Eben KvN!
Ein respektabel gekleideter Mensch im EastEnd war nicht automatisch ein Prinz. Nur weil du auf der Karte "helle" Flecken erkennst, darfst du die unzähligen tausende Menschen im EastEnd, dessen Kinder verhungerten und garnicht so oft das Erwachsenenalter erreichten, so einfach herunterrechnen. Tausende Menschen kämpften dort täglich ums überleben. Die "dunklen" Flecken sind eine ganze Menge Menschen. Eine ziemliche Menge Menschen, Worte wie "Slum" oder "Kloake" sind keine schöne Worte, waren aber Realität. Und das in einem Land wie England. Zu jener Zeit, mit die größte Macht auf unserem Planeten. Und in Whitechapel lebten die Menschen zusammengepfercht. Wenn eine Mutter mitansehen muss, das ihr Kind verhungert (und dies dort beinahe täglich geschah) dann ist dies einfach schlimm genug. Was verschönert an dieser Situation, ein paar Straßenblöcke weiter, mit Leuten, die durch Handel wenigstens was zwischen den Kiemen hatten, das Sterben eines verhungernden Kindes? Erinnert mich an einen krebszerfressen Menschen, dem man sagt, ihre linke Niere ist aber noch okay...
Warum der letzte Penner? Ich gehe davon aus, dass der Ripper die gleiche Schicht wie seine Opfer angehörte. Er fand sie in den übelsten Gegenden, in denen er sich wahrscheinlich gut auskannte. Er wird also nicht in Lack und Leder herumgerannt sein. Zu den Taten wird er sich, wie man heute sagt, etwas aufgepimpt oder aufgebretzelt haben. Jedenfalls das vorgespielt haben, was er nicht war. Unter respektabel gekleidet verstehe ich für 1888 "stinknormal".
Viele Grüße, Lestrade.