Autor Thema: Definitionen "Serienmörder" ? Kann man SM definieren?  (Gelesen 18590 mal)

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Gabi

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Re: Definitionen "Serienmörder" ? Kann man SM definieren?
« Antwort #15 am: 19.11.2007 10:03 Uhr »
Fakten?! Gerne...
Die früheste Erwähnung des Begriffes "Serienmörder" findet man in einem Fachaufsatz des Berliner Kriminalisten Ernst Gennat. Er war der Begründer der ersten Berliner "Mordinspektion" und leitete 1929/30 die Ermittlungen gegen Peter Kürten. Seine diesbezüglichen Erfahrungen und den Begriff Serien-Mörder publizierte er 1930 in seinem Aufsatz "Die Düsseldorfer Sexualverbrechen".
Gruß

Offline irene_adler

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Re: Definitionen "Serienmörder" ? Kann man SM definieren?
« Antwort #16 am: 20.11.2007 07:45 Uhr »
Dankeschön!

Wie sich die Quellen doch unterscheiden. Peter Kürten sagt mir was - aber den Zusammenhang mit dem Ermittler - und seinem Aufsatz - habe ich noch nicht gehört/gewusst/gelesen/gesehen.

Ist deine Quellen ein Buch? Wenn ja, welches?

Haben dann etwa doch die Deutschen die Nase vorn in Sachen Serienmord-Definition? Erstaunlich.  :icon_aetsch:


Gruß zurück,
Irene Adler
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Gabi

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Re: Definitionen "Serienmörder" ? Kann man SM definieren?
« Antwort #17 am: 21.11.2007 05:39 Uhr »
Du findest diese Angabe in dem Buch "Das Hannibal-Syndrom" von Stephan Harbort. Eine sehr interessante und aufschlußreiche Lektüre von einem, wie ich meine, hervorragendem Autor. Und von denen es leider nicht viele gibt...! :icon_wink:
« Letzte Änderung: 21.11.2007 05:56 Uhr von Gabi »

Offline Isdrasil

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Re: Definitionen "Serienmörder" ? Kann man SM definieren?
« Antwort #18 am: 21.11.2007 07:01 Uhr »
Hi Gabi und hallo erstmal,

Noch ein Harbort-"Fan". Sehr schön (finde ich)  :icon_thumb:

Grüße, Isdrasil
« Letzte Änderung: 21.11.2007 07:41 Uhr von Isdrasil »

Gabi

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Re: Definitionen "Serienmörder" ? Kann man SM definieren?
« Antwort #19 am: 21.11.2007 13:48 Uhr »
Hallo Isdrasil,
ich freue mich, einen "Gleichgesinnten" zu treffen!  :icon_wink:
Gruß
Gabi

Gabi

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Re: Definitionen "Serienmörder" ? Kann man SM definieren?
« Antwort #20 am: 23.11.2007 17:22 Uhr »
Mal allgemein gefragt: Welche Bücher habt ihr denn so zum Thema Serienmörder gelesen? Es gibt ja doch etliche davon...
Lieben Gruß
Gabi

Peter Neumeyer

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Re: Definitionen "Serienmörder" ? Kann man SM definieren?
« Antwort #21 am: 23.11.2007 17:41 Uhr »
Ja ich habe etliche über JTR gelesen und Das Teufelschromosom von Armand Mergen.  Auch The Cases that Haunt us von Douglas und Olshaker ist recht intressant.

Offline Isdrasil

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Re: Definitionen "Serienmörder" ? Kann man SM definieren?
« Antwort #22 am: 23.11.2007 18:14 Uhr »
Hi

Zum Thema Jack the Ripper habe ich bisher auch am meisten gelesen. Über Serienmörder an sich habe ich mich vornehmlich im Internet erkundigt, kenne lediglich Harbort "Das Serienmörderprinzip" und die Aufsätze, die man auf seiner Homepage runterladen kann.
Dafür ist mein Amazon Warenkorb prall gefüllt und wird demnächst zur Bestellung. Unter anderem werde ich mir "Ich musste sie kaputtmachen" und "Phänomen Serienmord" von Harbort, "Heroine des Grauens" von Michael Farin, "Jäger in der Finsternis" von John Douglas und "Peter Kürten, genannt der Vampir von Düsseldorf" von Elisabeth Lenk und Katharina Kaever anschaffen. Ein Ripper Buch gehört wohl auch noch dazu...eventuell "The Crimes, detection and death of Jack the Ripper" von Martin Fido.
Dann dürfte ich erstmal wieder gut zu lesen haben.

Achja, aufgrund der Arbeit einiger Verwandter in der Psychiatrischen Klinik und der Forensik und meiner eigenen kurzen Tätigkeit dort konnte ich auch einige Fachbücher zum Thema lesen, deren Author und Titel mir jetzt nicht mehr einfallen mag.  :icon_rolleyes:


Grüße, Isdrasil

Gabi

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Re: Definitionen "Serienmörder" ? Kann man SM definieren?
« Antwort #23 am: 26.11.2007 08:56 Uhr »
Hallo Isdrasil,
die Harbort-Bücher kann ich nur empfehlen, er ist ein brillanter Autor.  :icon_thumb: Wenn ich Dich richtig verstanden habe, dann hast Du in der Forensik gearbeitet? Das ist sehr interessant!
Verrätst Du mir etwas über Deine dortige Tätigkeit?
Gruß
Gabi

Offline Isdrasil

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Re: Definitionen "Serienmörder" ? Kann man SM definieren?
« Antwort #24 am: 26.11.2007 09:23 Uhr »
Hi Gabi,

naja, das hat sich wohl etwas hochgestochener angehört, als es eigentlich war. Ich war etwa eineinhalb Jahre in der forensischen Psychatrie in der Patientenbegleitung und Betreuung angestellt. Ich musste manchen Mörder oder Kinderschänder zu einem Arztbesuch, zur Apotheke oder zu einer Untersuchung begleiten - und teilweise die wenigen Freigänge mit denen und anderen Kollegen von mir verbringen. Ich habe also keine Leichen seziert oder großartige wissenschaftliche Tätigkeiten gemacht, aber dadurch erhielt ich wenigstens einen kleinen Einblick in das, was nach der Tat kommt, habe mit etlichen Tätern gesprochen (auch über die Taten) und konnte eben einige psychiatrische Fachbücher lesen...

Ich bin aber kein Forensik-freak, sollte der Eindruck fälschlicherweise entstanden sein (und das Wort Forensik war auch ein wenig missverständlich)  :icon_wink:

Grüße, Isdrasil

monky

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Re: Definitionen "Serienmörder" ? Kann man SM definieren?
« Antwort #25 am: 27.11.2007 19:40 Uhr »
hallo, isdrasil,

das klingt sehr interessant. hast du notizen gemacht über die gespräche?

monky :icon_aetsch:

Offline irene_adler

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Re: Definitionen "Serienmörder" ? Kann man SM definieren?
« Antwort #26 am: 27.11.2007 19:57 Uhr »
Falls solche Notizen vorhanden und nicht vertraulich sind (weil Mörder bekanntlich auch Menschen mit Rechten sind), dann wäre ich auch daran interessiert.


 :icon_mrgreen:
Irene Adler
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Gabi

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Re: Definitionen "Serienmörder" ? Kann man SM definieren?
« Antwort #27 am: 28.11.2007 11:03 Uhr »
Hallo Isdrasil,
kannst Du uns Deine Eindrücke über die Täter schildern? Das ist sicher sehr aufschlußreich!
Gruß

Offline Isdrasil

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Re: Definitionen "Serienmörder" ? Kann man SM definieren?
« Antwort #28 am: 28.11.2007 12:30 Uhr »
Hi Ihr,

nein, da existieren keine Aufzeichnungen…wir waren ja meist mit den Patienten/Insassen (wie man es nimmt) auf einen Spaziergang unterwegs und haben uns ganz normal mit denen unterhalten. Da war keine „Interviewsituation“ in einem Raum und man hatte keinen Block dabei, um sich Notizen zu machen. Sozusagen einfache Gespräche, in denen öfter mal die Taten durchschimmerten. So dumm es klingt, man hat mit der Zeit einfach eine Art Beziehung zu den Menschen aufgebaut und hat sich auch mal mit einem über Weihnachtsplätzchen unterhalten… :icon_wink:

Es liegt auch schon einige Jährchen zurück, aber an eine Situation kann ich mich noch sehr gut erinnern. Die betreffende Klinik ist eine Art autonomer Therapieplatz mit eigenem Bäcker, eigener Wäscherei, Metzger, Küche, usw. Unter anderem habe ich täglich mit einem Patienten das Essen in die einzelnen Stationen gefahren (per Handkarren). Eines Tages erzählte mir dieser Patient wie beiläufig, dass er hier sei, weil er seinen Bruder mit einer Axt erschlagen hatte. Im ersten Moment ist man erst einmal baff und wagt gar nicht, irgendetwas zu sagen, und so war es für die nächsten Minuten auch.
Ich muss dazu sagen, dass dieser Patient ein sehr umgänglicher, netter und zuvorkommender Mensch war. Er litt an einer Störung im Gehirn, ihm fehlte irgendwie das logische Denken und das Erkennen von Zusammenhängen. Und seltsamerweise hatte er trotz seiner eigentlich sozialen Art absolut kein Verständnis vom Tod. Ich habe oft gemerkt, dass der Tod für ihn so etwas ist wie schlafen gehen, auch die Folgen wurden von ihm irgendwie nicht „wahrgenommen“. Auf alle Fälle landete er aufgrund dieser Störung in der forensischen Psychatrie und nicht im Knast. Er war schwachsinnig und auf dem geistigen Stand eines Pubertären. Solche Patienten werden solange medikamentiert, bis die Dosis den geeigneten Punkt erreicht hat und das Bewusstsein oder den betreffenden Trieb lähmt. Ist ja auch wieder so ein Streitfall – im Prinzip kann so Mensch in der Therapie aufgrund der ganzen Psychopharmaka und der einfach fehlenden Gelegenheiten brav wie ein Lamm sein, in freier Wildbahn kann er aufgrund der neu erhaltenen Unabhängigkeit und seiner eigenen Inkonsequenz schnell wieder in sein Verhaltensmuster zurückfallen…
Aber ich schweife ab…ich habe ihn dann doch noch gefragt, weshalb er seinen Bruder umgebracht hat. Und seine Antwort hat mir wieder gezeigt, dass dieser Kerl, mit dem ich eigentlich ganz gut klarkam, nicht ganz richtig beisammen war. Er erklärte mir, als sei es das normalste der Welt, dass sein Bruder ein Spielzeug von ihm hatte und nicht wieder hergeben wollte. Sie lebten auf einen Bauernhof, und so ist er in die Scheune gegangen und hat eben die Axt geholt…danach konnte er endlich mit dem Spielzeug spielen.

Aber das soll reichen, ich möchte hier keinen „Privatthread“ draus machen….

Grüße, Isdrasil
« Letzte Änderung: 28.11.2007 15:45 Uhr von Isdrasil »

Offline Pathfinder

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Re: Definitionen "Serienmörder" ? Kann man SM definieren?
« Antwort #29 am: 28.11.2007 16:21 Uhr »

danke isdrasil,

trotz deiner dementi, konntest du in dem fall mit dem axtmörder doch ein kleinen einblick in die denkweise (in diesem fall speziell dieses patienten) von einem geisteskranken mörder geben. wer mag da von schuld bzw. zurechnungsfähigkeit sprechen oder nicht. kann mir sogar gut vorstellen, dass man mit so einer person sogar soetwas wie mitleid bekommen kann, so eine art schutzbedürfnis für jemanden, der geistig unbeholfen wirkt. ich hoffe ihr versteht was ich meine.

eines ist aber auch ganz klar, solche menschen dürfen nicht mehr auf freien fuss, da sie immer gefährlich sein können, auch wenn die prognosen von psychiater positiv sein sollten und wirklich fiktiv keine gefahr von der person auszugehen scheint, eine "zeitbombe" ist es alle male, wann weiß nicht wann und ob sie überhaupt detoniert.
UND ER WAR ES DOCH !!!!!!!!