!!!

Ich habe schon befürchtet, dass mir mit Cornwell ein Verhältnis angedichtet wordne wäre...... wäre aber auch nicht weiter schlimm, da CORNWWELL DIE BESTE AUTORIN DER WELT IST.

Wow, was liebe ich dieses Buch...... ach so und noch was

CASE CLOSED - FOREVER!!!!!!!!!!!!!!
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: Than am 30.04.2004 04:44 Uhr
Ganz ehrlich was, Crazy?
DU bist es, der hier immer nur rumfuckt und anderen die Meinung aufzwängt.
DU bist es, der hier nicht verstehen will, alle Fakten ignoriert und nur irgendeinen Bockmist redet.
DU bist es, der hier mit den naiven Sprüchen kommt, und immer wieder von vorn anfängt mit Cornwell. (Denn SIE hat das Buch geschrieben)

Ich sehe hier in dem ganzen Thread immer nur EINEN, der vernünftig argumentiert, und das bist nicht DU! Ich muss an der Stelle auch echt nochmal sagen, dass ich zb nicht so eine Geduld mit dir hätte, wie Academyfightsong. Du solltest ihm das hoch anrechnen, immerhin diskutiert er hier mit dir nur noch im Kreis rum und lässt sich von dir beleidigen. Ich find das gelinde gesagt Scheisse!

Können wir nicht mal auf einer vernünftigen Ebene diskutieren und diese Anpisserei und Provokationen sein lassen?
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: thomas schachner am 30.04.2004 07:20 Uhr
sorry leute ---

kühlt euch erst mal wieder etwas ab.
ich hätte nicht gedacht, dass es bei uns auch soweit kommt, wie im casebook forum.
dort ist es auf der persönlichen ebene eskaliert, als es ums tagebuch ging.


discussion CLOSED! (temporär)
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: thomas schachner am 06.05.2004 13:15 Uhr
hallo alle zusammen,

ich hoffe die gemüter sind wieder abgekühlt -- weiter gehts.
der thread ist wieder entsperrt!

gruss
thomas.
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: academyfightsong am 09.05.2004 23:22 Uhr
Cornwell's argument can be boiled down to a sentence:
Walter Sickert was Jack the Ripper because I say so. :wink:
Titel: cornwell
Beitrag von: Maffia am 19.06.2004 22:06 Uhr
PCs buch war das erste. was ich über JTR gelesen habe. meiner meinung nach gibt es schon ziemlich viele indizien, die dafür sprechen, dass sickert der ripper war, aber bewiesen ist klarerweise gar nix.
aber die ganze theorie als lächerlich zu bezeichnen ist ja wirklich übertrieben, da finde ich die von druitt schon viel lächerlicher.
PC ist überzeugt davon, dass sickert der täter war und das ist ihr gutes recht,   für sie ist der case closed, dass heißt noch lange nicht, dass alle daran glauben müssen.
dass sickert JTR war ist eine theorie und ich finde sie nicht sehr abwegig.
mfg maffia
Titel: go walter, go!
Beitrag von: academyfightsong am 20.06.2004 11:51 Uhr
ahh, sickert... endlich!  :D
ernsthaft, welche indizien sprechen denn eigentlich für sickert? nenn mich ruhig ignorant, aber ich kann da beim besten willen nix finden. nicht mehr als bei druitt. im gegenteil, druitt führt zur halbzeit klar mit 2:0!
nahezu alle argumente der „sickert 99,9% theorie“, lassen sich widerlegen. ich würde sagen, da bleibt ziemlich wenig übrig... oder wie böse zungen behaupten, zu wenig.
Titel: hm...
Beitrag von: Maffia am 21.06.2004 20:23 Uhr
ja, ob die indizien stimmen, die pc in ihrem buch aufzählt, ist natürlich eine andere frage...
eigentlich listet sie ja sowieso eher sachen auf, die dafür sprechen, dass walter sickert die ripperbriefe geschrieben hat. (die ähnlichkeiten mit seinen eigenen briefen und zeichnungen, die verwendeten ausdrücke, die angeblich von seinen bekannten stammen sollen, das briefpapier u.s.w.)
wenn er die briefe tatsächlich geschrieben hat, stellt sich natürlich die frage: wozu? darüber könnte man sicher stundenlang diskutieren.
es ist nur schade, dass es kein dna-material vom ripper selbst mehr gibt, sonst wären diese ganzen diskussionen da herinnen sowieso nicht mehr notwendig ;)
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: Crazyspyro am 21.06.2004 20:26 Uhr
ENDLICH MAL EIN TEXT, DEN ICH ZU 100% HONORIEREN MUSS

K L A S S E !!!

Das war die ganze Zeit mein reden. Cornwell ist der Überzeugung und sieht Sickert als Täter (wie ich auch). Man muss diese Meinung nicht teilen, aber das Buch derart schlecht zu machen, ist schon peinlich.
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: Than am 21.06.2004 23:26 Uhr
Buäh? Hat doch keiner was anderes gesagt als Maffia  :lol:
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: Crazyspyro am 22.06.2004 01:35 Uhr
Sicher Than....... wir sind immer einer Meinung  :D

 :wink:
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: academyfightsong am 22.06.2004 13:35 Uhr
@ maffia:
es gibt nicht nur kein dna-material vom ripper, sondern auch keins von walter sickert. von daher ist diese diskussion eigentlich nicht notwendig.

@ crazyspyro:
vielleicht solltest du in zukunft einfach alle beiträge im forum zwei mal lesen, bevor du drauf antwortest.
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: Rolf am 22.06.2004 13:35 Uhr
Hallo Maffia,

warum sollte jemand einen Brief schreiben und sich für JtR ausgeben? Das ist zwar eigentlich eine gute Frage - mir würde solch ein Unfug nicht einfallen - aber eigentlich bedeutet es auch nicht viel. Da etliche Briefe von sehr verschiedenen Leuten geschrieben wurden, gibt es eine Menge Personen, die, obwohl nicht JtR, ebenfalls solche "Späße" gemacht haben. Warum nun sollte diese Tatsache gerade Sickert belasten? Man kann ja noch nicht einmal beweisen, dass Sickert überhaupt einen Brief geschrieben hat. Gut, man hat auf dem Brief und einem Bild mitochondriale DNS gefunden hat, die übereinstimmten. Aber das sagt doch nichts aus. Diese Übereinstimmung trifft doch bei Hunderttausenden zu. Alle anderen Briefschreiber sind also ebenso verdächtig. Und die Kritzeleien auf den Briefen sind eines so bedeutenden Malers doch eher unwürdig. Das spricht doch eher gegen ihn. Mir fehlt einfach ein wirklicher Beweis, der Sickert wirklich belastet. P.C. hat diesen Beweis jedenfalls nicht erbracht.

Gruß
Rolf
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: Crazyspyro am 22.06.2004 14:09 Uhr
Da haben wir doch mal wieder exakt die zwei unsinnigsten Aussagen am Stück:

Zitat
academyfightsong: es gibt nicht nur kein dna-material vom ripper, sondern auch keins von walter sickert. von daher ist diese diskussion eigentlich nicht notwendig.

Das ist fachlich gesehen falsch! Es gibt genug Material (von Briefen) und es werden auch faktische Gutachten von Cornwell auferlegt (nochmal: Sie ist Gerichtsmedizinerin und kennt sich daher in der DNA-Analyse bestens aus) welches bedeutet, dass Walter Sickert definitiv Briefe geschrieben hat. Das läßt sich auch durch forensische Beweise belegen (Briefpapier etc.). Dabei ist die Frage unerheblich, ob Walter Sickert auch JTR ist, bzw. war.

Zitat
Rolf: gut, man hat auf dem Brief und einem Bild mitochondriale DNS gefunden hat, die übereinstimmten. Aber das sagt doch nichts aus.

Natürlich sagt das gar nichts aus. Sickert wäre damit aus dem Schneider... was ist das denn bitte? Dann lassen wir in Zukunft diese DNA-Analyse ganz weg........ tzzzzz.

Zitat
Rolf: warum sollte jemand einen Brief schreiben und sich für JtR ausgeben?

Das würde ich auch mal ganz gerne von Sickert wissen!!! Fakt ist, dass es mind. 10 verschiedene Bekennerschreiben gegeben hat - und das nenne ich "Irreführung einer Ermittlung" und kann dieses nicht wirklich als "Spass" beiseite tun. Du kannst ja mal ein Bekennerschreiben zu irgendeinem Attentat senden und erwischt werden. Das Gericht wird dir schhon zeigen, wieviel Spass es damit versteht.

Also ehrlich........ nur noch am Kopfschütteln bin.
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: Rolf am 22.06.2004 14:50 Uhr
Hallo Crazyspyro!

Natürlich braucht man DNS-Analysen. Aber es gibt verschiedene Arten von DNS. Und die mitochondriale DNS, sie stammt eben aus den Mitochondrien, also Zellorganellen, ist eben nicht identisch mit der DNS aus dem Zellkern und weit weniger spezifisch. Daher heben viele Menschen diegleiche mitochondriale DNS. Du könntest diegleiche haben, die auf dem Brief gefunden wurde. Wenn heute, z.B. bei der Suche nach einem Täter, der DNS-Spuren hinterlassen hat, ein DNS-Test gemacht wird, oder z.B. auch ein Vaterschaftstest, dann wird natürlich die DNS aus dem Zellkern untersucht. Und dieses Ergebnis ist dann sehr sehr genau.

Ich weiß natürlich auch nicht, warum Sickert einen Brief als JtR geschrieben hat, wenn er es denn war. Aber selbst, wenn wir unterstellen, dass er selber einen oder mehrere geschrieben hätte, gab es doch sehr viele Briefe, die von anderen Personen stammten. Warum sollten die denn diese Briefe geschrieben haben? Auch nur aus Spaß oder um die Polizei zu ärgern. Das könnten doch dann genauso auch Sickerts Motive gewesen sein.

Immerhin bist du es doch, der eine Lückenlosen Beweiskette fordert. Diese liegt hier aber nicht vor.

Gruß
Rolf
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: Crazyspyro am 22.06.2004 16:55 Uhr
Also erstmal Rolf ist dein letzter Text so durchdacht geschrieben und sachlich mit Infos gefüllt, dass ich ebenso sachlich antworten werde und ihn nicht nur akzeptiere, sondern auch respektiere! Endlich mal...

Bisher hat mich noch kein anderer Text so zum Nachdenken gebracht, wie deiner jetzt.

So, du hast in vielen Punkten recht. Sicherlich sind forensische Beweise und die mitochondriale DNS nichts 100%iges. Aber der Verdacht liegt doch immerhin nahe. Ich habe nie behauptet, dass Sickert es "definitiv" war, aber ich habe mich halt auf ihn festgelegt und das ist doch bitte mein gutes Recht. Warum Sickert einen oder mehrere Briefe geschrieben hat liegt wohl daran, dass er auch sonst das Bedürfnis der Öffentlichkeit hatte und sich selber gerne laß (das zu damaligen Zeiten teure Briefpapier deutet darauf hin), aber auch seine etlichen Leserbriefe in diversen Zeitungen sprechen ihm eine monomentale Persönlichkeitsstörung zu. Was wäre JTR für ein Myhtos, wenn wir es wüßten? Aber Sickert´s Leben schien schon etwas eigenartig zu verlaufen. Als Persönlichkeits-Typ würde er auf jeden Fall in so manche Vermutung passen.

Sicherlich suche ich eine lückenlose Beweiskette, aber zu JTR ist allgemein viel Müll geschrieben worden, so daß die Fakten in dem Haufen Müll untergehen.

So Rolf, auf dieser Art der Kommunikation mache ich gerne "sachlich" und ohne "Angriffe" weiter, aber dann soll es auch bitte konstruktiv wie in deinem letzten Text weitergehen!!!

 :wink:  :wink:  :wink:  :wink:  :wink:  :wink:  :wink:  :wink:  :wink:  :wink:  :wink:  :wink:  :wink:  :wink: :wink:  :wink:  :wink:  :wink:  :wink:  :wink:  :wink:  :wink:  :wink:  :wink:  :wink:  :wink:  :wink:  :wink:  :wink:  :wink: :wink:  :wink:  :wink:  :wink:  :wink:  :wink:  :wink:  :wink:  :wink:  :wink:  :wink:  :wink:  :wink:  :wink:  :wink: :wink:  :wink:
Titel: Ha, doch nicht!
Beitrag von: Scharfnase am 22.06.2004 17:26 Uhr
Hi Crazy,

Deinen letzten Beitrag werte ich mal als Zurückrudern. Das hört sich nämlich wesentlich verhaltener an, als Deine früheren Pamphlete zu Lasten von Sickert. Du räumst sogar ein, dass Sickert die Briefe tatsächlich nur zum Spaß geschrieben haben könnte. :wink:

Allerdings bist Du es gewesen, der hier die verflachte Diskussionsweise eingeführt hat. Wie man in den Wald hineinschreit, so hallt es eben auch wieder heraus, mein lieber Crazy.

Schluss für heut,
Scharfnase
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: academyfightsong am 23.06.2004 12:52 Uhr
hi crazy,
Zitat
Das ist fachlich gesehen falsch! Es gibt genug Material (von Briefen) und es werden auch faktische Gutachten von Cornwell auferlegt (nochmal: Sie ist Gerichtsmedizinerin und kennt sich daher in der DNA-Analyse bestens aus) welches bedeutet, dass Walter Sickert definitiv Briefe geschrieben hat.


ich frag mich manchmal, ob du nicht absichtlich so auf stur schaltest, nur um deinem ruf hier gerecht zu werden?
natürlich ist auf den briefen jede menge dna-material zu finden. es lässt sich leider nur nicht mehr feststellen, ob dieses auch von sickert stammt. der wurde nach seinem tode eingeäschert und somit ist ein vergleich nicht mehr möglich. ca. 1000 verschiedene personen haben den krempel, mit dem cornwell die analyse hat durchführen lassen, in den letzten 100 jahren in den fingern gehabt und alle haben ihre spuren darauf hinterlassen. das sich da früher oder später eine übereinstimmung finden lässt, ist im fall der mitochondrialen dns, nur logisch.
wie kommst du denn darauf, dass es sickert's dna war die dort gefunden wurde, wenn selbst cornwell still und heimlich zugibt: "...but it's not conclusive!" ???

bitte (aufmerksam!) lesen:
http://www.casebook.org/dissertations/dst-pamandsickert.html
http://www.casebook.org/dissertations/dst-artofmurder.html

alles gelesen? prima! dann kannst du jetzt mir und allen anderen endlich erklären, wieso sickert definitiv ripper-briefe geschrieben haben soll. darüber das er jtr gewesen sein soll, brauchen wir uns hoffentlich nicht mehr zu unterhalten.

ps: cornwell ist keine gerichtsmedizinerin, sondern hat als polizeireporterin eine zeitlang in der pathologie gearbeitet. das ist ein grosser unterschied und du verwechselst da offenbar etwas mit ihrer romanheldin, kay scarpetta.

dein whistler....
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: Alexis am 23.06.2004 14:02 Uhr
Na endlich! Das hast du schön gesagt und ich stimme dir da total zu. :)
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: Crazyspyro am 23.06.2004 14:54 Uhr
@Scharfnase: Ich habe nichts gegen konstruktive Kritik und der eigenen Meinung, aber wenn man einfach nur Müll schreibt wie genau der Text unter dir von academyfightsong, welcher Theorien aufgreift, die einen echt aufregen, dann kann ich zweierlei Gesichter zeigen. Deshalb hat dieses doch nichts mit "Zurückrudern" zu tun. Wie du so schön sagst: "Wie man in den Wald ruft...".

@academyfightsong: Ich habe zwar keine sonderlich große Lust, hier ewig alles 5x zu schreiben, aber aufgrund der Tatsache, dass Du ja anscheinend nur immer die letzten 3 Artikel hier behälst, nochmal zum mitschreiben:

Zitat
natürlich ist auf den briefen jede menge dna-material zu finden. es lässt sich leider nur nicht mehr feststellen, ob dieses auch von sickert stammt.


Wenn du endlich mal begreifst, dass das Thema hier "kritische Bemerkungen zu Cornwell" heißt, dann solltest DU auch mal so zur Abwechslung das Buch lesen (da sind so schwarze Buchstaben drin, die aneinandergereiht ein Wort ergeben, woraus wiederum ein Satz entsteht). Dort schreibt Cornwell: "Die fünf Proben, die jeweils die gleiche von nur einem Spender  stammende Openshaw-Sequenz ... aufweisen, haben wir von der vorderen Briefmarke auf dem Openshaw-Briefumschlag, eines Walter Sickers Briefes, einem Ellen Sickert Umschlags, einer Briefmarke eines Walter Sickerts Briefes und einem Ripper Umschlages." Weiter: "Andere Proben enthielten ein oder zwei Marker, die in der Sequenz eines einzigen Spenders in der Openshaw-Probe gefunden wurden. Beispielsweise eine Reihe weißer Overalls, die Walter Sickert beim malen trug." Diese Overalls sind der "Tate Gallery" gestiftet worden. Viel wichtiger sind aber für mich die forensischen Beweise des "A Pirie & Sons Wasserzeichen" und der exakt gleichen Eigenschaften und Übereinstimmungen einiger "Ripper-Briefe" und "privaten Briefe von Walter Sickert".

Das alles klärt zwar nicht, ob Sickert auch JTR gewesen ist, aber allein für seine wahnsinnige Vorstellung, sich damit identifizieren zu können und die Tatsache, sich als Trittbrettfahrer in ein derartiges Verbrechen einzuschleusen, sind krank und würden ihn heute in den Knast bringen. Kommt die Frage, ob man "persönlich" W. Sickert als JTR einstufen könnte. Ich kann es sehr gut, du nicht. Das ändert aber doch nichts an den Beweisen. Wenn du genau das Buch lesen würdest, stellst du fest, das Cornwell auch "entlastendes" Material für Sickert gesucht hat.

Zitat
cornwell ist keine gerichtsmedizinerin, sondern hat als polizeireporterin eine zeitlang in der pathologie gearbeitet.


Das ist ja jetzt der Ober-Lacher!!! Natürlich, sie war lediglich Reporterin und stückelt dann mal so eben nebenbei an Leichen rum. Klar, mache ich auch hin und wieder. Cornwell hat ein medizinisches Studium und es ist genau anderum. Sie hat nebensächlich als Reporterin gearbeitet. Wenn du bitte mit "Tatsachen" kommst, erkundige dich mal vorher, dann schreibst du auch nicht so einen Blödsinn......... meine Güte......... und dann wundern sich hier manche.......... du gehörst nämlich zu diesem Typ, der mit seinen "Vermutungen" alles durcheinander bringt!!!

Schönen guten Tach noch...........
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: Alexis am 23.06.2004 16:12 Uhr
Ich verfolge dieses thema hier und konnte mich bis jetzt nicht einmischen, weil ich sonst wahrscheinlich explodiert wäre!
Ich habe mich durch dieses Buch durchgeqäult. Ich habe es geschenkt bekommen und dachte, ein Versuch könne ja nicht schaden, aber ich fand es super schlecht und nicht im entferntesten als Beweis oder ähnliches zu betrachten!
Meiner Meinung nach wertet PC nicht Fakten aus und kommt letztendlich auf WS, sondern sie nimmt WS und sucht nach Beweisen die dafür sprechen, dass er es war und diese Methode ist in meinem Augen höchst "seltsam".
Es sollte sich jeder seine eigene Meinung bilden (das heißt nicht lest das buch!!!) und fertig. es hat sowieso niemand 100% Recht.
Wer keine Ahnung von dem thema JtR hat, kann das Buch sicherlich als Einstieg betrachten oder so, aber man sollte das werk kritisch sehen und sich an andere seite weitere informationen holen und sich so selbst ein bild machen.
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: academyfightsong am 24.06.2004 03:47 Uhr
oh mann! du willst es einfach nicht begreifen, oder? der von dir zitierte text, aus pc’s buch, ist doch völlig irrelevant! ausserdem hab ich nie geleugnet, dass identische dna-spuren gefunden wurden.

also, nochmal ganz langsam:
keine mt-dns sequenz ist einzigartig und du kannst sie am besten mit blutgruppen vergleichen. laut cornwell und ihrem dna-tester, hätten ca. 1% der damaligen britischen bevölkerung, die gleiche sequenz gehabt, die auch auf dem openshaw brief und den sickert klamotten gefunden wurden. andere dna- experten gehen davon aus, dass die zahl zwischen 0,1% und 10% schwankt.
gehen wir von cornwell’s 1% aus. 1901 lebten ca. 40 millionen menschen im königreich. also ist die zahl derer die, auf welche weise auch immer, ihre spuren hinterlassen haben könnten, nicht geringer als 400,000. vierhunderttausend! erschwerend kommt hinzu, dass die getesteten sachen über hundert jahre alt waren.
was die wasserzeichen angeht, pc hatte ca. 600 ripper-briefe und hunderte von sickert’s unterlagen zur verfügung. die idee, dass da mal das gleiche briefpapier dazwischen auftaucht, finde ich nicht besonders aufregend. auch wenn, zugegeben, das wasserzeichen ein seltenes ist. allerdings handelte es sich dabei eh nicht um den openshaw brief.
ich muss hier kurz mal stephen p. ryder zitieren weil, besser kann man das eigentlich nicht ausdrücken:
Countless times, researchers have started out with a suspect in mind, and then scanned the Ripper correspondence for evidence that might link it with their suspect. If their suspect was a doctor, they had a dozen or so letters from people claiming to be a doctor. If their suspect was from Liverpool, they had a handful of letters post-marked from Liverpool. If their suspect was an American, they could find several letters containing "American" words and phrases.
mit nemo brauchst du auch nicht kommen, spätestens ab da wird die ganze geschichte doch völlig unhaltbar.  
verstehst du jetzt worauf ich hinaus will? das reicht mir einfach nicht für den strick, den du sickert schon um den hals gelegt hast. das hätte auch vor gericht nicht den hauch einer chance. wenn ich jetzt noch kurz eine parallele zu deinen äusserungen in der todesstrafen diskussion ziehen darf. es stinkt mir einfach, wie du dich auf der einen seite lauthals für die todesstrafe aussprichst und auf der anderen leute, aufgrund einer „lückenlosen beweiskette“, vorschnell zum tode verurteilst.

in cornwell's lebenslauf hab ich mich wohl geirrt... bekomm ich jetzt die todesstrafe? :cry:
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: Alexis am 24.06.2004 14:00 Uhr
Also ich habe das Buch grad nochmal rausgekramt... Hab im Umschlag nachgesehen... Da steht folgendes:

...Patricia Cornwell hat ihre hervorragenden forensischen Kenntnisse und modernste polizeiliche Ermittlungsmethoden mit dem historischen Beweismaterial...


Hinten drin steht dann:

PC war Polizeireporterin und Computerspezialistin, bevor sie zur preisgekrönten Thrillerautorin avancierte...

Also ich denke mal, wenn sie wirklich gerichtsmedizinerin wäre (oder eine medizinsche Ausbildung hätte), würde das da stehen und nicht nur "hervorragende forensische Kenntnisse" und sowas....
Titel: PC hat Abschluss
Beitrag von: Scharfnase am 24.06.2004 14:31 Uhr
Hi Leute,

auf ihrer hochoffiziellen Webseite (http://www.patriciacornwell.com) steht, dass sie einen Uniabschluss besitzt (worin auch immer) und sechs Jahre für das Büro der Gerichtsmedizin im schönen Virginia gearbeitet hat. Ob das nun als Arzt, Helferin oder Schreibkraft war, steht da leider nicht. Ist nicht gerade aussagekräftig, was da so zu lesen ist. Scheint irgendwie typisch für sie zu sein, dass sie nur Halbgares von sich gibt.;-)

Gott zum Gruße,
Scharfnase
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: Rolf am 24.06.2004 14:48 Uhr
Hackst du jetzt nicht ein bischen zu sehr auf ihr herum? Sie hat in der Tat den Fehler begangen einen Verdächtigen zu haben und fast ausschlielich nach Beweisen für dessen Schuld zu suchen. Allerdings denke ich, dass man heute - anders als vor 116 Jahren - kaum etwas anderes machen kann, denn man kann weder die Tatorte besuchen noch Zeugen befragen etc. Ihr wirklicher Fehler ist eben, dass sie so tut, als habe sie die Lösung gefunden. Das ist unseriös. Aber die Methoden, die sie herangezogen hat, um ihre These zu beweisen, sind es nicht. Und immerhin hatte ihre Arbeit ein Ergebnis, nämlich dass man die Taten Sickert wohl nicht wird anlasten können. Problem ist halt, dass sich ein Buch, dass zum Ergebnis hat, das es kein Ergebnis hat, sich nicht verkaufen lässt.

Gruß
Rolf
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: InTheEarlyMorning am 24.06.2004 22:07 Uhr
*lach*

Hier spricht der Neider! Jetzt sind wir wieder beim leidigen Thema "Cornwell und ihr Erfolg". Genau, dass Buch ist so scheiße, so ungenau, so voll falschen Fakten und sie haßt Sickert bis auf´s schärfste, dass aber jeder dieses Buch hat und es eines der erfolgreichsten JTR-Bücher aller Zeiten ist! Sie hat nun mal Sickert genommen und ist zu dieser Überzeugung gelangt. Sie müsste die Todesstrafe bekommen. Hallo? Wie schwachsinnig ist das bitte alles?

Weiter hat Cornwell ein Studium in Medizin. Aber ihr mit eurem Biologieunterricht wißt ja über jedes Detail, welches Cornwell genau untersucht hat Bescheid - sorry, mein Fehler!

Was das Wasserzeichen der Briefe angeht: Es ist nicht nur das Zeichen allein, die forensischen Beweise ergeben, dass die Briefe auch in Art, Gewicht, Farbmuster, Streifen etc. identisch sind. Sorry, auch mein Fehler: Zufall!

Auch das Sickert zu den 40.000 Einwohnern gehört. 1% ist schon eine Wucht!!! Wenn ich eine OP hätte, mit 1% Überlebenschance....... klar, würde ich dieses Beispiel ranziehen und mich direkt besser fühlen!

Das Sickert in all´ diese Theorien reinpasst ist eine unverfrorene Frechheit von Cornwell. Meine Güte, was erlaubt die Frau sich...
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: Than am 24.06.2004 23:14 Uhr
Dafür, dass das dein 4. Post ist, beflügelst du dich ganz schöner Dreistigkeiten.  :?
Titel: PC ist keine Ärztin
Beitrag von: Scharfnase am 25.06.2004 08:27 Uhr
Hi Early,

eine kleine Recherche im Web und schon wird man fündigt. PC ist mitnichten Medizinerin:

Patricia Cornwell arbeitete als Gerichtsreporterin und Computerspezialistin in der forensischen Medizin, bevor sie für ihre Thriller um Kay Scarpetta in den USA, in Großbritannien und Frankreich mit hohen literarischen Auszeichnungen bedacht wurde. Seit 2000 forscht Patricia Cornwell nach der wahren Identität von Jack the Ripper und investierte mehrere Millionen Dollar ihres Privatvermögens in die Recherche. Die Autorin lebt in Richmond, Virginia, und Malibu.

So viel zum Wahrheitgehalt Deiner Aussagen, InThe EarlyMorning. Muss ich PC glauben, nur weil sie auf dem selben Klo pinkeln war wie der Gerichtsmediziner? Wahrscheinlich kennt sie sich mit Windows besser aus als mit forensischer Medizin...;-)

Gott zum Gruße,
Scharfnase
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: Rolf am 25.06.2004 11:33 Uhr
Hallo InTheEarlyMorning,

musst du eigentlich so herumpöbeln? Kannst du dich nicht einer gewählteren Ausdrucksweise befleissigen?

Hast du mal "Justiz" von Dürrenmatt gelesen? Der beschreibt das gleiche Prinzip, das auch P.C. hier anwendet. Nur andersrum. Dort soll bewiesen werden, dass ein Mörder, der seine Tat vor vielen Zeugen begangen hat, es gar nicht war. Absurd! Und P.C. macht eigentlich dasselbe. Sie sucht sich einen Täter und versucht alle Indizien so zurechtzulegen, dass es auf ihn passt. Und wenn ich deine Beiträge so lese, dann hat sie mit ihrer Methode auch noch Erfolg. Demnächst kommt dann wieder Crazyspyro und verlangt die Hinrichtung von Sickert.

P.C. hat gar nichts bewiesen! Im besten Falle könnte man vielleicht meinen, dass Sickert von JtR in gewisser Weise fasziniert war und deshalb Bilder gemalt und Briefe geschrieben hat. ABER DAS IST DOCH KEIN BEWEIS!

Gruß
Rolf
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: academyfightsong am 26.06.2004 16:28 Uhr
hallo rolf,
justiz ist ein sehr gutes beispiel. ich befürchte allerdings, dass dürrenmatts scharfsinnige analyse zum thema geld, macht und recht, den geistigen horizont der auge um auge fraktion hier im forum, bei weitem übersteigt.
ausserdem hab ich den eindruck, dass sich diese diskussion, langsam im kreis dreht. erst die ganzen fehlpässe und stellungsfehler von crazy und jetzt kommt intheearlymorning mit genau dem gleichen standard gekicke. wer schlechten fussball spielt,fliegt halt raus!  :wink:

@intheearlymorning:
prozentrechnen 5-, ausserdem war das kein beispiel, sondern eine tatsache. sickert passt eben nicht in cornwell’s theorien, sondern wurde passend gemacht! wenn du das nicht wahrhaben willst, musst du halt in zukunft mit dir alleine diskutieren.
viel glück bei deiner op.
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: dasilva am 26.06.2004 22:46 Uhr
Zitat
den geistigen horizont der auge um auge fraktion hier im forum, bei weitem übersteigt.


Einfach nur Klasse...
Irgendwo hier in dem Forum steht das persönliche Angriffe doch per pm abgemacht werden sollen.

Da ich auch zu den "Unterbelichteten" gehöre... so mein Vorredner, kann ich nur sagen das ich keine PM bekommen habe.

Stattdessen wird hier öffentlich im Forum die Inteligenz der Mitglieder angezweifelt die nicht der Meinung meines Vorredners sind.

In einem Punkt hat er allerdings recht.. Es dreht sich im Kreis.

Gruß Silvi

P.S. Ach ja, auch wenn man sich gewählter ausdrückt... heißt das noch lange nicht das man Recht hat. Oder andersrum... Wenn alle bzw sehr viele die Gleiche Einstellung haben heißt das nicht das die richtig ist.
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: Rolf am 28.06.2004 11:40 Uhr
Natürlich ist eine Mehrheitsmeinung nicht immer richtig. Das zeigt die Todesstrafendiskussion, denn in Deutschland gibt es wohl eine Mehrheit, die dafür ist. Wenn jemand aber kein sachliches Argument bringen kann, das er naturgemäß dann auch nicht begründen kann, spricht das nicht dafür, dass seine Meinung überlegt ist. Und das kann man bei einer so elementaren Frage doch wohl hoffentlich verlangen!

Gruß
Rolf
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: Crazyspyro am 30.06.2004 17:06 Uhr
Ich habe mir das jetzt hier mal einfach so reingezogen und bin immer noch der Meinung, dass Cornwell sich nicht ohne Grund Sickert genommen hat. Sie hat mit Sickert nichts am Hut, aber ich teile ihre Meinung, dass - anstatt man sich mal echt damit auseinander setzt, was möglich wäre - es nur viel einfacher ist, Kritik zu äußern und nach Dingen zu suchen, die NICHT zutreffen. Das ist der kleine Unterschied. Ihr seid gar nicht auf der Suche nach dem Ripper, für euch würde wahrscheinlich eine Welt zusammen brechen. Ich bleibe bei Sickert..., je denn mehr. Die Frage nach einem Täter von euch wurde ja bereits erörtert...... da gab es ja keinen!!! Anstatt Sickert in Erwägung zu ziehen, wird hier über das Leben Cornwell´s diskutiert, dass nenne ich Rippersuche. Fakt ist und bleibt aber, dass Sickert auf Ewigkeiten ein Verdächtiger bleibt. Da könnt ihr noch so auf die Cornwell rumreiten, die aber letztlich mehr Kohle in der Tasche hat, also wir alle zusammen!!! So und wer lacht nun am letzten...
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: Alexis am 30.06.2004 17:16 Uhr
Zitat von: "Crazyspyro"
Ich habe mir das jetzt hier mal einfach so reingezogen und bin immer noch der Meinung, dass Cornwell sich nicht ohne Grund Sickert genommen hat. Sie hat mit Sickert nichts am Hut, aber ich teile ihre Meinung, dass - anstatt man sich mal echt damit auseinander setzt, was möglich wäre - es nur viel einfacher ist, Kritik zu äußern und nach Dingen zu suchen, die NICHT zutreffen. Das ist der kleine Unterschied.

Meinst du nicht, dass es einfacher ist einfach "ja" zu sagen, als sich damit krititisch auseinander zu setzten?
Zitat
je denn mehr.

mehr denn je?
 
Zitat
Fakt ist und bleibt aber, dass Sickert auf Ewigkeiten ein Verdächtiger bleibt.

Ist ja richtig, und wir erörtern das Leben von PC, weil wir darüber diskutieren, in wie weit sie dafür ausgebildet ist, diese frage zu klären. ist doch ok oder nicht?
Ich finde es gut, wenn man sich auch mit dem hintergrund beschäftigt um den lesestoff besser zu verstehen.
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: Crazyspyro am 30.06.2004 17:29 Uhr
Sorry für meinen Satzdreher... werde in Zukunft auch bei dir eine Rechtschreib- und Grammatikprüfung abhalten!

Was Cornwell´s Leben angeht und ihren beruflichen Werdegang ist dieses doch total unerheblich. Ein Polizist muss sich auch mit Hintergründen beschäfftigen, hat dieses aber weder in die Wiege gelegt bekommen, noch eine detaillierte Ausbildung in diesem Bereich bekommen! Darf er aus diesem Grunde nicht ermitteln? Wenn Cornwell dafür hier nicht geeignet ist, darf kein einziger mehr von uns allen hier auch nur noch ein Wort schreiben!!! Was soll das denn bitte?

Zitat
Ich finde es gut, wenn man sich auch mit dem hintergrund beschäftigt um den lesestoff besser zu verstehen.


Was hat also bitte Cornwell´s "Hintergrund" mit der Tatsache zu tun, dass sie Sickert für den Täter hält??? Das ist ihre persönliche Meinung und sie hat sich mehr damit beschäfftigt, als alle hier zusammen. Sie hat Analysen und BEweise erbracht, ihr stützt euch nur auf eure Meinung und die ist ein wenig dünn. Also glaube ich nach wie vor der Cornwell eher als das, was hier an Kritik kommt. Wenn hier nur einer dabei ist, der ein ähnlich erfolgreiches Leben wie die Cornwell vorweisen kann, dann höre ich dieser/m zu, aber so paar Studentenmeinungen, die mit 30 dem Steuerzahler auf der Tasche hängen und im Anschluß daran eh auf der Straße hängen, da lege ich keinen Wert drauf!!!
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: Rolf am 01.07.2004 10:43 Uhr
Hallo Crazy!

Hast du eigentlich auch mal einen fundierten Beitrag beizusteuern? Jetzt meckerst du hier über Studenten, die angeblich mit 30 dem Steuerzahler noch auf der Tasche liegen und ihre Zeit damit verbringen, in diesem Forum zu diskutieren. Auf deren Meinung legst du keinen Wert. Und P.C. soll deshalb den richtigen Täter aufgespürt haben, weil sie am meisten Geld damit verdient hat? Dürfen Leute denn nur dann eine Meinung haben, wenn sie Geld verdienen? Und ist die Meinung der Leute, die am meisten verdienen deshalb die fundierteste?  Meinetwegen kannst du ja glauben, dass Sickert es war, bis das Ende deiner Tage gekommen ist. Aber wenn du Spaß daran hast, hier mitzudiskutieren, dann verstehe ich nicht, warum du bei jeder Kritik immer gleich verbal ausrasten musst. Ein Diskussionsforum ist doch dazu da, dass man Meinungen austauscht. Mein Topfavorit z.B. war bislang immer Tumblety. Jetzt bin ich nicht mehr so sicher, weil ich auch gute Gegenargumente gelesen habe. Aber das ist doch gut so und macht es erst interessant.

Es gibt so viele Argumente, die gegen Sickert sprechen. Versuch doch mal, eines zu widerlegen. Hat beispielsweise Hutchinson von einem Typen gesprochen, der mit Farbe bekleckst und einer Staffelei unter dem Arm in den Miller's Court gelatscht ist? Nein, hat er nicht! Hat er Sickert beschrieben? Nein, hat er auch nicht. Spricht das nicht gegen Sickert? Hutchinson behauptet immerhin, vor Ort gewesen zu sein. P.C. war das sicher nicht.

Und übrigens: Polizisten genießen durchaus eine Ausbildung. Wäre ja auch schlimm, wenn das nicht so wäre.

Eins muss ich noch einmal deutlich sagen: Es geht mir derart auf den Geist, dass du immer nur von Geld redest. Das hast du schon bei der unseligen Todestrafendiskussion getan, wo du einen Täter lieber töten als durchfüttern wolltest, was viel über deine Wertvorstellungen aussagt, und das machst du hier genauso. Das Einkommen und der Erfolg im Beruf haben doch nun wirklich keinen Aussagewert darüber, ob jemand Recht hat oder nicht. Es wäre eine sehr traurige Welt, wenn es anders wäre!

Gruß
Rolf
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: Eastsidemags am 01.07.2004 10:52 Uhr
@crazy:

langsam reichts mir auch! Cornwells persönlicher Hintergrund/Werdegang ist also in deinen Augen völlig unerheblich für deine Beurteilung über sie. Der persönlichen Hintergrund/Werdegang von den usern (sprich: den Studenten) hier - die du denen auch noch in den Mund legen willst - ist aber für die Beurteilung der Beiträge umso wichtiger.


@Thomas: wirf den bitte raus. Dieses ständige auf der persönlichen Schiene argumentieren ist völlig unakzeptabel.
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: thomas schachner am 01.07.2004 11:32 Uhr
hallo esm,

ich habe gestern abend schon diesbezüglich per "pm" mit crazy kommuniziert und ihn darauf hingewiesen, dass er kurz vor dem ausschluß aus dem forum steht, wenn er nicht aufhört hier auf der persönlichen schiene zu beleidigen.

gruss
thomas.
Titel: PC ist eine Loserin
Beitrag von: Scharfnase am 01.07.2004 11:41 Uhr
Hi Crazy,

natürlich hat der Werdegang von PC etwas zu sagen. Hier habe ich noch einmal eine Biografie, die eine sehr differenzierte Betrachtungsweise an den Tag legt:

"Zunächst einmal klingt ihre Biographie wie die aller anderen... Patricia Cornwell wurde geboren wie alle anderen hier auch. Am 9. Juni 1956. Wie häufiger, war die Ehe der Eltern keine sehr glückliche. Patricia Cornwell war das mittlere von drei Kindern und die einzige Tochter. Als sie fünf Jahre alt war, kriselte die Ehe der Eltern. Mit sieben brach sie komplett auseinander, und die Mutter zog mit Sohn, Tochter und Maus (und ohne Mann) nach North Carolina, nachdem Herr Vater kurz vor Heiligabend 1961 entschied, dass er doch besser bei seiner Sekretärin aufgehoben sei. Die ausgesprochene Trennung seitens des Vaters war hart. Für die gerade einmal fünfjährige Patricia kam ein sexueller Missbrauch eines zunächst "netten" Sicherheitsbeamten hinzu, um das kindliche, vertrauensvolle Weltbild auf den Kopf zu stellen.

Glücklicherweise bat Patricias Mutter schon früh Ruth Graham, eine Nachbarin, um Hilfe, als sie sah, dass sie mit der Situation und den drei Kindern nicht weiter umgehen konnte. Ruth Graham war in all den Jahren eine Mentorin für Patricia, immer in der Lage, Patricia aus ihren Versagensängsten herauszuholen und ihr ein kleines, aber feines neues Ziel zu geben. Eine Zeitlang war Patricia Cornwell eine gefeierte und anerkannte College-Tennis-Spielerin, die - wie nahezu alle damals - Billy Jean King (war das die Dame mit dem zu Martina Navratilova behaupteten Verhältnis?) verehrte. Eine Zeitlang war Patricia Cornwell eine Verliererin, die an sich selbst und allen anderen zweifelte und in Therapie ging. Eine Zeitlang war Patricia Cornwell treusorgende Ehefrau, sich fragend, ob sie eine vielversprechende (und ihren Mann von Anfang an in den Schatten stellende) Karriere als Journalistin für einen stark religiösen Ehemann aufgeben sollte (die Scheidung bleibt hier unerwähnt). Eine lange Zeitlang war Patricia Cornwell ohne Erfolg. Aber sie war niemals ohne Siegeswillen."

Für mich ist PC daher vor allem eines: Eine Frau, die schon ihr Leben lang denkt, kurz gekommen zu sein. Alles, wovon sie zehrt, war letztlich irgendwie die Leistung anderer. Jetzt mit der Rippersache wollte sich enmdlich selbst ein Denkmal setzen. Daher argumentiert sich auch so verbohrt, weil sie ehrgeizig ist, bis zum Erbrechen. Sie will es einmal allen zeigen! Nimmt man ihr diesen Erfolg, wäre sie sicher reif für die Klapsmühle.

Von einer derartigen Frau würde ich nicht einmal einen Gebrauchtwagen kaufen, wenn ich ehrlich bin...;-)

Gott zum Gruße,
Scharfnase
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: dasilva am 01.07.2004 14:25 Uhr
Hi,

ich schenke mir mal das "rauskopieren" einzelner Treads..

Aber nicht nur Crazy ist/wird persönlich.

Ich verstehe von einigen Mitgliedern nicht wie Sie argumentieren.
Hier sind einige die wirklich nur "Gegen" die Meinung anderer reden.

Richtig ist das Crasy sich im ton vergreift.. wie ein paar andere auch.
Mit dem unterschied das er "allein" dasteht.

Damit hier keine falsche Meinung aufkommt... Case Close ist für mich "REINE UNTERHALTUNGSLEKTÜRE". Sehr viele Beweise die dort aufgeführt werden sind keine..... für MICH!!!

Wenn jemand an die PC Theorie glauben will... soll er doch.. auch kann er versuchen andere zu überzeugen. Dafür ist das Forum ja hier.

Gruß Silvi
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: Crazyspyro am 01.07.2004 14:35 Uhr
*lach*

Ich stehe zu meiner Meinung und finde es außerordentlich prickelnd, die "Fachwelt" zu elektrisieren. Wenn ich sehe, welche Mühe sich hier bezüglich Cornwell gemacht wird, dann leuchtet es mir ein, keinen Gebrauchtwagen von ihr zu kaufen *lach weg* (abgesehen davon, dass diese Frau wohl die geringsten Probleme damit haben wird).

Der Passus mit den "Studenten" war ganz gezielt und genau gewählt und hat eigentlich nur gezeigt, dass man durch eine solch kurz eingeworfene Aussage direkt mehrere Mängel aufzeigt. Es geht nach wie vor kein Stück um Sickert. Es werden kurioserweise immer Gegenargumente zu Cornwell gebracht. Ihre Beweise verschiedener DNA-Muster oder des Faktes, dass Sickert definitiv Briefe geschrieben hat wird hier mit Argumenten geschlagen, dass Sickert daher nicht gleich der Täter ist!!! Wenn man sich dieses hier mal von Anfang an durchlesen würde, stellt der eine oder andere fest, dass ich der selben Meinung bin. Das wurde aber ignoriert und daher spiele ich halt auf dieser Ebene weiter. Ich weiß nicht wie oft ich in diesem Threat geschrieben habe, dass einige Äußerungen Cornwell´s schon ein wenig undurchdacht und wenig einleuchtend sind. Komisch, da hat kein einziger etwas zu zu sagen gehabt. Das wiederum zeigt mir, dass da gar keine Interesse dran besteht. Es geht hier nur um Neid. Das ist und bleibt fakt. Ob das Buch so super toll geschrieben ist oder grottenschlecht ist, ist völlig sekundär. Cornwell hat Fakten erbracht, die vorher kein anderer aufgezeigt hat. Aber anstatt diesem Respekt zu zollen, wird hier schon auf der ersten Seite die Cornwell als Person kritisiert und ihr Schreibstil angezweifelt. Und da werde ich auch in Zukunft dazwischenhämmern, ob´s gefällt oder nicht.

Was die Löschung betrifft: Thomas und ich hatten diesbezüglich einen Mailkontakt und ich habe ihn passende Gründe geschrieben. Ich denke, das Thema ist aus der Welt. Das er dieses aber hier ins Forum schreibt und so eine indirekte Wertung vornimmt, ist als "Forenleiter" ein peinlicher Loyalitätsbeweis. Dieses hast du mir privat geschrieben und das sollte ausreichen. Mit deinem Text aber beziehst du Stellung und das kann leider nicht sein. Aber ist das nicht typisch...
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: Rolf am 01.07.2004 14:44 Uhr
Sorry Crazy, aber mir ist dein letzter Beitrag etwas zu kryptisch. Ich verstehe nicht, was du meinst.

Rolf
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: Eastsidemags am 01.07.2004 15:07 Uhr
Crazy:

Jeder steht hier zu seiner Meinung, dagegen ist auch nichts einzuwenden.
Es geht um was anderes: Der Ton macht die Musik – völlig unabhängig vom Thema!

Zitat von: "Crazyspyro"


Der Passus mit den "Studenten" war ganz gezielt und genau gewählt und hat eigentlich nur gezeigt, dass man durch eine solch kurz eingeworfene Aussage direkt mehrere Mängel aufzeigt.


So? Aus deinen folgenden Zeilen wird mir nicht klar, welche Mängel dadurch aufgezeigt werden, dass du hier user implizit als 30-jährige Studenten, die dem Staate auf der Tasche liegen, beschimpfst. Ist aber auch völlig irrelevant. Argumentiere durchgehend sachlich, und alles ist paletti. Du gerätst aber – wie mittlerweile auch andere hier im Forum (da stimmt ich dasilva zu) – immer wieder auf die persönliche Schiene. Damit werden deine Argumente zum Thema auch nicht besser – ganz im Gegenteil.

Zu Thomas: er hat ja nur auf meinen Beitrag reagiert, das hat nichts mit "peinlichem Loyalitätsbeweis" zu tun, da seine Nachricht an dich und mein Beitrag im Forum offensichtlich völlig unabhängig voneinander erfolgt sind.


Wenn du sachlich bleibst und ruhigen Ton bewahrst, dann können wir hier noch Freunde werden. Aber dieses ständige Gekeife und „Ich-will-das-letzte-Wort-haben“, das führt nicht nur zu nichts, sondern das kotzt auch an. Wirst du doch nachvollziehen können, oder?

Wenn du das mit Thomas geregelt hast und denkst, dass das „Thema aus der Welt ist“, dann ist ja alles in Ordnung…
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Beitrag von: thomas schachner am 01.07.2004 19:56 Uhr
Zitat
Zu Thomas: er hat ja nur auf meinen Beitrag reagiert, das hat nichts mit "peinlichem Loyalitätsbeweis" zu tun, da seine Nachricht an dich und mein Beitrag im Forum offensichtlich völlig unabhängig voneinander erfolgt sind.



genau .-)
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Beitrag von: InTheEarlyMorning am 02.07.2004 13:47 Uhr
ich persönlich halte auch nichts von crazys agumentenation auf der persönlichen ebene aber das ein user hier schon vom öffentl. ausschluß spricht ist bedauerlich . wenn thomas ( ich nehme an er kontrolliert das hier ) dann auch öffentl. antwortet ist das echt eigenartig . ich habe auch schon eine mail von hier jemanden bekommen und trete das nicht hier auf den seiten breit . soetwas sollte man trotzdem intern machen . da silva hat auch recht wenn sie sagt das hier mehrere auf dieser ebene diskutieren und es wird sich einer rausgezogen .
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Beitrag von: thomas schachner am 02.07.2004 21:30 Uhr
hallo intheearlymorning,

es ist ein öffentliches forum, also antworte ich auch öffentlich.
und als macher dieser seite nehme ich mir das einfach mal heraus - ich hoffe damit ist jeder einverstanden .-)

gruss
thomas.
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: Crazyspyro am 11.07.2004 02:06 Uhr
Also Thomas...,

das sehen wir ja alle, dass du dieses tust, aber ich bezweifel weiter, ob dieses nicht etwas einseitig verläuft!!! Sicher ist der ein oder andere Beitrag über der Grenze, aber die anderen dürfen das, oder wie? Aber ist ja auch egal, ich finde das gut, mit einem oder zwei Personen gegen eine Meute anzukämpfen und trotzdem ein Gleichgewicht zu schaffen! Im übrigen ändert das nichts am Erfolg Cornwells.... sie hat zufälligerweise einen hohen amerikanischen Buchpreis erhalten........... habe das nur ansatzweise auf NTV mitbekommen......... jetzt stellt euch mal vor, es wäre "Case closed".............. *huch*..........!!!
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Beitrag von: academyfightsong am 13.07.2004 11:52 Uhr
na hier ist ja was los! :shock:

dasilva hat eine pn von mir bekommen und sorry auch an alle anderen, die gerne menschen töten wollen, um zu zeigen, dass es falsch ist menschen zu töten.

@ crazyspyro:
na wenn die cornwell so viele bücher verkauft, so viel geld hat und sooo erfolgreich ist, dann muss es wohl sickert gewesen sein.
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: Crazyspyro am 13.07.2004 12:19 Uhr
Zitat
und sorry auch an alle anderen, die gerne menschen töten wollen, um zu zeigen, dass es falsch ist menschen zu töten.


Wie gut das Du weißt, was für uns gut ist. Behalte du deine Meinung und wir unsere!!! Ich habe ja schon mal gesagt: "Wenn mal eines deiner Kinder von so einem Detreux im Garten verbuddelt worden ist, sage mir über´s Forum Bescheid, ich bringe dem Täter eine warme Mahlzeit und ein netten Film... du meine Güte............

na wenn die cornwell so viele bücher verkauft, so viel geld hat und sooo erfolgreich ist, dann muss es wohl sickert gewesen sein.

Ich finde es tierisch interessant, dass du endlich diese Weisheit erlangt hast. Ich für meine Person "weiß" zwar immer noch nicht, ob es auch tatsächlich Sickert war, aber er hat halt mit Abstand die besten Chancen (es zu sein)!!! Aus diesem Grund gebe ich dir das erste (und wahrscheinlich letzte Mal) "Recht": SICKERT WAR´S!!! Mit deiner Theorie, die Anzahl der verkauften Bücher sei´ der Ausschlag, hast du mich endgültig überzeugt!!!
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Beitrag von: academyfightsong am 13.07.2004 14:12 Uhr
schön das du dich so sehr um meine kinder sorgst. bring ihm bitte dead man walking oder the last 10 seconds of life.
aber im ernst, ich kann es absolut nicht nachvollziehen, wie du dich hier um kinder, opfer, hinterbliebene und das geld der rechtschaffenden sorgst. (womit ich kein problem habe, denn die meinungen von z.b. dasilva oder archilles, kann ich durchaus nachvollziehen). aber was mir gegen den strich geht, sind deine bürgerwehr/gewalt/keller-fantasien, kombiniert mit der verbreitung von falschen tatsachen. z.b. ist eine hinrichtung eben nicht billiger, als eine lebeslange sicherheitsverwahrung. hinrichtungen sind nur in diktaturen billig! (bevor du gleich wieder losschreist, ich hab das nur angeführt, weil du ständig mit dem geld der armen steuerzahler argumentierst).
die genauen zahlen kannst  du, z.b. auf der amnesty seite, nachlesen. desweiteren behauptest du ganz unverblümt, dir sei nur ein einziger fall bekannt, in dem ein unschuldiger hingerichtet wurde. sorry, aber ich würde es wirklich begrüssen, wenn du dich wenigstens ein bischen mit dem thema auseinandersetzten würdest, bevor du hier öffentlich zur lynchjustiz aufrufst.

was sickert angeht:  :cry: ironie scheint ein fremdwort für dich zu sein. geld und erfolg sind deine argumente, nicht meine. für mich ist und bleibt walter sickert ein toter maler, mehr nicht.  
mit abstand die besten chancen??! herrje... lies doch erstmal, first american serialkiller oder on the trial of a dead man (tipp!) oder meinetwegen auch crimes, detection & death of... dann können wir gern weiter diskutieren. oder hälst du diese theorien für schwachsinnig, weil nicht so viele bücher verkauft wurden, die autoren weniger geld besitzen und evtl. sogar studiert haben?
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: Crazyspyro am 13.07.2004 14:44 Uhr
Also das sind die Momente, wo ich mir die Hand vor dem Kopf schlage und mich frage, ob die Welt noch normal ist.

Also allein für dich: Ich habe einfach keine Lust mehr mit dir zu diskutieren, dafür fehlt mir einfach die Zeit. Also du hast deine Meinung und ich meine. FERTIG!

Weißt du, ich sorge mich nicht um deine Kinder, aber um die anderen. Mitlerweile gönne ich dir sogar eine solche Situation, damit auch du mal begreifst, was das heißt, ein Leben einer geliebten Person zu verlieren und dann auch noch auf eine Weise mit Vergewaltigung und Schändung!!! Wenn du das einmal mitgemacht hast, dann kannst du überhaupt erst mitreden. Ansonsten bist du ein ganz kleiner Besserwisser, der meint alles zu wissen.

Einen Scheiß weißt du............! Du hast keine Ahnung wie man sich fühlt. Mir wurde meine beste Freundin genommen und du schreibst hier was von "Amnesty" und "The last 10 seconds of life". Der Täter läuft heute noch frei in der Gegend rum und du machst ein auf "Lieber Vater im Himmel". Also sprich zu mir wenn du die selben Gefühle und Erlebnisse mit mir teilen kannst!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Dann kannst du auch für dich entscheiden, ob der Täter noch 3 Mahlzeiten und TV/DVD im warmen Zimmer verdient hat!!!!!!!!!!!!! Ich bin nämlich nicht mehr dieser Auffasssung!!!

Also geh mir nicht mehr Sickert auf den Sack und lese von mir aus Micky Maus um JTR zu entlarven!!! Er ist für mich garantiert nicht nur ein toter Maler, dafür hat dieser Mensch in seinem Leben zu viel Scheiße gebaut!

Und von mir aus aus kann Thomas diesen Nick jetzt hier löschen.........
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: Than am 13.07.2004 15:22 Uhr
Findest du das jetzt nicht ein bisschen krass, jemandem zu wünschen, dass er einen geliebten Menschen verliert? Weisst du denn, ob Aca nicht eine ähnliche Situation erlebt hat? Vielleicht hat einfach nicht jeder das Bedürfnis sowas hier in einem Forum breitzutrampeln, so wie du.
Ehrlich gesagt, schiesst du doch schon wieder über sämtliche Grenzen hinaus.  Aber falls es dich beruhigt - Du bist nicht der einzige, dem schlimme Dinge wiederfahren sind. Ob nun aktiv oder passiv, nur denke ich, dass auch mögliche Opfer eines Verbrechens jetzt nicht unbedingt der Meinung sein müssen, dass ihre Täter hingerichtet werden sollten.
Wenn es deine ureigenste Meinung ist - bitte, hab sie. Aber dann tolerier doch auch die Meinung anderer Leute und wünsche ihnen nicht, dass ihnen die Familie unterm Arsch wegstirbt. Das, finde ich, geht enorm zu weit und ist nicht mehr Teil einer anständigen Diskussion.

Was dich und Sickert angeht, hab ich schon lange keine Lust mehr, dir da irgendwas auszureden. Aber ich empfehle dir eingehendst, auch mal ein anderes Buch zum Thema Ripper zu lesen.
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: Philofritz am 11.11.2004 20:06 Uhr
Hi,

noch zur Lektüre, so das noch nicht geschehen ist, die Rezension von
http://iasl.uni-muenchen.de/rezensio/liste/bartels3.html  
Prof. Dr. Klaus Bartels von der Uni. München.
euer
Philofritz
Titel: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: Colin Benson am 12.11.2004 12:40 Uhr
Sehr schöner Text. Danke.

CB
Titel: Der Mörder ist immer der Maler
Beitrag von: Red_Baron am 12.01.2005 14:50 Uhr
Hi Zusammen,

mir hat dieser Text aus der Seele gesprochen.

http://www.welt.de/data/2002/12/06/22738.html?prx=1

Viele Grüsse
RB
Titel: Oh Mann....
Beitrag von: Frank am 13.11.2005 17:26 Uhr
Hallo zusammen!

Nun gehöre ich auch zu dem "erlauchten" Kreis derer, die Patricia Cornwells Buch gelesen und auch gehört haben.
Meine Ansicht:

Das kommt also dabei heraus, wenn man sich wahllos einen Pseudo-Verdächtigen konstruiert und um diesen herum Tatsachen verändert, Geschichten hinzudichtet, die in keinster Weise belegbar sind und Fakten uminterpretiert. Meiner unbedeutenden Meinung nach nichts anderes als Rufmord einer Person gegenüber, die sich in keinster Weise mehr rechtfertigen bzw. Stellung nehmen kann.

Ätzend, zu lesen (bzw. nicht zu lesen) wie entlastende Tatsachen einfach ignoriert da weggelassen werden und dem in die Materie noch nicht näher eingearbeiteten Leser dieser Schmarn als Fakt präsentiert wird.

Ob Walter R. Sickert ein guter Mensch und/oder ein guter Künstler war mag dahingestellt bleiben. aber das geht mir persönlich dann doch deutlich zu weit.

Naja, nur meine Meinung!

Es grüsst ganz freundlich......

Frank
Titel: Re: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: Silvester am 08.12.2006 21:47 Uhr
Hallo Zusammen

Ich gehöre zu den Schändlichen, die sich die Mühe gemacht und das Buch von Patricia Cronwell gelesen haben und Geld in den geifernden Rachen geworfen.

Wenn Ihr das Buch gelesen hättet, dann würdet Ihr darauf stoßen, dass sie zum Mindesten EINEN ganz erheblichen Beweis vorbringt, den man einfach nicht wegdisskutieren kann.

Auf Seite 237 der Taschenbuchausgabe findet sich ein höchst brisanter Indizienbeweis.

Es geht um Schreibpapier der Firma Gurney Ivory Laid, die relativ geringe Mengen Papier herstellte.

Das hochwertige Briefpapier wurde von der Firme erst grob vorgeschnitten, in Stöße von 24 Blatt (der damals gängigen Kleinhandelsmenge, so wie heute 80 oder 100 Blatt Standart sind) aufgeteilt, und VON HAND Stoß für Stoß auf das genaue Maß nachgeschnitten.

Dieses Herstellungsverfahren ist wohl unbestritten individuell genug um einzelne Blätter aufgrund der durch die Handarbeiten bedingten Abweichungen einem Stoß zuzurodnen.

Genau dass hat er einschlägige Experte Peter Bower getan. Laut seinem Gutachten konnte er 5 Blätter eindutig einem bestimmten Stoß zuordnen - zwei Briefe die angeblich von Ripper stammen und drei Briefe Sickerts.

Ob das reicht Sickert zum Ripper zu erklären? Ich denke es reicht allenfalls für einen schweren Tatverdacht wegen goben Unfugs und Behinderung der Polizeiarbeit.

Selbst wenn Patrica Cornwell alle Ripper-Briefe eindeutig Sickert zuordnen könnte, wäre Sickerts Täterschaft noch immer unbewiesen.

Silvester

 
Titel: Re: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: nicjack01301 am 09.12.2006 10:44 Uhr
Selbst wenn Patrica Cornwell alle Ripper-Briefe eindeutig Sickert zuordnen könnte, wäre Sickerts Täterschaft noch immer unbewiesen.

Das Sickert an den Rippermorden interessiert war ist ja bekannt, von daher wäre es auch nicht weit hergeholt wennn er selbst ein paar Briefe geschickt hat. Allerdings haben sich das ein paar andere auch gedacht, nur deshalb erklärt man sie nicht alle zu schweren Tatverdächtigen. Sickert ist raus- dabei bleibts. LG Nicky  :icon_aetsch:
Titel: Re: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: Silvester am 09.12.2006 13:33 Uhr
Hallo Nicjack

Also eigentlich ist Sickert nicht raus, er ist bloß kaum wahrscheinlicher der Ripper als Hundertausende anderer damaligen Einwohner Londons, von denen wir heute nicht mal mehr den Namen kennen.

Ohne Tatortspuren lässt sich nach 120 Jahren keinem mehr ein Mord beweisen und die Polizei hat damals sich nicht im Geringsten um Tatortspuren gekümmert.

Angesichts der unzureichenden Polizeimethoden wäre die einzige Möglichkeit gewesen den Ripper auf frischer Tat zu ertappen. Diese Hoffnung hat sich nicht erfüllt und damit wurde jede Chance dahin die Indentität Jack the Rippers jemals zu erfahren.

Der Fall zeigt merkwürdige Synchronismen zum Fall des Zodiac-Killers.

Silvester


Titel: Re: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: JohnEvans am 09.12.2006 16:50 Uhr
Ohne Tortspuren lässt sich nach 120 Jahren keinem mehr ein Mord beweisen und die Polizei hat damals sich nicht im Geringsten um Tatortspuren gekümmert.
Pardon, ich möchte widersprechen. Tatortspuren kannst Du auch heute noch nachlesen. Außerdem ist Deine Behauptung, die Polizei hat "sich nicht im Geringsten gekümmert" nicht wahr.
Gerade im Falle Chapman haben Dr. Phillips und  Inspektor Chandler vorbildlich gearbeitet. Es ist nicht ihre Schuld, daß sie keine Fingerabdrücke nehmen konnten. Oder daß der Coroner auf Zeugen setzte statt auf Wissenschaft.

Der Fall zeigt merkwürdige Synchronismen zum Fall des Zodiac-Killers.
Und welche Analogien meinst du genau?
Titel: Re: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: nicjack01301 am 09.12.2006 17:26 Uhr
Also eigentlich ist Sickert nicht raus, er ist bloß kaum wahrscheinlicher der Ripper als Hundertausende anderer damaligen Einwohner Londons, von denen wir heute nicht mal mehr den Namen kennen.

Also tut mir leid, wenn jemand über 4 millionen Dollar dazu aufbringt um zu beweisen das Sickert hinter dem Pseudonym steckt und dabei nur ein solcher Mist von Beweisführung bei rauskommt dann ist er für mich raus. LG Nicky  :icon_aetsch:
Titel: Re: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: Isdrasil am 09.12.2006 19:23 Uhr
...da man bei allen Verdächtigen das Ändern des MO oder ein (friedliches) Weiterleben nach dem Mord an MJK als Hauptindiz für die Unschuld betrachtet, trifft dies bei Sickert am vehementesten zu.
Ich halte Sickert wohl eher für einen etwas schrägen und illustren Ripperologen, der seinen Spass auch an anderen Mordfällen gehabt hätte.

Dass der Fall nicht gelöst wurde, liegt für mich zum großen Teil ganz einfach an einem üblen Scherz des Schicksals und einem Glückspilz genannt "Jack the Ripper" - die Polizeiarbeit war nicht halb so schlecht, wie sie oft dahingestellt wird. Das ist halt der Volkssport, auf der Polizei rum zu hacken, dass dürfte damals sogar noch prägnanter gewesen sein. Und wenn irgendwo im Star über die schlechte Arbeit der Kommisioners geschimpft wird oder Akten nicht bekannt sind - ja, dann muss es ja an der Polizei liegen und nicht an meinungsbildenden Reportern oder einfach dem Zahn der Zeit...

...achja, erstmal Herzlich Willkommen Sylvester! So früh schon unterwegs?  :icon_wink:

Grüße, Isdrasil
Titel: Re: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: Basil am 11.12.2006 13:15 Uhr
Das die damaligen Polizeibehörden in England aber auch in Resteuropa, sehr wohl professionell und wissenschaftlich, arbeiten konnten, sieht man bei jeder
Menge anderer Kriminalfälle.

Und zwar nicht nur bei Einzeltaten sondern auch bei Serienmorden, die vor, während und nach den Rippermorden passierten.     :icon_exclaim:

Auch war der Informationsaustausch zwischen manchen europäischen Polizeibehörden teilweise schon vorhanden.

Ein Beispiel dafür ist, das zur Zeit der Rippermorde, in Wien, beim Vergnügungspark Prater, der u.a. ständig auch von
Prostituierten und Freiern besucht wurde, eine Wiener Prostituierte, im freien, zeitig morgens, bestialisch ermordet
aufgefunden wurde.

Die damaligen Ermittelnden Beamten, stellten fest, das die Tat ähnlich der des Rippers ist.
Kehle durchschnitten, ausgeweitet, Organ fehlt.

Im Zuge der Ermittlungen wurden, auch Wiener Kriminalisten nach London geschickt um sich mit den Londoner
Kollegen zu unterhalten.

Trotz, der Mühen, konnte die Tat nicht aufgeklärt werden.







Titel: Re: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: keule am 01.02.2007 18:36 Uhr
Hallo, ich bin neu hier im forum und habe auch erst vor kurzem begonnen, mich mit Jack the Ripper zu befassen. Somit war es Zufall, dass ich Cornwells Buch als erstes las.Was mich am meisten überraschte war, dass sie es als fast  sicher ansah, dass Sickert der Täter sei, da ich dachte, der Täter wäre nicht bekannt. Lustigerweise bin ich in der Nähe von München geboren und aufgewachsen, und da Sickert ja in München geboren ist, wunderte ich mich, noch nie etwas davon gehört zu haben, denn einen besseren Aufmacher könnte es für ansässige Boulevardzeitungen nicht geben. Trotzdem erschien mir der Inhalt des Buches überzeugend, sicherlich vor allem, weil ich noch keine Vergleichsberichte gelesen hatte. Die meisten hier scheinen ihre Theorie ja abzulehnen, aber ich rolle das Feld jetzt mehr von hinten auf, da ich zuerst die jüngsten Erkenntnisse erhalten habe, und solange ich nichts Entscheidendes dagegen finde, schenke ich Cornwells Theorie Glauben. Ich habe mich auch mit Maybrick und den Tagebüchern befasst. Das wirkt aber eher wie in einem Film, wenn nach hundert Jahren die Tagebücher und eine seltsame Uhr mit Initialien auftauchen.Da sind mir ein paar Jahre Forschungsarbeit schon glaubhafter.
Titel: Re: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: Isdrasil am 01.02.2007 21:17 Uhr
Hi Keule und herzlich willkommen!

Puh, du willst tatsächlich die Gründe gegen Sickert wissen? Das würde ein langer Post werden...was hältst du von diesem Vorschlag: Du schreibst die Argumente, die dich am meisten beeindruckt haben, hier her und dann wird dieser Beweis in der Luft zerfleddert  :icon_wink:
Ok, ganz ernsthaft: Cornwell hat ihr Buch um Sickert herum geschrieben, hat zum Beispiel bei vielen Dingen einfach mal das passende angenommen, obwohl es keinerlei Beweise gibt. Sie führt die Bilder Sickerts als Beweis an und ignoriert die Tatsache, dass ein expressionistischer Künstler die Eindrücke seiner Zeit wiedergeben möchte. Cornwell hat sich nicht etliche Jahre, sondern lediglich knapp ein einziges Jahr mit dem Fall beschäftigt. Sie ignoriert die Tatsache, dass ein Mörder nach der Tat im Millers Court unmöglich in ein normales, unauffälliges Leben zurück konnte...und...und...und...
Schließlich hat sie lediglich beweisen können, dass Sickert ein möglicher Kandidat unter Zehntausend für einen der Ripper Briefe wäre - was in weder zum Ripper macht noch verwundern kann bei mehreren hundert Briefen (ok, es handelt sich um einen der bekanntesten und authentischsten).

Du siehst, das kann eine lange und hitzige Diskussion werden - und ich hoffe, du lässt dich nicht so einfach von deiner Meinung abbringen und findest sogar Gleichgesinnte. Dann ist hier mal wieder richtig was los  :icon_wink:

Grüße erstmal, Isdrasil

PS: Und dann liest du gefälligst mal ein gescheites Buch! Ich könnte da was empfehlen (ich kann das Schleimen einfach nicht lassen...)
Titel: Re: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: Chris Jd am 02.02.2007 07:51 Uhr
Noch'n Grund: Sickert wurde 1860 geboren.
Und im Jahre 1860 entstand in München nichts von Bedeutung.
 :icon_mrgreen:

Christian



 :drohen:
Titel: Re: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: Isdrasil am 02.02.2007 09:15 Uhr
 :icon_lol: :icon_mrgreen: :icon_lol:

...nunja, seit Martin Baudrexel und Mario Kotaska soll wenigstens die Kantine ganz annehmbar sein  :icon_wink:
Titel: Re: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: Floh82 am 03.02.2007 11:14 Uhr
Fangen wir mal mit ein paar Gegenargumenten an ;)

Cornwell benutzt keine DNA, wie wir sie kennen, für ihre Theorie, sondern lediglich eine andere Art DNA (Name fällt mir gerade nicht ein) die nicht speziell auf eine Person deutet. In diesem Fall lässt die DNA nur eins aussagen: Sickert hat eine Chance von ca. 1:400.000 das er einen Brief geschrieben hat, der vom Ripper stammen SOLL (nicht muss).

Cornwell sagt Sickert hätte Studios im East End gehabt....was sie nicht beweisen kann. Allerdings hatte Sickert tatsächlich Studios in London...allerdings am anderen Ende der Stadt.

Sickert war mindestens zu einer Tatzeit nicht in England, sondern nachweislich (durch bestätigten Briefverkehr) in Frankreich.

Naja und das mit den Bildern wurde ja schon gesagt...im übrigen hat, soweit ich weiß, Sickert Jahre später ein Bild von einem Mord in seiner Nachbarschaft gemalt....ein Expressionist halt....er malt die Dinge die in seiner Zeit passieren, ihn beschäftigen, ihm auffallen.

Das Motiv: Er hätte durch eine organische Krankheit (Pustel oder so) am Penis psychisch leiden müssen, weil er keine Kinder zeugen konnte und dadurch aus Hass auf Frauen bekommen, ist fraglich. Sickert wurde zweimal Vater und war mehrmal verheiratet bzw. mit einer Frau zusammen. Und es gibt keinerlei Beweise dass es diese Krankheit, auf die Cornwell deutet, je bei Sickert gegeben hat.

Für mich persönlich ist Sickert nur ein weiterer Verdächtiger....und die Argumente für oder gegen ihn sind zu unsicher dass man sagen könnte er war es ;)  :icon_exclaim:
Titel: Re: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: Alexander-JJ am 03.02.2007 13:16 Uhr
Cornwells Wissenschaftlern gelang es nur mitrochondriale DNA (mtDNA) zu extrahieren. Diese DNA ist keineswegs einmalig. Nur Zell-DNA ist einmalig und kann einem einzelnen Menschen zugeordnet werden.

Als Kind wurde Sickert wegen einer Fistel operiert. Aber niemand hat gesagt das diese Fistel am Penis war. Die kann sonstwo gewesen sein. Cornwell behauptet diese Fistel wäre am Penis gewesen, hat dafür aber keinen Beweis erbracht.


 :)
Titel: Re: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: nicjack01301 am 03.02.2007 13:24 Uhr
Alles in alem kann man sagen das Cornwells Argumentation genauso holprig und hergezogen ist wie die im Tagebuch, nur mit dem Unterschied, dass sich das Tagebuch noch angenehmer liest.
@Keule Du solltest mal ein "neutrales Buch" zum Thema lesen, damit du dir ertsmal ein eigens Bild machen kannst. Und wie immer kann hier das unseres Forumpapas empfohlen werden ;) Und bitte bitte fass mir vorher auf keinen Fall das von John Wilding an, sonst ist man hier vollkommen überfordert ;) LG Nicky  :icon_aetsch:
Titel: Re: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: Claudia am 03.02.2007 13:46 Uhr
Noch kurz was zu dieser Fistel (vermutlich in Sickerts Fall ohnehin eher ein Abszess ):

So große Fisteln, daß sie operativ geöffnet werden müssen, finden sich kaum am Penis. Sehr häufig sind sie jedoch zB im Gesässbereich und am Steißbein. Die Operation an einer solchen ist mit Sicherheit sehr schmerzhaft (damals sowieso ) und die Genesung schreitet oft recht langsam voran (auch heute noch) , für ein kleines Kind mit Sicherheit traumatisch. Wenn man aber davon ausgeht (was sehr wahrscheinlich ist) daß sich diese Fistel dort befand und nicht an den Geschlechtsorganen, dann führt eine solche OP natürlich weder zu Unfruchtbarkeit noch zu anderen Einschränkungen in sexueller Hinsicht.

Grüße, Claudia
Titel: Re: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: keule am 03.02.2007 15:58 Uhr
Zu der Geschichte mit der DNA kann ich nur sagen, dass sie sich dessen schon bewusst ist. Sickert gehört eben in diesen übereinstimmenden Personenkreis, was ein Zufall sein kann, was aber gerade auch keiner sein kann. Sie schreibt selbst, sie müsse schon ein Haar oder etwas anderes von ihm bekommen, um absolute Gewissheit zu erhalten.  Mir fällt auch auf, dass das Buch immer auch aus dem Blickwinkel Sickerts geschrieben ist, vielleicht ist das bei ihr als Krimiautorin auch eine Gewohnheit, also eine Eigenheit, derartige Abläufe zu verflogen. Ich habe ansonsten kein Buch von ihr gelesen, aber da die gute Frau hier so ihr Fett wegbekommt, würde mich mal interssieren, ob jemand von euch ihre Bücher gelesen hat, und ob die genauso untauglich sind, oder ob es sich nur um das Ripperbuch handelt, und sie sich vielleicht eurer Meinung nach nur im Thema vergriffen hat.
Titel: Re: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: Isdrasil am 03.02.2007 16:21 Uhr
Nun, um das mit der DNS noch einmal zu relativieren:

Die betreffende mitochondriale DNS kann nicht mal auf einen Personenkreis beschränkt werden, sondern wird völlig unüberschaubar auf die nächste Generation übertragen, nämlich immer von der Mutter auf ihre Kinder. Das heißt, eine Tochter und ein Sohn haben dieselbe mitochondriale DNS wie ihre gemeinsame Mutter. Der Sohn wird diesen Stamm nicht mehr weitergeben, die Tochter an ihre eigenen Kinder schon. Das heißt, die Kinder der Tochter haben dieselbe mitochondriale DNS wie ihre Großmutter, wie deren Urgroßmutter, deren Ururgroßmutter und und und...
Cornwell hat also lediglich bewiesen, das die weibliche Ahnenreihe von Sickert und einem der Briefschreiber irgendwann einmal eine gemeinsame Ahnin besitzen.
Die Angabe, dass Sickert zu einem in Frage kommenden Personenkreis von etwa zehntausend gehört, ist ein rein statistischer Mittelwert, der die Abstammungen der Einwohner absolut nicht mit ein bezieht. De Facto kann dieser Personenkreis auch nur zehn Personen betragen - allerdings auch eine Million. Die genaue Zahl kann keiner sagen und theoretisch könnte auch jeder dritte Einwohner Londons in Frage kommen...
Genausogut könnte einer von uns dieselbe mitochondriale DNS besitzen wie ein Ureinwohner am Kongo oder ein Aktienbroker am Big Apple. Daher: Das sagt alles absolut gar nix aus und hört sich eben verdammt reißerisch an...

Ich habe ansonsten kein Buch von ihr gelesen, aber da die gute Frau hier so ihr Fett wegbekommt, würde mich mal interssieren, ob jemand von euch ihre Bücher gelesen hat, und ob die genauso untauglich sind, oder ob es sich nur um das Ripperbuch handelt, und sie sich vielleicht eurer Meinung nach nur im Thema vergriffen hat.

Nun, die anderen Bücher von Cornwell sind auch keine Tatsachenberichte, sondern echte Kriminalromane. Meine Lebensgefährtin verschlingt die Romane zur Zeit am Fliessband, sind also bestimmt sehr gut. Aber wie gesagt: Das Ripperbuch ist das einzige Buch von Cornwell, das auf wahren (?) Begebenheiten basiert - daher kann man das eh nicht vergleichen.

Grüße, Isdrasil
Titel: Re: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: Claudia am 03.02.2007 16:44 Uhr
Ich hab auch kein anderes Buch von Cornwell gelesen, da sich die Bücher aber sehr gut verkaufen scheint sie ein gewisses Talent als Krimiautorin zu besitzen.
Und das ist das Problem. Ihr Buch über Sickert liest sich wie ein Krimi, nicht unspannend, wenn man die Tatsachen nicht kennt. Irgendwo ist ihr aber verlorengegangen, daß es sich bei Sickert nicht um eine ihrer fiktiven Figuren handelt und das merkt man ganz deutlich. Für mich wurde das im Verlauf des Buches immer deutlicher, es ging nicht mehr darum, was tatsächlich bewiesen ist, sondern darum, was möglicherweise hätte sein können (immer zu lasten Sickerts natürlich ), Teilweise wird das dann so abstrus, daß man buchstäblich spürt wie die Autorin mit jedem weiteren Satz die Bodenhaftung verliert.
Teilweise wird das regelrecht lächerlich. Irgendwann argumentiert sie in dem Sinne : "es gibt zwar keinen Anhaltspunkt für dies und das, aber es gibt auch keinen dafür, daß es nicht so war, deshalb darf man es ruhig annehmen". Und dann ist es eben nur noch Fiktion, nicht mehr und nicht weniger...

Grüße, Claudia
Titel: Re: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: Floh82 am 03.02.2007 18:32 Uhr
Ich habe noch nie ein Buch von ihr gelesen, werde ich wohl auch nicht....mir ist die Frau unsymphatisch ;)

Die hat sich mit ihrer abstrusen Theorie jeglichen Kredit bei mir verspielt ;)

Im Ernst: Diese Theorie ist nicht mehr als eine Krimigeschichte, die sich gut lesen lässt. Ein berühmter Maler der in seinen Kunstwerken von ihm ausgeführte Morde malt und keiner merkt es. Das ist Hollywood....aber der Ripper war keine Romanfigur.
Titel: Re: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: JohnEvans am 04.02.2007 12:52 Uhr
@Alexander,

Zell-DNA????? Meinst du die KERN-DNA?? Denn auch die mitrochondriale kommt IN der Zelle vor – wo denn sonst?

@Floh,

wenn du noch KEIN Buch von der Cornwell gelesen hast, woher nimmst du dann die Kenntnisse über ihr Ripper Buch?
Titel: Re: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: Alexander-JJ am 04.02.2007 14:57 Uhr
@Alexander,

Zell-DNA????? Meinst du die KERN-DNA?? Denn auch die mitrochondriale kommt IN der Zelle vor – wo denn sonst?


Damit meine ich Kern-DNA und mtDNA. Nur die Analyse der kompletten Zell-DNA ergibt ein zweifelsfreies Ergebnis.

 :)
Titel: Re: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Close
Beitrag von: Isdrasil am 04.02.2007 15:54 Uhr
Hi

mal ein wenig großspurig klingen:

Die mitochondriale DNS befindet sich in den Mitochondrien und damit im Zellplasma, völlig unabhängig von der Stamm-DNS. Sie wird wie schon erwähnt von der Mutter 1:1 an die nächste Generation weitergegeben, ist also nicht einmalig, sondern unter Umständen milliardenfach in der Bevölkerung vertreten.
Die Stamm-DNS befindet sich im Kern und ist sozusagen ein Mix aus Mutter und Vater - und somit annähernd beinahe fast unendlich an null ran einmalig.

Bei DNS-Tests werden meist beide DNS-Stränge miteinander verglichen, um wirklich jeden noch so winzigen Zweifel auszuschließen (siehe Alex). Lediglich bei der Aufklärung einer der größten Mordfälle der neuzeitlichen Geschichte kann man getrost darauf verzichten  :icon_wink:

So, das wars...

Grüße, Isdrasil
Titel: Re: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Closed"
Beitrag von: Floh82 am 06.02.2007 12:20 Uhr
@JohnEvans:
Ich hab mal einen Fernsehbericht über das Buch bzw. ihre Theorie gesehen und ich lese hier schon einige Monate, wenn nicht Jahre mit...da schnappt man einiges auf. Und im Schachner-Buch wird ja auch über das Cornwell Buch berichtet. Daher mein "Wissen" und meine Argumentation darüber...
Titel: Re: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Closed"
Beitrag von: keule am 02.04.2007 18:29 Uhr
Mir ist da noch etwas zu eurem Lieblingsverdächtigen eingefallen: Es wird immer darüber gesprochen, dass  Sickert normalerweise zu der Zeit in Frankreich im Urlaub war, scheinbar wohl mit seiner ganzen Familie. Trotzdem könnte der besagte Urlaub auch das perfekte Alibi für ihn gewesen sein, so dass er sich nur scheinbar in Frankreich aufgehalten hatte. Wenn er alleine in Urlaub gewesen wäre, wäre dies zumindest vorstellbar. Aber ich könnte mir auch denken, dass ihn seine ganze Familie unwissentlich gedeckt hat. Er hätte ihnen ja irgendeine Geschichte erzählen können, die sie im Einlang dazu brachte, so zu tun, als sei er auch in Frankreich. Es gibt ja offensichtlich keinen bekannten Brief von Sickert selbst, der zu dieser Zeit aus Frankreich geschrieben wurde. Seine Mutter bestätigte mit ihrem Brief vom 6.September, dass sich Sickert in Frankreich aufhielt, aber ehrlich gesagt würde mir meine Mutter so einen Brief locker fälschlicherweise rausschreiben(in der Schule habe ich so etwas bei Krankmeldung sogar gelegentlich selbst getan).
Titel: Re: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Closed"
Beitrag von: Aeneas am 27.02.2010 14:18 Uhr
Ich hätt da mal noch ne frage zu dem Thema....

Es wird gesagt das nach der DNA-Analyse es noch weitere 400.000 mögliche Täter hätte gegeben können (hab ich glaub ich irgendwo mal aufgeschnappt) ist diese zahl auf London oder England bezogen, oder gar auf die ganze Welt ????????

Titel: Re: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Closed"
Beitrag von: Jack the Whopper am 22.04.2010 15:51 Uhr
@Aeneas: die Zahl bezieht sich auf England!

So, hab gerade einen neuen Sickert Thread gestartet. Würde mich freuen, wenn der eine oder andere mal vorbeischaut... :-)
Titel: Re: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Closed"
Beitrag von: raum116 am 22.09.2010 15:43 Uhr
Wenn wie in dem Buch (so glaube ich mich zu erinnern) steht dass DNA- auf Briefen gefunden wurden, die Täterwissen enthalten- von Sicker, darunter auch der Brief mit einem vorangekündigten Mord an einem jungen im Pferdestahl) dann gibt es nur drei Möglichkeiten
Sicker war Zeuge der Taten (unwahrscheinlich)
Sicker war Komplize des Rippers (kann sein)
Sicher ist der Ripper (absolut wahrscheinlich dann)

 :icon_twisted: :icon_twisted:
Titel: Re: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Closed"
Beitrag von: Claudia am 22.09.2010 16:14 Uhr
Genau, so ist es :icon_thumb:

Seufz, Sickert übrigens, nicht Sicker und schongarnicht Sicher :icon_rolleyes:

Grüße, Claudia
Titel: Re: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Closed"
Beitrag von: Mort am 23.09.2010 11:27 Uhr
Ich hab zwar das Buch nicht gelesen, hab mir aber letztens mal diese Doku "Stalking the Ripper" angesehen. Leute, bei aller Liebe, für mich hat diese Frau ein Problem.  Es kommt mir so vor als wenn sie Schuldgefühle hätte oder ähnliches hat. Sie verkraftet irgendwie nicht, dass ihr Vater sie damals verlassen hat. Es kommt mir so vor, wie wenn sie sich als eine Art Rächer sieht, der mit aller Besessenheit versucht den Mörder dieser unglücklichen Frauen zu finden. (Gut, dies versuchen einige von uns auch). Aber sie hat irgendeine Art Komplex. Die Schlussworte von ihr fand ich dermaßen unsachlich und unseriös. Walter Sickert als son of a b.... zu bezeichnen. Ehrlich, ich weiss nicht.
Titel: Re: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Closed"
Beitrag von: Jack the Whopper am 23.09.2010 12:49 Uhr
Ahoi!
@raum116:
Stimmt leider alles nicht!
1.) Es gibt keinen DNA-Beweis!!! Es kämen ca. 400 000 weitere Bewohner Englands der damaligen Zeit in Frage (steht auch im Buch!!!). Es gibt auch nicht einen einzigen Brief der eindeutiges Täterwissen enthält. Trotzdem gibt es gute Gründe davon auszugehen, dass Sickert ein paar "Ripper-Briefe" geschrieben hat, dass macht ihn aber immer noch nicht zum tatsächlichen Täter.
2.) Es gibt keinen "Ripper-Brief", der den Mord an den Jungen im Pferdestall angekündigt hat, sondern lediglich einen in einer Zeitung veröffentlichten Leserbrief, den man wie eine Ankündigung dieses Mordes interpretieren könnte. Die Sache mit dem Brief ist ziemlich mysteriös und ich muss zugeben, dass der Mord an den Jungen eine extreme Ähnlichkeit zu den Ripper-Morden hatte, aber es gibt leider keinen Beweis für einen Zusammenhang zu den Whitechapel-Morden. Und es gibt keinen Beweis dafür, dass Sickert den Leserbrief geschrieben hat, geschweige denn, dass er den Jungen im Pferdestall abgeschlachtet hat...
Yours Truly, Jörn the Whopper
Titel: Re: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Closed"
Beitrag von: Lestrade am 23.09.2010 14:53 Uhr
Hallo JtW!

400 000 ist als die unterste Grenze anzunehmen. Realistischer ist etwas zwischen 400 000 bis zu dem zehnfachen davon. Es würde sich wahrscheinlich noch jemand unter den bisher Verdächtigen finden lassen, der eine ähnliche aufbauende DNA hatte, wie einer der Briefeschreiber. Ist zu vergleichen wie 40 Zigarettenmarken, die in einer 1 000 000 Einwohner zählenden Stadt wie Köln z.B. angeboten werden. 500 000 Kölner rauchen. Fallen rein statistisch auf jede Sorte, 12500 Raucher einer Marke. Findet man an einem Tatort die Asche von einer Sorte, hat man auf einem Mal 12500 Verdächtige. Nur in Köln lebenden versteht sich. Davon waren dann bestimmt schon einmal 1250 am Tatort vorbeigegangen, irgendwann mal innerhalb eines Jahres. Könnte man statistisch so vermuten. Vielleicht bin ich darunter. Und wahrscheinlich sehr verdächtig, weil ich im Jack the Ripper Forum bin und genau diese Zigarettenmarke rauche. Vielleicht wohnt sogar ein Freund von mir da in der Nähe, den ich mal besucht habe. Wenn nun jemand eine Kolumne über mich als Täter schreiben würde, dann würde er das aufgrund von einfach GARNICHTS tun. Im Gegenzug würde ich dann die restlichen 1249 Personen unter die Lupe nehmen, Menschen, die dem Schreiberling noch nicht einmal bekannt sind. Mal abgesehen von den restlichen 2 050 000 Einwohner Deutschlands, die diese Marke rauchen. Für Europa wären es dann ein Personenkreis von ca. 17 500 000 . Davon waren möglicherweise wenigstens, wenigstens 175 000 auch schon mal in Köln gewesen. Davon haben vielleicht schon einmal 2000 Gewaltspiele gespielt, 200 haben einen Brieffreund in Köln, 20 Personen sind in einem FC Köln- Fanclub in Bulgarien, 300 haben SM- Pornos in der Wandschrank und 150 wurden von ihren Eltern geschlagen. 600 haben einen zu kleinen oder krummen Penis und 50 haben Hämorrhoiden. 
So ähnlich sehe ich PC seriöse Beweisführung im Falle Sickerts. Genauso ein NONSENS, wie mein eben Geschriebenes.
Irgendwie ist das NICHTS. Weder ist die so etwas von Geldgeil oder Geltungsbedürftig oder sie läuft nicht ganz rund. Aber dies sollten Therapeuthen einschätzen.
Titel: Re: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Closed"
Beitrag von: Jack the Whopper am 23.09.2010 17:16 Uhr
Hi Lestrade!
Jo jo dat, sehe ich ja genauso. Ob 400 000 oder 400 000 000, who cares, der ganze DNA Test war für die Katz. Selbst wenn es ein eindeutiges Ergebnis gegeben hätte, würde immer noch der Beweis fehlen, dass die DNA am Brief von Sickert tatsächlich von Sickert stammte. Und selbst wenn sie auch das beweisen könnte, fehlt immer noch der Beweis, dass der Autor des Openshaw-Briefes (von dem stammte nämlich die DNA) auch der Täter war.
Ich würde nicht ausschließen, dass Sickert etwas mit den Morden zu tun hatte, sehe ihn aber eher als einen Spinner, der in seiner Faszination für die Taten Spaß daran hatte ein paar geschmacklose und Menschen verachtende (Ripper-)Briefe zu schreiben. Dass Sickert sicher für einige der Briefe verantwortlich war, glaube ich nicht aufgrund von PCs DNA Test, sondern aufgrund des Gutachtens des Papierexperten Peter Bowers.
Ansonsten sollte man PCs Buch eben nicht zu Ernst nehmen. Sie ist das Opfer ihrer eigenen Wunschvorstellungen geworden, genau wie es auch bereits Melvin Harris in "Die blutige Wahrheit..." passierte. Ihr Buch hat für mich trotzdem einen Wert, weil es viele makabere Geschichten und Anekdoten dokumentiert, die sich während der Ripper-Manie 1888 ereigneten (z.B. der ermordetet Junge im Pferdestall). Hast du es inzwischen eigendlich schon gelesen???
LG, Jörn
Titel: Re: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Closed"
Beitrag von: Lestrade am 23.09.2010 18:23 Uhr
Nein Jörn!

Aber das Internet ist ja voll über dieses Buch. Ich mach mir aber noch den Spaß. Habe das Reid Buch fast durch, danach muss PC dran glauben, im Original natürlich. Ich besorge es mir aber nur ganz billig... das Buch natürlich...


Hau rein und herzliche Grüße,

Lestrade.
Titel: Re: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Closed"
Beitrag von: Southwark am 02.11.2010 20:18 Uhr
Guten Abend allerseits

Habe mich gerade durch das Buch "gekämpft"
Ein wahrlich unglaubliches Buch.
Und dies im wahrsten Sinne des Wortes.
Gleich auf Seite 2 bringt PC Walter Sickert aus dem Nichts  ins Geschehen ,verbeisst sich in ihn wie ein kleiner "Wadenbeisser" und lässt
ihn nicht mehr los. Andere Verdächtige werden nur kurz oder gar nicht erwähnt.Trotz aller Vermutungen und Annahmen bezichtigt PC Sickert dennoch ohne zu zögern als Mörder.Er war´s und kein anderer sagt sie.Darf man sowas überhaupt ?.Was sagt eigentlich die Familie,soweit es die noch gibt,dazu ?
 Ihren Schreibstil empfinde ich persönlich als unzusammenhängend.Es gibt irgendwie keinen "roten Faden" und  zu viele belanglose Exkursionen in völlig unwichtige Nebensächlichkeiten.
Man erfährt viel über den Maler aber so gut wie nichts über den Ripper.
Mag sein dass Sickert einige Ripper-Briefe geschrieben hat aber dies beweist eigentlich nichts.

Auf youtube hab ich vor kurzem "Stalking the Ripper" gesehen.
Hier wird gezeigt wie PC dieses Buch recherchiert (sic)hat.
Aber warum in Gottes namen muss  man zeigen wie sie da im Ferrari rumfährt und mit dem Privatjet um die Welt reist.
Die ganze Aufmachung ist typisch amerikanisch und nur auf Show aus.
Zum Schluss des Films bezeichnet sie Sickert als "evil old man" und Son of a B.....
Genau diese Einstellung von PC gegenüber Sickert spiegelt sich auch im Buch wieder.

Fazit: Nicht empfehlenswert.



Titel: Re: kritische Bemerkungen zu Patricia Cornwells "Case Closed"
Beitrag von: Maicrit am 04.11.2010 15:31 Uhr
Hallo Southwark,

auch wenn PC`s Theorie von Walter Sickert als "dem wahren JtR."längst nicht alle überzeugt,so steht es doch allen frei eine eigene Theorie zu haben.

Gruß