Hi John
Weil sie sie zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich noch gar nicht in der Hand hatte...Auf alle Fälle aber kommt der Angriff sehr überraschend.
Ja, so kann es gewesen sein. Dies lässt natürlich schnell den Rückschluss zu, Schwartz hätte die ganze Story nur erfunden - da er zum einen gerade bei der Polizei etwas völlig Konträres aussagte und zum anderen wirklich das Motiv verfolgen könnte, den Club aus der Sache heraushalten zu wollen.
Das Problem mit einer erfundenen Aussage wäre allerdings in meinen Augen: Weshalb so kompliziert? Weshalb erfindet er dann die Story von den beiden Männern? Er hätte auch ganz einfach sagen können, er hat einen englischen Gentleman mit Stride gesehen...nach genauerer Überlegung fällt mir nur dazu ein, dass Schwartz, sollte er die Aussage erfunden haben, zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen hätte:
1. Er hat den Verdacht vom Club gelenkt
2. Er musste die Falschaussage gut durchdenken, denn eventuell hätte ihn der Vorwurf unterlassener Hilfeleistung treffen können. Ich weiss nicht, wie es im viktorianischen Zeitalter mit diesem Punkt her war, doch er hätte sich bei Erfindung eines einzelnen Täters schon der Frage stellen müssen, weshalb er nicht helfend einschritt oder anderweitige Schritte unternahm. Durch das Heranziehen eines imaginären Komplizen (der ihn auch noch verfolgte) konnte er sich dieser Schlinge entziehen und dadurch weniger Gefahr laufen aufzufliegen.
Gesetz dem Fall, die Aussage war erfunden. Neue Fragen tauchen auf: Weshalb hätte Schwartz den Club decken sollen? Nur, weil er Jude war? Oder gibt es eventuell Verbindungen zu Schwartz, war er vielleicht selber Mitglied, wurde er angeheuert, um das angeschlagene Ansehen der Juden im East End ein wenig zu bewahren...man müsste Nachforschungen anstellen. Sollte sich irgendwann einmal herausstellen, dass Schwartz selbst oder lediglich ein Verwandter/Bekannter von ihm Mitglied dieses Clubs war, so würde dies in meinen Augen ein neues Licht auf seine Aussage werfen und ein weiteres Motiv ins Spiel kommen.
Spannende Sache!
Grüße, Isdrasil