Autor Thema: Arbeitete der Ripper auf einem Viehtransporter?  (Gelesen 32936 mal)

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Offline Lestrade

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Re: Arbeitete der Ripper auf einem Viehtransporter?
« Antwort #15 am: 21.02.2014 15:17 Uhr »
 :flag_of_truce:

Dann machen wir einfach weiter, als sei nichts geschehen...
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Offline jacky

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Re: Arbeitete der Ripper auf einem Viehtransporter?
« Antwort #16 am: 21.02.2014 15:43 Uhr »
Ich bin gleich erstmal unterwegs, schaue dann abends nochmal rein.

Ich bin jetzt nicht so der Ratefuchs was Berufe angeht. Ich tappe bei dir im Dunkeln Lestrade.

Bis denne!
jacky

Offline Lestrade

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Re: Arbeitete der Ripper auf einem Viehtransporter?
« Antwort #17 am: 21.02.2014 16:01 Uhr »
Der Ratefuchs kann in seinem Bau bleiben, denn das Licht ist angeschaltet! :good:

Steht alles im "Backstage" unter Berufe.  ;)

Bis denne.

 
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Andromeda1933

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Re: Arbeitete der Ripper auf einem Viehtransporter?
« Antwort #18 am: 21.02.2014 17:33 Uhr »
Keinen Frust schieben, Leute! Des Rätsels Lösung wartet seit 125 Jahren.

Offline Lestrade

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Re: Arbeitete der Ripper auf einem Viehtransporter?
« Antwort #19 am: 21.02.2014 22:10 Uhr »
Ach Andromeda, fast vergessen,

Du solltest doch meine Ansicht gut kennen. Der Fall könnte auch schon vor ebenso lange Zeit gelöst worden sein. Die Chancen dafür stehen doch recht gut… :mocking:

Des Rätsels Lösung könnte unter Umständen einfach nur aus Geheimniskrämerei und einem Nicht- Verstehen zusammengesetzt sein. Wofür in der heutigen Zeit keiner etwas kann. :cray:

Ich bin diesbezüglich überhaupt nicht frustriert, sondern überzeugt, dass die Polizei den Übeltäter ausfindig machen konnte. 8) Ich sehe den Ripper- Fall als gelöst an. Uns liegen zur Prüfung dieser Behauptung schlicht und einfach nicht die dafür nötigen Dokumente vor.  :pardon:

Ob der Fall gelöst wurde, oder ob er nicht gelöst wurde ist beides nicht einwandfrei nachweisbar.

Ich wollte nur noch einmal an dieser Stelle auf meine hier stets verbreitete Ansicht verweisen. Denn das unterscheidet mich von euch doch sehr radikal und so viel Zeit muss sein. ;)

Grüße.
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Offline Lestrat

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Re: Arbeitete der Ripper auf einem Viehtransporter?
« Antwort #20 am: 22.02.2014 19:33 Uhr »
Hallo und sorry das ich in letzter Zeit etwas selten Online bin,

nun zumindest hat dieser Treat doch für etwas Leben gesorgt. Ich persönlich finde es richtig und auch wichtig einmal etwas andere Meinungen und Aspekte des Ripper Falles unter die Lupe zu nehmen. Das dabei nicht alle einer Meinung sind ist auch völlig in Ordnung, dafür sind wir ja hier um unsere Gedanken auszutauschen und zu Diskutieren (wenn ich das nicht möchte kann ich mir auch Zuhause alle meine Gedanken in einem Word Dokument aufzählen und alles was mir nicht in den Kram passt weglassen).

Ich hatte ja schon mehrfach erwähnt das ich mich nicht wirklich mit den uns bekannten Verdächtigen "anfreunden" kann (zumindest zur Zeit nicht). Ich bin auch bei der Frage ob der Täter aus dem East End oder von Außerhalb kam sehr unschlüssig. Dafür spricht ja meiner Meinung nach folgendes:

1. Er muß eine besondere Verbindung zu diesem Terrain gehabt haben, da er ja wohl nur dort seine Morde beging (falls er nicht seinen MO komplett verändert hat und sonst irgendwo weitergemordet hat).
2. Das würde auch sein Risiko entdeckt zu werden minimieren (oder er hatte eine andere Rückzugsmöglichkeit - gemietetes Zimmer/Unterschlupf auf einem Boot)
3.Würde ein Einheimischer wohl weniger auffallen als ein Fremder (Sprache/Kleidung/Aussehen)

Was für mich nicht ganz plaussibel ist: Warum nur die Morde an den Wochenenden/Feiertagen? Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen das er 3-4 Monate jede Nacht auf Jagd war, aber dann doch immer nur an diesen Tagen zugeschlagen hat. Natürlich war an den WE mehr auf den Straßen los, aber die Prostituierten mußten doch auch Dienstags-Donnerstags ihr Geld für eine Unterkunft verdienen. :unknown:

Dann sein Auftreten: Einerseits muß er ja total abgedreht gewesen sein, andererseits sollte er ,finde ich zumindest, auch nicht zu verrückt dahergekommen sein. Mit so jemanden wären die Opfer wohl kaum mitgegangen, es wäre auch sicherlich aufgefallen wenn ein Stadtbekannter Verrückter öfters in Tatortnähe gesehen worden wäre und auch die Polizei hätte solche Gestallten sicherlich als erstes unter die Lupe genommen. Auch scheint es mir nicht ganz glaubhaft das ein völlig gestörter nur durch Glück jedesmal so knapp und unbemerkt entkommen konnte. Er muß doch zumindest darauf geachtet haben das er sich nicht zu sehr mit Blut beschmiert (z.B. seine Hände: also er metzelt in seinem Opfer herum und es läuft ihm der Schweiß von der Stirn. Instinktiv würde er wohl den Schweiß mit seiner Hand abwischen -  und BINGO hat er Blut im Gesicht. Also sollte er doch noch eine gewiße Kontrolle über sich gehabt haben (auch mußte er ja immer mit einem Auge und beiden Ohren auf andere Menschen achten die ihn bei seiner Tat hätten erwischen können.

Es ist fast egal wohin man sieht, nichts paßt zusammen, weder die paar Augenzeugen Berichte die wir haben und noch nicht einmal die Ermittler waren sich einig wer es gewesen sein könnte.

Nun noch eine andere Frage die in mir gereift ist: Wer würde wohl den geringsten Verdacht erregen (also z.B. auf einem Postamt würde ein Briefträger wohl total unauffällig erscheinen) wenn er immer auf den Straßen unterwegs gewesen wäre, dann wäre er ja für Einheimische quasi unsichtbar gewesen (weil man ihn ja ständig gesehen hätte). Ich hoffe ihr versteht was ich meine (das liest sich jetzt selbst für mich nach 3maligem durchlesen etwas seltsam an  :wacko1:) Möglicherweise könnte das ein Grund sein warum er niemals als Verdächtiger von den Zeugen erwähnt worden ist. Ein gut gekleideter Herr war halt was besonderes, ein Penner (darüber wird sich Lestrade jetzt freuen) der aus dem Rinnstein ißt würde möglicherweise gar nicht mehr auffallen weil er das ja jeden Tag so macht. Ach, ich weiß ja auch nicht  :unknown:

Lestrat

Nun im letzten Absatz wiederspreche ich meiner weiter oben gemachten Aussage selbst, ich werd noch wahnsinnig  :mad: Ich sag ja, NICHTS PASST ZUSAMMEN  :shout:






Wenn man das Unmögliche ausgeschlossen hat, muss das, was übrig bleibt, die Wahrheit sein, so unwahrscheinlich sie auch klingen mag Arthur Conan Doyle

Andromeda1933

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Re: Arbeitete der Ripper auf einem Viehtransporter?
« Antwort #21 am: 22.02.2014 20:00 Uhr »
Keine Sorge, Lestrade, alter Kumpel. Ich habe Deine „Lösung“ weder vergessen, noch übersehen.
Sieht auch alles gut aus, was Du da zusammengetragen und interpretiert hast. Ich befürchte nur, wie werden es nie erfahren, ob der Fall (heimlich) gelöst wurde oder ungelöst blieb. Für Deine Theorie spricht stark das Aufhören der Morde (sofern „Jack“ nicht woanders tätig wurde, starb oder was weiß ich). Das Ende der Morde mit seinem Tod in Verbindung zu bringen (wie z.B. mit Druitt geschehen) scheint mir nur gering wahrscheinlich. Das wäre s  e  h  r viel Zufall, den man aber leider nicht ausschließen kann. In den Rahmen Deiner Theorie passt natürlich auch der mögliche Gedanke, dass die Polizei alles verschleiern musste, da (wenn) es Kosminski gelang, auch unter Observation weiter zu morden. Das hätte bei der Polizei und im Ministerium viele Köpfe gekostet und das Ansehen der Polizei schwer angeschlagen. Hat man zum Zwecke der Vertuschung viele Dokumente „entsorgt“, stehst Du natürlich vor einer Rätselnuss aus Stahlbeton. Ob der Zufall für Deine oder andere Lösungen noch etwas parat hält? Bleibt nur zu hoffen!
An Deiner Theorie finde ich inzwischen einigen Geschmack. Allerdings bist Du auch nicht nur ein rühriger Verkaufe von guten Weinen!
Ich persönlich schließe nach wie vor andere Lösungen nicht aus, stimme aber mit Dir überein, der Mörder war im East End zu Hause. Da kam niemand zum Morden in den Slum. Die East Ender wollten das (zumindest lange Zeit) nicht akzeptieren, denn sie wurden von allen anderen außerhalb ihrer Quadratmeile verachtet und die Prostituierten dieser Zone kaum noch als menschliche Wesen betrachtet. Für sie kam der Mörder von „draußen“, und auch das ist für mich ein Puzzlestück im ewigen rätselhaften Verschwinden des Mörders. Die Aufmerksamkeit der East Ender galt nicht einem der ihren. Sie hatten die besser gekleideten Männer im Visier, sahen in irgendeiner „Vogelscheuche“ oder brabbelnden Idioten an der Ecke einen aus ihrem Bezirk und schlossen ihn voreilig als möglichen Täter aus. Dieser wiederum, und darüber hatten wir auch bereits an anderer Stelle debattiert, kannte sich im Gewirr der finsteren Gassen aus. Und sicher kannte er auch mögliche Abkürzungen. Meiner Meinung nach... Man geht durch die Hintertür eines Hauses in den Hof, klettert über den niedrigen Holzzaun, betritt ein anderes Haus durch die Hintertür und schon ist man durch den ganzen Häuserblock durch. Ortskenntnis, „unverdächtiges Aussehen“ (weil es den Vorstellungen der Polizei und der Bevölkerung lange Zeit widersprach), die Polizei hatte keine forensischen Mittel zur Verfügung und eine gute Portion Glück – da kam eine Menge zu Gunsten des Mörders zusammen.
Und natürlich stand der Mörder unter Zeitdruck bei seinen Taten. Aber mir stellt sich immer wieder die Frage, warum er dieses große Risiko einging und teils auf offener Straße mordete.
Der für ihn problematischste Tatort sollte die Hanbury Street gewesen sein. Hört sich auf den Blick unlogisch ein, weil er den Mord ein wenig versteckt durchführen konnte, aber er saß ggf. in der Falle. Zumindest lässt sich nicht rekapitulieren, ob ihm eine Flucht über die Trennzäune gelungen wäre. Ob er dabei hoffte, er könne sich „verwirklichen“, wie er es später im Miller's Court tat? (Lassen wir an dieser Stelle mal weg, dass ich persönlich Kelly als Opfer Barnetts sehe)
Warum versuchte er nicht die Opfer in noch abgelegenere Winkel, Hauseingänge oder ähnliches zu bringen, wo er mehr Zeit gehabt hätte? Stattdessen der Mitre Square, dunkel zwar, aber gleich mit 3 Zugangsmöglichkeiten – aber auch mehreren Fluchtwegen wenn man so will... Ob er es vorhatte, seine Opfer an „bessere“ Tatorte zu bringen, aber dann seine Mordlust nicht länger zügeln konnte? Ich frage mich manchmal, ob er in seinen Wahnvorstellungen während seiner Taten etwas „sah“, was ihn zu all den Schnitten usw. veranlasste. Die Eingeweide über die Schulter gelegt, mehr als merkwürdig. Hatte er dabei etwas im Sinn? Ergab das für ihn das Bild einer Heiligen, einer Ikone oder sonstwas? Oder vielleicht sah er einmal in seiner Jugend/Kindheit etwas derartiges und versuchte es unbewusst nach zu bilden? Mann, langsam fange ich auch schon an so krank zu denken! Es wurde ja schon immer kolportiert, der Mörder wollte eine Art Botschaft hinterlassen oder auf diese Weise auf das soziale Elend in London hinweisen. Letzteres scheidet inzwischen wohl aus, ersteres traue ich jedoch einem Kosminski nicht zu. Aus dem gleichen Grund halte ich ihn auch nicht für den Urheber des Goulston Street Graffito. Ich weiß, die „verkehrte“ Schreibweise könnte auch auf lückenhafte Englischkenntnisse hindeuten. Doch zum einen steht die womöglich ursprüngliche Version des Textes („Jeves“) im Raum, den PC Long noch in sein Dienstbuch schrieb. Zum anderen, ein einziges Wort neben einem der Opfer hingekritzelt, hätte noch mehr Aufregung erzielt.

Offline jacky

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Re: Arbeitete der Ripper auf einem Viehtransporter?
« Antwort #22 am: 22.02.2014 20:21 Uhr »
Sagt mal die Herren, ich würde eure Beiträge gerne durchgehen, aber es wäre lesbarer, wenn ein paar Absätze eingebaut würden!

Ist für mich furchtbar anstrengend so lange Texte im Block zu lesen.

Danke, ich melde mich nochmal. Ich hatte ja schon selber einiges geschrieben, aber das ist wohl untergegangen, weil hier wieder die selben Fragen aufgeworfen werden.

jacky

Offline Lestrade

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Re: Arbeitete der Ripper auf einem Viehtransporter?
« Antwort #23 am: 22.02.2014 21:31 Uhr »
Liebe Freunde,

Ich versuche es euch mal etwas einfacher zu machen.

Ich zitiere mal aus Criminal Minds (und bitte wirklich lesen, sonst entgeht euch etwas):

Serienkiller Chase, -ÄHNLICH dem Typ Jack the Ripper (nicht alles eins zu eins übernehmen)-

Robert Ressler (who later interviewed him after he was caught) profile of Richard was as follows:

"White male aged twenty-five to twenty-seven; thin, undernourished appearance; single; living alone in a location within one mile of abandoned station wagon owned by one of the victims. Residence will be extremely slovenly and unkempt, and evidence of the crimes will be found at the residence. Suspect will have a history of mental illness and use of drugs. Suspect will be an unemployed loner who does not associate with either males or females and will probably spend a great deal of time in his own residence. If he resides with anyone, it will be with his parents. However, this is unlikely. Suspect will have no prior military history; will be a high school or college dropout; probably suffers from one or more forms of paranoid psychosis."


Modus Operandi:

“Richard used a .22 automatic handgun to kill, his first murder being a drive-by shooting, while the rest were home invasions. After shooting his victims, Chase would mutilate the bodies and ingest the blood and organs, also performing sexual acts with the corpses of his female victims.”

Hintergründe:

“Allegedly abused by his mother while growing up, Richard Trenton Chase had already fulfilled the MacDonald Triad (bed wetting, animal torture and fire-setting) by the age of 10. In adolescence, he was already an alcoholic and chronic drug addict. He also suffered from erectile dysfunction. When an adult, he became a hypochondriac, eventually moving out of his mother's home because he believed she was trying to poison him. He then moved into an apartment with some friends, who complained about his abuse of alcohol, marijuana and acid. Chase paid no attention to guests and would sometimes walk around naked when his roommates had people over. His roommates got tired of him quickly and, when they tried to throw him out, he refused. In the end, they moved out instead. Alone in the apartment, Chase began capturing, killing and disemboweling animals, consuming them raw. Sometimes, he would blend them with Coca-Cola and drink the remains as a milkshake, allegedly to prevent his heart from shrinking. In 1975, he was involuntarily institutionalized after being treated at a hospital for blood poisoning, which he had contracted by injecting animal blood into his veins. His bizarre behavior continued while he was in treatment (the staff even took to calling him "Dracula"), until he was prescribed psychotropic drugs. In 1976, he was deemed safe and placed in the care of his mother, who eventually prevented him from taking his anti-psychotic medications, allegedly because they dulled him, and got him his own apartment.”

Richard Trenton Chase als auch Jack the Ripper (meiner Meinung nach Aaron Kozminski) waren verrückte Menschen (unabhängig vom möglichen Killer sein, war das Kozminski mit Sicherheit auch). Verrückte Menschen im Sinne von schwer Geisteskrank. Schwere Formen von Persönlichkeitsstörungen. Ihre Erkrankungen beinhalteten Mord- und Verstümmelungsfantasien, die sie in die Tat umsetzten. Viele Menschen haben diese Erkrankungen ohne solche Fantasien. Diese verrückten Menschen fallen einem nicht immer sofort auf. Menschen, die mit ihnen zu tun haben, werden aber bemerken, dass einiges mit ihnen nicht stimmt. Sie bekommen deren Verhalten zu spüren und erkennen ihre Dysfunktionalität oder ihre Einschränkungen in bestimmten Bereichen des Lebens. Dies kann als Bedrohung oder auch als komisch, seltsam usw. empfunden werden. Jemand, der damit jede Nacht durch Whitechapel 1888 gelaufen ist, muss damit nicht jedem sofort aufgefallen sein. Sicherlich wussten einige Menschen über ihn Bescheid und wenn, muss man das nicht gleich mit Mord und Totschlag in Verbindung bringen. Und ich wiederhole mich an dieser Stelle zum erneuten Male. Dass Aaron Kozminski aus Rinnsteinen trank und Brotreste von der Straße aufnahm, wurde im Februar 1891 attestiert. Nicht für den Herbst 1888. Der Zustand solcher Menschen verändert sich immer zum schlechteren hin, sie werden immer paranoider. Tabram, Nichols, Chapman, Stride, Eddowes und Kelly wurden 1888 ermordet und wenn Aaron Kozminski der Täter war, dann gibt es keinen Hinweis, dass er zu dieser Zeit von der Straße trank und gegessen hatte. Viele Menschen leben mit dieser Krankheit zunächst unauffälliger und landen dann, wenn nichts mehr zu verbergen ist, in Anstalten. Auch diese Leute sind Menschen und wollen, so gut es geht, ihre Erkrankungen verbergen. Das geschieht auf ihre Art und ob ihnen das immer gelingt, ist eine ganz andere Frage. Aaron Kozminski wird ja nicht, falls er der Killer war, durch das EastEnd gegangen sein und gerufen haben: “Ich bin paranoid schizophren und möchte Prostituierte töten, verstümmeln und ihre Organe verspeisen.“ So verrückt sind sie nun wieder auch nicht.

Aaron Kozminski wird wohl abwechselnd bei seinen Geschwistern gelebt haben (Woolf, Matilda, Isaac) oder seiner Mutter Golda oder auch temporär alleine. Zumindest Isaac hatte eine eigene Schneiderwerkstatt und Aaron hätte dort an Wochenenden, wo dort nicht gearbeitet wird, alleine gewesen sein können. Auch hätte die einzelnen Wohnungen der Geschwister und der Mutter, an Wochenende und Feiertagen unbesetzt gewesen sein können, denn die haben ja auch mal Ausflüge oder Besuche gemacht. Genauso gut hätte er sich eine Bleibe an den Wochenende geleistet haben können, für die er sich in der Woche die Kohle verdient hatte.

Insgesamt denke ich, können wir einen Killer erwarten, der schlicht und einfach geisteskrank war. Und in diesem Prozess, wird es ihm immer schlechter gegangen sein, von Tag zu Tag, von Woche zu Woche, von Monat zu Monat und von Jahr zu Jahr. Er war auf jeden Fall in der Lage, die Taten in 1888 noch so ausführen, dass er entkommen konnte. Aber wird bereits zurückgezogen, nachtaktiv und sehr isoliert gelebt haben. Arbeitete er, dann eher in einem dunklen Hinterzimmer. Kontakte zu anderen überwiegend in Pubs nach ein paar Getränken. Selbst wenn er mit sich selbst brabbelte, mal eine Fratze zog oder unangemessen und unverhältnismäßig reagierte, na dann hat er halt einem im Tee gehabt, dass macht noch keinen Mörder. Kurzum, Jack the Ripper machte sich keine großen Umstände und MUSS ein Bewohner Whitechapels gewesen sein, niemals weit weg lebend von den Tatorten. Dass Aaron Kozminski von der Straße Essen auflas oder Wasser versuchte auf der Straße zu bekommen, sollte daran gelegen haben, dass er so paranoid war und dachte, dass ihn seine Angehörigen und Freunde vergiften wollten. Aaron Kozminski fühlte sich auch vom russischen Konsulat verfolgt, falls ich mich recht erinnere. Kozminski hatte was von Chase und Chase hatte was von Jack the Ripper und so haben Kozminski, Chase und Jack the Ripper etwas gemeinsam.        

Ich mag euch wirklich, das wisst ihr auch, aber wer einen andere Jack the Ripper erwartet als einen lokalen, schwer geisteskranken und desorganisierten Lustmörder, dessen Beginn seiner Laufbahn auch gleichzeitig das Ende seiner Schaffenskraft einläutete, ist auf dem Holzweg. Dazu muss man nicht meinen Favoriten, Aaron Kozminski, annehmen, denn die Richtung Cohen, Hyams und Levy ist auch eine gute Alternative. Ich schreibe das wirklich mit dem größtmöglichen Respekt euch gegenüber, denn den habe ich in der Tat.  

Beste Grüße,

Lestrade.
« Letzte Änderung: 22.02.2014 21:41 Uhr von Lestrade »
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Offline jacky

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Re: Arbeitete der Ripper auf einem Viehtransporter?
« Antwort #24 am: 22.02.2014 22:04 Uhr »
Hallo Lestrat!

1. Er muß eine besondere Verbindung zu diesem Terrain gehabt haben, da er ja wohl nur dort seine Morde beging (falls er nicht seinen MO komplett verändert hat und sonst irgendwo weitergemordet hat).
Eh klar, aber wir wissen es nun mal nicht. Da muß irgendwie ein neuer Ansatzpunkt her.

Zitat
Natürlich war an den WE mehr auf den Straßen los, aber die Prostituierten mußten doch auch Dienstags-Donnerstags ihr Geld für eine Unterkunft verdienen. :unknown:
Naja, ist für mich eigentlich logisch. Mehr Leute auf der Strasse, mehr "Beute", mehr Möglichkeiten zu entschwinden- sich unsichtbar machen. Vielleicht liegt der Grund bei anlegenden Schiffen am Wochenende oder bei Viehtransporten, vielleicht hatte der Ripper auch einen Job, funktionierte sonst ganz normal, vielleicht gab es sogar Familie und ging nur am Wochenende auf die Jagd?

Zitat
Ein gut gekleideter Herr war halt was besonderes, ein Penner (darüber wird sich Lestrade jetzt freuen) der aus dem Rinnstein ißt würde möglicherweise gar nicht mehr auffallen weil er das ja jeden Tag so macht. Ach, ich weiß ja auch nicht  :unknown:
Welches davon wäre der Briefträger?

Zitat
Ich sag ja, NICHTS PASST ZUSAMMEN  :shout:
Sehe ich auch so!

jacky
« Letzte Änderung: 22.02.2014 22:36 Uhr von jacky »

Offline jacky

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Re: Arbeitete der Ripper auf einem Viehtransporter?
« Antwort #25 am: 22.02.2014 22:58 Uhr »
Hallo Lestrade!

Ich dachte ja echt, dass mich nun ein Pferd tritt als du Criminal minds zitiertest. Nun habe ich mich erstmal etwas schlau gemacht über den Herrn Ressler. Gibt dazu etwas im Forum?

Jedenfalls war der Mann ja auch als Berater bei "Das Schweigen der Lämmer" tätig. Nun habe ich kürzlich in einer Sendung in der ZDF Mediathek einen Beitrag gesehen wo es genau um das ging, dass so ein Täter vermutlich nicht solch eine Intelligenz wie dieser Hannibal Lector besäße.

Ich weiß aber über Ressler zu wenig und über Kriminalfälle sowieso. Ich muß auch gestehen, dass ich eher ein Fan "unserer" Leute bin, was dann für alle mit deutschsprachiger Literatur auch sicher einfacher wäre sich dort hereinzufummeln. Leider werden wir wissenschaftlich ja gerne noch sehr in den Schatten gestellt, aber wir stehen dem in nichts nach.

Zitat
Und ich wiederhole mich an dieser Stelle zum erneuten Male. Dass Aaron Kozminski aus Rinnsteinen trank und Brotreste von der Straße aufnahm, wurde im Februar 1891 attestiert.
Und was sagt dir das jetzt? Mir nur, dass er möglicherweise keine andere Wahl hatte wegen Hunger. Verdächtig finde ich das jetzt nicht. Ich weiß eh jetzt nicht wieso du das hier jetzt alles zitiert hast?

Liebe Grüße!
jacky

Offline Lestrade

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Re: Arbeitete der Ripper auf einem Viehtransporter?
« Antwort #26 am: 22.02.2014 23:41 Uhr »
Tu mir bitte (und den anderen) einen Gefallen jacky! Die Leute die hier schreiben, sind nicht so unbedarft wie Du vielleicht denken könntest. Lestrat, Andromeda, Isdrasil und meine Wenigkeit zum Beispiel. Unser “Arbeitgeber“ hier, Thomas Schachner oder auch neulich Howard Brown, haben enorm für die Ripperologie getan, den heutigen Entwicklungsstand haben wir eben auch ihnen zu verdanken. Die Leute hier aufzufordern ihre Schreibweise zu ändern oder irgendwie ihr Geschriebenes zu überfliegen und dann zu zitieren irritiert nur. Lestrat´s Briefträger Beispiel hast Du offenbar falsch verstanden. Er erwähnt u.a.:

Ein gut gekleideter Herr war halt was besonderes, ein Penner (darüber wird sich Lestrade jetzt freuen) der aus dem Rinnstein ißt würde möglicherweise gar nicht mehr auffallen weil er das ja jeden Tag so macht. Ach, ich weiß ja auch nicht  :unknown:

In seinem Post bringt er ebenfalls zum Ausdruck, dass er sich mit dem Verrückt sein nicht vollkommen anfreunden kann und er “spricht“ mich an. Andromeda spricht mich direkt an und “meine“ Theorie über Kozminski. Die Fakten über Aaron Kozminski sind beiden sehr gut bekannt und auch sein Verhalten aus Unterlagen der Anstalten. Deshalb zitiere ich das und vergleiche diesen “Verdächtigen“ mit einem ähnlichen Typen, sodass sich Lestrat und Andromeda ein noch besseres Bild über meine Vorstellungen machen können. Dass Du nicht weißt warum ich das zitiere, glaube ich auch gerne. Allerdings schreiben wir hier gewöhnlich keine Märchen auf, die wir uns ausdenken, sondern bringen ernsthafte Gedanken in Schriftform. “Laber, Laber Pommes- Bude“  ist nicht so unser Ding. Gehe also davon aus, was genannte Personen schreiben, dass es sich um “vorhandene“ und allgemein bekannte Dinge handelt.

Und was sagt dir das jetzt? Mir nur, dass er möglicherweise keine andere Wahl hatte wegen Hunger. Verdächtig finde ich das jetzt nicht. Ich weiß eh jetzt nicht wieso du das hier jetzt alles zitiert hast?

Was es mir sagte, habe ich in meinem Posting wohl eindeutig zum Ausdruck gebracht. Das ist übrigens auch nicht witzig und hat nichts mit verdächtig zu tun. Aaron Kozminski hatte eine Familie, die ihn versorgte und sich um ihn kümmerte. Dennoch zeigt er dieses Verhalten. Ein solches Verhalten zeigte in ähnlicher Form auch Chase. Und letzterer war ein überführter Serienkiller der verstümmelte, Organe mitnahm und Kannibalismus zeigte. Sollte Dir zu Jack the Ripper bekannt vorkommen. ;)

Danke für dein Verständnis. :good:


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Offline jacky

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Re: Arbeitete der Ripper auf einem Viehtransporter?
« Antwort #27 am: 23.02.2014 00:11 Uhr »
Ich fühl mich jetzt kritisiert und weiß nicht wieso.

Bei mir kommt an: Mische dich nicht ein, wenn ich mit A und B schreibe.

Zitat
Das ist übrigens auch nicht witzig und hat nichts mit verdächtig zu tun. Aaron Kozminski hatte eine Familie, die ihn versorgte und sich um ihn kümmerte. Dennoch zeigt er dieses Verhalten.

Ich habe es auch nicht witzig gemeint!!! Ich kenne nun einige ältere Herrschaften, die einen Krieg überlebt haben und dennoch aus dieser Zeit den Tick nachbehalten haben sogar noch angegammeltes Brot zu essen, weil sie gelernt haben alles an sich zu nehmen was man essen kann, weil es damals überlebenswichtig war. Deshalb kann ich solch ein Verhalten nicht als unbedingtes Indiz nehmen.

Nun weiß ich auch nicht? Soll ich mich hier besser rausziehen?

jacky

Offline Lestrade

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Re: Arbeitete der Ripper auf einem Viehtransporter?
« Antwort #28 am: 23.02.2014 00:58 Uhr »
Das war Kritik.

Wenn ich auf Fragen oder spezielle Themen von Lestrat oder Andromeda eingehe, wäre es nur schön, wenn Du genauer mitbekommst, weswegen wir das tun! Das machte nicht den Eindruck und wurde von mir angesprochen.

Das Thema des Fadens kennst Du, wir wollten dem nachgehen und auch immer wieder darauf zurückkommen, auch wenn wir mal abschweifen. Nun waren wir wieder bei einer Quelle, die uns erzählt, dass Typen wie Jack the Ripper, sich nicht mehr viel bewegen, kaum noch ihre Unterkunft verlassen wollen. Das spricht gegen eine Ripper von außerhalb oder jemanden auf “großer Reise“. Für den Faden ist das wichtig. Inwieweit das für jeden hilfreich ist, steht ja auf einem ganz anderen Blatt…

Du siehst Dich ja selber noch nicht als die große Ripper “Expertin“ aber bist total am Thema interessiert. Sehr schön. Deswegen wird hier auch in Zukunft noch einiges für Dich unbekannt bleiben. Ist nicht schlimm. Aber wenn ich auf A und B antworte und Du dann bemerkst, warum ich diesbezüglich Dinge zitiere, dann ist es erst einmal irritierend. Da stellt man besser wirkliche Fragen oder liest noch einmal nach oder wartet auf die Reaktionen der anderen Beteiligten um die Zusammenhänge zu verstehen. Das sind alles nur gutgemeinte Tipps. Neueinsteiger haben es eben schwer. Deswegen empfehle ich genau zu lesen oder wenn Namen oder Ereignisse benannt werden, zunächst nachzulesen. Geht über´s Internet ja ganz schnell.   

Viele Menschen werden im Krieg traumatisiert. Der Ripper war ein extrem traumatisierter Mensch. Solche Verhaltensweise wie das Ablehnen von Nahrung aus den Händen anderer, das Essen von Resten auf der Straße, Verfolgungswahn usw. können Indizien dafür sein, dass Menschen traumatisiert sind und möglicherweise in ihrer Persönlichkeit gestört. Dieses Verhalten oder ähnliches, sind Indizien, die Verbrechensbekämpfer bei möglichen Verdächtigen suchen. Gerade beim erwarteten Typ für die Ripper-Morde. Für Dich mag das kein Indiz sein. Solche Täter hören auch Stimmen oder sehen Erscheinungen, die in Wirklichkeit nicht da sind oder riechen Dinge, nach denen es gar nicht duftet. Auch das sind Indizien, für einen Täter dieses Typs. Heute würden alle Alarmglocken angehen, wenn die Polizei über solche Eigenschaften bei einem Verdächtigen informiert werden würde.

Welche Indizien erwartest Du denn?
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Offline jacky

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Re: Arbeitete der Ripper auf einem Viehtransporter?
« Antwort #29 am: 23.02.2014 01:06 Uhr »
Hat keinen Sinn, echt nicht!

Danke und schlaf gut.

jacky