Anni Crook und Sir William Gull wurden - laut diesem Film - einer kruden, rüden Vorform einer Lobotomie unterzogen. Diese Technik, weit verbreitet v.a. in den USA bis in die 1960er Jahre hinein, basiert auf der Theorie, daß durch physisch-destruktive Behandlung der für die gewalttätigen Psychosen zuständigen Hirnareale (d.h. der Teile, die man dafür hielt) der Patient sogar geheilt werden kann. In der Tat verwandelt diese Behandlungsmethode Patienten lediglich in kaltgestellte, sabbernde Mollusken, was vom Kostenstandpunkt her natürlich günstiger war, da man die einfach nur morgens kalt abspritzen mußte (kein Witz).
Im Film wurden hierzu die Schläfenlappen und Frontalloben des Hirns, also die vermutlich kognitiven Areale, zerstört. Annie Crooks Behandlung fand ich war der schaurigste Moment des Films, da diese Behandlungen tatsächlich genauso durchgeführt wurden seit den 1880er Jahren (EDIT: seit den 1890er Jahren).
Lobotomie wurde zwar bis in die 1960er Jahre vollzogen, trat aber bereits in den 1930er Jahren den Rückzug an, als irgendein Sadist feststellte, daß es noch viel schöner ist und länger dauert, einem Pyschotiker mit Elektroschocks den Verstand auszubrennen. Ist heute noch in Anwendung.
Grüße
CB
Nachtrag: "Schönes" Link zum Thema Psychosurgery:
http://www.lobotomy.info/adventures.htmlUnd nicht ganz, aber doch etwas zum Thema passend aber wenigstens in deutscher Sprache:
http://www.prisma-online.de/tv/person.html?pid=frances_farmer"Man traktierte Frances Farmer mit einer unmenschlichen Insulin-Schock-"Therapie", worauf sie 1944 aus dem Sanatorium floh. Doch die Freiheit währte nicht lange. Mit Elektro-Schocks sollten ihr die Frechheiten schon ausgetrieben werden. Das alles war noch Gold gegen das, was sie ab 1945 im Landeskrankenhaus von West Washington erlebte: Wenn die Pfleger sie nicht selbst vergewaltigten, verkauften sie sie an die Soldaten eines nahegelegenen Militärstützpunktes.
Nach diesen Erfahrungen mit der Psychiatrie war sie vollständig dem Alkohol verfallen. Bevor sie als "geheilt" entlassen wurde, unterzog sie ein damaliger führender Gehirnchirurg einer Behandlung. Ob er allerdings auch eine Lobotomie - die Einführung eines zerstörenden Stochers ins Gehirn - durchführte, ist nicht bewiesen, gilt aber als wahrscheinlich. Denn der Chirug war längere Zeit mit Frances Farmer allein im OP. Eines ist jedoch sicher: Nach ihrer Entlassung war Frances Farmer ein anderer Mensch."Und noch ein wenig was Neutraleres aus dem Washington Post Magazine:
http://www.geocities.com/~themistyone/freeman01.htm