Autor Thema: Edward Buchan  (Gelesen 31161 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Eastsidemags

  • Gast
Edward Buchan
« am: 13.02.2004 13:45 Uhr »
Um mal über den Tellerrand der „üblichen Verdächtigen“ zu schauen, werfe ich jetzt mal jemanden in die Runde, den ich persönlich für recht interessant halte: Edward Buchan.

East London Advertiser, 12. November 1888:
Suicide by a Shoemaker at Poplar
A shoemaker named Robert Buchan, aged 40, of Robin Hood Lane,
Poplar, committed suicide on Monday morning by cutting his
throat. The act was seen by a neighbour, who was unable to prevent
the deceased from carry out his purpose. The reason for suicide is
unknown.

East End News, 23 November 1888:
Suicide by a Poplar Tradesman
A determined case of suicide occurred in Poplar on Monday
morning. A marine stores dealer, named Edward Buchan, aged 29
years, carrying on business at 42 Robin Hood Lane, Poplar, cut his
own throat with a knife. It appears that shortly after ten o’clock a
sister of the man heard a strange noise, and on entering the back
shop saw Buchan in the act of cutting his throat. She raised an alarm
and his father came to his assistance and attempted to take the knife
from the man’s hand, but failed, and cut his own hand badly in the
attempt. Dr. Skelly was at once summoned, but Buchan died shortly
after. He had nearly severed his head from his body. He had been
strange in his manner for some time past. The body was
subsequently removed to the mortuary, to await a coroner’s
inquest.

Weitere Infos folgen, wenn ich Zeit und Muße finde  :roll:

Scharfnase

  • Gast
Leather Apron kehrt zurück
« Antwort #1 am: 13.02.2004 15:34 Uhr »
Hi ESM,

Du hast recht, die üblichen Verdächtigen passen wirklich nicht so richtig. Ich denke auch, wir sollten nach jemand Unauffälligerem suchen, der vielleicht sogar von der Polizei verhört wurde. Eine Art Randfigur sozusagen.

Mit Buchan kehrt auf jeden Fall die Legende von Leather Apron zurück, denn er war auch Schuhmacher. Leider ist recht wenig über sein Vorleben bekannt. In einem Bericht auf der Casebook-Seite (http://casebook.org/dissertations/dst-buchan.html) steht etwas mehr über ihn: Er war 29 (40 stimmt wohl nicht), wohnte in Poplar und lebte noch bei seinen Eltern.

Bemerkenswert an seinem Selbstmord ist, dass er sich mit einem Messer die Kehle durchtrennte, so dass fast der Kopf abgetrennt wurde. Das erinnert natürlich sofort an die Ripper-Morde, sollte es den Tatsachen entsprechen. Mich würde interessieren, ob jemand weiß, warum Buchan sich umbrachte?

Gott zum Gruße,
Scharfnase

Offline academyfightsong

  • Superintendent
  • *****
  • Beiträge: 509
  • Karma: +1/-0
Edward Buchan
« Antwort #2 am: 13.02.2004 17:08 Uhr »
Warum er sich umgebracht hat, weiss ich leider auch nicht.
Es ist aber ein interessante Tatsache, dass er sich am Tag von Mary Kelly's Beerdigung das Leben nahm. :!:
Ausserdem hatte er am gleichen Tag auch noch Geburtstag. :!:  :!:

John H. Watson

  • Gast
Die Legende von Leather Apron
« Antwort #3 am: 15.02.2004 14:08 Uhr »
Hallo Scharfnase & Friends,

Leather Apron war niemand anderes als der "gute" alte John Pizer.
Er lief durch die Strassen, belästigte und beschimpfte auf's Übelste die Prostituierten, zu einer soll er sogar gesagt haben "I'll rip you."
Bei der gerichtlichen Untersuchung im Fall Chapman wurde er verhört und gab dabei zu der Mann zu sein, der gemeinhin Leather Apron genannt wurde. Da Pizer ein Alibi für die Mordzeit hatte, wurde ihm in der Untersuchung mit seinem Auftritt die Gelegenheit gegeben sich zu äußern, da die allgemeine Stimmung in einigen Fällen fast zur Lynchjustiz führte. @Scharfnase: Da ich Deine Kommentare im Forum mit Interesse verfolge, glaube ich Dich soweit einschätzen zu können, dass dir diese Info bekannt ist und Du mit der Aussage der Legende über Leather Apron wahrscheinlich nur die Legende an sich meinst.

Eastsidemags

  • Gast
Edward Buchan
« Antwort #4 am: 15.02.2004 14:09 Uhr »
Ach, ich wußte garnicht, dass der Barber-Artikel auch im casebook ist. Ja dann dürften ja die Infos soweit für jedermann nachzulesen sein...

Scharfnase

  • Gast
Im übertragenen Sinne
« Antwort #5 am: 19.02.2004 14:43 Uhr »
Mein lieber Dr. Watson,

natürlich ist mir der jüdische Schuhmacher Pizer ein Begriff und auch der Begriff "Leather Apron", der im Zusammenhang mit dieser bedauernswerten Person verwendet wird. Ich halte allerdings nicht viel von der Pizer-Theorie, wie Sie sich aus verschiedenen Gründen vorstellen können.

Ich meinte ja auch nur, dass mit Buchan die Legende von Apron sozusagen durchs Hintertürchen wiederkehrt, da dieser auch Schuster war. Nur im übertragenen Sinne und keinesfalls wörtlich zu nehmen. Sozusagen ein "Leather Apron 2"!;-)

Gott zum Gruße,
Scharfnase

Galvan

  • Gast
Edward Buchan
« Antwort #6 am: 04.06.2004 05:59 Uhr »
Hallo an alle, bin neu hier, und ich habe auch keine Ahnung von Foren.
Ich habe mal eine Frage, ihr sprecht hier über einen Buchan, einen Pizer, und einen Leather Apron. Ich weis nicht viel über die, aber einer von denen soll sich selbst die Kehle durchschnitten haben bis der Kopf fast abgerennt war ?..........ALSO SORRY, wie soll das denn bitteschön gehen ?.
Hätte der Herr es auch nur annähernd geschaft sich den Hals nur bis zur HÄLFTE durchzutrennen, wäre er schon längst durch die Schmerzen in Ohnmacht gefallen. Also wie soll es denn möglich sein ihn so durchzutrennen das er sich fast selber köpfte ?. Man stelle sich vor, man müsste sich den Arm selber Durchschneiden, dies mag in einer Paniksituation (Leben oder Tod) möglich sein, aber so würde man durch die Schmerzen schlicht und einfach  Zusammenklappen.
Das dieser Mann dazu fähig war, sich seinen eigenen Kopf fast abzutrennen, ist genauso unglaubwürdig, als würde man sagen Kennedy hat sich selbst erschossen.

Gruss Galvan

Eastsidemags

  • Gast
Edward Buchan
« Antwort #7 am: 04.06.2004 12:24 Uhr »
Hallo.

Das ist natürlich ein berechtiger Hinweis...

Aber mal kurz zum Verständnis, da du offensichtlich etwas den Überblick verloren hast: John Pizer ist Leather Apron ("Lederschürze" -> Spitzname). Pizer war Schuster/Schuhmacher und lief immer in einer Lederschürze rum. Er war bekannt dafür, gewaltätig gegenüber Frauen zu sein. Er wurde festgenommen, ist aber wieder freigelassen worden, da er unschuldg war.
Edward Buchan war ebenfalls Schuhmacher. Daher die in der Diskussion angesprochenen Parallelen.

Mit dem was du da sagst würde ich dir eigentlich zustimmen, ich kann mir auch nicht recht vorstellen, wie man sich selbst fast komplett die Kehle durchschneidet. Hilft aber alles nix, wir müssen uns da schon auf die Zeitungsberichte verlassen. Es gibt nur zwei Zeitungsberichte über den Vorfall und beide berichten ähnliches. Da in den East End News gesagt wird, dass sogar Zeugen das direkt beobachten haben, sehe ich keinen Grund, das in Zweifel zu ziehen. Natürlich könnte die Zeitung etwas übertrieben haben, aber meines Wissens sind die East End News nicht gerade als Revolver-Blättchen bekannt...

Galvan

  • Gast
Edward Buchan
« Antwort #8 am: 04.06.2004 18:21 Uhr »
Hallo Eastsidemags,

erstmal recht vielen Dank für deine Antwort, hat mich echt gefreut.

Wenn du sagst das auch du dir dies nicht so recht vorstellen kannst, bin ich ja schonmal halbwegs beruhigt, *grins*.
Ich bin wie gesagt neu hier, und habe eigendlich nur durch Zufall die bemerkung oben gelesen (mit der durchtrennten Kehle), und dachte mir, moment mal, darauf (auch wenn ich nicht mit dem Thema JTR vertraut bin) muss ich Antworten. War auf keinenfall böse gemeint, *ganzliebguck*.
Du sagst das 2 Zeitungen darüber berichtet haben, und das wohl Zeugen anwesend waren, das macht die Sache natürlich interressanter.
Ich werde dann mal vorsichtig eine Vermutung äussern.
Vieleicht hat Leather Apron (danke für die Übersetzung, kann kein Englisch) sich zum Beispiel das Messer links angesetzt, und es mit einem tiefen Schnitt über den Adamsapfel nach rechts gezogen. Er könnte sich dabei beide Halsschlagadern durchtrennt haben, so dass das Blut nur so spritzte. (wäre in meinen Augen möglich). Das East End war wohl bekannt für Gerede, und vieleicht hat der erste Zeuge gesagt: Die Kehle ist durch, und der zweite Zeuge: ja, der Hals ist durch, und der dritte Zeuge hat daraus gemacht: Der Kopf war fast ab. Wie gesagt, GEREDE.
Die Zeitung selber war nicht anwesend ?, dann musste sich die Zeitung doch auf diese Zeugen berufen, oder ?. Und mal ganz ehrlich, kennst du eine Zeitung, die nicht irgendwo doch ein bisschen flunkert, um die Auflage zu steigern ?. Oh man, Fragen über Fragen, hihihihi, aber verdammt interressant.

Ich möchte mich aber nochmals bei dir bedanken, für deine Antwort.
Ich wünsche dir/euch noch viel Spass hier.

                              MfG  Galvan

Mort

  • Gast
Re: Edward Buchan
« Antwort #9 am: 27.04.2007 13:25 Uhr »
Ja ja, ich weiß der Mann ist bei uns nicht ganz so bekannt wie bei den englischen Kollegen. Als ich gestern an unserem wöchentlichen Stammtisch(Chat) :icon_mrgreen:
diesen Namen in den Raum wurf, hat es mich aber trotzdem gewundert, dass auch ein Superintendent noch nichts davon gehört hatte :icon_wink:
Nun gut, also ich will mal ein paar Fakten zu diesem Mann schreiben, da ich in als Tatverdächtigen sehr interessant finde. Ich hoffe ich hab mir damals alles richtig notiert, wenn nicht so korrigiert mich bitte. Also:

Edward Buchan 19.11.1859-19.11.1888

-war Schumacher
-sein Vater hatte einen Shop für Marine Klamotten
-lebte noch bei seiner Mutter zusammen mit seiner älteren Schwester Maria
-hatte noch 4 Brüder die aber nicht mehr zu Haus wohnten und schon alle älter waren
-er beging am Tag von MJK´S Beerdigung Selbstmord (dieser Tag war auch gleichzeitig sein Geburtstag)
-er Schnitt sich die Kehle durch in der Art wie bei den Ripper Opfern
-die Zerstörung des Unterleibs der Ripper Opfer könnte auf (s)einen späteren Selbstmord hinweisen(Ripper Experte Colin Wilson)
-Liz Stride besaß früher mit ihrem Mann einen Coffee Shop in der "Robin Hood Lane" in der Buchan lebte. In der Zeit war Buchan zwischen 11 und 16 Jahren alt.
-Liz Stride sagte das sie den Mörder kenne und keine Angst vor ihm hatte. Dies könnte unter anderem auch der Grund dafür sein, warum er sie (abgesehn dass er gestört wurde) nicht so sehr verstümmelte. Weil er sie vermurlich erkannt hatte als sie am Boden lag

Ich finde diese Fakten ziemlich interessant. Und hab mir schon einigeGedanken über ihn gemacht. Da würde doch viel passen sag ich mal.
Was meint ihr? Oder weiss jemand noch mehr über ihn? Ist noch mehr über ihn bekannt?



Offline Isdrasil

  • Superintendent
  • *****
  • Beiträge: 2037
  • Karma: +2/-0
Re: Edward Buchan
« Antwort #10 am: 27.04.2007 18:39 Uhr »
Ja ja, ich weiß der Mann ist bei uns nicht ganz so bekannt wie bei den englischen Kollegen. Als ich gestern an unserem wöchentlichen Stammtisch(Chat) :icon_mrgreen:
diesen Namen in den Raum wurf, hat es mich aber trotzdem gewundert, dass auch ein Superintendent noch nichts davon gehört hatte :icon_wink:

Also, so etwas kann ich auch absolut nicht verstehen... :icon_mrgreen:

Offline Pathfinder

  • Superintendent
  • *****
  • Beiträge: 680
  • Karma: +0/-0
Re: Edward Buchan
« Antwort #11 am: 27.04.2007 19:11 Uhr »

kann ich mir gar nicht vorstellen. weisst du wem er meint isdrasil ? :icon_rolleyes:
UND ER WAR ES DOCH !!!!!!!!

monky

  • Gast
Re: Edward Buchan
« Antwort #12 am: 27.04.2007 19:40 Uhr »
hallo,

ich kann nicht glauben, dass buchan der ripper war - immerhin hat er ja keine post mortem verstümmelungen an sich vorgenommen ... und eine prostituierte war er auch nicht ...  :icon_mrgreen:

M

Offline Pathfinder

  • Superintendent
  • *****
  • Beiträge: 680
  • Karma: +0/-0
Re: Edward Buchan
« Antwort #13 am: 31.08.2007 18:23 Uhr »

Edward Buchan 19.11.1859-19.11.1888

-war Schumacher
-sein Vater hatte einen Shop für Marine Klamotten
-lebte noch bei seiner Mutter zusammen mit seiner älteren Schwester Maria
-hatte noch 4 Brüder die aber nicht mehr zu Haus wohnten und schon alle älter waren
-er beging am Tag von MJK´S Beerdigung Selbstmord (dieser Tag war auch gleichzeitig sein Geburtstag)
-er Schnitt sich die Kehle durch in der Art wie bei den Ripper Opfern
-die Zerstörung des Unterleibs der Ripper Opfer könnte auf (s)einen späteren Selbstmord hinweisen(Ripper Experte Colin Wilson)
-Liz Stride besaß früher mit ihrem Mann einen Coffee Shop in der "Robin Hood Lane" in der Buchan lebte. In der Zeit war Buchan zwischen 11 und 16 Jahren alt.
-Liz Stride sagte das sie den Mörder kenne und keine Angst vor ihm hatte. Dies könnte unter anderem auch der Grund dafür sein, warum er sie (abgesehn dass er gestört wurde) nicht so sehr verstümmelte. Weil er sie vermurlich erkannt hatte als sie am Boden lag

Ich finde diese Fakten ziemlich interessant.

hallo mort,
wie du siehst habe ich unsachliche bemerkungen in deinem vorangegangenen post zensiert  :icon_mrgreen:

die fakten ist evtl. interessant, doch im grossen und ganzen bin ich der meinung, dass die alles keine unbedingte indizien für seine täterschaft sind.
das mit dem fast durchgetrennten hals ist m. e. nach wirklich eine art übertreibung, wahrscheinlich hätten wir, wenn wir es gesehen hätte auch so ähnlich formuliert.

eines muss man auch wirklich bedenken, glaubst du, dass liz stride, wenn sie gewusst hätte, das b. der ripper ist, geschwiegen hätte ?
für mein fürhalten wollte sich liz wohl etwas hervor tun, mehr sehe ich in dieser aussage nicht. vllt. konnte sie sich durch diese "geschichte" den einen oder anderen drink an land ziehen.

dennoch doch nicht ausser acht zu lassende person.
UND ER WAR ES DOCH !!!!!!!!

Mort

  • Gast
Re: Edward Buchan
« Antwort #14 am: 31.08.2007 20:40 Uhr »
wenn ich ein wenig herumgrüble wären da etwa ein paar mehr oder weniger in Frage kommende Möglichkeiten:

 1:-sie wollte wie Du sagst wirklich nur bei einem Gespräch an ein paar Drinks kommen
 2:-sie wollte Aufmerksamkeit, weil sie sich einsam fühlte
 3:-sie war sich wirklich so sicher dass er ihr nichts tun würde, weil er sie von früher kannte. (war sie dann aber so Gewissenlos, dass es ihr egal war wenn andere sterben mussten) (schwer vorstellbar)
 4:-sie hatte vom Mörder durch ihr Schweigen Privilegien, bekam Geld., etc.(hätte sie dann aber nicht ganz still sein können) es sei denn in Kombination mit Grund 2
 5:-sie profitierte irgendwie durch die Morde was auch Grund 3 erklären könnte
 6:-sie musste keine Angst haben, weil es dritte Personen gab, die sie vor dem Mörder beschützen hätten können (auch schwer vorstellbar)
 7:-es ist ein Geheimnis zwischen dem Mörder und ihr, von dem wir alle nichts wissen.

Es mag sein, dass manches on dem etwas komisch klingt und von mir etwas weit hergeholt ist, aber man kann ja auch mal über den Tellerrand schauen :icon_wink: