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Fachliche Themen => Allgemeine Diskussion => Thema gestartet von: KvN am 05.04.2010 10:17 Uhr

Titel: Die Axiome
Beitrag von: KvN am 05.04.2010 10:17 Uhr
Im Rahmen unserer Diskussionen fällt mir immer wieder auf, dass wir etliche Dinge - oft grundlegender Natur - als selbstverständlich betrachten, auch wenn sie nicht hinlänglich belegt sind. Einiges davon möchte ich hier hinterfragen, eure geschätzte Meinung dazu würde mich brennend interessieren.

Die K5: Tabram und Stride werden diskutiert, aber grundsätzlich gehen wir von den K5 aus. Wie kam es eigentlich zu dieser rigiden Zuordnung? War es lediglich die Entscheidung MacNaghtens kraft eigener Willkür? Ragte der Herbst des Schreckens tatsächlich so sehr aus der Statistik der Tötungsdelikte hervor?

Die K5 als Prostituierte: Ich habe dieses Thema schon vor langer Zeit hinterfragt, es stellte sich bei den Recherchen heraus dass es kaum stichhaltige Beweise gibt dass die Damen tatsächlich anschafften. Ich gebe zu bedenken: Einzig Stride wies Zeichen einer ausgeheilten Geschlechtskrankheit auf. Bei einer Armutsprostituierten war es aber damals nur eine Frage der Zeit bis sie sich die Syphillis holte und die Opfer waren nicht gerade jung (ausser Kelly). Auch von Anzeichen eines Schwangerschaftsabbruches ist nirgends die Rede. Und last not least: Prostitution war verboten, allerdings ist nichts darüber bekannt dass die Damen Schwierigkeiten mit der Exekutive diesbezüglich hatten.

Der Wohnort des Rippers: Natürlich in unmittelbarer Tatortnähe! Aber warum? Ich finde keinen Hinweis auf seine grandiose Ortskenntnis. Er könnte nach den Morden einfach drei Gassen weiter gegangen sein und eine Kutsche aufgehalten haben, die ihn irgendwohin brachte. Ich kenne mich auch in Gegenden gut aus in denen ich niemals längere Zeit gelebt habe, wenn ich mich noch dazu gezielt vorbereite hätte ich kein Problem mich sehr gut zurecht zu finden. Und die Struktur des East End ist ja gut überschaubar.

Über das Motiv habe ich mich ja andernorts schon ausgelassen...   

Grüße
Titel: Re: Die Axiome
Beitrag von: Lestrade am 05.04.2010 11:16 Uhr
Guten Morgen KvN!

Die K5: Tabram und Stride werden diskutiert, aber grundsätzlich gehen wir von den K5 aus. Wie kam es eigentlich zu dieser rigiden Zuordnung? War es lediglich die Entscheidung MacNaghtens kraft eigener Willkür? Ragte der Herbst des Schreckens tatsächlich so sehr aus der Statistik der Tötungsdelikte hervor?

Ohja, tat er... Nichols, Chapman, Stride, Eddowes und Kelly ordnete man damals wie heute, mit großer Überzeugung ein und dem selben Täter zu. Die Profis tun das natürlich.

Millwood, Wilson, Tabram haben wir hier neulich schon diskutiert. Tabram war aber die einzige, die den Angriff nicht überlebte und sich in den Verletzungen von den K5 unterschied. Andere Todesfälle ordnet(e) man Gangs zu (Smith) oder einem anderen Killer (Torsofunde). K5 + Tabram sehen definitiv als mögliche Ripperopfer aus. Und wie gesagt, Millwood und Wilson starben nicht unmittelbar oder tatsächlich. Daher weniger populär.

Die K5 als Prostituierte: Ich habe dieses Thema schon vor langer Zeit hinterfragt, es stellte sich bei den Recherchen heraus dass es kaum stichhaltige Beweise gibt dass die Damen tatsächlich anschafften. Ich gebe zu bedenken: Einzig Stride wies Zeichen einer ausgeheilten Geschlechtskrankheit auf. Bei einer Armutsprostituierten war es aber damals nur eine Frage der Zeit bis sie sich die Syphillis holte und die Opfer waren nicht gerade jung (ausser Kelly). Auch von Anzeichen eines Schwangerschaftsabbruches ist nirgends die Rede. Und last not least: Prostitution war verboten, allerdings ist nichts darüber bekannt dass die Damen Schwierigkeiten mit der Exekutive diesbezüglich hatten.

Abehörige und Familie bestätigten die Prostitutionsarbeit der Opfer. Einige hatten Kinder. In solch einem Slum wie den EastEnd, wie willst du da Prostitution verhindern?

Der Wohnort des Rippers: Natürlich in unmittelbarer Tatortnähe! Aber warum? Ich finde keinen Hinweis auf seine grandiose Ortskenntnis. Er könnte nach den Morden einfach drei Gassen weiter gegangen sein und eine Kutsche aufgehalten haben, die ihn irgendwohin brachte. Ich kenne mich auch in Gegenden gut aus in denen ich niemals längere Zeit gelebt habe, wenn ich mich noch dazu gezielt vorbereite hätte ich kein Problem mich sehr gut zurecht zu finden. Und die Struktur des East End ist ja gut überschaubar.


Schwieriges Thema. Heute geht man ja von Erfahrungen aus (Profiling). Aber was ist, wenn der Täter an verschiedenen Orten arbeitete und mehr wie einen Wohnsitz hatte? Aber die Gegend dürfte er gut gekannt haben. Er sollte dort aufgewachsen sein oder lange Zeit dort gelebt haben oder sich zumindest einige Zeit vor den Morden, dort mit den Gegebenheiten vertraut gemacht haben. Ich tippe auf ersteres. Er kannte die Gegend wie seine Westentasche, er lebte und arbeitete dort, inmitten all dieser Menschen. Das bedeutet für mich aber nicht, dass er sich dort permanent aufgehalten haben muss. Er war sehr umtriebig. Falls er Familie hatte, muss er in sich diesem Heim ja nicht ständig an.- und abgemeldet haben. Ein einzelgängerischer Typ, der vielleicht auch mal verschwand, für 1,2,3 Tage. An Wochenenden z.B. Die Tatabläufe, gerade das DoubleEvent, sprechen für einen zielorientiert vorgehenden Mann, der sich sicher war, wohin er ging.

Lestrade.
Titel: Re: Die Axiome
Beitrag von: Stordfield am 05.04.2010 11:41 Uhr
Hallo!

Die Tatabläufe, gerade das DoubleEvent, sprechen für einen zielorientiert vorgehenden Mann, der sich sicher war, wohin er ging.

Wie das?  :icon_confused:

Gruß Stordfield
Titel: Re: Die Axiome
Beitrag von: Lestrade am 05.04.2010 12:20 Uhr
Hallo Stordield!

Es sind doch alles nur meine persönliche Vorstellungen und Ideen.

Ich denke, dass er nicht einfach so auf die Opfer zuging und dann zuschlug. Er wird mehrere angesprochen haben und mit der Zeit, die Schlinge um sein eigentliches Opfer, für welches er sich dann entschied, zugezogen haben. So auch bei Stride. Er wurde gestört, konnte aber ungesehen (nach der Tötung) entkommen. Mit ziemlicher Zielsicherheit fand er Eddowes. Er wußte wo er sie finden konnte. Er entkam auch aus dem Mitre Square. Ich denke, es war nicht einfach, den PCs und anderen möglichen Zeugen von dort zu entkommen. Eddowes war ein Alternativopfer. Der doch sehr kurze Zeitraum zwischen beiden Tötungen, die Entfernung, das Entkommen aus den Szenen der Verbrechen, sind für mich Zeichen von Sicherheit, wo er sich befand und wohin er sich bewegen musste. Bei Eddowes musste es aber besonders schnell gehen. Sie wird ihn nicht das erste Mal getroffen haben. Er kannte die Straßen und deren Bewegungen darauf (Nichols) und konnte sich sogar in Mausefallen (Chapman) hineinwagen. Er war auf jedenfall sehr risikoreich, mit dem was er tat. Und er konnte es tun, weil er seine Umgebung kannte. Sie war ihm einfach vertraut.

Gruß, Lestrade.
Titel: Re: Die Axiome
Beitrag von: Stordfield am 05.04.2010 16:01 Uhr
Hallo Lestrade!

Was meinst Du damit, wenn Du sagst, dass der Ripper wußte, wo er C. Eddows finden konnte? Zum Einen hätte er doch (höchstwahrscheinlich) gar nichts vom Zeitpunkt ihrer Freilassung erfahren und zum Anderen ist mir nicht bekannt, dass sie sich öfter auf dem Mitre Square aufhielt. Oder habe ich Dich jetzt irgendwie missverstanden?

Gruß Stordfield
Titel: Re: Die Axiome
Beitrag von: Lestrade am 05.04.2010 19:15 Uhr
Es sind doch nur Gedankenfetzen, die zur Diskussion anregen, Gedanken die ich mir gemacht habe Stordfield...

Könnte ihr ganz persönliches Pech gewesen sein, entlassen worden zu sein. Vielleicht hätte es gar kein zweites Opfer in jener Nacht
gegeben, wenn sie nicht so früh rausgekommen wäre.

Es sind nur Sachen, Dinge die mir so beim Studieren dieses Falles aufgefallen sind. Habe ich aber alles hier schon mal niedergeschrieben.

Ich denke, dass Eddowes und Kelly den Ripper kannten. Garantiert aber nicht als solchen.

Beweisen kann ich garnichts. Muss auch nicht stimmen. Durch solche Postings erhoffe ich mir eben auch nur Dinge von anderen zu erfahren, die außerhalb meines Wissens existieren und solche Theorien bestätigen oder widerlegen.

Das ist alles.
Titel: Re: Die Axiome
Beitrag von: Isdrasil am 06.04.2010 10:44 Uhr
Hi KvN!

Der Wohnort des Rippers: Natürlich in unmittelbarer Tatortnähe! Aber warum? Ich finde keinen Hinweis auf seine grandiose Ortskenntnis. Er könnte nach den Morden einfach drei Gassen weiter gegangen sein und eine Kutsche aufgehalten haben, die ihn irgendwohin brachte. Ich kenne mich auch in Gegenden gut aus in denen ich niemals längere Zeit gelebt habe, wenn ich mich noch dazu gezielt vorbereite hätte ich kein Problem mich sehr gut zurecht zu finden. Und die Struktur des East End ist ja gut überschaubar.

Ich stimme Dir zu 100% zu - ja, ich ergänze sogar gerne noch deine Aussage: In meinen Augen weist nämlich einiges darauf hin, dass der Täter eben nicht im East End wohnte! Und ich sehe auch keinen Hinweis und auch keine Notwendigkeit, weshalb sich der Täter ausgekannt haben muss.

Ich deute auch gerade diese von Lestrade angesprochenen risikoreichen Tatorte wie Mitre Square oder Hanbury völlig anders als Lestrade: In meinen Augen konnte der Täter diese Orte nicht akzeptieren, weil er sich aufgrund seiner Ortskenntnis sicher fühlte - nein, gerade weil er die Umstände nicht kannte und sich auf seine Opfer verliess vermochte er dort Taten zu begehen. Es war unter Anderem eine Art naive Gutgläubigkeit den Opfern gegenüber und ich bin heute davon überzeugt, dies hätte eine mögliche Falle für den Ripper werden können.

Grüße, Isdrasil
Titel: Re: Die Axiome
Beitrag von: Lestrade am 06.04.2010 13:23 Uhr
Hier auch nochmal Isdrasil!

Was weißt in deinen Augen noch daraufhin, dass der Täter nicht im EastEnd wohnte?

Welches Verhalten zeigt ein Täter oder in unserem Fall, welches Verhalten hätte der Ripper gezeigt, falls er sein Gebiet gekannt und dort gewohnt und gearbeitet hätte?

Er hatte Glück an den Tatorten, trotzalledem, es hätte auch schief gehen können. Er verlies sich auf sein Glück, 100% sicher fühlte er sich nie aber dennoch auch niemals wirklich unsicher. Er verlies sich, wie erwähnt, auch auf sein Glück, dass tun Menschen, wenn sie sich in ihrer Umgebung vertraut fühlen. So zu handeln, in nicht vertrauter Umgebung, kann ich mir nicht vorstellen. Gänzlich ausschließen möchte ich deine Überlegung allerdings nicht. Sie ist nachdenkenswert.

Zu allen Opfern lassen sich Verbindungen zur Flower and Dean Street, Thrawl Street bis zur Dorset Street herstellen. Kein großer Bereich, wenn, dann ist er dorthin aber immer wieder zurückgekehrt. Denke ich...

Lestrade.

Lestrade.
Titel: Re: Die Axiome
Beitrag von: Isdrasil am 06.04.2010 13:47 Uhr
Hi Lestrade  :icon_wink:

Zu allen Opfern lassen sich Verbindungen zur Flower and Dean Street, Thrawl Street bis zur Dorset Street herstellen. Kein großer Bereich, wenn, dann ist er dorthin aber immer wieder zurückgekehrt. Denke ich...

Eben – genau das ist ein Punkt dabei. In meinen Augen ist die Tatsache, dass die Morde in einem kleinen Umkreis geschahen eher ein Zeichen dafür, dass der Täter genau in dieses Gebiet immer wieder zurück kehrte – von außen. Ich glaube, dass er außerhalb wohnte, möglicherweise im Westen Londons. Er war arbeitstätig und konnte nur zu gewissen Zeiten einen Ausflug unternehmen. Er hätte mehr vorstellbare Gründe, in einem bestimmten Gebiet zu morden als in seinem angestammten Heimatdistrikt.
Mal ehrlich – was würde einen arbeitstätigen Triebtäter, der im Gebiet der Morde wohnte, tatsächlich davon abhalten, mal einen Mord unter der Woche zu begehen? Er hätte doch gerade am Wochenende und Feiertagen mit wesentlich mehr Menschen auf den Strassen zu rechnen. Deswegen glaube ich, dass er nur an diesen Tagen mordete, weil er auch tatsächlich nur dann die Möglichkeit hatte.
Wenn er im East End gewohnt hätte, würde ich nicht diese Regelmäßigkeit vermuten, sondern auch mal einen Mord an einem gewöhnlichen Mittwoch zum Beispiel.

Noch ein Punkt, der dem Täter entgegen spielen würde: Anonymität und die Versteifung der Fahndung auf das East End. Zwei Gründe, weshalb er entwischt sein könnte.

Zudem deute ich das Double Event (wenn es eines gegeben haben sollte) auch anders – wenn, dann machte sich meiner Meinung nach der Täter nach Stride auf den Nachhauseweg. Eddowes war dann ein Zufallsopfer. Hatten wir hier glaube ich schon mal:

http://jacktheripper.de/forum/index.php/topic,994.0.html

Aber ich weiß – das ist alles genauso begründet wie das Gegenteil.  :icon_rolleyes: :icon_mrgreen:

Grüße, Isdrasil
Titel: Re: Die Axiome
Beitrag von: Lestrade am 06.04.2010 18:27 Uhr
Hi Isdrasil!

Ich finde deine Ausführungen sehr interessant und erfrischend. Zugegebenermaßen wird mir das erst beim Lesen so richtig bewußt. Man fährt sich schnell in bestimmte Richtungen ein...merke ich mal wieder...

Werde ich in Zukunft in meine Überlegungen mit einbeziehen.

Sehr schön und Danke,

Lestrade.
Titel: Re: Die Axiome
Beitrag von: Isdrasil am 07.04.2010 07:09 Uhr
Vielen Dank.

Es ist eben so vieles möglich in diesem Fall. Muss man den Spagat meistern zwischen "offen bleiben" und "eine Meinung haben".  :icon_wink:

Grüße, Isdrasil
Titel: Re: Die Axiome
Beitrag von: KvN am 07.04.2010 08:06 Uhr
Hallo Freunde!

Danke, genauso eine Diskussion hab ich mir beim Eröffnen des Themas vorgestellt! Eine Meinung haben ist ja nix Schlechtes, aber das Aufbrechen alter Denkschienen auch nicht...
Nebenbei,ich halte C.E. absolut nicht für ein Zufallsopfer, dazu mehr an anderer Stelle.

Grüße
Titel: Re: Die Axiome
Beitrag von: panopticon am 07.04.2010 16:52 Uhr
Hi.

Guter Punkt! Interessante Diskussion! Natürlich kann und muss man in diesem Fall alles regelmäßig hinterfragen, deshalb ist es mal sehr gut sich auszutauschen, warum man persönlich von der einen oder anderen Sache (zumindest temporär) überzeugter ist, als von anderen. Bezüglich dieser konkreten Fragen nehme ich jetzt mal eine meiner Karten her und blende ein paar bestimmte Ebenen ein....

Ad 1: Warum K5? Territorial betrachtet ist es ziemlich egal, ob man auch Millwood, Smith, Tabram, Stride, Kelly (da im gleichen Parish wie der Chapmanmord angesiedelt, allerdings ein Fall, aus dem man andere Rückschlüsse ziehen könnte) oder sogar McKenzie demselben Täter zuordnet.  Das Terrain des Rippers  ändert sich dadurch kaum. Der Grund dafür ist die logischste Basis, nämlich die Tatorte der Fälle Nichols, Chapman und Eddowes, jener Fälle also, die auch von der Vorgehensweise des Täters am ähnlichsten zu sein scheinen. Ich persönlich würde daher eigentlich von den K3 ausgehen, deren Todesumstände tatsächlich auf die Spur des Rippers führen könnten, schließe aber alle anderen diesbezüglich natürlich keinesfalls aus.

Ad 2:  Die K5 als Prostituierte? Es sind u.a. die belegbaren (! , d.h. die, die von Personen bezeugt wurden, welche die Opfer tatsächlich kannten) Bewegungen der Opfer (bei Kelly hängt das allerdings auch davon ab, ob man Hutchinson Glauben schenkt) und die vorgegebenen stadtbaulichen, infrastrukturellen, gemeindebedingten, zeitlichen und subjektiv kognitiv erfahrbaren und aufgrund empirischer Studien annehmbaren Gründe, die auf Prostitution bei den Opfern in den jeweiligen Tatnächten, und dadurch auch auf Prostituierte als Zielgruppe des Täters hindeuten. Der Grund, warum die Prostituierten damals nur selten wegen Prostitution selbst von der Polizei aufgegriffen wurden hat damit zu tun, dass sie jene Orte, die dafür geeignet waren umkreisten – in jedem Fall der kanonischen 5 (wie auch bei Smith, Connelly und Tabram) lässt sich ein solcher ausmachen, St. Botolph´s ist ja sogar legendär dafür. Dass die Prostituierten, und dadurch auch der Ripper, einfach nur irgendwo an verkehrsreicheren Straßen entlang liefen ist unrichtig – jeder Mensch denkt in kognitiven Landmarken. Gegen eine gewisse ´Mary Jane Kelly´ gibt es zudem zumindest eine Anzeige wegen ´Trunkenheit  und Ordnungswidrigkeit´ (19. September 1888), ebenso bei Eddowes am Tag ihrer Ermordung, wie wir ja wissen. Wie wir ferner wissen, nutzten die Opfer aber eben auch einige andere Möglichkeiten, um Geld zu erlangen: Das reicht vom simplen Betteln über Blumen verkaufen, über Hopfen ernten und Häkeln bis hin zum verpfänden ihres Eigentums. Sie gingen der Prostitution also wohl in erster Linie nur dann nach, wenn es gar nicht mehr anders ging – wie scheinbar in den Mordnächten. So war wohl auch das Risiko für Geschlechtskrankheiten oder Schwangerschaften von vornherein geringer, zudem gab es da ja scheinbar eine Menge anderer Tricks.

Ad 3: Der Wohnort des Rippers? Ich habe einmal versucht, die kognitiven (London-)Karten (mental maps) der einzelnen Opfer zu rekonstruieren, um dadurch auf die des Täters schließen zu können. Das Ergebnis wäre für hier wohl zu voluminös, da müsste ich eine Menge Karten und eventuell auch Fotografien hier reinstellen und erklären – es deckt sich aber letztendlich in etwa mit den bekannten Geoprofilings, in die ja scheinbar auch kognitive Aspekte miteinbezogen wurden. Aber mal soviel: Der Täter lieferte nicht nur Informationen über die Orte, an denen er zuschlug, sondern auch über die Orte, an denen er dies nicht tat. Wer der Meinung ist, dass der Täter die Morde von außerhalb des East Ends beging (noch dazu in einer Gegend, die er nicht wirklich kannte), müsste eigentlich ein gutes Argument parat haben, warum der Mörder zum Beispiel nicht (auch) in Shoreditch, Bethnal Green oder Limehouse zu Werke schritt. Besonders interessant wäre aber eine Antwort auf die Frage, warum der Täter Mile End New Town und dessen unmittelbare Umgebung komplett ausließ – das Gebiet, das sich unabhängig davon, ob man Tabram oder Nichols als erste Opfer  betrachtet, in etwa in der Mitte zwischen dem  ersten, dem Ripper zuordenbaren Mord, und dem nächsten befand, das Gebiet, das unabhängig davon, ob man Stride als Opfer betrachtet oder nicht, bis ins Zentrum der Morde ´ragt´, ein Gebiet, das sich für Prostitution allein schon aufgrund des Vorhandenseins von St. Olave (Hanbury Street) und anderer Infrastruktur nicht weniger eignete, als diverse andere Orte, an denen der Ripper definitiv mordete, und das sich vom Mitre Square am direktesten über die Goulston Street erreichen lässt... (Meine Begründung dafür wäre, dass dieser Bereich wahrscheinlich in der Pufferzone des Täters lag.) Zudem müsste u.a. auch begründet werden, warum der Täter in allen (!) Zwischenhimmelsrichtungen rund um Whitechapel tötete (aus stadtplanerischen Gründen trapezförmig (ohne Stride: Dreieck), in der kognitiven Vorstellung des Täters wohl eher in einem (Um-)Kreis oder Rechteck (mit Stride), wozu der Mensch nicht nur in seinem direkten Umfeld generell neigt). Dazu kommt noch die Frage, warum ein auswärts ansässiger Täter, immer wenn er außerhalb von Whitechapel zu Werke schritt (also in fast allen Fällen der K5, außer Nichols, die gerade noch im (nordöstlichsten) Bereich von Whitechapel ermordet wurde), jeweils nur am unmittelbar nächsten für Prostitution geeigneten Ort jenseits der Parishgrenze hätte morden sollen? Ausschließen kann man natürlich nicht, dass der Täter von außerhalb kam, in meinen Augen ist das aufgrund der bisherigen Faktenlage allerdings eben eher unwahrscheinlich.


Grüße,
panopticon
Titel: Re: Die Axiome
Beitrag von: Lestrade am 07.04.2010 17:30 Uhr
Schade, dass dein Kartenthema so voluminös ist...Hätte großes Interesse daran...
Titel: Re: Die Axiome
Beitrag von: Lestrade am 07.04.2010 18:19 Uhr
Panopticon, zu deiner Wohnortfrage habe ich folgende Gedanken:

Ich mutmaße, Nichols nicht als erstes Opfer anzusehen (daher nicht als ersten Tatort) und Eddowes als Opfer, als er sich bereits wieder Richtung Wohnort näherte. Weiterhin denke ich, dass er wollte, das Kelly nicht schnell entdeckt wird und die Ursache darin lag, dass er nicht weit weg von ihr wohnte oder unterkam. Die erwähnten Aufenthaltsorte der Opfer, wie in einem anderen Posting von mir erwähnt, Flower and Dean Street, Thrawl Street und Dorset Street als Orte anzusehen, von wo er gewöhnlich seine nächtlichen Streifzüge begann aber nicht zu Hause war. Dahin ging er. Sie waren aber schnell zu erreichen. Als "erste" Tatorte würde ich die von Tabram and Millwood ansehen. Wenn du also auf unserer Startseite die Übersichtskarte vom EastEnd anwählst und die 7 Punkte anwählst, ergibt die Verbindung der Punkte 1 (Tabram), 5 (Eddowes) und 6 (Kelly) ein Dreieck in dem sich Punkt 7 (Goulston Street) befindet. Da ich, wie gesagt, Flower and Dean Street, Thrawl Street und Dorset Street, nicht als sein direktes Zuhause betrachte, sondern nur als Gegend die er gut kannte und ich auch nicht glaube, dass er aufgrund genannter Punkte von weiter östlich kam, will ich schlußfolgern, dass er neben dem westlichen Teils des Dreiecks wohnte oder dort zumindestens eine Unterkunft oder Unterschlupf hatte. Also westlich der Middlesex Street bis zum Schenkel Bishopsgate Street und Houndsditch, bis nördliche Höhe Widegate Street. Ich hoffe du kannst mir irgendwie folgen. Deswegen interessiert mich gerade Russo´s Buch seiner Tatverdächtigen. Ich würde gerne erfahren, ob wir jemanden aus dieser Gegend, in seinem Buch finden würden.

Liebe Grüße, Lestrade.
Titel: Re: Die Axiome
Beitrag von: panopticon am 09.04.2010 01:03 Uhr
Tut mir leid, Lestrade, in der von Dir genannten Gegend (von westlich der Middlesex Street bis zur Bishopsgate Street) habe ich an sich keine Verdächtigen notiert, die Du noch nicht kennst. Wäre ein anderer Verdächtiger in Russo´s Buch eindeutig in diesem Gebiet vermerkt, hätte ich das wahrscheinlich irgendwie in meinen Plänen eingezeichnet (sofern ich nichts übersehen habe)...

Ist zwar nicht aus dem Buch, aber: Einen angeblichen, Ripper-artigen, aber mißlungenen Überfall auf eine Prostituierte im Spätseptember 1888 südlich von St. Botolph´s, inklusive Täterbeschreibung, könnte ich Dir laut meinen Notizen anbieten, wenn Dir das nützt?

Wobei mir einfällt:
Hier könnte man eigentlich auch die oft als selbstverständlich angenommene These hinterfragen, dass der Ripper ab Nichols jedesmal, wenn er zuschlug, auch tatsächlich (zumindest) tötete: Hinweise auf ´misslungene´, Ripper-artige Übergriffe oder Mordandrohungen vom Herbst 1888 bis in den Jänner 1889 hinein mit Flucht oder sogar Ergreifung des jeweiligen Täters habe ich nämlich schon so einige vermerkt (auch ohne Annie Farmer).... Wieso ordnet man dem Ripper mißlungene Mordversuche nur maximal in seiner Frühphase zu?


Grüße,
panopticon
Titel: Re: Die Axiome
Beitrag von: Lestrade am 09.04.2010 08:59 Uhr
Morjens...

Ja wunderbar, deine Notizen würden mich sehr interessieren, danke.

Zum letzten Teil:

Eben, sind genau meine Gedanken.

Viele Grüße, Lestarde.
Titel: Re: Die Axiome
Beitrag von: KvN am 09.04.2010 23:06 Uhr
Schlauer Gedanke, wahrlich! Wir sollten nicht vergessen dass die K5 lediglich von Macnaghten "amtlich verordnet" wurden, ein Fakt dem ich keine Beweiskraft zumesse. Vielleicht stimmt das allgemein verbreitete Bild vom perfekten Mörder ja auch überhaupt nicht...

Grüße
Titel: Re: Die Axiome
Beitrag von: Lestrade am 10.04.2010 11:40 Uhr
Eben KvN!

Es läßt sich einfach nichts, wirklich abschließend definitiv zuordnen. Nichols, Chapman, Stride and Eddowes sowie Kelly zeigen mit einem Kehlschnitt und sich weitersteigenden Verstümmelungen (außer Stride natürlich), eine Art Linie die Aufmerksamkeit auf sich zog. Ein gewisses Muster, daher eine gewisse Popularität dieser Opfer. Sie zeigen aber auch einen Altersunterschied bei den Opfern von bis zu über 20 Jahren sowie Morde oder Angriffe In- oder Outdoor. Obwohl Gewalt an der Tagesordnung war, waren es Morde eben nicht. Und da gibt es eine Millwood, eine Wilson, eine Smith und eine Tabram vor den K5 und eine Mylett, MacKenzie oder Coles danach sowie diverse Torsofunde. Und nicht zu vergessen die Leather Apron Geschichte. Und wer weiß was noch alles, wie z.B. den angesprochenen Überfall von panopticon. Die K5 ragen zweifellos dabei heraus und gehörten mit ziemlicher Sicherheit zu den Ripper- Opfern. Heute würde die Polizei erste Anzeichen wie Leather Apron, Millwood, Wilson und Tabram mit ihren Angriffen, Überfällen, versuchten Morden und tatsächlichen Mord viel, viel höher bewerten, gerade, wenn solch eine Gegend dies nicht tagtäglich aufwies (außer der "normalen" vorherrschenden Gewalt). Ich denke, dass die Polizei in 1888 nicht mal nach dem Mord an Nichols diese Alarmsignale richten verstand. Erst ab Chapman dürften sie geahnt haben, dass sie ein ernsthaftes Problem hatten. Was sich ja dann auch als solches herausstellte. Die Engländer hielt ich immer für ein schlaues Völkchen. Auch ihre Beamten. Ich kann es mir nur so erklären, dass der Ripper sie, in dem unfitten Zustand in dem sie damals waren, mit internen Differenzen und ihrer Verfassung und Aufstellung, auf dem falschen Fuss erwischte. In anderer Condition, wäre die Polizei vielleicht erfolgreicher gewesen und wir hätten heute hier nicht dieses Problem.

Lestrade.
Titel: Re: Die Axiome
Beitrag von: KvN am 10.04.2010 20:12 Uhr
Und ich setz noch eins drauf: Die Morde, bei denen die Täter gefasst wurden, werden ja überhaupt ausser 8 gelassen. Wir sollten mal arbeitsteilig vorgehen und alle Gewaltverbrechen listen, die in der causa von Interesse sind! Zähe Hackn, aber wenn wir sie aufteilen könnt mas packen!

Grüße
Titel: Re: Die Axiome
Beitrag von: panopticon am 10.04.2010 20:35 Uhr
 :icon_mrgreen: Bin schon seit längerem dabei. Werde morgen eine ganze Menge an überlieferten Übergriffen und Gewaltdelikten inklusive deutscher Zusammenfassung chronologisch und (wo möglich) mit Quellenangabe posten. Die lassen sich dann am besten ergänzen, sonst macht sich da jetzt jemand die Mühe, und wir haben sie am Ende doppelt...


Grüße,
panopticon
Titel: Re: Die Axiome
Beitrag von: Lestrade am 10.04.2010 22:19 Uhr
@KvN:

Gute Idee.

@panopticon:

*gespannt*
Titel: Re: Die Axiome
Beitrag von: KvN am 11.04.2010 10:11 Uhr
Hey panopticon, hätt mir denken können dass du bereits in die Richtung gearbeitet hast! Schließe mich Lestrade an, bin enorm gespannt auf deine bisherigen Ergebnisse!

Grüße
Titel: Re: Die Axiome
Beitrag von: panopticon am 11.04.2010 13:50 Uhr
Leider fehlt mir heute wahrscheinlich doch die Zeit für ein adäquat gestaltetes Posting (Ist doch einiges an Info und die Form sollte letztendlich ja auch stimmen.) - bis spätestens morgen Abend sollte ich es aber auf jeden Fall geschafft haben - Sorry für die Verzögerung!

Schönen Sonntag,
panopticon
Titel: Re: Die Axiome
Beitrag von: Lestrade am 11.04.2010 14:40 Uhr
Vollstes Verständnis...
Titel: Re: Die Axiome
Beitrag von: KvN am 11.04.2010 16:44 Uhr
Tut der Spannung keinen Abbruch...
Titel: Re: Die Axiome
Beitrag von: Dick Brucinson am 21.05.2010 09:22 Uhr
Er könnte nach den Morden einfach drei Gassen weiter gegangen sein und eine Kutsche aufgehalten haben, die ihn irgendwohin brachte

warum eigentlich immer so pompös? er könnte doch auch mit dem Fahrrad gekommen sein  :icon_mrgreen:
Titel: Re: Die Axiome
Beitrag von: Dick Brucinson am 21.05.2010 09:33 Uhr
hab gerade mal nachgelesen - tatsächlich wurde der Luftreifen für Fahrräder im Jahr 1888 patentiert  :icon_mrgreen:
Titel: Re: Die Axiome
Beitrag von: Shadow Ghost am 21.05.2010 09:37 Uhr
Ich frage mich gerade, ob ein Fahrrad damals nicht noch mehr aufgefallen wäre als eine Kutsche...
Titel: Re: Die Axiome
Beitrag von: Lestrade am 21.05.2010 09:39 Uhr
Jack´s Tour de Whitechapel... :icon_biggrin:
Titel: Re: Die Axiome
Beitrag von: Dick Brucinson am 21.05.2010 09:41 Uhr
Ich frage mich gerade, ob ein Fahrrad damals nicht noch mehr aufgefallen wäre als eine Kutsche...


stimmt eigentlich... zumal: wenn der Ripper das allerneuste Teil (mit Luftreifen!!!) besessen hätte, dann wäre er wirklich aufgefallen. Und ausserdem wäre es wahrscheinlich weg gewesen, weil alle scharf so'n supermodernes Teil gewesen wären - insbesondere im East End. stell mir gerade sein Gesicht vor, wie er nach den Morden drei Straßen weiterging um dort festzustellen, dass sein Fluchtfahrrad geklaut wurde  :icon_mrgreen: ob er zur Polizei gegangen wäre und Anzeige gegen Unbekannt erstattet hätte???  :icon_mrgreen:
Titel: Re: Die Axiome
Beitrag von: Lestrade am 21.05.2010 09:44 Uhr
Mmh, vorallem wäre er schneller von der Berner Street zum Mitre Square gelangt, in der Nacht des Double Events.

Ihr habt vielleicht schwarzen Humor...
Titel: Re: Die Axiome
Beitrag von: Dick Brucinson am 21.05.2010 09:45 Uhr
Mmh, vorallem wäre er schneller von der Berner Street zum Mitre Square gelangt, in der Nacht des Double Events.

Ihr habt vielleicht schwarzen Humor...

sorry  :icon_mrgreen:

allerdings ist das mit dem "schneller von der Berner St zum Mitre Sq" ein interessanter Punkt!
Titel: Re: Die Axiome
Beitrag von: Lestrade am 21.05.2010 09:48 Uhr
Vielleicht hatte er schon Werbung am Rad:

Ripper Sport

Komm, wir hören auf, sonst kriegen wir noch Anschiss...wäre nicht das erste Mal, das ich fast aus ´nem Forum fliege...
Titel: Re: Die Axiome
Beitrag von: Dick Brucinson am 21.05.2010 09:49 Uhr
Vielleicht hatte er schon Werbung am Rad:

Ripper Sport

Komm, wir hören auf, sonst kriegen wir noch Anschiss...wäre nicht das erste Mal, das ich fast aus ´nem Forum fliege...

ja okay, lassen wir's gut sein  :icon_wink:
Titel: Re: Die Axiome
Beitrag von: Lestrade am 21.05.2010 09:55 Uhr
Auf jeden Fall, hatte er ein Rad ab...

So Ende jetzt, ich kann mich an nichts erinnern... :icon_lol:
Titel: Re: Die Axiome
Beitrag von: Dick Brucinson am 21.05.2010 11:40 Uhr
Lestrade, hast du irgendwelche Hinweise darauf, dass das abgebildete Vorderrad tatsächlich das vom Ripper ist??
Titel: Re: Die Axiome
Beitrag von: Lestrade am 21.05.2010 11:44 Uhr
Ja ! Ich vermute, vielleicht, wahrscheinlich, mal so angenommen, in meiner Theorie, das er uns einen wichtigen Hinweis geben wollte. Und zwar, das die Nabe des Rades, uns den Wohnort des Rippers verraten könnte. Nämlich genau in der Mitte aller Tatorte. Du siehst, ich bin ein Meister der Deduktion. Der rote Fleck an der Wand links, bestätigt diesen blutigen Zeitgenossen in seiner Identität.
Titel: Re: Die Axiome
Beitrag von: Dick Brucinson am 21.05.2010 11:57 Uhr
und JETZT stell dir mal vor, es WAR wirklich so, und der Ripper kam tatsächlich immer mit dem Drahtesel  :icon_mrgreen:
und wir ham's durch Zufall ans Licht gebracht  :icon_thumb: und auch deine Therorie mit dem Hinweis würde stimmen...
REVOLUTIONÄR nenn ich das!!!
 :icon_mrgreen:
Titel: Re: Die Axiome
Beitrag von: Lestrade am 21.05.2010 12:09 Uhr
Es kommt noch besser:

PC Harvey sah den Mann, mit nur einem Rad und ohne Licht vom Tatort wegradeln. Die Komik dieses Augenblicks und Harvey´s freundliches Wesen, brachten diesen Pendler zum anhalten. Harvey überlies ihm vermutlich sein Licht um die Verkehrssicherheit für diesen Jecken zu gewährleisten. Zu spät bemerkte er, das er nun selber im Dunkeln stand und seine Hose sich füllte.
Um den 30.11. herum, sah Hutchinson, der sich immer noch nach Kelly´s Begleitung umsah, diesen Mann in der Dorset- Street wieder. Dieser kehrte zum Tatort zurück (eine dumme Angewohnheit solcher Menschen), um seine Luftpumpe wiederzufinden, die er am 09.11. dort vergessen hatte. Dies wurde ihm dann zum Verhängnis. Ein weiterer Schwartzfahrer hatte seinen Teamkollegen dann identifizieren können. Er zog seine Aussage allerdings zurück. Er wollte nicht, das nun alle Fahrräder verschrotten werden.

Bruce, die falten uns hier gleich zusammen...
Titel: Re: Die Axiome
Beitrag von: Dick Brucinson am 21.05.2010 12:12 Uhr
das würde dann in logischer Konsequenz natürlich folgendes bedeuten:

man müsste eine neue Sicht auf den Täterkreis entwickeln.

Denn das "Fahrradfahren" an sich bringt ja ein gewisses Lebensgefühl zum Ausdruck, eine Art Grundhaltung. Studenten fahren z.B. häufig Fahrrad, ausserdem Anhänger der Ökobewegung.
Man sollte also in die Richtung forschen, ob der Ripper irgendwo immatrikuliert war bzw. ob er möglicherweise Aktivist in der Ökobewegung des damaligen prä-industriellen Zeitalters war.
Titel: Re: Die Axiome
Beitrag von: Lestrade am 21.05.2010 12:19 Uhr
Der Täter soll ja auch manchmal Päckchen mit sich herumgeschleppt haben.

Könnte es ein Klapprad gewesen sein?

Man bräuchte nun eine Liste aller Fahrradbesitzer und aller Fahrradgeschäfte im East End 1888.

Gab es gar eine Biker´s Row? Solche Geschäft sind klein.

Oder war er ein Fahrradkurier?

Toll, dein Beitrag über die Psyche jenes Mannes.

Wahrscheinlich ein Einzelfahrer.

Der Fall scheint bald gelöst.

Falls wir eine Verbindung zu einer Fahrradmarke "Cohen" finden sollten, bringt es natürlich wieder alte Verdächtige ins Spiel.

Es ist zum Verzweifeln.
Titel: Re: Die Axiome
Beitrag von: Dick Brucinson am 21.05.2010 12:30 Uhr
das mit dem Klapprad scheint mir durchaus interessant, darüber habe ich noch nicht näher nachgedacht bisher. Bisher!
ich hätte eher vermutet, dass in dem Päckchen seine studentischen Unterlagen wie Bücher und Schreibmaterialien verstaut waren.
Das mit dem Fahrradkurier ist insofern keinesfalls abwegig, da sein Tagesablauf so gestrickt gewesen sein könnte, dass er in der Woche bis nachmittags an der Uni Vorlesungen besucht hat, später als Fahrradkurier gejobbt hat (BAFöG gab es damals meines Wissens noch nicht) um sich sein Studium zu finanzieren. Daher auch nur an Wochenenden.
Titel: Re: Die Axiome
Beitrag von: Lestrade am 21.05.2010 12:38 Uhr
Deine Kombinationsgabe und deine Theorien überwältigen mich.

Swanson´s Hinweis, das der Verdächtige nur unter großen Schwierigkeiten in Seaside Home gebracht werden konnte, ließe sich nun auch erklären. Die Polizei musste hinterherlaufen, während er fuhr. Er hätte ja fliehen können. Und von seinem Rad wollte er auf keinen Fall runter, würde ich annehmen. Bei der Einweisung ins Workhouse waren sicherlich Stützräder nötig, seine Hände waren ja auf dem Rücken gefesselt. Sag mal, hätte die Luftpumpe nicht von der Marke "Kosminski" sein können? Falls es zu einer Gegenüberstellung mit anderen Fahrradverdächtigen kam, habe ich nun auch eine Erklärung für den wahnsinnigen Seeman Adam Cullen. Er fuhr vielleicht auf Deck Rad, das machte ihn natürlich ersteinmal verdächtig.

Es ist unser letzter Tag im Forum, das ist dir sicherlich bewußt oder?
Titel: Re: Die Axiome
Beitrag von: KvN am 21.05.2010 12:45 Uhr
Ich will auch was von dem Zeug das ihr eingworfen habt! :icon_mrgreen:
Titel: Re: Die Axiome
Beitrag von: Dick Brucinson am 21.05.2010 12:50 Uhr
Es ist unser letzter Tag im Forum, das ist dir sicherlich bewußt oder?

achwo. und selbst wenn: dann haben wir die Forschung einen entscheidenen Schritt weitergebracht!  :icon_thumb:
Titel: Re: Die Axiome
Beitrag von: Lestrade am 21.05.2010 12:52 Uhr
Neo- Angin Lutschtabletten... Bei mir... was Bruce einatmet weiß ich nicht...

Knallt gut das Zeug... Elvis flog gerade bei mir am Fenster vorbei...
Titel: Re: Die Axiome
Beitrag von: Lestrade am 21.05.2010 12:58 Uhr
Jack the Ripper soll ja ausgesehen haben wie der junge Freddy Mercury... stell ich mir gerade vor, wie er durch´s east End radelt und trällert... I want to ride my bicycle, yo say John, I say Wayne...
Titel: Re: Die Axiome
Beitrag von: Dick Brucinson am 21.05.2010 13:07 Uhr
Neo- Angin Lutschtabletten... Bei mir...

in meinem Fall eine Pizza Thunfisch mit extra viel Thunfisch  :icon_cool:

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/ac/Pierre_Lallemant_1886.jpg (http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/ac/Pierre_Lallemant_1886.jpg)

sieht ein bissl aus wie Tumblety, oder?  :icon_eek:
Titel: Re: Die Axiome
Beitrag von: Lestrade am 21.05.2010 13:11 Uhr
in meinem Fall eine Pizza Thunfisch mit extra viel Thunfisch  :icon_cool:


War die schon Älter?

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/ac/Pierre_Lallemant_1886.jpg (http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/ac/Pierre_Lallemant_1886.jpg)

sieht ein bissl aus wie Tumblety, oder?  :icon_eek:

[/quote]


Hut ab!
Titel: Re: Die Axiome
Beitrag von: Dick Brucinson am 21.05.2010 13:13 Uhr

War die schon Älter?



ja, aus dem Jahr 1888  :icon_verwirrt:
Titel: Re: Die Axiome
Beitrag von: Lestrade am 21.05.2010 13:14 Uhr
Aus dem Seafood Home?
Titel: Re: Die Axiome
Beitrag von: Dick Brucinson am 21.05.2010 13:16 Uhr
Aus dem Seafood Home?

das weiss ich leider nicht, aber der Thunfisch soll seinerzeit von einem Fischträger angeliefert worden sein.
Titel: Re: Die Axiome
Beitrag von: Lestrade am 21.05.2010 13:24 Uhr
Von den Barnett Brothers?

War die Pizza bereits schon eingeschnitten?

Du hast möglicherweise Beweismaterial, auf das wir seit 122 Jahren warten, vernichtet.

Hoffe, es hat geschmeckt.
Titel: Re: Die Axiome
Beitrag von: Dick Brucinson am 21.05.2010 13:41 Uhr
Von den Barnett Brothers?

War die Pizza bereits schon eingeschnitten?

Du hast möglicherweise Beweismaterial, auf das wir seit 122 Jahren warten, vernichtet.

Hoffe, es hat geschmeckt.

ja, sie war bereits eingeschnitten, aber nur teilweise. ich hatte den Eindruck, dass der Pizzabäcker bei seiner Arbeit ggf. gestört worden ist
Titel: Re: Die Axiome
Beitrag von: Lestrade am 21.05.2010 13:52 Uhr
Hattest du den Eindruck, das versucht wurde, die Pizza in eine naheliegende Einfahrt zu ziehen?

Schildere mir bitte den Tatort genau, ich versuche dann, ein Profil über den Pizzzabäcker zu erstellen.

Lasse bitte kein Detail aus.
Titel: Re: Die Axiome
Beitrag von: Dick Brucinson am 21.05.2010 21:20 Uhr
Ich frage mich gerade, ob ein Fahrrad damals nicht noch mehr aufgefallen wäre als eine Kutsche...

es geht hier übrigens nicht ums "auffallen", sondern einzig und allein um die Anreisemodalitäten!
Titel: Re: Die Axiome
Beitrag von: panopticon am 21.05.2010 23:44 Uhr
Hallo zusammen!

Wenn wir schon dabei sind, uns zu fragen, was der Täter so alles bei sich hatte, könnten wir uns zumindest kurzfristig auch Gedanken darüber machen, ob er nicht auch stärker bewaffnet war, als zumeist angenommen. Auch wenn es danach aussieht, als hätte er lediglich Schneidewerkzeug und/oder Stichwaffen bei sich: Was spräche dagegen, dass er zum Beispiel auch eine Schusswaffe bei sich hatte? Auch wenn ich es eigentlich ausschließe, aber eine solche wäre sicher nicht unnützlich für ihn gewesen, sowohl um Opfer zu bedrohen/nötigen, als auch bei einer eventuellen Entdeckung. Sie hätte zumindest sein Risiko minimiert... Wie seht ihr das?


Grüße,
panopticon
Titel: Re: Die Axiome
Beitrag von: Lestrade am 22.05.2010 10:36 Uhr
Guten Morgen panopticon!

Wir teilen die gleiche Gedanken. Würde es nicht von vornherein ausschließen wollen. Ich stell mir den Ripper u.a. auch so vor, das er ein Mann war, der vielleicht schon recht "strange" auf andere wirkte und auch immer wieder, plötzlich irgendwo hinter einem auftauchte. So in der Art "harmloser Irrer" ala Aaron Kosminski. Im Gegensatz zu dem, allerdings nicht 24h am Tag, sondern nur zu bestimmten Zeiten. Ich glaube nicht, das jemand ihm diese Taten zugetraut hätte. Weil für niemand seine gefühlskalte Seele zu erkennen war. Solchen Menschen würde ich neben einem Messer, durchaus noch andere Waffen zutrauen.

Btw: Druitt und Tumblety wären bestimmt mit ´nem Damenrad unterwegs gewesen. :icon_lol:

Liebe Grüße,

Lestrade.
Titel: Re: Die Axiome
Beitrag von: KvN am 22.05.2010 23:10 Uhr
Hmmm...Die Überlegung mit der Schusswaffe ist gut, aber aus dem Bauch heraus sag ich mal nein...In meiner Vorstellung hat so ein Psycho keinen Plan B.

Grüße
Titel: Re: Die Axiome
Beitrag von: Isdrasil am 29.01.2012 17:52 Uhr
Hi

Lohnt sich immer mal wieder zu schauen, was sich die anderen gerade ansehen - so bin ich wieder auf diesen wirklich interessanten Thread gestossen (zumindest von Seite 1-3 interessant).
 ;)

Nachdem jeder seinen Senf zu den drei von KvN aufgestellten Axiomen gegeben hat und ich mich eindeutig positionierte (Keine K5, Opfer Prostituierte, Ripper nicht aus dem East End), gebe ich auch noch meine Meinung zur "Schusswaffe" kund:
Niemals hatte der Täter eine Schusswaffe bei sich. Dies würde seiner Absicht und seinem Bild von den Taten auf`s Äußerste widersprechen. Der Ripper war ein "Messermörder", und das war er nicht aus praktischen oder unpraktischen Gründen, sondern er war es deswegen, weil das Messer eine entscheidende Rolle in seiner Signatur spielt. Das Aufschlitzen der Kehle ist eines der Markenzeichen dieses Täters zu Zeiten seiner in diesen Momenten voll ausgelebten Fantasie, und das Töten der Opfer durch eine Schusswaffe absolut undenkbar. Auch eine Bedrohung der Opfer durch eine Schusswaffe halte ich für nicht realistisch. Was hätte das für einen Sinn gehabt? Die Prostituierten gingen "freiwillig" mit den Freiern in dunkle Ecken und kehrten ihnen ebenso "freiwillig" den Rücken zu. Eine Bedrohung nach der Art "Moment, ich stecke mal kurz die Knarre weg und hole mein Messer aus der Tasche" halte ich für ausgeschlossen. Dies wäre dem Täter wohl zu uneffektiv gewesen und würde für ihn nur unnützen Ballast, unnötige Komplikationen, bedeuten.

Ebenso verhält es sich mit potentiellen Verfolgern: Dieser Täter war lautlos, schnell, effektiv und praktisch, er schlug zu, wenn es passte, er hielt sich für Gott. Ein Plan B ist etwas für unsichere Täter. Ein Plan B wäre dem Ripper niemals in den Sinn gekommen, denn es wäre ihm ebenso niemals in den Sinn gekommen, wirklich während einer Tatbegehung entdeckt zu werden. Er war viel zu straight für so etwas und viel zu überzeugt von sich, um das Gelingen der Tat in Frage zu stellen.

Grüße, Isdrasil
Titel: Re: Die Axiome
Beitrag von: Anirahtak am 29.01.2012 19:43 Uhr
Mein Senf fehlt noch, wie konnte das nur passieren?  :biggrin:


K5-Opfer:

Halte ich überhaupt nicht für ausgeschlossen, dass es noch weitere gab, insbesondere in der Phase vor K1. Eventuell auch Angriffe, die überhaupt nicht überliefert sind und bei denen das Opfer überlebte.  Auch Serienmörder entwickeln ja ihren "Stil" und werden erst im Laufe der Zeit übermütiger oder hemmungsloser.


Die K5 als Prostituierte:

Nicht unbedingt Prostituierte in "Vollzeit", aber warum nicht Gelegenheitsprostituierte? Sie lebten schließlich in einem Slum, hatten keine festen Vollzeitstellen oder waren auch keine voll mitversorgten Hausfrauen. (Kann man anhand ihrer Wohnsituation sagen, sie waren auch ohne festen Wohnsitz?) Ich fürchte, da blieb zuweilen nichts anderes übrig.

Außerdem finden sich konkrete Hinweise, wenn man sich beispw. die Abläufe der letzten Stunden von Nichols und Chapman ansieht, die in den frühen Morgenstunden Geld für ihr Bett auftreiben mussten, Kelly für die Miete.


Der Wohnort des Rippers:

Es gibt ja diese Theorie über die "comfort zone" bei Serienmördern, also dass sie in der Umgebung ihres Wohn- oder Arbeitsortes zugange sind und dies erst dann ändern -wenn überhaupt-, sobald sie sich (selbst)sicherer fühlen. Die Herkunft des Rippers vermute ich auch im East End. Wenn er zu den Tatzeiten nicht dort gewohnt hat, dann früher mal. Wenn er überhaupt niemals dort gelebt haben sollte, muss er sich trotzdem oft dort "intensiv" herumgetrieben haben. Das mache ich auch daran fest, dass ich ihn mir in dieser Umgebung als sehr unauffällig vorstelle, fast schon mit dem Straßenbild verschmelzend. Er fiel weder in der Erscheinung noch im Verhalten auf und das ist jemandem kaum möglich, der so gar keinen Bezugspunkt zu der betreffenden Gegend hat.

Und auch das stets rechtzeitige und erfolgreiche Verschwinden lässt für mich eher den Schluss eines Einwohners zu als einen Ortsfremden, "der sich halt gut auskennt".
Titel: Re: Die Axiome
Beitrag von: Direwolf am 29.01.2012 22:27 Uhr
Dann möchte ich mich mal nicht ausgrenzen und gebe auch meinen Senf dazu ;)

K5 Opfer:
Hier tendiere ich auch zu mehr als nur die K5. Wobei ich jedoch nicht zwangsläufig davon ausgehen würde, dass er zuvor auch Opfer lebend hat davonkommen lassen. Dazu würde ich eher dann tendieren, sollte wenigstens Eddowes tatsächlich eine Ahnung gehabt haben, wer der Ripper war. Einfach aus dem Grund, dass ich mich noch nicht so ganz mit dem Gedanken anfreunden kann, niemand habe nach einer missglückten Tötung den Täter mehr gesehen, zumal es hier ja einen Kronzeugen gegeben hätte. Ob nun Tabram oder wer auch immer zu den Ripperopfer gehörten, da schwanke ich noch zu sehr, um mich da festlegen zu wollen. Die anerkannten K5 rechne ich dagegen dem Ripper zu und gehe davon aus, dass der Täter bei Stride tatsächlich gestört wurde.

K5 Prostituierte:
Hier halte ich mich an die Aussagen von Angehörigen und Freunden/Bekannten der Opfer, die zumindestens gewusst haben wollen, dass die K5 der Gelegenheitsprostitution nachgingen. Das eine von ihnen so rein gar nichts mit Prostitution am Hut gehabt haben soll, halte ich dagegen eher für Fragwürdig, da mir sonst das Auswahlschema der Opfer zu sehr durcheinander gewürfelt scheint. Also erheblich mehr, als wie es durch den Mord an der vergleichsweise jungen MJK schon eh geschah.

Wohnort des Rippers:
Ich gehe stark davon aus, dass sich der Ripper gut in seinem Jagdgebiet auskannte. Bei einem Täter, der sich kaum in der Gegend auskennt würde ich eher meinen, dass er sich bei seinen Fluchten früher oder später in eine Sackgasse verfranzt. Da er dies offensichtlich nicht getan hat nehme ich an, dass der Mörder schon recht gute Ortskenntnisse besessen haben dürfte. Fraglich ist allerdings, ob er auch dort Wohnhaft gewesen sein muss. Hier würde ich zumindest nicht ausschließen, dass er von außerhalb kam. Der Täter wird wohl auch noch andere Interessen gehabt haben, außer arbeiten und morden. Ein Matrose (um nur mal ein Beispiel zu nennen) könnte recht leicht ausreichende Ortskenntnisse gesammelt haben. Im Grunde würde es ja schon genügen, wenn er sich zunächst einmal bei Landbesuchen an seine Kollegen hält und in Erfahrung bringt, wo man im East End seine Zeit vertrödeln kann, wo man - um wieder auf die Absichten des Täters zu kommen - günstige Prostituierte findet, usw usf.

So long...
Direwolf   
Titel: Re: Die Axiome
Beitrag von: Anirahtak am 07.02.2012 21:57 Uhr
Hallo,

@ Direwolf
Zitat
Hier tendiere ich auch zu mehr als nur die K5. Wobei ich jedoch nicht zwangsläufig davon ausgehen würde, dass er zuvor auch Opfer lebend hat davonkommen lassen.
Zwangsläufig natürlich nicht. Und auch nicht "davonkommen lassen" aus Mitleid heraus. Eher, weil er sich noch in der Übungsphase befand und noch nicht alle Hemmungen überwunden hatte. Selbst wenn jemand sehr gewalttätige Phantasien hat und diese ausleben will, muss letzteres nicht auf Anhieb so klappen, wie zuvor erträumt.

Falls er aus dem East End stammte, könnte er natürlich auch erfahren darin gewesen sein, Gewalt anzuwenden.

Zitat
Dazu würde ich eher dann tendieren, sollte wenigstens Eddowes tatsächlich eine Ahnung gehabt haben, wer der Ripper war. Einfach aus dem Grund, dass ich mich noch nicht so ganz mit dem Gedanken anfreunden kann, niemand habe nach einer missglückten Tötung den Täter mehr gesehen, zumal es hier ja einen Kronzeugen gegeben hätte.
Wenn es für das Opfer glimpflich ausging und er auch noch nicht seinen "Stil" entwickelt hatte, könnten solche Taten noch gar nicht als die seinen erkannt worden sein. Sofern es überhaupt gemeldet wurde.

Zitat
Ob nun Tabram oder wer auch immer zu den Ripperopfer gehörten, da schwanke ich noch zu sehr, um mich da festlegen zu wollen. Die anerkannten K5 rechne ich dagegen dem Ripper zu und gehe davon aus, dass der Täter bei Stride tatsächlich gestört wurde.
Ja. Tabram - könnte sein, muss aber nicht. Stride wahrscheinlich.