Autor Thema: Cody McFadyen: Die Blutlinie  (Gelesen 24886 mal)

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Offline thomas schachner

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Cody McFadyen: Die Blutlinie
« am: 07.10.2006 08:38 Uhr »
http://www.amazon.de/Die-Blutlinie-Cody-McFadyen/dp/3785722583/sr=8-1/qid=1160202917/ref=pd_ka_1/302-7054784-2245629?ie=UTF8&s=books

Aus der Amazon.de-Redaktion
FBI-Agentin Smoky Barrett hat es nicht leicht. Vor kurzem musste sie miterleben, wie ein brutaler Killer in ihrem Beisein ihren geliebten Mann und ihre Tochter gequält und dann getötet hat. Und jetzt sitzt sie im Flugzeug nach San Francisco, wo ihre Freundin aus Uni-Tagen Annie King ebenfalls grausam umgebracht worden ist. Noch schlimmer ist, dass der perverse Mörder Annies kleine Tochter -- ihr Patenkind -- drei Tage lang an die verwesende Leiche gekettet hat, bevor er der Polizei einen Hinweis gab. Am allerschlimmsten aber: Er hat eine Nachricht für Barrett hinterlassen. Es ist ein Brief, in dem er neue Morde ankündigt und behauptet, in direkter (Blut-)Linie von Jack The Ripper abzustammen!
Wie Jack The Ripper werde man auch ihn nie schnappen, prophezeit der psychopathische Killer. Gleichzeitig legt er eine Blutspur, die dem Romandebüt Die Blutlinie des 38-jährigen kalifornischen Autors Cody McFadyen als roter Faden dient. Doch offenbar hat der Mörder die Rechnung ohne Barrett und ihre unschlagbare Truppe gemacht. Denn Barrett, die eigentlich von ihrem Psychiater noch nicht wieder dienstfähig geschrieben worden ist, glaubt durch den Fall, von der Erinnerung -- und damit von ihren nächtlichen Albträumen -- geheilt werden zu können. Sie beginnt zu ermitteln und muss erfahren, dass viele jener Menschen, die sie zu kennen glaubte, dunkle Geheimnisse haben -- und dass sie viel zu lange dem Falschen vertraut hat. Vom Ende aus betrachtet erscheint da sogar der Mord an ihrer Famlilie in einem ganz anderen Licht.

Die Blutlinie ist ein überraschendes Krimidebüt, das allerdings nichts für schwache Nerven ist: Dass der Autor im Vorwort Stephen King dankt, kann man nach der Lektüre gut verstehen. Und auch wenn Cody McFadyen mit manchem Klischee aufwartet und das FBI-Team vor allem am Anfang ein wenig so wirkt, als hätte er die Fantastischen Vier, Supermann, Hulk und Batman in einen Topf geworfen, um es zu kreieren: Die Blutlinie ist beste Thriller-Unterhaltung mit Gänsehaut-Garantie. --Stefan Kellerer

Kurzbeschreibung
Das Leben der FBI-Agentin Smoky Barrett scheint völlig zerstört zu sein: Seit sechs Monaten verbringt sie die meiste Zeit in ihrem Zimmer, starrt die Wände an oder lässt sich von ihrem Psychiater behandeln. Der grausame Doppelmord an ihrem Mann und ihrer Tochter hat die ehemals beste und erfolgreichste Agentin derart geprägt, dass an die Fortsetzung ihrer Polizeikarriere nicht zu denken ist. Alles ändert sich an dem Tag, da eine von Smokys besten Freundinnen ermordet wird. Doch dies ist erst der Beginn einer Serie von grausamen Bluttaten, die eine ganze Nation erschüttern wird. Der Täter bezeichnet sich selbst als Jack junior und behauptet, ein Nachfahre des legendären Jack the Ripper zu sein. Außerdem betont er immer wieder, dass es nur einen Menschen gibt, der ihm das Handwerk legen könne: Smoky Barrett. Für Smoky wird die Jagd zur Obsession, glaubt sie doch, damit die Geister der Vergangenheit bewältigen zu können. Sie ahnt jedoch nicht, dass die Ermordung ihrer eigenen Familie plötzlich in einem ganz anderen Licht erscheinen könnte.
« Letzte Änderung: 07.11.2006 23:33 Uhr von thomas schachner »
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Offline thomas schachner

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Re: Cody McFadyen: Die Blutlinie
« Antwort #1 am: 07.11.2006 23:32 Uhr »
hallo alle zusammen,

ich kann das buch nur wärmstens empfehlen...!
review folgt, dank lübbe .-))

gruss
thomas.
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Offline nicjack01301

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Re: Cody McFadyen: Die Blutlinie
« Antwort #2 am: 05.02.2007 19:15 Uhr »
Also ich habe heute mein schwer verdientes Bafög in dieses Buch investiert  :icon_mrgreen:, und die ersten paar Seiten fand ich wirklich ziemlich gut. Sollte ich doch enttäuscht werden musst du das Papa Staat erklären Thomas ;) LG Nicky  :icon_aetsch:
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Offline thomas schachner

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Re: Cody McFadyen: Die Blutlinie
« Antwort #3 am: 05.02.2007 19:39 Uhr »
...das wird noch besser! .-))
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Floh82

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Re: Cody McFadyen: Die Blutlinie
« Antwort #4 am: 06.02.2007 12:21 Uhr »
Wollte mir das auch kaufen....also wenn jemand ein Argument gegen das Buch hat, bitte her damit....ich hab nicht mehr lange bis zu meinem Geburtstag ;)

Offline nicjack01301

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Re: Cody McFadyen: Die Blutlinie
« Antwort #5 am: 23.02.2007 11:48 Uhr »
Also dieses Buch ist einfach die reinste Bombe!!! Ich kann nur sagen kaufen, kaufen, kaufen!!!!! Ich bin jetzt fast durch und kann es garnicht mehr aus der Hand legen!!! Obwohl ich einen kleinen Kritikpunkt habe: MAn merkt zu Anfang, dass der Autor ein Mann ist, denn keine Frau würde so von ihrer Geburt erzählen ;)  Vielen Dank Thomas für diese super Empfehlung (Übrigens auch im Namen meines Freundes)! LG Nicky  :icon_aetsch:
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Floh82

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Re: Cody McFadyen: Die Blutlinie
« Antwort #6 am: 07.06.2007 11:47 Uhr »
Ja das ist es.

Dieses Buch ist ein emotionales Meisterwerk.

Es ummantelt dich mit einer schaurigen Ehrfurcht, berieselt dich mit den Emotionen der Protagonistin um dir dann mit voller Härte in den Bauch zu schlagen, deinen Magen um 360° zu drehen, von links auf rechts und dann deine Gedärme zu einem übelriechenden Klumpen verarbeitet. Im nächsten Moment schlägt dir schon eine Betonmauer vor den Kopf und du weißt nicht mehr wie spät es ist, wo du bist und wie du her gekommen bist.

Ich mag solche Bücher. Sie inspirieren mich, regen meine Fantasie an (für selbstgeschriebene Geschichten....nichts anderes ;) ).

Daher bin ich jetzt auch inspiriert für eine neue Geschichte für unser Forum....haben ja lange nichts mehr dort geschrieben. Eine kleine Geschichte die vor diesem Buch spielt....lange vor diesem Buch und somit die Vorgeschichte für dieses Buch ist ;) Ich mach mich gleich mal ran....

Offline nicjack01301

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Re: Cody McFadyen: Die Blutlinie
« Antwort #7 am: 07.06.2007 12:46 Uhr »
Hey Flo mach bloß schnell, jetzt hast du mich ganz schön neugierig gemacht ;) LG Nicky  :icon_aetsch:
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Offline Isdrasil

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Re: Cody McFadyen: Die Blutlinie
« Antwort #8 am: 08.09.2007 20:35 Uhr »
Hi Ihr

Ich habe mir das Buch nun auch mal zu Gemüte geführt und muss leider Kritik üben...

*** Achtung - SPOILER ***

Irgendwie kam ich mit McFadyens Sprache absolut nicht zurecht. Smoky ist traumatisiert, ok. Aber muss jedes Gefühl gleich absolut schwarz oder weiss sein? Diese Frau schwankt von einem Extrem in das nächste, und die Metaphern haben mich bereits nach ein paar Seiten tierisch genervt. Jede noch so kleine Handlung sorgt dafür, dass ihre Gefühle in einem "Zyklon aus Panik und purer Angst zerbröselt werden, ihre Eingeweide scheinbar herausgerissen werden und auf der Strasse zerklatscht werden, um von den tiefschwarzen Raben der Reue und Gier langsam gefressen zu werden". Wer sich an solchen Beschreibungen erfreuen kann, dem wird das Buch natürlich auch gefallen - aber mein Fall war es nicht.
Die Geburt von Smokys Tochter ist in meinen Augen nur noch geschmacklos dargestellt. Womöglich möchte der Autor auch hier die Härte des Lebens darstellen. Aber das muss nicht am laufenden Band geschehen und nicht immer so drastisch.
Ein wenig subtiler Thrill hätte bestimmt nicht geschadet und ein wenig "graue" Gefühle hätten das Trauma der Hauptfigur bestimmt nicht geschmälert.

Das Buch selbst bietet neben dieser extremen Darstellungen sehr wenig an Handlung. Was bleibt denn übrig, wenn man nur noch die Essenz stehen lässt? Eine Handwerkerrechnung, ein DNS-Test und die Mitgliederprofile der Opferhomepages. Dies führt das angeblich beste FBI Team der Welt zum Täter. Das ist alles. Der Showdown besteht aus einem Schuss und Smokys "verdrehten Eingeweiden"-Gefühlen und ihrem inneren Konflikt, der natürlich besiegt wird.

Ich wusste ab dem Brief an Callie, wer der Täter ist. Das heißt, ich hatte meinen Verdacht und es war außerordentlich schade, dass dieser bestätigt wurde. Wer hätte es denn sonst sein sollen? Das Problem ergibt sich, wenn man das Buch auch aus schriftstellerischer Sicht sieht und liest. Der Täter in solchen Büchern wird meistens vorgestellt und als Nebenfigur eingeführt. Leider gab es keine nennenswerte Nebenfigur außer Hillstaedt. Dieser konnte allein die ganzen Tatsachen über Smoky wissen. Und schließlich muss die Ich-Perspektive aus der Sicht einer Frau auch einen Sinn haben. Die wählte der Autor nicht umsonst, und wollte damit auf einen Showdown ala Protagonistin vs. Täter (zu dem sie Kontakt hat) hinaus. Nicht so offensichtlich und ein wenig mehr verdächtig wirkende Personen im Umkreis der Ermittler hätten nicht geschadet.
Das hat mir ehrlich gesagt ein wenig das Ende verdorben. Ich kann mich noch an die Frage meiner Frau erinnern: "Und, ist das Buch gut?" Meine Antwort: "Wenn es nicht der Täter ist, denn man vermutet, ist es nicht schlecht, ja." Er war es dann halt leider. Naja...

Noch dazu findet der Showdown bei einer Frau statt, die die einzige Augenzeugin bei sich aufgenommen hat, vorher überfallen wurde und dabei ihre Leibwächter umgelegt wurden. Weder Smoky noch ihr bestes Team der Welt denken gerade nach der Attacke daran, die Frau noch stärker zu bewachen. Noch dazu denkt Allan nicht daran, der ja angeblich um das Wohlergehen seiner Frau so sehr besorgt ist (...dass es ihm ab und zu die Gedärme zerberstet). Einen größeren Logikfehler habe ich bisher in noch keinem Buch gesehen.

Es waren noch mehr Punkte, die mich gestört haben - wir können ja gerne mal drüber diskutieren...aber ich bin echt ein wenig enttäuscht. Zum Glück ist es ein Debütroman - denn dafür ist es ein recht ordentlicher. Aber ein Meisterwerk ist das in meinen Augen noch lange nicht. McFadyen kann was werden, und er hat gewiss die Weichen gestellt. Das geht aber besser, und deshalb hoffe ich, er macht es besser und freue mich trotzdem mal auf seinen nächsten Roman  :icon_wink:

So, jetzt habe ich mir mal Luft gemacht, das musste einfach mal raus...und jetzt zerrupft mich und zerfleddert meine Haut in tausende Fetzen, so dass es mir vor lauter Angst das Trommelfell durch die Ohrmuschel schießt und in einem zyklonartigen Armageddon explodiert  :icon_wink:
Grüße, Isdrasil

Floh82

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Re: Cody McFadyen: Die Blutlinie
« Antwort #9 am: 09.09.2007 15:22 Uhr »
Geschmäcker sind halt verschieden ;)

Offline Isdrasil

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Re: Cody McFadyen: Die Blutlinie
« Antwort #10 am: 09.09.2007 19:43 Uhr »
Hi Floh

Das ist doch mal ein Statement nach meinem Geschmack - Diskussion beendet  :icon_wink: :icon_mrgreen:

Aber der grobe Logikfehler bleibt...noch nicht mal die Frau oder das Mädchen dachten daran, weiterhin und jetzt erst recht stärker bewacht zu werden...das kann keiner wegleugnen, Geschmack hin oder her  :icon_aetsch:

Grüße, Isdrasil

Offline Pathfinder

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Re: Cody McFadyen: Die Blutlinie
« Antwort #11 am: 10.09.2007 10:34 Uhr »

also wenn du logik als maßstab nimmst, dann kannst du höchstwahrscheinlich 99.78 % der bücher in die tonne klopfen.

ok, ich übertreibe vllt. etwas, sind doch eher nur 99,77 %. erwartet doch einfach nicht zu viel, viele schriftstelle/innenr sind ja auch nur

Menschen  :icon_wink:
UND ER WAR ES DOCH !!!!!!!!

Offline Isdrasil

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Re: Cody McFadyen: Die Blutlinie
« Antwort #12 am: 10.09.2007 12:17 Uhr »
Hi PF

Ist ja auch gut, dass Geschmäcker verschieden sind, ich sag ja auch nix...Dir scheint das Buch ja auch zu gefallen. Aber dieser eine Logikfehler ist eben ein ganz grober, widerspricht er doch im Ganzen beinahe der Logik von 10 Charakteren! Und das nur, um auf ein mehr oder weniger unspektakulären Showdown hinauszulaufen...

Ich weiss durchaus, dass die wenigstens Bücher durch und durch logisch sind, lese doch gerade ich am liebsten Fantasy und Mystikthriller (und das am laufenden Band, eigentlich lese ich immer irgendein Buch) - und in diesen Bereichen lässt sich einfach nicht alles in das letzte Detail erklären und "logisch" begründen. Aber es geht hier ja nicht um eine physische oder mathematische Logik, es geht um eine charakterliche Logik. Und diese charakterliche Logik sollte in guten Büchern doch bewahrt bleiben.

Mir hat es halt nicht sooo gefallen wie andere Thriller und ich fand auch die "Rippergebote" eher ein wenig, naja, mir fällt jetzt kein passendes Wort ein...darf man doch auch mal sagen, oder?  :icon_wink:

Noch dazu kam es mir so vor, als hätte McFadyen gar keinen blassen Schimmer von der Ripperthematik und hat sein Wissen einfach aus dem Film "From Hell" gezogen. Aber jetzt bin ich endgültig ruhig... :icon_mrgreen:

Grüße, Isdrasil

PS: Mann, der Boss empfiehlt seinen Zöglingen einen Roman und ich mach ihn runter...er möge es mir nachsehen und Gnade walten lassen.... :icon_beten:

Floh82

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Re: Cody McFadyen: Die Blutlinie
« Antwort #13 am: 10.09.2007 12:34 Uhr »
Ganz ehrlich:
Mir ist da kein Logikfehler aufgefallen und er würde mir auch heute nicht auffallen.

Ich sch... auf die Logik wenn es spannend erzählt ist. Wenn ich mir die Nebel von Avalon, die Wälder von Albion oder Geschichten von Steven King lese, dann achte ich auch nicht wirklich auf die Logik. Das würde das ganze Buch ja kaputt machen...

Offline Pathfinder

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Re: Cody McFadyen: Die Blutlinie
« Antwort #14 am: 10.09.2007 12:34 Uhr »
ich kenne das buch nicht, ich schwör`s und nach deiner kritik, werde ich es auch nie kennenlernen.  :icon_aetsch:
UND ER WAR ES DOCH !!!!!!!!