Danke Shadow!
Ja, dein Statement ist bei den Möglichkeiten natürlich erste Wahl. Wahrscheinlich ist das nahezu jedem Interessierten auch so bekannt und vertraut. Ich selber habe das Gefühl, es bereits mit der Muttermilch so aufgesogen zu haben. Aber es ist auch etwas, was meistens einfach so hingenommen wurde und wird. Doch es kann irgendwann die Zeit kommen, warum auch immer, diese Dinge zu hinterfragen. Das macht man ja öfters, z.B. bei Neuuntersuchungen von Fällen oder bei “Cold Cases“. Im Ripper Fall haben wir keine vollständigen Unterlagen, wir wissen nicht viel von den Untersuchungen in der Batty Street. Schaut man aber genau hin, dann erfährt man doch noch einiges. Rob House hat das getan und die Batty Street Story in einem etwas anderen Licht erscheinen lassen. Und wir hier, in diesem Faden, wollten eine Blutspur verfolgen. Andromeda regte dazu an und ich bin ihm dankbar, dass er es getan hat. Gemeinsam geht das auch vieles besser und einfacher. Wir brauchten natürlich etwas und mussten Annahmen stellen, Mutmaßungen ausrichten, irgendwo sinnvoll anfangen. Dazu musste man auch Smith glauben. Man checkt einige Richtungen ab, alle kann man aber nie abchecken. Es mag gewagt sein aber nicht unsinnig, was wir hier herausgearbeitet haben. Das darf natürlich hinterfragt werden. Wir zeigen damit ja auch Mut, etwas, was viele andere wahrscheinlich nicht zeigen, um sich vielleicht dann nicht solchen Konfrontationen stellen zu müssen. Ich kann das, möchte das und werde das auch in Zukunft tun. Ich und wir wollen damit anregen. Ich erwarte dafür ja keine Blumen, jedoch freue ich mich, wenn die Bemühungen als aufrichtig wahrgenommen werden. Ich stelle ja mein Wissen, meine Unterlagen und meine Theorien selbstlos zur Verfügung. Ich widme das den Opfern, dass ihnen vielleicht doch noch eines Tages Gerechtigkeit widerfährt.
Mir ist das starre Verharren in alten Annahmen etwas zuwider. Das bedeutet aber nicht, dass sie falsch sind. Im Gegenteil, ich vertraue auf die meisten dabei, dies dürfte bekannt sein. Ich schaue jedoch ob man mehr daraus schließen und ob man sie miteinander verbinden kann.
Bleiben wir in der Batty Street.
Die Polizei hatte mindestens zwei männliche Personen zu dieser blutigen Wäsche befragt, einer davon war der Bringer der Wäsche. Es hat den Anschein, dass es sich um eine sehr wichtige Untersuchung gehandelt hatte. Sir Robert Anderson war überzeugt, den wahren Täter während dieser Zeit aufgespürt zu haben und verweist auch da auf blutige Wäsche.
Nachdem Rob House die Batty Street Lodger Geschichte aufgearbeitet hatte, geschah etwas.
Man fand heraus, dass die Woolf Abrahams Familie bei ihrer Ankunft in London am Dutfield´s Yard gelebt hatte, dass diese Familie im Herbst 1888 in der Providence Street lebte. Alles nur wenige Meter von der gewissen Location in der Batty Street.
Auf der einen Seite lässt man die Batty Street Story als normale Alltagsgeschichte stehen, auf der anderen arbeitete die Polizei dabei auf Hochtouren und dazu noch die Aussage von Anderson.
Dann rollt ein Mann gewissenhaft die Ereignisse in der Batty Street auf und es zeigen sich nach dieser Aufarbeitung plötzlich gänzlich neue Verbindungen zu einem der “Hauptverdächtigen“ mit seinen möglichen Wohnorten am Tatort und der Batty Street. Es bestätigte ihn also ungewollt.
Obwohl sich so viele nach der Lösung des Falles sehnen, nach Bewegungen und Prozessen, wird das aber dann von denjenigen gar nicht wahrgenommen. Es sind aber kleine Schritte und Teile, die das Puzzle zusammensetzen.
Es gab blutige Wäsche in der Batty Street und eben eine ganz wichtige Untersuchung dazu und einer der viel wusste, Sir Robert, verweist offensichtlich darauf. Schlicht zu sagen, Alltagskram, finde ich einfach zu dünn. Auch nachdem House seine Arbeit veröffentlicht hatte, sehr kleinlich und detailliert recherchiert, ergaben sich neue Spuren um die Batty Street, die auf eine bestimmte Person hinweisen. Da kam denn noch mehr Gewicht hinzu und trotzdem bleibt es am Ende für einige, eine gleichbleibende, unveränderliche alte Geschichte voller Unwichtigkeit.
Dass blutige Kleidung in der Batty Street ankam, ist auch ein Fakt, genau wie das Blut am Schürzenteil in der Goulston Street, wie das Blut an den Tatorten Stride und Eddowes. Diese Blutspur könnte sich also auch bis zur Dorset Street hingezogen haben. Wir wollten hier schauen, wie das möglich gewesen sein könnte. Dazu muss das Blut am Schürzenteil nicht vom Ripper stammen aber es wäre möglich, weil ein Mann in Verdacht geriet und gefunden wurde, der in der Mordnacht einen Unfall erlebte, als er “cutting his corn“. Eine weitere Möglichkeit wäre natürlich die, dass der Täter Blut mitnahm (wie Chase) und es am “Brunnen“ in der Dorset Street verschüttete.
Natürlich ist einiges davon kein “Fakt“. Aber es sind gewichtige Möglichkeiten, die Beachtung verdienen und vor allem Erwähnung. Die Batty Street Story ist, meines Erachtens, nicht mehr als die vor 2, 3 Jahren zu betrachten. Rob House gab auch neue Eindrücke zur Niere und zum From Hell Briefpäckchen wieder. Der Kannibalismus für solche Art von Tätern zeigte sich im Prinzip darin. Das wurde vorher nie so eindeutig herausgearbeitet. Deswegen ist die From Hell Geschichte heute viel ernster zu nehmen. Rob House hat sich nämlich nicht nur starr auf das Gegebene gerichtet, sondern neue Ideen und Herangehensweisen entwickelt. Mit einigen Erfolgen und dieser Prozess ist noch nicht zu Ende. Ich gehe ähnlich heran und dies ist meine Denkweise.
@Andromeda: Spinner
Ich habe vor wenigen Tagen erfahren, dass in unsere Familie, vor vielen Jahren, ein "Kaminski"
eingeheiratet hat. Ich erinnere daran, dass Martin Fido, David Cohen in Wirklichkeit für einen gewissen Nathan Kaminsky hält. Detailliert muss ich diesen
Vorgang noch genauer prüfen. Manche Dinge kann man echt nicht gebrauchen.