Autor Thema: Frau Kuer, Herr Packer,“Kosminski“, “many circs“ und die Batty Street!?  (Gelesen 17149 mal)

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Wer sich jemals detailliert für die Ereignisse rund um den “Batty Street Lodger“ interessierte, der bekam letztes Jahr eine Information, die wie die berühmte Faust auf´s Auge passte. Mich traf es wie ein Blitz:

Im Herbst 1888 lebte mit großer Sicherheit Woolf Abrahams mit seiner Familie in der 25 Providence Street!

Dieser war einer der Brüder von Aaron Kozminski. Möglicherweise jener “Kosminski“ also, über den Macnaghten, Anderson und Swanson von der Metropolitan Police sprachen und da er irgendwann der City Police zur Überwachung übergeben wurde, möglicherweise auch jene Person, welche die City Police Beamten Sagar und/oder Cox erwähnten und auch observiert hatten.

Auch wenn die Wahrscheinlichkeit sehr, sehr hoch ist, müssen wir bedenken, dass es sich nicht unbedingt um Aaron Kozminski handelte. Als Alternative bieten sich David Cohen, als auch ein völlig unbekannter “Kosminski“ an. Kozminski war ein sehr gewöhnlicher Name in Polen und auch im EastEnd gab es eine gewisse Anzahl von Personen, welche diesen Namen trugen und wir können davon ausgehen, dass viele Personen diesen Zunamen eintauschten. Ein gutes Beispiel ist die Familie von Aaron Kozminski selber. Aus Isaac und Woolf Kozminski wurden Abrahams, aus Jacob Kozminski ein Cohen und aus Golda Kozminski einmal eine Lubnowski- Cohen/ Cohen. In einem anderen Faden erwähnte ich kürzlich einen weiteren Wolf Kosminski, unmittelbar am Tatort Berner Street/Liz Stride, wo auch ein Maurice Kozminski zu finden war. Überhaupt finden wir in der Nähe aller Tatorte bzw. relevanter Locations, in einem Radius von einigen Jahren, die verschiedensten Kosminski. Über den Mitre Square Zeugen Joseph Hyam Levy wissen wir ebenfalls über eine Verbindung zu einer Kozminski Familie, nämlich die von Martin Kozminski. Auch wenn ich mich im folgenden Faden auf die Familie von Aaron Kozminski beziehe, sei angemerkt, dass es mir mehr oder weniger um “Kosminski“ aus dem Memorandum geht und den von Macnaghten erwähnten “many circs“ (Natürlich steht das auch im klaren Zusammenhang zu den Aussagen der bereits erwähnten Beamten). Eine passende, dort ansässige Familie mit ähnlichem Hintergrund, Name, Abstammung und Religion ist durchaus möglich, wenn auch nicht so hoch in der Wahrscheinlichkeit, die Chance ist auf jeden Fall vorhanden.

Robert House (Robert House, Jack The Ripper And The Case For Scotland Yard´s Prime Suspect) hat einen hervorragenden, chronologischen Ablauf der “Batty Street Lodger“ Story herausgearbeitet und im Laufe der Meldungen kann man gut verfolgen, dass hinter der anfänglichen Geschichte, eine ganz ernsthafte Ermittlung stand, wo am Ende nun jeder sehen kann, was sich tatsächlich im Oktober 1888 rund um die Batty Street abspielte. Darauf beziehe ich mich.

Ich gehe davon aus, dass es sich dabei um “Kosminski“ handelte und hier auch Macnaghten´s “many circs“ zu finden sind.

Für mich stellt es sich so da, dass der Mann, den die Polizei für Jack the Ripper hielt, bereits im Oktober 1888 für eine Weile bobachtet wurde. Die Polizei kam nicht weiter, weil gleichzeitig die Presse Wind von der Aktion bekam und die Ermittlungen so stark gefährdete, dass die Polizei die Aktion abbrach. Hier könnte auch ein Hinweis zu Sir Robert Anderson Bemerkung verborgen liegen, dass “seine Abteilung im Nachhinein darunter leiden könnte“. Wie werden sehen, wie die Polizei verzweifelt versuchte, die Presse, als auch die Zeugen, zu einer anderen Gangart zu bewegen.

Weiterhin sehe ich die Möglichkeit, dass der Verdächtige, der wusste, dass er beobachtet wurde, nicht die Polizei für die Verfolger hielt, sondern Lusk seine Truppe mit der Bürgerwehr. So bekommt in dieser Konstellation auch der “From Hell“ Brief im Päckchen mit der Niere, einen ganz andere Bedeutung.

Ich werde die Post innerhalb weniger Tage setzen. Es mag spannend sein, sie nach und nach zu lesen aber wer will, kann zwischendurch natürlich bereits Kommentare abgeben. Fühlt euch frei.

Was sollte man vorher wissen?

Wo lag die 25 Providence Street?

Die Batty Street lag parallel östlich zur Berner Street, dem Tatort im Liz Stride Fall. Beide Straßen verband offensichtlich ein Durchgang nahe dem Tatort in der Berner Street/Dutfield´s Yard und der Nummer 22 der Batty Street. Die Berner Street verlief in südlicher Richtung bedeutend länger als es die Batty Street tat. Dort lag eben, wieder parallel östlich zur Berner Street, die Providence Street.
Verließ man nun die Providence Street in nördlicher Richtung, lag der Ausgang quasi zwischen Berner Street und Batty Street. Man ging entweder links heraus und sofort wieder recht und war in der Berner Street am Dutfield´s Yard oder man ging rechts heraus und sofort wieder links und befand sich an der 22 Batty Street, dem Ort der Lodger Geschichte.

Matthew Packer als auch Mrs. Kuer beziehen sich auf eine Straße in unmittelbarer Nachbarschaft ihrer Straßen, also der Berner Street und der Batty Street. Dies erfüllt die Providence Street und deshalb war ich sehr überrascht und erfreut, als ich davon las.

Schauen wir, ob wir darin die von Macnaghten angeführten “vielen Sachverhalte“ und “Kosminski“ wiederfinden können:

Die erste Version des "Batty Street Lodger", erschien am 15. Oktober, als das ECHO folgendes druckte:

EAST END TRAGÖDIEN.
EIN GEHEIMNISSVOLLER UNTERMIETER.
SEINE BLUTBEFLECKTE KLEIDUNG.
WAS SEINE WIRTIN SAGT.

Die Polizei, schreibt ein Berichterstatter an diesem Morgen, beobachtet unter großer Besorgnis
ein Haus im East End, von dem man glaubt, dass es als gegenwärtige Unterkunft von jemandem  genutzt wurde, der mit den East End Morden in Verbindung steht. Von den verschiedenen Aussagen, die von den Nachbarn kamen, hatte die Wirtin einen Mieter, der seit dem Sonntagmorgen des Mordes vermisst wurde. Es scheint, den Aussagen nach, welche die Wirtin gegenüber ihren Nachbarn machte, dass ihr Untermieter am frühen Sonntagmorgen heimkehrte und sie von seinem umherwandern gestört wurde. Sie stand sehr früh auf und bemerkte, dass ihr Untermieter einige seiner Kleider gewechselt hatte. Er sagte ihr, er wäre für kurze Zeit weg und er bat sie, das Hemd,
das er ausgezogen hatte, zu waschen und es bis zum Zeitpunkt seiner Rückkehr fertig zu machen. Als sie das Hemd annahm war sie erstaunt, die Ärmelbündchen und ein Teil der Ärmel komplett mit nassem Blut getränkt vorzufinden. Auf Anraten einiger ihrer Nachbarn, gab sie diesen Hinweis an die Polizei weiter und zeigte ihnen das Hemd, das diese dann konfiszierten und erhielten von ihr außerdem eine vollständige Beschreibung des Untermieters. Ein Reporter besuchte das Haus am frühen Morgen. Er hatte ein Gespräch mit der Vermieterin, einer Deutschen, die sehr zurückhaltend erschien. Sie erklärte jedoch, dass bereits ein Detektiv und zwei Polizisten im Haus gewesen waren, nachdem sie ihre Angaben gemacht hatte.

Um es vorweg zu nehmen:

Es gab nie einen vermissten Untermieter und auch ansonsten ist diese Geschichte unrund. Sie beruht auf Nachbarschaftstratsch, hat sich aber so, in der Ripperologie als auch außerhalb davon, manifestiert.

Diese Version könnte gar Alfred Hitchcock gefallen haben:

Alfred Hitchcocks Stummfilm von 1927, The Lodger, war quasi der erste Fim, der auf die Jack the Ripper Morde Bezug nahm. Basierend auf Marie Belloc Lowndes Roman gleichen Namens von 1923, dreht sich die Handlung um eine Mordserie, verübt durch "den Rächer", einem verrückten Mörder, der die nebligen Straßen Londons durchstreift und es dabei auf junge Mädchen mit "goldenen Haaren" abgesehen hat. Ein geheimnisvoller Untermieter zieht in ein Zimmer ein, das über einer Familie mit einer kleinen Tochter liegt. Des Mannes seltsames Verhalten- er geht spät in der Nacht aus und besitzt eine Karte der Tatorte- weckt bald den Verdacht seines Vermieters.
Am Ende stellt sich heraus, dass des Mieters Schwester, das erste Opfer des Rächers war, der arme Mann war durch die Straßen gestreift und versuchte den Mörder zu fangen, dies erklärte sowohl seine Besessenheit an dem Fall als auch sein recht eigenartiges Verhalten. Lowndes Roman wurde möglicherweise durch ein wahres Ereignis im Ripper Fall angeregt, über welches in den Londoner Zeitungen Mitte Oktober 1888 berichtet wurde.

Und da machen wir jetzt auch weiter…

Der nächste Artikel erfolgt alsbald.

Beste Grüße,
Lestrade.



« Letzte Änderung: 26.02.2013 13:43 Uhr von Lestrade »
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In einer Fortsetzung des gleichen Artikels (siehe oben), gab das ECHO eine etwas andere Version des Vorfalls wieder:

DEUTSCHER VERHAFTET UND WIEDER FREIGELASSEN
Ein seltsamer und verdächtiger Vorfall im Zusammenhang mit den Whitechapel Morden wurde just durch die Festnahme eines Deutschen am späten Samstag erklärt, bei dem die Polizei allen Grund hatte zu vermuten, mit dem Mord an Elizabeth Stride in der Berner Straße in Verbindung zu stehen. Die Affäre ist bis jetzt in seiner Schwere geheim gehalten worden, aber die Angelegenheit wurde, so wird behauptet, zunächst als so wichtig angesehen, dass Inspector Reid, Inspector Abberline und die anderen im Fall beschäftigten Beamten, annahmen, dass ein Hinweis von hochwichtigen Charakter erhalten worden war. Es scheint, dass die Detective Sergeants W. Thicke und S. White des Criminal Investigation Department (Die Kriminalpolizei Anm.), eine Fahndung von Haus-zu-Haus im Bereich des Berner Street Mordfalles durchführten. Sie entdeckten dann, dass am Tag nach diesem Verbrechen, ein Deutscher ein blutbeflecktes Hemd bei einer Wäscherin in der 22 Batley Straße (Batty Street Anm.) - nur wenige Meter vom Sitz der Tragödie entfernt- abgab - und bemerkte: "Ich werde mich in zwei oder drei Tagen melden" und sich dabei aber schnell aus dem Staub machte. Sein Verhalten wurde als höchst verdächtig angesehen. Detective Thicke und White, die wahrscheinlich mehr von den East End Kriminellen wissen als alle anderen Beamten, verhafteten den mutmaßlichen Mann am Samstagabend. Er wurde der Leman Street Station übergeben und die Befragungen wurden augenblicklich in Gang gesetzt. Diese führten heute Morgen zur Freilassung des Mannes. Unser Agent unternahm eine Nachforschung, betreffs des obigen Vorfalls, an diesem Nachmittag und stellte fest, dass das Hemd eine Menge Blut auf der Vorderseite und auf beiden Ärmeln hatte.

Wie wir sehen, waren Reid (der sowieso glaubte, dass der Täter in der Ecke um die Berner Street zu finden gewesen sein muss), Abberline, Thicke und White, falls es sich um "Kosminski" handelte, eben mit diesem Verdächtigen hautnah in Berührung gekommen. Sie könnten bestimmte Sachverhalte ermittelt haben, die später von Macnaghten als "many circs" umschrieben wurden.

Robert House:

Der zweite Teil der Geschichte enthielt mehrere Elemente, die der Lodger Story zu widersprechen schienen. Zunächst einmal gab es überhaupt keine Erwähnung des "Untermieters". Stattdessen spricht der Artikel nur von einem "Deutschen", der am Tag nach den Morden "ein blutiges Hemd bei einer Wäscherin in der 22 Batley Street (Berner Street Anm.) abgab". Die Polizei entdeckte den Vorfall als Ergebnis der "Haus zu Haus Befragungen im Bereich des Berner Street Mordfalles" und dann verhafteten die Detectives Thicke and White "den mutmaßlichen Mann" am Samstagabend - vermutlich der vorherige Samstag 13. Oktober. Der Verdächtige wurde von der Polizei verhört und dann “heute Morgen“ freigelassen (das heißt, Montagmorgen, 15. Oktober).
Am folgenden Tag (16. Oktober Anm.), die Evening News im druckte im Grunde den Echo Artikel mit ein paar kleinen Ergänzungen nach. Die deutsche Vermieterin "spricht sehr schlecht Englisch", stellte der Bericht fest und sei "nicht geneigt, viele Informationen zu geben." Der Artikel fügte an, dass das Haus "eher eine schmuddelig und wenig einladendes Aussehen" hatte und schlussfolgerte; "Die Polizei ist in Besitz einer Reihe wichtigster Hinweise und dass seine (des Mörders) endgültige Gefangennahme nur eine Frage der Zeit ist".


Auch hier sehen wir, "in Besitz einer Reihe wichtigster Hinweise", was sehr an "viele Sachverhalte" (many circs) erinnert. Die "Freilassungen" können auf ein "Alibi" hinweisen.

Es sollte jedoch noch viel aufschlussreicher werden...

« Letzte Änderung: 26.02.2013 19:49 Uhr von Lestrade »
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Am nächsten Tag (17. Oktober Anm.) druckte das Echo einen wesentlich umfangreicheren Folgeartikel zu der Geschichte ab:

EAST END GRÄUELTATEN.
MUTMASSLICHER MÖRDER AUFGESPÜRT.
GESTÄNDNIS ERWARTET.
Es gibt in offiziellen Kreisen Hinweise, dass zu keiner Zeit während der Suche nach dem Bösewicht, die Gelegenheit so günstig für eine Verhaftung gewesen sei als zum gegenwärtigen Zeitpunkt. Aus mehr als einer Quelle haben die Polizeibehörden Informationen erhalten, die in die Richtung tendieren, dass der Verbrecher ein Ausländer ist, der bekanntermaßen innerhalb eines Radius von ein paar hundert Metern Entfernung von der Berner-Street Tragödie lebe. Allein schon der Ort wo er wohnt, so behauptet man, liegt innerhalb der amtlichen Zuständigkeit. Falls der Mann der wahre Täter sei, lebte er vor einiger Zeit mit einer Frau, von welcher er beschuldigt worden ist. Ihre Aussagen sind, so heißt es, gerade in der Klärung. In der Zwischenzeit wird der mutmaßliche Mörder beschattet. Belastende Beweise bestimmten Charakters wurden bereits eingeholt und sie sollten der Frau vorbehaltlos Glaubwürdigkeit in das bereits erwähnte schenken, deren Name wir jedoch unter keinen Umständen durchsickern lassen werden, solange, bis der Verdacht gegen ihn sich bestätigen sollte, ein Geständnis der Verbrechen kann jederzeit in Betracht gezogen werden. Dem Beschuldigten selbst ist bewusst, so nimmt man an, dass ein Verdacht gegen ihn gehegt wird.

Darüber hinaus bemerkte der Artikel,

Die Wäscherin in der Batty-Street 22, wo ein Deutscher ein blutbeflecktes Hemd zurückließ, heißt Frau Kuer, auch eine Deutsche. Der Mann, der, wie bereits erwähnt, erst festgenommen und dann freigelassen wurde, erklärte die Blutflecken durch die Tatsache, dass er bei einem Freund war, der sein Hühnerauge entfernen wollte als das Messer abrutschte und eine Wunde verursachte, als der verletzte Mann die Blutung stoppen wollte, machte er Gebrauch von den Ärmeln des Hemdes seines Kameraden. Da waren jedoch auch erhebliche Flecken auf der Vorderseite des Hemdes und diese, so behauptete der Mann, geschah durch das darauf spritzende Blut. Frau Kuer leugnete, dass sie der Polizei die Informationen gab, die bekamen den Sachverhalt von einem Nachbarn erzählt. Frau Kuer sagt, der Mann hatte ab und zu wegen des Waschens eines Hemdes nachgefragt. Sie sei sich sicher, sagt sie, dass der Mann völlig unschuldig solcher Art von Vergehen ist, wie es die Polizei zunächst andeutete. Inspector Reid, Inspector Helson und andere Ermittler führen indes ihre Ermittlungen weiter. Ein Mann wurde letzte Nacht festgenommen und auf die Commercial-Street Polizei-Station gebracht aber kurz darauf wieder freigelassen worden.

Nun sehen wir also auch Inspector Helson.

"Falls der Mann der wahre Täter sei, lebte er vor einiger Zeit mit einer Frau, von welcher er beschuldigt worden ist."

Anm. meinerseits: Detective Inspector Cox, City Police: “Der Mörder war ein Frauenhasser, dem häufiger von einer Frau Unrecht widerfahren ist.“ Man erinnere sich an dieser Stelle auch an die Kommunikation von Sir Robert Anderson mit einer Frau, Stichwort “Brief in seinen privaten Unterlagen“, ein “Informant“.

"Belastende Beweise bestimmten Charakters wurden bereits eingeholt und sie sollten der Frau vorbehaltlos Glaubwürdigkeit in das bereits erwähnte schenken"

Anm. meinerseits: “sex maniac/ sexual insane“? Macnaghten´s "many circumstances"?

(Außerdem möchte ich hier schon an die plötzliche Umzieherei von Woolf Abrahams Kindern und möglicherweise auch Frau, nach dem Double Event oder etwas später, erinnern. Von der 25 Providence Street, 300m hoch, Richtung Norden, in die 34 Yalford Street, also unmittelbar in eine Straße neben dem Bruder Isaac Abrahams in der Greenfield Street. Gut möglich wäre auch eine Zwischenadresse. Dass Woolf Abrahams vielleicht mit Aaron Kozminski unter solchen Umständen ab da alleine lebte, zumindest für eine Weile, ohne Frau und Kinder, wäre ja einzukalkulieren. Diese hätten ja auch kurzfristig bei Freunden oder anderen Verwandten untergekommen sein können. Vielleicht waren Woolf und seine Frau Betsy, auch nur während des Tagesgeschäftes in der 25 Providence Street. Da kann man munter spekulieren. Von Swanson wissen wir, dass der Verdächtige "Kosminski" einst in das Haus seines Bruders zurückgebracht wurde bzw. dieser zusammen mit seinem Bruder lebte.)

(Die Redewendung “cutting his corn“ deutete ich als “Hühnerauge am Fuss entfernen oder eine ähnliche, dornige Verhärtung an der Hand bzw. den Fingern. Sicher war ich mich nicht und fragte deshalb einen Liverpooler und einen Fachmann für englische Redewendungen. Sie gaben mir die gleiche Beschreibung. Ich warte noch auf die “Version“ eines kanadischen Freundes, der tingelt aber gerade durch die Welt. Wer sich da sicherer fühlt oder es schlicht und einfach weiß, kann gerne berichtigen.)
« Letzte Änderung: 27.02.2013 10:06 Uhr von Lestrade »
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House´s Meinung:

"Der Artikel legt da, dass die Polizei "den Deutschen" verhaftete,  der hin- und wieder Hemden brachte und abholte. Der Geschichte des Mannes zufolge, kam das Blut in Wahrheit jedoch von jemand anderem - einem Mann, als "Freund" beschrieben, der sich aus Versehen selbst verletzte, während er sein Hühnerauge herausschneiden wollte. Seltsamerweise, "der verletzte Mann" bekam kein Blut auf sein eigenes Hemd, sondern "stoppte das Blut mit den Ärmeln vom Hemd seines Kameraden". Die "erheblichen Flecken" auf der Vorderseite des Hemdes wurden mit "darauf spritzendes Blut" erklärt. Diese Geschichte hört sich ein etwas zweifelhaft an, weil es eigenartig erscheint, dass eine Person, den Blutfluss aus einer Schnittwunde, mit den Hemdsärmeln von jemand anderen stillt. Natürlich kann die Polizei den Verdacht gehegt haben, dass "der Deutsche" log. Und sie waren sicherlich daran interessiert den Mann befragen zu wollen der sich selbst schnitt, aber haben sie es auch getan?

Dem ersten Echo Bericht nach, wurde der Mann, der die Hemden abgab, am Samstagabend (13. Oktober) verhaftet und dann am Montagmorgen  (15. Oktober) wieder laufen gelassen. Doch dem wird durch einen Bericht in der Daily News widersprochen, welcher besagt, dass der Mann "am vergangenen Samstag" (wieder 13. Oktober) verhaftet wurde, dann "zur Leman-Straße Polizei-Station gebracht, wo er befragt und innerhalb einer bis zwei Stunden freigelassen wurde, seine Aussage erwies sich als richtig." Wenn diese Version der Geschichte ist richtig, wer wurde dann am Montagmorgen freigelassen? Wurde ein zweiter Mann ebenfalls verhaftet? Dies wurde anscheinend durch den Echo Bericht vom 17. Oktober bestätigt, der aussagte, “Ein Mann wurde letzte Nacht festgenommen und auf die Commercial-Street Polizei-Station gebracht aber kurz darauf wieder freigelassen worden.“

In anderen Worten, es scheint, dass mindestens zwei unterschiedliche Personen festgenommen wurden- eine am Samstag und die andere irgendwann später, obwohl es nicht ganz klar ist wann."

Welche "Rolle", spielte nun der Deutsche Charles Ludwig dabei? Wir werden es sehen.
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Der Echo Bericht vom 17. Oktober erörterte auch "einen Deutschen namens Ludwig, wohnhaft im Leman-Street-Viertel, der bereits wegen des Verdachts der Beteiligung an den Morden, in Gewahrsam  gewesen war und nach einer gründlichen Überprüfung freigelassen wurde". Der Artikel fügte hinzu: "Die Polizei hält ihn gegenwärtig unter Beobachtung." Dies war ein Hinweis auf einen deutschen Friseur namens Charles Ludwig, der knapp einen Monat früher, am 16. September, wegen der Androhung eine Prostituierte und einen weiteren Menschen mit einem Messer anzugreifen, verhaftet worden war. Die Polizei war anfangs sehr interessiert an Ludwig als Verdächtigen in den Ripper-Morden aber Ludwig hatte nichts mit der Geschichte des Mannes zu tun, der die Hemden in der Batty Street vorbeibrachte. Noch war Ludwig der Ripper, weil er in Polizeigewahrsam war, als die Stride und Eddowes Morde stattfanden. Ludwig wurde am 2. Oktober vor das Themse Police Court gebracht und dann freigelassen. Doch irgendwann um den 16 oder 17 Oktober (mit anderen Worten, um die Zeit, wo die früheren Artikel gedruckt wurden), wurde Ludwig erneut "mit einem Messer gestikulierend  und in einer verdächtigen Art und Weise damit hantierend" gesehen und es wurde erklärt, dass die Polizei ihn unter Beobachtung hielt. Kurz gesagt, scheint es, das die Artikel zwei getrennte Geschichten durcheinander brachten, offensichtlich in der Annahme, dass das die blutige Hemd Geschichte etwas mit Ludwig zu tun hatte. Dies könnte den Echo Bericht, dass es ein "Deutscher" war, der die blutige Wäsche vorbeibrachte, erklären. In der Tat scheint es möglich, dass die Polizei die Presse absichtlich darüber im Unklaren gelassen haben könnte, in erster Linie, um die Ludwig Geschichte als Ablenkungsmanöver zu nutzen und die öffentliche Aufmerksamkeit von ihrer wahren Beute abzulenken.
Bis zu diesem Zeitpunkt hatte das Echo zugegeben, dass seine ersten Berichte der Geschichte weitgehend falsch waren oder, wie das Dokument es ausdrückte, "nicht auf ganz sicherer Basis beruhten." Der Artikel fügte auch an, dass die Polizei die Authentizität der Geschichte unmittelbar nach Veröffentlichung abstritt, “vermutlich, weil sie begierig darauf waren, eine voreilige Bekanntgabe der Fakten zu vermeiden, derer sie sich seit einiger Zeit bewusst gewesen waren." Es ging weiter,
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Die Polizei hat außergewöhnliche Vorkehrungen getroffen, um eine Veröffentlichung zu verhindern und während wiederholt Verhaftungen stattgefunden haben, mit keinem anderen Ergebnis als die der Entlassung der Gefangenen nach der Zeit in Untersuchungshaft, haben sie ihre besondere Aufmerksamkeit einem bestimmten Ort gewidmet, in der Hoffnung, dass ein paar Tage ausreichen werden, um die öffentliche Angst, bezüglich weiterer Mordtaten im Bezirk, zu beschwichtigen.

Der Artikel fügte an, dass die Polizei das blutige Hemd in ihrem Besitz hatte und dass sie "offenbar davon überzeugt waren, dass (das Hemd) durch den Täter in einem Haus in der Batty Street zurückgelassen wurde, nachdem er seine Arbeit beendet hatte." Abschließend erklärte der Artikel,

In der Zeit von Samstag, Sonntag und Montag antwortete die Polizei auf alle Fragen negativ, ob eine Person verhaftet worden war oder sich zu der Zeit unter ihrer Obhut befand, es besteht kein Zweifel, dass ein Mann, aufgrund des Verdachts gegen den vermissten Untermieter aus der Batty Street 22, in Gewahrsam kam und dass er danach wieder in die Freiheit entlassen wurde. Die deutsche Betreiberin des Mietshauses konnte den Punkt, betreffs der Existenz des Mieters, der angeblich in ihrem Haus unter den genannten verdächtigen Umständen abwesend sei, aufklären aber sie ist darauf nicht wirklich gut zu sprechen und man kann sich leicht denken, dass die Polizei darin schwer bemüht ist, zu verhindern, dass sie irgendwelche Angaben macht.

Offenbar wollte die Polizei Frau Kuer von Gesprächen mit der Presse abhalten, vermutlich, weil sie fürchteten, dass jede zusätzliche Publicity, eine fortlaufende verdeckte Ermittlung erheblich stören würde. Das Gesamtbild, das aus diesen Berichten hervorgeht, ist eine interessante Geschichte. Es scheint klar, dass eine wichtige Untersuchung im Gange war und dass die Polizei bemüht war, deswegen die Ruhe zu bewahren. Es scheint auch klar, dass ein Verdächtiger unter Beobachtung stand und dass die Polizei auf "einem bestimmten Ort" im East End achtete.

Anm. meinerseits: Ich denke wieder an Detective Inspector Cox von der City Police, “Bestimmte Ermittlungen, von mehreren unserer klügsten Detektive durchgeführt, ließen es uns ersichtlich erscheinen, dass ein Mann, der im East End von London lebte, nicht ohne Grund mit den Verbrechen in Zusammenhang gestanden haben könnte.“ Auch hier wieder an Macnaghten´s “many circs“ denken.

Interessant und spannend und vor allem gut möglich, finde ich auch die Variante, dass "Kosminski" nicht selbst gezielt observiert oder befragt wurde, sondern eher der Wäschebringer und der Freund.

Wenn wir uns auf Aaron Kozminski direkt beziehen, wissen wir, dass er abwechselnd bei seinen Geschwistern lebte. Seine Brüder Isaac und Woolf Abrahams aber, hätten gut und gerne, im Rahmen der Batty Street Geschichte, als "Verdächtige" aufgefallen, befragt und observiert worden sein können. Der "Bruder", den Swanson erwähnte, könnte genau deshalb unheimlich wichtig im Laufe der Ermittlungen gewesen sein. Kurz gesagt:

"der Wäschebringer und der Freund" hätten die Brüder Isaac Abrahams und Woolf Abrahams gewesen sein können, jenen Männer, bei denen Aaron Kozminski zeitweise gewohnt und gearbeitet haben könnte und sicherlich auch hat.

Wir können erahnen, dass, wenn Aaron Kozminski der Killer war, er in der Nacht des Double Events (und dazu gehört die Batty Street Geschichte) Probleme hatte, in sein momentanes Zuhause, nämlich die 25 Providence Street zu Woolf Abrahams zurückzukehren, weil dort unmittelbar der Tatort Stride lag und die Polizei mit größerem Aufgebot vor Ort war. Er hätte also, nach Zwischenstopp Goulston Street, in die Greenfield Street, zu den Wohn- und Geschäftsräumen von Isaac Abrahams, eingekehrt sein können, die ihm natürlich vertraut waren. Isaac hatte seine Schneiderwerksatt hinter dem Wohnbereich.

Nun stellen wir uns vor, Isaac Abrahams findet seinen Bruder Aaron Kozminski in der Werkstatt mit blutbefleckter Kleidung in den frühen Morgenstunden. Er weiß noch nichts von den zwei Mordtaten der vergangenen Nacht und vor allem nicht, dass eine davon, ganz in seiner Nähe stattfand und auch nicht, dass dieser Tatort bei seinem anderen Bruder, Woolf Abrahams direkt liegt. Er bringt diese blutige Kleidung zu seiner Wäscherin Frau Kuer. Er weiß natürlich, dass ein Killer gesucht wird, kennt aber noch nicht das aktuelle Ausmaß, was die vergangene Nacht aufzeigte, dass die Hölle ausgebrochen ist. Er reagiert vielleicht nicht rational, etwas panisch und erzählt Frau Kuer eine Geschichte, in der sein Bruder Woolf, vielleicht aber auch Aaron “verwickelt“ war. Er hätte das Hemd ja auch verbrennen können. Aber wie erwähnt, der Mensch reagiert unter Angst oft unlogisch, irrational und panisch und vergisst das naheliegende. 

Natürlich könnte auch Aaron Kozminski direkt erkannt worden sein. Ich kann mir aber gut vorstellen, wenn Unterlagen noch existieren sollten, beim Auffinden die Namen von Isaac Abraham und/oder Woolf Abrahams auftauchen, die ja eigentlich "Kosminskis" waren.

Belastend für Isaac und Woolf Abrahams waren aber eben ihre Wohnorte und die sollen, wie wir sehen werden, in den weiteren Berichten noch eine große Rolle spielen.
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Die Daily News griffen die Geschichte des folgenden Tages auf. In diesem Bericht wurde der Mann, der die Hemden abgab, als "Ausländer" (aber nicht als Deutscher) bezeichnet und es wurde erwähnt, dass der Vorfall "sich vor mehr als zwei Wochen ereignete". Der Artikel schien immer noch etwas durcheinander zu bringen, obwohl Ludwig nichts mit dem Vorfall der blutigen Wäsche zu tun hatte, weil sich der Artikel erneut auf einen Ausländer mit Wohnsitz im Leman Street Bezirk bezieht, der "in der Nachbarschaft mit einem Messer gestikulierend  und in einer verdächtigen Art und Weise damit hantierend“ gesehen wurde.
Dann am 18. Oktober, die Evening News druckte einen Brief von Carl Noun, einem Mann, der selbst ein Mieter im Haus auf der Batty Street war.
Sein Brief würde das "Untermieter" Märchen ein für alle Mal begraben:

(18. Oktober 1888, Evening News)
"SIR- Bezüglich ihrer Ausgabe Nr. 2227, bitte ich Sie darum, eine andere Sichtweise, hinsichtlich der Whitechapel Morde bekanntzugeben. Scheinbar ist ihr Reporter falsch informiert worden oder zog seine eigenen Schlussfolgerungen.
Die Polizei ist nicht im Haus, noch hatte die Frau einen Mieter gehabt, der jetzt vermisst wird aber ein Fremder brachte die Hemden und als er sie abholte, wurde er von der Polizei festgenommen und nach Befragen wieder frei gelassen. Im Hinblick auf unser Haus, es ist nicht wie Ihr Bericht es beschreibt, denn es ist ein sehr respektables Haus und in gutem Allgemeinzustand; obwohl es  sicherlich nicht Windsor Castle ist. Es gibt nur zwei Untermieter, einer ein Bierkutscher, Joseph mit Namen, der für die Norwegische Lager Beer Company arbeitet und der andere, ein Bäcker, Carl Noun mit Namen, der auf der Arbeit in Margate gewesen war und erst jetzt, am sechsten dieses Monats wiederkehrte, nachdem die Saison vorbei war. Ich verlasse mich darauf, dass Sie diese Aussagen veröffentlichen werden, wie ich sie Ihnen beschrieb, anders kann es der armen Frau in ihrem Geschäft schädigen -. Hochachtungsvoll.
C.NOUN (Untermieter im Haus).
"
« Letzte Änderung: 28.02.2013 15:26 Uhr von Lestrade »
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R.H.:

"Dieser Brief gibt uns überhaupt erst die wahrscheinlichste Erklärung für den Ursprung des Mieter Märchens. Offenbar zeigte Frau Kuer das blutige Hemd einem Nachbarn, wahrscheinlich am 30. September oder 1. Oktober und der Nachbar nahm an (möglicherweise als eine Folge des schlechten Englisch von Frau Kuer), dass das Hemd zu Kuer´s Untermieter Carl Noun gehörte, der da gerade aus der Stadt war, um Geschäfte in Margate zu machen. Die Polizei hörte über den Vorfall, mithilfe dieses tratschenden Nachbarn, während einer Haus-zu-Haus-Fahndung "in der Gegend des Berner Street Mordes" in den Tagen unmittelbar nach den Morden und die Presse bekamen ihre ursprünglichen Informationen wahrscheinlich aus der gleichen Quelle. Noun war verständlicherweise besorgt, dass er für den "fehlenden" Untermieter und damit für den Mörder gehalten werden könnten. Um die Sache zu klären, verfasste die Evening News Noun´s Brief zusammen mit einem Interview der Vermieterin, Frau Kuer:"

Ein Pressevertreter hatte gestern ein Interview mit der Vermieterin des Hauses Batty-Street 22, Whitechapel, dem Ort, der angeblich die Zuflucht des Eigentümers des blutbefleckten Hemdes sein sollte. Das Mietshaus wird von einer deutschen Frau, der Frau eines Seemanns betrieben. Sie bestritt, dass der Mann, nach dem die Polizei suchte, einer ihrer Untermieter war und behauptete, dass er lediglich seine Wäsche im Haus abgegeben hatte. Er wäre ein Damenschneider, für ein West-End-Haus arbeitend und nicht im Leman-Street Bezirk wohnhaft. Sie erklärte das Vorhandensein von Blut auf dem Hemd mit den Worten, dass es einem Unfall zuzuschreiben war, der einem Mann (einem anderen als dem, der in Gewahrsam genommen wurde) widerfuhr, der hier vor Ort lebte und dass die Polizei nichts davon erfahren hätte aber Sie sei indiskret zu einem Nachbarn gewesen, zeigte es ihm. Die Frau streitet ab, dass die Detektive noch immer über ihr Haus verfügen.
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´An dieser Stelle wiederholt Frau Kuer die Behauptung von Carl Noun, dass der Mann, der die Hemden daließ, kein Untermieter war, sondern ein Mann, "der lediglich seine Wäsche im Haus hat machen lassen." Weiterhin gab Sie an, dass der Mann, der die Hemden daließ, ein "Damenschneider" war und "Sie erklärte das Vorhandensein von Blut auf dem Hemd mit den Worten, dass es einem Unfall zuzuschreiben war, der einem Mann (einem anderen als dem, der in Gewahrsam genommen wurde) widerfuhr, der vor Ort lebte." Dies bestätigte den früheren Bericht, der besagte, dass der Mann, der die Hemden abgab: "die Blutflecken mit der Tatsache erklärte, dass er bei einem Freund war, der sich beim Herausschneiden seines Hühnerauges schnitt,  als das Messer abrutschte und eine Wunde hinterließ." Es wurde auch angedeutet, dass der Verdächtige, für den die Polizei sich interessiert hatte, aller Wahrscheinlichkeit jemand "anderes als der in Gewahrsam genommene" war.´

`Dieser Artikel verdient näherer Betrachtung, zumal er direkt von der Vermieterin selbst kam. Frau Kuer sagte, dass der Mann, der den Unfall hatte "um die Ecke (vor Ort) lebte" aber was bedeutet das?`
(Anm. meinerseits und ganz wichtig: Hier wusste Rob House noch nichts über den Wohnort in der Providence Street und die lag ja an der Batty Street/Berner Street.)

`Klar, "das Gelände" kann nicht Batty Street 22 sein, denn sowohl Frau Kuer als auch Noun stritten ab, dass der Verdächtige ein Mieter im Haus war. Die Tatsache, dass dieser Aussage eine Bemerkung über ein Damenschneider folgt, dessen Wohnsitz “nicht im Leman-Street Bezirk " lag, scheint zu bedeuten, dass Kuer das Gelände des Damenschneiders meinte. Ganz klar, beide Brüder von Aaron Kozminski, Isaac und Woolf Abrahams, waren Damenschneider. Könnte "das Gelände" ein Verweis an die Arbeitsräume von Isaac auf der Greenfield Street sein? Man entsinne sich daran, dass gesagt wurde, dass die Polizei Informationen empfing, das der Verbrecher “ein Ausländer wäre, der bekanntermaßen innerhalb eines Radius von ein paar hundert Metern Entfernung von der Berner-Street Tragödie lebe“…

Anm. meinerseits und wie schon erwähnt: Zwei verschiedene Verdächtige, zwei Brüder, zwei verschiedene Wohnorte, einmal um die Ecke vor Ort (Providence Street), einmal ein paar hundert Meter (300m) entfernt (Greenfield Street).

´… und das “allein schon der Ort wo er wohnt“, “innerhalb der beteuerten amtlichen Zuständigkeit“ läge. Ganz klar, Kozminski war ein Ausländer und Isaac´s Laden in der Greenfield Street 74 lag etwa 300 Meter vom Ort des Stride Mordes weg. Des Echo´s 17. Oktober Artikel erklärte auch, dass die Polizei Informationen "aus mehr als einer Quelle" erhielt und dass der Verdächtige “vor einiger Zeit mit einer Frau, von welcher er beschuldigt worden ist, lebte“. Wir wissen, Kozminski lebte mit seiner Schwester Matilda im Jahr 1890 und es ist wahrscheinlich, dass er mit ihr zu anderen Zeiten in den 1880er Jahren lebte.
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Anm. meinerseits: Erst in 2012 erfuhr auch Rob House, dass Aaron Kozminski 1888 mit seinem Bruder Woolf Abrahams  “um die Ecke“ lebte, in der Providence Street. Diese Frau könnte also auch Betsy Kozminski gewesen sein, die Schwester von Jacob Cohen (da gab es kürzlich ja auch erst Neues), der Mann, der der letzten Einweisung von Aaron Kozminski beiwohnte. Sie hätte dann Aaron Kozminski beschuldigt haben können. Wir erinnern uns wieder an Sir Robert Anderson, der darauf bestand, dass die Hausbefragungen im Oktober 1888 den Täter auftaten. Außerdem gab es um die Zeit des DoubleEvents, bestimmte "Bewegungen" (Umzüge?) im Hause Woolf Abrahams. Da sind wieder Macnaghten´s many circs bezüglich "Informationen aus mehr als einer Quelle". Und welche Schwester war nun gemeint? Die von Aaron Kozminski oder von Jacob Cohen? Aaron lebte schließlich mit beiden Frauen im Laufe seines Lebens zusammen (und wahrscheinlich hier und da auch mit seiner Mutter Golda).
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Wir haben in den kürzlich zurückliegenden Jahren und Monaten einiges an neuem und überraschenden über die Familie von Aaron Kozminski erfahren. Dies betraf insbesondere Isaac Abrahams und Woolf Abrahams als seine Brüder. Aber auch jenen Jacob Cohen. Ebenfalls ein “Kosminski“. Und, wir erwarten noch ein bzw. zwei Fotos seiner Schwester Matilda Lubnowski mit deren Mann Morris. Wir erfuhren von der 25 Providence Street, als einen Wohnort von Woolf und Betsy Abrahams, unmittelbar am Tatort Berner Street. Und gerade diese Erkenntnis, wertet die Batty Street Lodger Story um einiges auf, obwohl sie ohnehin schon so einiges an Wert besaß. Eigentlich wussten wir schon immer, dass Sir Robert Anderson den Täter, als während der House-to-House Search ermittelt sah. Er sprach dabei über “Kosminski“, darin bestätigte ihn sein erster Mann, Donald Swanson. Und für beide war klar, dass er einmal eindeutig identifiziert wurde. Wir wissen nicht wann aber wenn es sich um Aaron Kozminski handelte, dann sollte dies zwischen Dezember 1890 und Januar 1891 stattgefunden haben (Seaside Home). Sir Melville Macnaghten wusste eine Menge (many circs) über “Kosminski“ aber es sieht so aus, dass er nichts über eine positive Identifizierung des “Kosminski“ im genannten Zeitraum wusste. Aber er wusste von einem Constable, der die “Figur“ von “Kosminski“ wiedererkannt haben wollte. Stellen wir uns also einmal vor, dass Aaron Kozminski durch die Geschichte des Batty Street Lodger in das Visier der Polizei geriet, er verhaftet oder geladen, verhört und observiert wurde. Nun ist die Presse so präsent, die Bürgerwehr fuscht der Polizei vielleicht auch noch in´s Handwerk, alles so, dass die Aktivität der Polizei im Falle dieser Observation eigentlich nur noch einzustellen ist. Vielleicht brachte die Familie Aaron Kozminski in eine private Einrichtung und sei es nur für ein paar Tage, wir wissen es nicht. Aber die Polizei hätte nicht verhindern können, trotz ihres Wissens, dass Mary Jane Kelly ein weiteres Opfer dieses Mannes werden würde. Swanson schrieb in Anderson´s Memoiren zu “Kosminski“: “Nach dieser Identifikation, fand kein weiterer Mord dieser Art in London statt “. Also nach DIESER Identifikation. Könnte bedeuten, dass nach einer anderen und früheren Identifikation noch wenigstens ein weiterer Mord stattfand. Sehen wir auf die Geschichte der Batty Street, dann wäre Mary Jane Kelly DAS weitere Opfer gewesen (Mackenzie und Coles erwähne ich mit, Coles fand ja sehr zeitnah zu Aaron Kozminski letzter Einweisung statt). Diese erste “Identifikation“, kann gut und gerne eine reine Ermittlungsarbeit gewesen sein, keine Gegenüberstellung. Da bliebe natürlich immer noch der PC vom Mitre Square. Aber ich persönlich vermute, dass dieser erst Ende November 1888 in Erscheinung trat. Warum? Macnaghten (MET Police) schrieb, dass “Kosminski“ um den März 1889 in eine Anstalt kam. Cox von der City Police wollte nach Kelly für drei Monate observiert haben. Ende November/ Anfang Dezember 1888 bis Ende Februar/ Anfang März 1889 wären ca. drei Monate. Und an dieser Stelle sollte man erwähnen, dass eben Ende November 1888 der Vorfall mit Aaron Cohen (doch Aaron Kozminski?) und N. Cohen in einem Bordell, vielleicht erneut für Aufregung bei der Polizei gesorgt haben könnte und den Constable der City Police auf den Plan rief. Natürlich arbeiteten die beiden Einheiten zusammen, MET und City Police. Aber stellen wir uns vor, dass PC Watkins von der City Police doch etwas sah, was bei der City Police geheim gehalten wurde. Er sah vielleicht nicht das Gesicht des Mannes aber irgendetwas anderes markantes. Vielleicht lag darin der Grund, warum die City Police ab Ende November 1888 bis Ende Februar/Anfang März 1889 die Observation von “Kosminski“ übernahm, bis dieser dann in eine private Anstalt kam (Isaac Abrahams als auch Jacob Cohen hatten die finanziellen Mittel, Aaron privat unterzubringen). Handelt es sich um Aaron Kozminski, dann war er ab ca. März 1889 in einer Anstalt aber im Dezember 1889 wieder auf freiem Fuss. Vertraut man Cox von der City Police, dann war Kozminski auch schon davor in einer Anstalt (wenigstens einmal). Im Sommer 1890 war dann wieder eine Krise bei ihm und Anfang 1891 endgültig Schluss mit dem Leben in der freien Gesellschaft. Es bleiben jedoch noch so viele Lücken im Leben von Aaron Kozminski zwischen Anfang 1888 und Anfang 1891 offen. Sir Robert Anderson erkundigte sich im März 1891 in Colney Hatch (also als Aaron Kozminski bereits Insasse war) nach dem Patienten George Hall. Anderson stand also in Kontakt mit der Anstalt. War Aaron Kozminski der Ripper und eben jener Verdächtige, dann hätte Anderson sicherlich von dessen baldigen Tod erfahren. Aber Aaron starb erst 1919. Den Schlüssel zum Wissen darüber, den trug Anderson mit sich herum. Wollte er den mutmaßlichen Killer (öffentlich) sterben lassen, dann hätte er es auch getan. Und hier wäre es wichtig zu wissen: Wer war der Informant? Ich denke, dieser Informant war ein enges Familienmitglied von Kozminski und es war eine Frau. Vielleicht fühlte er sich dem Informanten für dessen (nicht zu erwartende)Hilfe verpflichtet und tat ihm einen Gefallen. Aber auch erst dann, als keine andere Lösung für eine eindeutige Verurteilung des Verdächtigen mehr möglich war. Da täuschte er vielleicht auch Swanson mit. Was spielte es auch für eine Rolle? Aber die Information “Operation gelungen, Patient tot“ hätte Anderson streuen können. Er hatte die Macht und die Fähigkeiten dazu. Und so ähnlich, denke ich, war es auch mit der Seaside Home Identifikation. Es wurde nach so langer Zeit, von Oktober 1888 an bis Ende 1890/Anfang 1891, fast zu einer Privatangelegenheit von Anderson was den Killer betraf, den er und die seinen eigentlich bereits ermittelt hatten aber der ihnen “entwischte“ und danach erst seine schlimmste Tat vollbringen sollte, die bis heute noch jeden das Blut in den Adern gefrieren lässt, den Mord an Mary Jane Kelly im Miller´s Court. Wir wissen es alle, im Seaside Home endete es in einem Desaster. Aber es war gleichzeitig auch die finale Information für die Polizei (und vielleicht wäre sie es auch für das Gericht geworden), die auch den Killer traf, wenn man Swanson Glauben schenkt, “er wusste, er wurde identifiziert“. Laut Anderson, wurde “Kosminski“ von seinen Leuten geschützt (bis vielleicht auf eine Ausnahme). Für mich bedeutet das, er bekam ein Alibi bzw. Alibis. Der Zeuge im Seaside Home aber, der nahm im das Alibi und “Kosminski“ wusste, das Spiel ist nun aus und die Familie ließ ihn fallen. Das war der Erfolg der Ermittlungen, der Verdächtige ging nach Colney Hatch (und 1894 nach Leavesden) und kam nie wieder auf freien Fuss.

Aber nun weiter:

"Der Damenschneider arbeitete, laut Frau Kuer, für ein West End Haus. Die Frage ist, arbeiteten Isaac oder Woolf Abrahams für einen West End Haus? Wie wir erfahren haben, waren die Schneidermeister des East End Niedriglohnfabrikanten oder Zwischenhändler, die in der Regel Arbeiten für die Großhandels- Bekleidungsunternehmen im West End und die Gegend rund um die St. Pauls  Cathedral ausführten. Natürlich wurde nicht mit Sicherheit festgestellt, dass Isaac für ein West End Haus arbeitete aber es scheint sehr wahrscheinlich, dass er es tat. Und so wie wohl ein Schneidergeselle als in einem lokalen Geschäft arbeitend beschrieben worden wäre, wäre ein Schneidermeister als “arbeitend für“ einen West End Hersteller beschrieben worden. Dies deutete darauf hin, dass der Damenschneider,der im Kuer Interview erwähnt wird, ein Schneidermeister (das heißt, ein Niedriglohnfabrikant) wie Isaac Abrahams war."
(Anm.: Wir erinnern uns an dieser Stelle an die Firma von Jacob Cohen& Woolf Abrahams)

"Frau Kuer wies schließlich darauf hin, dass der Mann, der Hemden abgab "nicht im Leman-Street-Viertel wohne". Dies war ganz sicherlich auf eine direkte Frage erwidert worden, um zu klären, ob der Mann der deutsche Friseur Karl Ludwig war und ein weiterer Beweis dafür, dass die Ludwig Story und die "Untermieter" Story,  in früheren Berichten verwechselt wurden. Ludwig war ganz klar nicht der Mann, der die Hemden abgab noch war er der fragliche Verdächtige."
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Wir neigen uns langsam dem Ende zu...

"Bereits am 19. September hatte das Innenministerium Besorgnis über die gewaltige Menge an Aufmerksamkeit in der Presse, die dem Ripper Fall zuteilwurde, zum Ausdruck gebracht. Eine Aktennotiz von J.S. Sanders, eines Evelyn Ruggles-Brise Mitarbeiters, Privatsekretärin vom Innenminister Henry Matthews, beinhaltete, dass Kommissar Charles Warren auf die "große Behinderung", verursacht durch die Aufmerksamkeit der Presse, hinwies:

Diese "Bauernfänger" folgen den Detektiven, wo immer diese sich auf Spurensuche begeben und um sich dann verhörte Personen vorzuknöpfen, mit denen die Polizei ein Gespräch gehabt hat und von denen sie Erkundigungen eingeholt haben, tragen die Inhalte zusammen, welche die Zeitungen füllen. Diese Praxis erschwert die Nutzbarkeit der Kriminaluntersuchung und hält darüber hinaus die Aufregung im Bezirk und anderswo am Leben.

"Das war eindeutig der Fall am 20. Oktober als das Echo berichtete: "Die Polizei beschwert sich, dass durch veröffentlichte Statements zur angeblichen Festnahme eines Wesen von großer Wichtigkeit, ihre Arbeitspensum wächst und krankhafte Nervosität erzeugt ". Überflüssig zu erwähnen, das Echo ließ sich davon nicht abschrecken und im gleichen Artikel fügten sie weitere Informationen über die fragliche Ermittlung an:"

Es gibt einen Anhaltspunkt, an dem die Behörden seit einiger Zeit eifrig gearbeitet haben. Dieser ist in Whitechapel zu finden, nicht weit von der Szene der Berner-Street Tragödie entfernt und dem Mann ist freilich selber bewusst, dass er beobachtet wird, so sehr, dass er sich, soweit die Observation gegenwärtig vorangeschritten ist, kaum traut vor die Tür zu gehen. Die Polizei berief sich gestern Morgen auf Herrn Packer, Berner-Street 44 und später auf einen Echo-Reporter, der ihn, betreffs des Vorfalls, ebenfalls besuchte. Mr. Packer war eher zurückhaltend außer wenn man nachfragte, wo seiner Meinung nach der Mörder wohne - den er mehrmals vor der verhängnisvollen Nacht gesehen hatte – bemerkte er, “in der nächsten Straße (neben an)“. Es wird davon ausgegangen, dass er nicht viel falsch mit seiner Vermutung liegt aber die Polizei sieht es nicht als gescheit an, zu erörtern, welche Schritte in der Angelegenheit unternommen werden.


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Ich denke dabei aber auch unweigerlich an das Whitechapel Vigilance Committee und natürlich auch an ihre “Privatdetektive“ Le Grand und Batchelor!

"Die Polizei war sichtlich bemüht, die Geschichte klein zu halten aber die Aufmerksamkeit der Presse machte es schwierig für sie, die Kontrolle über den Verdächtigen abzuwickeln, dem "bewusst war, dass er beobachtet wird" und als Folge dessen, jetzt "sich kaum vor die Tür zu gehen traut". Vielmehr kann der Besuch bei Matthew Packer, ein Versuch der Polizei gewesen sein, ihn davon zu überzeugen, aufzuhören mit der Presse zu reden. Der Echo-Reporter sprach mit einem "zurückhaltenden" Herrn Packer, nachdem die Polizei mit ihm redete. Es scheint sogar möglich, dass die Polizei Zeitungen, wie das Echo und die Daily News, kontaktiert haben, um sie aufzufordern, die Berichterstattung über den Batty Street Vorfall zu beenden. Nirgends nach dem 20. Oktober, gab es eine weitere Erwähnung des Verdächtigen, bis zum 29. Oktober, als das Echo plötzlich meldete, dass der Beschuldigte nicht nur "entlastet worden ist", sondern auch, dass er "ein Anwohner der Batty Street ... sei… Obwohl bestimmte Vorfälle eine Erklärung fordern, seine Unschuld als erwiesen gilt".
Der Artikel ging dann ein wenig seltsam weiter, indem er eigens erklärt, dass der Mörder kein Irrer sei. "Falls er geisteskrank ist", eine unbenannte medizinische Autorität wurde zitiert, "ist er ein deutlich besserer Schauspieler als die, die gesund sind." Dieser Bericht klingt doch sehr verdächtig. Es scheint fast so, als ob die Polizei, die Echo Story in´s Leben rief, um die Aufmerksamkeit von ihrem wahren Verdächtigen abzulenken, der, gut möglich, geisteskrank war und nicht in der Batty Street lebte. In anderen Worten, die Geschichte könnte als Köder angedacht gewesen sein, um ihren mutmaßlichen Täter dazu zu bewegen, wieder das Haus zu verlassen, in der Hoffnung, dass er durch die Detektive verfolgt werden kann."

Richtig! Hört andererseits aber auch nach Alibi bekommen an und einer abgebrochenen Überwachung, weil der Verdächtige eh nicht mehr vor die Tür ging (aber auch wieder an Macnaghten´s “many circs“).
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"War Aaron Kozminski also der Verdächtige in der Batty Street Untersuchung? Es scheint möglich. Kozminski war ein Ausländer, dessen Bruder Isaac Damenschneider war, der "in einem Umkreis von ein paar hundert Metern von der Szene des Berner-Straße Tragödie entfernt." lebte. Darüber hinaus wurde über den Verdächtigen angegeben, unter Polizeiaufsicht gehalten worden zu sein - und wie Chief Inspector Donald Swanson später schreiben sollte, wurde "Kosminski" durch einen Zeugen identifiziert, dann, nach seiner “Rückkehr in das Haus seines Bruders in Whitechapel, wurde er von der Polizei (City Kripo) rund um die Uhr beobachtet ". Wie wir auch später sehen werden, deutete Assistant Commissioner Robert Anderson an, dass der Ripper infolge "der von Haus zu Haus Fahndung " enttarnt wurde, die jeden, der “kommen und gehen und unbemerkt seine Blut-Flecken loswerden konnte“, überprüfte. War dies ein Verweis auf das blutbefleckte Hemd? Einem Hinweis, der infolge einer Haus zu Haus Fahndung gefunden wurde, während Anderson noch immer krankgeschrieben auf dem Kontinent weilte?
Leider werden wir es wohl nie erfahren. Die noch vorhandenen Polizeiakten machen überhaupt keine  Angaben zur Batty Street Ermittlung (und hier wären wohl die "many circs" zu finden). Und selbst wenn Kozminski bereits im Oktober 1888 ein Verdächtiger wurde, war er immer noch nur eine von vielen Personen, die die Polizei gleichzeitig überprüfte. So gab Chief Inspector Swanson in einem Bericht vom 19. Oktober an das Innenministerium an, "Ca. 80 Personen sind auf den verschiedenen Polizeistationen der Hauptstadt abgehalten & ihre Aussagen aufgenommen und von der Polizei überprüft worden." Am 23. Oktober gab Anderson gegenüber dem Innenministerium zu, dass die Polizei nicht "den kleinsten, geringsten Anhaltspunkt" hätte. Schlussendlich scheint es so, dass die Untersuchung zum Batty Street Verdächtigen, eine Sackgasse erreichte."

Zusätzlich muss man hierzu noch erwähnen, dass der andere Bruder Woolf in der Providence Street lebte, die mögliche “Straße nebenan“, wie sie von Kuer und Packer beschrieben wurde.
« Letzte Änderung: 02.03.2013 20:04 Uhr von Lestrade »
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Stordfield

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Vielen Dank, Lestrade! Vielen Dank für

- Deinen Fleiß
- Deinen ansteckenden Enthusiasmus
- Deine Beharrlichkeit
- und dafür, dass Du uns daran teilhaben läßt. 

Ich bin begeistert!!!

 :hi: