@Claudia
Nun, ob er das tatsächlich so gesagt hat.....auf alle Fälle steht es so im Buch von unsrem Webmaster. Auf Seite 144 ist es nachzulesen: ".....sehr abschreckend wirkende Kleidung.....respektable Erscheinung...". Ich muss sagen, die respektable Erscheinung finde ich auch etwas zweideutig. Das könnte zum Einen heißen, der Mann wäre gut gekleidet gewesen (was im Widerspruch zur anderen Aussage steht) oder aber respektabel im Sinne von stämmig, bullig, furchteinflössend. Auf alle Fälle hat das Aussehen des Freiers ja gereicht, Hutchinson zum genaueren Hinsehen zu bewegen - vorausgesetzt, bei dieser komischen Zeugenaussage ist alles rechtens.
Dazu hat mir die These von Alexander JJ ganz gut gefallen (irgendwo anders in den weiten Welten dieses Forums): Hutchinson könnte den Ripper (?) so detailreich beschrieben haben, um sein Gewissen zu beruhigen, da er so untätig da stand und dadurch vermutlich den Mord begünstigte. Es gibt auch viele Unschuldige, die ihre Aussagen mit unglaublichen Details ausschmücken, um die Glaubwürdigkeit zu unterstreichen - und natürlich aus einem inneren Drängen danach, Zeuge einer großen und bewegenden Sache zu sein. Ich muss da immer an die Touris denken, die in einem Stock, der aus dem Loch Ness ragte, tatsächlich das leibhaftige Ungeheuer Nessie sahen
Das Päckchen finde ich gar nicht so abwegig - sollte der Ripper geplant haben, das Herz seines nächsten Opfers zu entwenden, musste er es ja auch irgendwie nach Hause transportieren. Die Tatwaffe hatte er sehr wahrscheinlich im Mantel...da kommt mir eine Frage auf: Der Ripper hätte für seine Tatwaffe (es war doch ein Dolch, oder?) auf alle Fälle eine Scheide an einem Gürtel haben müssen. Ich betreibe in meiner Freizeit ein bisschen Schaukampf, und ich musste schon oft feststellen, dass selbst ein relativ kleiner Dolch von zwanzig Zentimetern schon zu Problemen führen kann. Anderenfalls wäre die Verletzungsgefahr einfach zu groß. Also muss er bei jeder Tat a) die selbe Waffe gehabt haben oder b) auf alle Fälle gleichartige in Länge und Breite oder c) irgendjemanden, der ihm immer neue Scheiden anfertigt oder d) sich die Scheiden selbst anfertigen oder e) von vornerein ein ganzes Waffenarsenal zu Hause haben müssen...oder natürlich doch die Waffe im Päckchen.
Der Ripper kann sich daher nicht nur in Anatomie, sondern auch in Lederbearbeitung ausgekannt haben.
Oder spekulier ich hier wieder zuviel? Ich muss zugeben, mein bisheriges Wissen stützt sich lediglich auf Cornwell (ja, ich weiss...bin ja auch nicht stolz drauf
), Schachner, und diesem Forum hier.
Grüße, Isdrasil
Oh. Ich glaube, ich habe hier einen Denkfehler - wozu sollte er denn neue Scheiden anfertigen, wenn er ein neues Messer hat? Die wird er sich wohl gleich mit besorgt haben...ok, der Lederer fällt weg.
Trotz allem war ich noch so ehrlich, und habe meine Aussage nicht weg editiert.