Hi Isdrasil!
Hm, da kann ich Dir nicht so ganz zustimmen...
Sicherlich war den Prostituierten die Gefahr bewusst, aber was hätten sie denn tun können?
Speziell zu Kelly:
In der Mordnacht war sie nachweislich Pleite (Barnett und Hutchinson hatte sie bereits erfolglos angebettelt), mit der Miete im Rückstand, musste eventuell sogar einen Rauswurf befürchten, wenn sie nicht wenigstens irgendetwas bezahlte.
Es musste also ein Freier her...
Überdies beschreibt zumindest Hutchinson einen durchaus halbwegs seriös wirkenden Mann (vielleicht lockte er zusätzlich mit einer überdurchschnittlichen Bezahlung). Einigermassen galant scheint er sich auch verhalten zu haben, also so garnicht der Typ, den sich Ottonormalbürger als Ripper vorstellte. Hinzu kommt noch, daß Kelly wahrscheinlich zumindest angetrunken war. Alles Faktoren, die eine allzugroße Vorsicht ausschließen.
Wettermässig war es eine kalte, verregnete Novembernacht, da ist ein Zimmer allemal verlockender als die offene Straße oder irgendein Hinterhof. Und vielleicht fühlte sich Kelly sogar im Schutz der eigenen vier Wände sicherer als draußen, zuvor hatte der Ripper ja nur auf offener Straße gemordet...
Grüße, Claudia