Autor Thema: jack the ripper führung in england  (Gelesen 15872 mal)

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smudo_w

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jack the ripper führung in england
« am: 31.10.2004 22:25 Uhr »
also leute, ich war letzte woche in england,und da haben wir die jack the ripper führung gemacht, mich hat das sehr enttäuscht,da 1. kaum einer der schauplätze is noch erhalten und 2.  für dijenigen die sich richtig auskennen is es eher langweilig! nur das einige fotos gezeigt werden, die ich sonst noch nie gesehen hab!!!!!!
war jemand von euch schonmal da?was meint ihr dazu?

mfg smudo_w

[undead]Phoenix

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jack the ripper führung in england
« Antwort #1 am: 31.10.2004 23:08 Uhr »
Naja ich denke es ist klar, dass man Leute die sich quasi das erste Mal mit dem Ripper beschäftigen eher langweilen würde, mit langen Reden über Schauplätze, etc. eher langweilen.

kelpie

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jack the ripper führung in england
« Antwort #2 am: 01.11.2004 12:16 Uhr »
Hi,

ja, hab auch schon Führungen in London mitgemacht. Ich fand die alle toll. Weil:

1)Ich mag die Art, wie die Guides erzählen. Manch legen sich so richtig theatralisch ins Zeug...!Und ich hab ich so nette Anekdoten dort gehört, die ich noch in keinem Buch gelesen habe (z. B. dass Annie Chapmans Geist gelegentlich von den Angestellten der Brauerei gesehen wird - und noch einige andere Geister).
Oder die Geschichte von dem Guide, der bei einer besonders großen Gruppe 20 Japaner unterwegs verloren hatte, den Weg besorgt zurücklief und besagte Japaner wiederfand - um eine der "Ladies of the night" versammelt und fröhlich fotografierend! Auch schön die Bemerkung eines anderen Guides in einer besonders schummerigen alten Gasse: " I always felt there should have been a murder here. But - none so far" Und dabei klang er sehr betrübt...
Vielleicht sollte mal einer von denen ein Ripper Walk Buch herausbringen- wäre bestimmt ein riesen Spaß!

2) Kriegt man ein Gefühl für die Gegend - und die Strecken. Wenigstens ein bischen. Ein paar schöne alte Häuser oder Pubs gibt´s ja noch...

3) Hinterher geht´s in den Pub! (das ist ein Punkt an sich und braucht keinen besonderen Bezug... :D )

4) Im Pub kann man den armen Guide mit Fragen jeglicher Art nerven und nach seiner eigenen Theorie fragen - ich glaube die Guides freuen sich auch, wenn über mehr als nur die üblichen Touristen Fragen reden können. Spätestens hier kann man nun die neuesten Theorien oder Gerüchte erfahren.

Deswegen: Ripper Walk - jederzeit wieder! Gruß Kelpie

alf69

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jack the ripper führung in england
« Antwort #3 am: 01.11.2004 23:22 Uhr »
Ich hatte vor meinem letzten London-Besuch von Ripper Walk noch nichts gehört. Ist bestimmt interessant von einem Guide etwas zu hören.
Ich war dort auf eigene Faust unterwegs gewesen (wenn ihr unten auf klickt könnt ihr die Bilder sehen).
Für mich war es ein Erlebnis an der original Schauplätzen gewesen zu sein. Und man bekommt schon Gänsehaut wenn man die Straßennamen liest, die einem ja schon bekannt sind.
Aber immerhin ist in der Buck's Row (Durward Street) noch ein Haus (und Mauer) aus alter Zeit erhalten.
Wenn man sich vorstellt wir es dort vor über 100 Jahren aussah, bei Gaslicht.[/img]

Philofritz

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Re: jack the ripper führung in england
« Antwort #4 am: 06.11.2004 20:14 Uhr »
Zitat von: "smudo_w"
also leute, ich war letzte woche in england,und da haben wir die jack the ripper führung gemacht, mich hat das sehr enttäuscht,da 1. kaum einer der schauplätze is noch erhalten und 2.  für dijenigen die sich richtig auskennen is es eher langweilig! nur das einige fotos gezeigt werden, die ich sonst noch nie gesehen hab!!!!!!
war jemand von euch schonmal da?was meint ihr dazu?

mfg smudo_w

Ich war zuletzt vor 10 Jahren dort bei einer Tour. Man hat uns aber vorher gesagt, daß die eigentlichen Tatorte nunmehr, nach 110 Jahren, nicht mehr erhalten sind. Häuser bei uns, welche vor 120 Jahren schon alt waren (Armenviertel!), stehen ja auch nicht mehr.
Aber mir hat die Führung sehr gut gefallen. Anderen Freunden, Kriminalisten wie ich, hat die Führung 3 Jahre später auch überhaupt nicht gefallen.
Ich war voriges Wochenende wieder an den Tatorten, soweit halt möglich (Buck´s Row und Mitre Square ist ja noch), und habe den 10 Bells Pub besucht. Hat mir auch gefallen - aber Information gab es natürlich gar keine, und der neue Wirt vom 10 Bells ist auch nicht gerade kooperativ.
Schade, daß es offensichtlich keine gute Tour mehr gibt, und kaum Information vor Ort.
Tuburn Tree (die letzte Hinrichtungsstätte von London hinter dem Marble Arch) kannte (30 m daneben) auch keiner der etwa 20 befragten Londoner. Traurig traurig.
Philofritz

Philofritz

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jack the ripper führung in england
« Antwort #5 am: 15.11.2004 20:13 Uhr »
Hallo Alf,

also Gaslicht gab´s in der Buck´s Row sicher nicht. es gab in ganz Whitecheapel nur eine handvoll Laternen. Es war finster wie im bekannten Bärena... Daneben, wo jetzt die Schule steht war der, ebenfalls unbeleuchtete, Jüdische Friedhof. Daher wohl auch Row und nicht Lane, denk´ ich mal.
See Y´a
Philofritz

Offline thomas schachner

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jack the ripper führung in england
« Antwort #6 am: 15.11.2004 21:44 Uhr »
hallo philofritz,

wieso bist du dir so sicher, dass es in der bucks row keine lampen gegeben hat!?

hier noch etwas zum thema:
http://www.jacktheripper.de/forum/viewtopic.php?t=100


gruss
thomas.
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Philofritz

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jack the ripper führung in england
« Antwort #7 am: 15.11.2004 21:59 Uhr »
Laut dem Führer von damals gab es in ganz Whitecheapel nur eine handvoll Lampen. Gerade bei Buck´s Row schiene sie mir größte Verschwendung. Die kleine Zeile, vermutlich einseitig mit Lagerschuppen bebaut, gegenüber der Jüdische Friedhof...wer hätte dort das Gas bezahlt?
Liebe Grüße
Fritz

John H. Watson

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Ripper Walk am 30.12.04
« Antwort #8 am: 14.01.2005 12:33 Uhr »
Hallo zusammen,

ich habe am o.g. Datum an einem Ripperwalk von Londonwalks teilgenommen und muß sagen, daß ich davon NICHT enttäuscht wurde.
Die Infos wurden sehr spannend rübergebracht, es gab eine Einführung über Whitechapel und die Lebensumstände der Opfer, Tatorte wurden besucht (klar sehen die heute nicht mehr so aus wie 1888) und an der Stelle wo Eddowes verhaftet wurde weil sie gedacht hat sie sei ein Feuerwehrfahrzeug steht jetzt ne Ampel ;-). Die Tathergänge sowie die Verletzungen der Opfer wurden angesprochen. Desweiteren wurde auf Häuser hingewiesen die zur damaligen Zeit schon dort standen und es heute immernoch tun. Die Briefe wurden vorgelesen und es wurde auf die Problemathik City/MetPo hingewiesen. Verdächtige wurden angesprochen usw usf. Also wirklich interessant, sowohl für einen "Neuling" wie auch für "alte Hasen". Kann ich jedem wirklich nur weiterempfehlen.
Nur eine Sache zur persönlichen Sicherheit: Ihr solltet Whitechapel möglichst nicht alleine und schon gar nicht zu später Stunde besuchen.
Es ist immernoch ein verkommenes Viertel, selbst unsere Gruppe (ca. 25 Leute) wurde bespuckt und mit vollgepissten Plastikpullen beworfen!!
Please excuse my language - aber vollgepisst ist nun mal vollgepisst ;-).
Hat aber irgendwie ein kleines Gefühl für die rauen Sitten, die damals schon vorherrschten gegeben ;-) Außerdem wurde ich nicht getroffen :-)

Noch ne Sache zum Licht/Lampen - Gab es nach Aussage des Guides nicht!

Ten Bells: Nichts aber auch gar nix deutet in diesem verkommenen schäbigen Pub auf JTR hin. Es gibt noch nichtmal mehr die "Opfertafel". Alles in allem sieht dieser Pub aus wie ein leergeräumtes Ladenlokal mit ein paar alten Hockern und einem zerfetzten Sofa. Davon hab ich noch nichtmal ein Foto gemacht - lediglich von außen!!

Offline thomas schachner

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jack the ripper führung in england
« Antwort #9 am: 14.01.2005 13:25 Uhr »
hi watson,

hand aufs herz - kannst du die einwohner nicht verstehen? tag-täglich rennen da gruppen durch ihr wohnviertel...es gibt ja nicht nur eine tour...pro abend sind das bestimmt 8 (!!!!) mit jeweils 15-30 leuten....die machen lärm, bleiben vor den häusern stehen, photographieren und gaffen und am nächsten tag kommen sie meist bei tageslicht nochmal auf eigene faust vorbei und die selbe prozedur geht erneut los....
und genau aus diesem grund, also dem ripper-tourismus etwas entgegenzuwirken, hat das ten bells letztes jahr den ganzen ripper-kram raus - normalerweise wird ab jetzt sogar den walk-gruppen der eintritt verwehrt....finde ich etwas drastisch, aber nur so kriegt man das wohl in den griff...trotzdem werden sich die veranstalter nicht davon abhalten lassen, weiterhin durchs east end zu streifen....schließlich ist mit dem namen jack the ripper eine verdammt große industrie verbunden, der es einzig und allein um den profit geht.....leider .-(

bespucken und andere "wasserspiele" finde ich aber schon recht heftig...

gruss
thomas.
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John H. Watson

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jack the ripper führung in england
« Antwort #10 am: 14.01.2005 14:59 Uhr »
Hi Thomas,

weiß ich alles, trotzdem musst auch Du zugeben, das es reizt diese Orte aufzusuchen. Die Kommerziallisierung ist ein Thema für sich.
Was ich businessmäßig allerdings überhaupt nicht nachvollziehn kann ist das Verhalten der Besitzer des Ten Bells. Die sitzen auf einer Goldmine und nutzen es nicht, für mich einfach nicht nachzuvollziehen. Überleg mal was die an Kohle machen könnten mit 8 Gruppen a' 20. (t-Shirts, Postkarten, Bücher, gravierte Gläser...., meine Fresse warum gehört der Schuppen nicht mir?!)

JtR

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jack the ripper führung in england
« Antwort #11 am: 14.01.2005 15:52 Uhr »
Ich bin der Meinung es kommt immer darauf an, was man draus macht. Man kann sich mit dem Ripper-Tourismus arrangieren - manche Gegenden in England freuen sich regelrecht über Besuch vom Kontinent - von den kommerziellen Möglichkeiten dieses ganzen Rummels um Whitechapel mal ganz abgesehen.

In Köln wird sich wohl auch niemand beschweren, wenn Touristenströme (und das sind sicher weit mehr als ein paar Fussgängergruppen) den Dom begucken. So geschichtsträchtig wie London nunmal ist, sollte man vor Ort über dieses Interesse doch froh und dankbar sein.

Bezüglich des Ten Bells: Nunja, es gibt Geschäftsleute und es gibt Geschäftsleute. Dem jetzigen Besitzer scheint es wohl zu gut zu gehen. Jedenfalls gut zu wissen, dass es wegen des Interieurs nicht lohnt das Ten Bells zu besuchen.

Offline thomas schachner

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jack the ripper führung in england
« Antwort #12 am: 14.01.2005 16:12 Uhr »
man darf natürlich auch nicht die uhrzeit ausser acht lassen....wären die walks während der normalen "geschäftszeiten", hätten die auch sicher kein problem damit, aber die gruppen kommen am späten abend, wo die einwohner doch lieber ihre ruhe haben möchten....
aber nicht falsch verstehen....ich finde die walks nicht schlecht....allerdings in massen.
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Philofritz

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jack the ripper führung in england
« Antwort #13 am: 15.01.2005 17:21 Uhr »
Hi folks,

ich war zuletzt auch ganz verwundert, als ich das Ten Bells nach gut 10 Jahren wieder besucht habe. Es sieht jetzt ganz genau so aus, wie es Watson beschreibt. Ja es fehlt der ganze Tresen, der vor etwa 10 Jahren noch da war. Der kleine Küchenteil ist weg, und ein Eingang ist vermauert worden, und nur noch von außen erkennbar. Das „Lokal“ wirkt wie eines der Sandlerwirtshäuser (zu deutsch Pennerkneipen) die es hier in Wien auch gibt – eigentlich gab, weil jedes in kürzester Zeit so abgewirtschaftet war, daß es für immer gesperrt werden mußte.
Ein Lokalbesitzer der mehrere Touren von ca. 20 Personen am Abend bewirtet, (wir hatten dort 15 Minuten Pause, jeder der Tour hat was getrunken, dann kam schon die nächste Tour) kann in wenigen Stunden auf gut 100 Gäste kommen, die alle in wenigen Minuten etwas konsumieren, einen Snack nehmen usw. Er ist versorgt wie ein pragmatisierter Beamter. Er muß einfach viel Geld verdienen…Die Situation erträumt doch jeder Lokalbesitzer.
Jemand der sich eine solche, wirklich einträgliche Versorgungsader unterbindet, begeht wirtschaftlichen Selbstmord. Der rezente Besitzer beweist, daß ich recht habe, denn von den wenigen kaputten Typen, die jetzt dort herumhängen, wird er wohl nicht leben können. Er wird sich wohl bald in die langen Schlangen der Arbeitslosen einreihen.

He Watson – das Lokal wird bald zu haben sein! Spottbillig noch dazu. Du brauchst nur Miete zu zahlen, weil Inventar ist ja keines mehr vorhanden.
Wie ihr ja wißt, bin ich aus Wien, wo weit mehr Touristen durchkommen, als je Wiener waren. Klar hätten wir auch lieber Wien für uns, aber es wäre bald nicht mehr Wien. Wir könnten uns nicht leisten Wien so zu erhalten, wie es ist, ohne daß die vielen Touristen Geld in diese Stadt pumpen. Natürlich haben wir Normalverbraucher nicht direkt etwas von diesem Geld, aber vielleicht müßten wir noch mehr Steuern zahlen, hätten wir die Touristen nicht.
Daß hier jemand Touristen anpöbelt - nur weil es Touristen sind, und sehen wollen, was sie eben sehen wollen - habe ich in den letzten 50 Jahren nicht gehört. Und bei uns gibt es auch Pöbel genug.

The Criminalist

  • Gast
jack the ripper führung in england
« Antwort #14 am: 16.01.2005 12:13 Uhr »
Was haben die mit dem ganzen Inventar gemacht? Bei Ebay versteigert? Ist ja echt ne Schande ...

ehem. JtR