Auf jeden Fall brauch man für die intensive Vertiefung in dieses Thema eine felsenfeste Psyche. Ich habe sie nicht.
*Der Soziopath von nebenan* ist eigentlich für jeden ein wichtiges Buch. Gerade weil es um die Psychopathen geht, die nicht herausstechen, sondern wie normale Menschen leben. Nur eben mit der Tendenz, andere zu manipulieren und ihre Vorteile aus ihnen zu ziehen. Und solche Maschen zu erkennen, wenn sie passieren, kann durchaus hilfreich sein.
Die Frage ist halt nach wie vor, wie weit man bei dem Thema JtR kommt, ohne sich mit diesen Randfällen der menschlichen Existenz zu beschäftigen. Wenn er ein Psychopath war, dann war er im Viertel vielleicht als die gute Seele bekannt, die in der Kneipe mal einen ausgab und an die man sich auch sonst wenden konnte. Was JtR so anspruchsvoll macht ist ja, dass das Thema sowohl historisches als auch psychologisches Wissen vorrausetzt. Ich formuliere es mal so: Ohne das ist man ein Spaziergänger im Thema, der stolz ist, die verschiedenen Baumarten auseinanderhalten zu können. Wenn man zum Kern der Natur vorstoßen möchte, muss man sich mit Biologie beschäftigen. Und wenn ich mit einem Serienmörder beschäftigen möchte, dann werde ich nicht ohnehin kommen, mich mit Psychopathie und zeitgenössischen Serienmördern zu beschäftigen. Alleine, um die Denkweise(n) nachvollzehen zu können.
Ich weiß nach der Lektüre nicht, ob eine Verengung auf Verdächtige wie Metzger ect. nicht zu vereengend ist. Mal ehrlich: Wahrscheinlich kann jeder hier sagen, wie die Gebärmutter, Niere ect. sitzt. Und das Rausschneiden ist dann ja *nur* ein Schritt mehr.