Autor Thema: Das Tagebuch von Jack the Ripper - Shirley Harrison  (Gelesen 27679 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Stordfield

  • Gast
Re: Das Tagebuch von Jack the Ripper - Shirley Harrison
« Antwort #15 am: 12.07.2006 22:42 Uhr »
Hallo !

Ich habe mich gerade gefragt , ob das Maybrick - Tagebuch auch Auswirkungen auf ein vielleicht später einmal auftauchendes ( und dann eventuell echtes ) haben könnte . Gibt es dem neuen ( von mir so erhofften ) Fund überhaupt noch eine Chance , oder werden wir von vornherein sagen , ach ja , schon wieder Jemand der sein Konto aufbessern will ?
Ralf , schön zu wissen , daß es noch mehr Leute gibt , die ein Buch erst lesen und dann beurteilen und nicht umgekehrt .
In diesem Sinne .

Gruß Stordfield

Teppichlecker

  • Gast
Re: Das Tagebuch von Jack the Ripper - Shirley Harrison
« Antwort #16 am: 12.07.2006 22:54 Uhr »

Ralf , schön zu wissen , daß es noch mehr Leute gibt , die ein Buch erst lesen und dann beurteilen und nicht umgekehrt .


Genau so macht man es richtig. Vergiss nicht das das Tagebuch nicht zu 100% als Fälschung enttarnt wurde. Es gibt ja auch einige Hinweise darauf das es doch echt ist. Es ist wie gesagt eine Glaubensfrage ob man es für echt hält oder nicht. Ich mache mir zum Beispiel darüber Gedanken ob der Obduktions Bericht von Dr. Bond betr. Mary Jean Kelly echt ist. Immerhin war dieser Jahrelang verschwunden. Und gerade der ist einer der wichtigsten Hinweise darauf das das Tagebuch gefälscht sein soll.

Gruß Ralf

Stordfield

  • Gast
Re: Das Tagebuch von Jack the Ripper - Shirley Harrison
« Antwort #17 am: 12.07.2006 23:29 Uhr »
Hallo Ralf !

Leider weiß ich gar nichts über die verschwundenen Dokumente ( was ich aber sehr gern würde ).
Für mich ist nur diese eidesstattliche Erklärung von M. Barrett ausschlaggebend . ( Ob wiederrufen oder nicht , spielt da meines Erachtens keine große Rolle )
Würdest Du vielleicht mal so nett sein und einmal Dein persönliches Pro und Contra zum Tagebuch mitteilen ? Natürlich nur , wenn es keine zu große Zumutung ist . Es würde mich wirklich sehr interessieren .

Gruß Stordfield

Teppichlecker

  • Gast
Re: Das Tagebuch von Jack the Ripper - Shirley Harrison
« Antwort #18 am: 12.07.2006 23:51 Uhr »
Na klar mach ich das.

Dafür spricht:
- Das man das Tagebuch durchaus auf das richtige Alter geschätzt hatt.
- Das die oben erwähnten Akten die zum Beweis der Fälschung dienten selber lange verschollen waren.
- Michael Barrett hatt mehrmals geschworen das er nicht daran interessiert war Geld damit zu verdienen.
- Die meisten Fakten die man zum Beweis der Fälschung angeführt hatte, könnte man auch anders auslegen.
- Einige der anerkannten großen Ripperologen befanden es anfangs für echt.

Dagegen spricht:
- Der Schreiber des Buches müsste auch viele der Briefe geschrieben haben. (z.B. Dear Boss Brief und Saucy Jacky Karte) Allerdings wurde von der damaligen Polizei ein Journalist als Schreiber der Briefe überführt.
- Es bleibt das größte contra die erwähnung des Pub der 1888 noch nicht so hiess.
- Maybrick wurde niemals namentlich im Buch erwähnt. Und doch will man überzeugt sein das er der Schreiber war.


Abschliessend denke ich es gibt sicher noch viel mehr pro und contras. Wem da noch was einfällt kann ja schreiben. Bin sehr interessiert.

Gruß Ralf

Stordfield

  • Gast
Re: Das Tagebuch von Jack the Ripper - Shirley Harrison
« Antwort #19 am: 13.07.2006 00:09 Uhr »
Hallo !

Erst einmal ein großes Dankeschön für die rasche und äußerst interessante Antwort .  :icon_thumb:
Außer Barretts Geständnis ist für mich ein sehr starkes Contra , das zeitgleiche Auftauchen der Uhr . In meinen Augen ist das ein recht durchschaubarer Versuch das Tagebuch zu stützen . An solche Zufälle glaube ich nur sehr bedingt .

Gruß Stordfield

Teppichlecker

  • Gast
Re: Das Tagebuch von Jack the Ripper - Shirley Harrison
« Antwort #20 am: 13.07.2006 00:19 Uhr »
Ja gut. Die Sache mit der Uhr kann Zufall oder aber auch Absicht gewesen sein. Das meinte ich eben damt das man einige Argumente verschieden auslegen kann.

Und nochwas gibt mir zu denken. Was wenn alles echt ist? Dann bräuchte man keine Bücher mehr schreiben und wir würden hier nicht im Forum so rege diskutieren. Wir würden höchstens noch über Maybricks Leben spekulieren. Das kann auch ein Argument dafür sein das man ein echtes Tagebuch falsch aussehen lässt. Oder nicht?

Stordfield

  • Gast
Re: Das Tagebuch von Jack the Ripper - Shirley Harrison
« Antwort #21 am: 13.07.2006 00:25 Uhr »
Hallo !

Stimmt .
Deine Antwort hat mich wieder zum Nachdenken über das Tagebuch angeregt , was Klasse ist . Ich muß gestehen , daß ich es schon ans untere Ende meiner top - ten - JtR - Bücherliste gesetzt hatte . Nun werde ich mich doch noch einmal intensiver damit beschäftigen .
Nochmals : danke , Ralf !

Gruß Stordfield

Teppichlecker

  • Gast
Re: Das Tagebuch von Jack the Ripper - Shirley Harrison
« Antwort #22 am: 13.07.2006 00:42 Uhr »
Nur mal so nebenbei gesagt. Ich selber glaube nicht an die Echtheit des Tagebuches. Da gibt es einige Ausführungen zu den Taten selber die meiner Meinung nach nicht stimmen können. Zum Beispiel wird immer wieder erwähnt das die Opfer nicht nur gewürgt sondern Erwürgt wurden.

h-bt

  • Gast
Re: Das Tagebuch von Jack the Ripper - Shirley Harrison
« Antwort #23 am: 01.08.2006 14:10 Uhr »
Hallo Ralf !

Leider weiß ich gar nichts über die verschwundenen Dokumente ( was ich aber sehr gern würde ).
Für mich ist nur diese eidesstattliche Erklärung von M. Barrett ausschlaggebend . ( Ob wiederrufen oder nicht , spielt da meines Erachtens keine große Rolle )
Würdest Du vielleicht mal so nett sein und einmal Dein persönliches Pro und Contra zum Tagebuch mitteilen ? Natürlich nur , wenn es keine zu große Zumutung ist . Es würde mich wirklich sehr interessieren .

Gruß Stordfield

von soeiner erkläruing die barnett gemacht hat und später wiederrufen hat weiß ich jetzt gar nichts worum handeltet es sich bei wie war der ihnahlt oder was sagt sieser aus  und warum oder wie hat er es wiederrufen mit welcher begründung!

Alexander-JJ

  • Gast
Re: Das Tagebuch von Jack the Ripper - Shirley Harrison
« Antwort #24 am: 01.08.2006 16:31 Uhr »
Der Widerruf erfolgte am 5. Januar 1995 unter Eid.

Zusammenfassend kann er so beschrieben werden:

- die Idee zu der Fälschung entstand im Gespräch zwischen Barrett, seiner Frau und Tony Devereux
- Barrett forschte intensiv nach und las alles was es über Maybrick zu lesen gab
- 1990 erstand er beim Auktionator "Outhwaite & Litherland" für 50 Pfund ein Fotoalbum mit 125 Seiten Fotos von 1914/18
- um den Herstellerstempel wegzubekommen weichte er die Frontseite in Leinsamöl ein
- die Fotografien samt Seiten wurden entfernt, es blieben 64 leere Innenseiten übrig
- Füllfederhalter in Liverpool gekauft
- Tinte im "Bluecoat Chambers Art Shop gekauft, Sorte: Daimin-Manuskript-Tinte
- Barrett dachte sich das Ganze aus und schrieb die Rohfassung
- seine Frau Anne schrieb diese Rohfassung ins vermeintliche Tagebuch


 :)

h-bt

  • Gast
Re: Das Tagebuch von Jack the Ripper - Shirley Harrison
« Antwort #25 am: 01.08.2006 16:34 Uhr »
ach barret habe an Joseph Barnett gedacht sorry das war dann ein missverständnis

Offline nicjack01301

  • Superintendent
  • *****
  • Beiträge: 510
  • Karma: +0/-0
  • <3 Steven
Re: Das Tagebuch von Jack the Ripper - Shirley Harrison
« Antwort #26 am: 01.08.2006 22:15 Uhr »
Hat Barnett eigentlich jemals dazu Stellung genommen, wie er auf Maybrick kam? Es wäre doch immerhin einfacher gewesen, einen unbekannten Namen zu verwenden anstatt ein "Mordopfer"....Liebe Grüße, eure Nicky  :icon_aetsch:
Denken ist eine Arbeit, die innerhalb der geistigen Grenzen des Einzelnen Geduld erfordert oder, um genauer zu sein, dem Geist Geduld mit den Begrenzungen des Gehirns abverlangt.

JohnEvans

  • Gast
Re: Das Tagebuch von Jack the Ripper - Shirley Harrison
« Antwort #27 am: 01.08.2006 22:43 Uhr »
Frag ihn doch einfach! ich bin sicher, er wird uns eine nette, neue Lügengeschichte erzählen
 :icon_biggrin:

Tina

  • Gast
Re: Das Tagebuch von Jack the Ripper - Shirley Harrison
« Antwort #28 am: 02.08.2006 08:53 Uhr »
Hat Barnett eigentlich jemals dazu Stellung genommen, wie er auf Maybrick kam? Es wäre doch immerhin einfacher gewesen, einen unbekannten Namen zu verwenden anstatt ein "Mordopfer"....Liebe Grüße, eure Nicky  :icon_aetsch:

Hallo Nicky !

Ich denke, dass Maybricks Leben an sich doch schon einiges her gab. Arsensucht, evtl. gespaltene Persönlichkeit, vielleicht von seiner Frau mit Arsen vergiftet.
Bin jetzt nicht ganz sicher, aber ich glaube, dass Tagebuch wurde zuerst in England veröffentlicht und dort ist die Geschichte von Maybrick und seiner Frau wahrscheinlich ziemlich bekannt.
Wahrscheinlich ging es ihm einfach darum, die Verkaufszahlen zu steigern. Hätte er jemand unbekanntes genommen, hätten höchstwahrscheinlich nur diejenigen das Buch gekauft, die sich schon länger mit der Geschichte der Mordserie in Whitechapel befassen.
Für andere wäre es uninteressant gewesen.
Dadurch das er Maybrick als Täter in Spiel brachte haben wahrscheinlich auch viele, die sich noch nie grossartig mit JtR befasst hatten, aber die Maybrick-Geschichte kannten, das Tagebuch gekauft.

Ausserdem macht's doch was her:
Von Eifersucht, arsensüchtiger und evtl. geistesgestörter Textilhändler aus Liverpool mit einem einigermassen grossen Bekanntheitsgrad ermordet auf bestialische Art und Weise fünf Prostituierte in London.
Schlussendlich wird er von seiner Frau durch eine Arsenvergiftung gestoppt (wahrscheinlich  :icon_exclaim: :icon_question:). Ironie pur.  :icon_lol:
Würde auch einen prima Kinofilm abgeben, wundert mich, dass Hollywood die Story noch nicht aufgeriffen hat.  :icon_mrgreen:

Liebe Grüsse

Tina

axl

  • Gast
Re: Das Tagebuch von Jack the Ripper - Shirley Harrison
« Antwort #29 am: 02.08.2006 12:11 Uhr »
Hi Tina

In diesem Falle darf ich Dir gerne meinen Roman (Der lange Leidensweg der Mary Ann Fairborn) empfehlen, welcher so ziemlich genau das beinhaltet, was Du in Deinem letzten Satz erwähnst.

Ein lieber Gruss
Alex