Autor Thema: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer  (Gelesen 46462 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Stordfield

  • Gast
Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
« Antwort #45 am: 07.09.2008 11:12 Uhr »
Hallo !

Ich finde die Idee mit den Parallelen sehr gut , Mort . Das ist wirklich mal eine Recherche wert . Wenn man genügend Beispiele findet , kann man vielleicht nach einem gemeinsamen Detail oder nach deckungsgleichen Charaktereigenschaften suchen und das Gefundene auf den Ripper übertragen . Oder funktioniert soetwas nicht ?

Gruß Stordfield

Mort

  • Gast
Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
« Antwort #46 am: 07.09.2008 11:53 Uhr »
Hallo Stordfield, ich hoffe doch dass so was vielleicht funktioniert. Wie Du schon sagtest man müsste versuchen Parallelen zu Charaktereigenschaften die sich aus der jeweiligen Vorgehensweise zu finden. Ich meine z.B. gibt es noch mehrere Täter die ihre Opfer auf ähnliche Weise verstümmelten oder sie zur Schau stellten. Es müssen ja nicht immer Prostituierte gewesen sein.  Bei Gust und Shawcross waren es "auch" noch Prostituierte.  Ich meine wenn ein Täter z.B. so etwas mit Kindern macht, dann wäre die Person eine andere, aber die Vorgehensweise die selbe. Man müsste so eine Art Tabelle aufstellen, in der man die Übereinstimmungen und Abweichungen der Taten sehen kann. So könnte man die Serientäter doch am besten vergleichen. Und die Übereinstimmungen kombinieren um das Puzzle zusammenfügen.

Alexander-JJ

  • Gast
Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
« Antwort #47 am: 07.09.2008 16:17 Uhr »
Ich glaube nicht, das dies wirklich gut funktioniert. So eine Sammlung/Studie kann sicher sehr interessant sein, aber JTR werden wir damit wohl nicht auf die Schliche kommen. Wir wissen einfach zu wenig über JTR. Wir haben praktisch keine Anhaltspunkte. Wir kennen nur die Handschrift seiner Taten und da kann es ja schon sein, das wir von mehr als einem Mörder reden.


 :)

Offline Isdrasil

  • Superintendent
  • *****
  • Beiträge: 2037
  • Karma: +2/-0
Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
« Antwort #48 am: 08.09.2008 07:24 Uhr »
Zumindest haben die Mörder, die Parallelen zu Jack the Ripper zeigen, meist (nicht immer, nicht zwingend) folgende Gemeinsamkeiten:

- Sie töten aus einem Verlangen heraus, empfinden bei dem Mord Lust.
- In ihrer Kindheit hatten sie ihren ersten Kontakt zum Schlachten, Auseinandernehmen, Ausweiden und bemerkten bei dieser Gelegenheit ihre Neigungen.

Parallelen lassen sich bei dem von Mort angesprochenen Gust finden, bei Bartsch oder teils Kürten. Auch Kroll zeigt Gemeinsamkeiten in der Kernfantasie. Auch noch viele andere, die mir noch nicht einfallen oder die ich nicht kenne. So absonderlich sind die Verstümmelungen des Rippers in der Welt der Serienmörder zumindest nicht.

Aber ich bin ein großer Befürworter von Morts Idee!  :icon_wink:

Grüße, Isdrasil
« Letzte Änderung: 08.09.2008 07:37 Uhr von Isdrasil »

Offline irene_adler

  • Chief Inspector
  • ****
  • Beiträge: 120
  • Karma: +0/-0
Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
« Antwort #49 am: 26.09.2008 19:34 Uhr »
Servus

Nachdem ich mir die Entwicklung der Dinge hier in diesem Thread durchgelesen habe, wollte ich auch mal wieder meinen Teil posten.
Zuallererst @Mo (ich weiß, etwas gar spät): Den Ripper zu verharmlosen war alles andere als meine Absicht. Vergleichsweise hat er nicht so viele Opfer gefordert wie andere Serienmörder und es haben andere Opfer sicher schlimmer leiden müssen, doch Opfer bleibt Opfer und wird dadurch auch nicht wieder lebendiger... Vielleicht bin ich den Thread hier nicht richtig angegangen.  :-X

@Mort: Ich wollte mich lange damit beschäftigen eben solche Vergleiche irgendwie herauszupicken und aufzulisten, hab' aber nach all den Serienmördern und den haufenweisen Daten und Fakten schnell das Handtuch geworfen, vor allem, weil ich dann ganz schnell auch der Meinung von Alexander-JJ gewesen bin. Wirklich von Nutzen ist solch eine Studie nicht - und menschliche Individuen auf eine Tabelle zu reduzieren ist sowieso nicht mein Ding. Dabei bekommen die Täter zu schnell eine Wertigkeit aufgestempelt, die ich etwas zu herabwürdigend den Opfern gegenüber finde. Das erinnert mich daran, wie ein Kollege mich nach dem "schlimmsten" Serienmörder fragte, den es gibt. Solch eine Antwort kann - wenn - dann nur subjektiv ausfallen. Ist nun die Tatsache schlimmer, dass ein Mörder gleich massenhaft Leute das Leben entrissen hat oder die extrem brutale Vorgehensweise und der lange Leidensweg der einzelnen Opfer? Wer kann das schon sagen.

Jetzt bin ich dann bald ein Jahr in diesem Forum und mein extremes Interesse (Zyniker werden es Sensationsgeilheit nennen) an Serienmörder hat sich mittlerweile etwas gelegt, obwohl ich wahrscheinlich nie ganz davon wegkommen werde und jedesmal aufhorche, wenn ich irgendwo davon höre/lese.
Mal schaun wie's weitergeht.


in dem Sinne
Gruß aus dem Nachbarland
Irene Adler
Books are a uniquely portable magic.

Offline Isdrasil

  • Superintendent
  • *****
  • Beiträge: 2037
  • Karma: +2/-0
Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
« Antwort #50 am: 28.09.2008 11:32 Uhr »
Hi Irene

Schön, mal wieder was von Dir zu hören (bzw. lesen).  :icon_wink:

Sicher kann man menschliche Individuen nicht auf eine Tabelle reduzieren. Aber ich denke eben einfach wie Mort, dass man durch Vergleiche mit ähnlich gelagerten Morden die "Schlinge" um den Hals des Rippers weiter zu ziehen kann. Vergleiche stellt doch jeder im Prinzip an, ob bewusst oder unbewusst. Weshalb glaubt denn keiner wirklich, dass das Mordmotiv einfach nur Raub war, zum Beispiel? Doch nur, weil es uns die Erfahrung lehrt. Und Erfahrung ist doch nur ein Vergleichen mit voran Gegangenem.
Solch eine Tabelle kann gewiss nicht der Individualität eines Menschen gerecht werden - aber sie kann begrenzen. Das eine unabdingbare Wahrheit herauskommt, das ist eine andere Geschichte...

Herabwürdigend gegenüber den Opfern ist dies auch nicht wirklich. Es gibt eben verschiedenen Mosaiksteine, einzelne Zellen innerhalb dieses riesigen "Mordkosmos". Wenn man mal zu Zwecken der Auswertung nur einen dieser Steine betrachtet, heißt das doch noch lange nicht, dass man die anderen dadurch vergisst oder abwertet.

Die Frage nach dem "schlimmsten" Serienmörder hingegen finde ich ebenso etwas seltsam. Man muss sich nicht noch Gedanken machen, welches Übel wohl das Schlimmste sei. Es ist traurig genug, dass es so etwas gibt.

Grüße, Isdrasil

Stordfield

  • Gast
Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
« Antwort #51 am: 28.09.2008 11:57 Uhr »
Hallo !

Zitat
Die Frage nach dem "schlimmsten" Serienmörder hingegen finde ich ebenso etwas seltsam. Man muss sich nicht noch Gedanken machen, welches Übel wohl das Schlimmste sei. Es ist traurig genug, dass es so etwas gibt.

Dem kann ich nur zustimmen !!

Gruß Stordfield

 

Offline Claudia

  • Superintendent
  • *****
  • Beiträge: 537
  • Karma: +0/-0
Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
« Antwort #52 am: 15.11.2009 07:28 Uhr »
Hallo!

Es ging hier ja nicht unbedingt nur um Serienmörder, deshalb nutze ich den Thread mal ganz unverfroren, denn um interessante Mordfälle geht es , jedenfalls habe ich einen gefunden, der mich interessiert...

Schaut mal bei Google unter "kaltblütiger Kindermord", ihr werdet schnell auf "Darlie Routier" stossen. Ist ne recht interessante Sache,der genannte Bericht sollte eher als Überblick dienen, immerhin ist mein" Freund" Benecke dabei, was nicht unbedingt für die Qualität spricht. Gibt aber ne Menge im Web dazu, vielleicht mag sich jemand einlesen, mich würde ein Meinungsaustausch interessieren (hab mich da grad etwas festgefressen :icon_mrgreen:)

Ja, zum Ripper komm ich auch wieder, bin aber wohl etwas übersättigt und es gibt so viele Fälle :icon_rolleyes:
Und der Thread kommt mir irgendwie grad recht, um Euch (die ich nunmal sehr schätze, weil ihr auch Spass an solchen "Rätseln" habt) mal bischen "anzufixen", hehe

Also, haut rein :icon_thumb:

Liebe Grüße, Claudia

Stordfield

  • Gast
Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
« Antwort #53 am: 15.11.2009 12:07 Uhr »
Hallo Claudia !

Ich möchte mir keine Wertung des Urteils erlauben...
Allerdings stellt Don Davis in seinem Buch "Schlaf, Kindchen, schlaf..." den Fall sehr überzeugend dar.
Kennst Du es?

Gruß Stordfield

Offline Claudia

  • Superintendent
  • *****
  • Beiträge: 537
  • Karma: +0/-0
Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
« Antwort #54 am: 15.11.2009 12:29 Uhr »
Hi Stordfield!
Nein, ich kenne das Buch nicht, würd mich aber interessieren, was Du davon hältst, falls Du es hast...
Ich hab ein Buch über Dahmer von Davis, finds aber ehrlich gesagt nicht toll...
Ich will mir natürlich in dem Routier-Fall auch kein Urteil anmassen, es ist nur einfach was, das mich interessiert, wer auch immer zu welchem Urteil kommt.
Ich finde den Fall bei näherem Hinsehen etwas verworren, einerseits glaube ich an die Schulld der Mutter, andererseits ist mir das Motiv völlig schleierhaft.
Ich finds spannend , weiter nichts... :icon_biggrin:

Grüße, Claudia

Stordfield

  • Gast
Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
« Antwort #55 am: 15.11.2009 12:42 Uhr »
Hallo Claudia!

Ich besitze das Buch; ist nur schon `ne Weile her, als ich es gelesen hab. Müßte es zumindest noch mal überfliegen, um wieder im Bilde zu sein und es beurteilen zu können.
Ich glaube, Davis`Erklärung für die Morde war die Überforderung der Mutter, verbunden mit ihrer "Leichtlebigkeit". Wie auch immer, der Fall birgt tatsächlich eine Menge Ungereimtheiten und wenn man die Routier auch emotional verurteilt sehen möchte, funktioniert das bei genauerer Betrachtung der Sachlage nicht so einfach, wie es sich vielleicht auch von Seiten der Geschworenen gemacht wurde...

Gruß Stordfield

Larkin

  • Gast
Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
« Antwort #56 am: 19.11.2009 16:31 Uhr »
Hallo Claudia!
Ich hab mir jetzt mal die Doku, von der du gesprochen hast, angeguckt und such so noch ein bisschen rumgestöbert. Der Fall lässt mir echt die Haare zu berge stehen.
Für mich ist es immernoch was anderes die eigenen Kinder umzubringen (und dass dann wahrscheinlich auch noch wegen Geld!!!!) als jemanden Fremdes zu töten, weil ich psychisch krank bin und der Hund meines Nachbarn mir das befiehlt oder so. Ich finde, dass das einskalte Töten, ja fast schon abschlachten, der eigenen kleinen Kinder, so wie Darlie Routier das gemacht hat, in einer eigenen Liga der Grausamkeit spielt.
Hab mir natürlich auch die Seiten der Darlie-Supporter mal durchgelesen. Für mich steht jedoch fest, dass sie die Tat begangen hat. Die Beweislast ist einfach viel zu heftig.
Zitat
(hab mich da grad etwas festgefressen icon_mrgreen)
Das kann ich verstehen! Ging mir genauso - ich konnte nachdem ich die Doku geguckt hab an nichts mehr anderes denken :)

Liebe Grüße
Larkin ;)

Aeneas

  • Gast
Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
« Antwort #57 am: 26.02.2010 22:33 Uhr »
Hi,

ich  wollte keinen Extrathread eröffnen, deshalb hab ich den hier genommen. meine Frage bezieht sich auf das Verhalten von Serienkillern, kann es sein das sie die Art und weise ihres Mordens ändern????? Quasi vom Kehle durchschneiden zum Kopf einschlagen oder so.

Weis da jemand was drüber

KvN

  • Gast
Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
« Antwort #58 am: 27.02.2010 08:42 Uhr »
Entgegen anderslautenden Vourteilen: Ja, durchaus. Blätter mal www.serienkiller.de durch, eine Änderung des Tatbegehungsmodus ist nicht so selten...

Grüße

Offline Claudia

  • Superintendent
  • *****
  • Beiträge: 537
  • Karma: +0/-0
Re: Vergleich mit anderen Serienmördern/ Nachahmer
« Antwort #59 am: 28.02.2010 05:59 Uhr »
@Aeneas:
Ja, auch das gibt es (im Grunde gibts eh nichts was es nicht gibt).
Ich meine allerdings, daß das meistens in die Anfangsphase fällt, wenn noch "experimentiert" wird. Ich denke, man kann sagen, daß die meisten Täter irgendwann ihre eigene Handschrift entwickeln, einfach auch, weil sich für sie eine bestimmte Vorgehensweise bewährt hat.

@Larkin: Sorry, etwas spät, bin grade wieder auf den Thread aufmerksam geworden.
Ja, absolut erschütternder Fall. Das mit dem finanziellen Motiv mag ich allerdings nicht so recht glauben (die Summe aus der Lebensversicherung deckte sich gerade mal so mit den Beerdigungskosten). Ich vermute vielmehr, daß gerade bei Eltern, die die eigenen Kinder töten, IMMER ein seelischer Konflikt eine Rolle spielt, eine in diesem Moment als auswegslos empfundene Lage, die(vermeintlich) nur die eine Lösung zulässt, auch wenn das im Nachhinein schwer verständlich ist. Interessant sind ja die Briefe, die Darlie kurz zuvor an ihre Kinder schrieb und die meines Erachtens auf Depressionen hinweisen.
Krass (für mich) ist eben immer dieses schnelle Umschalten auf eine Theorie, die dann das Ganze erklären soll , gerade wenn ein Tatort dann dementsprechend "hergerichtet" wird. Ist aber auch kein Einzelfall, falls es Dich interessiert, schau mal nach Jeffrey Mac Donald (gibts glaub ich auch bei youtube) ...
Oder, auch interessant, bei uns in den Achtzigern der Fall Weimar...

Grüße, Claudia