Ich denke, Arthur, dass er ein Mensch war, für den viele Dinge aus seiner Sicht ganz erheblich anders zu betrachten waren als eben aus der Sicht von Menschen wie wir es sind! Denke, dass er sich schon die Frage stellte, wie er dort am sichersten agieren konnte, an jedem Tatort. Aber die Schwellen lagen dabei weit unter unseren und das eben bei den ohnehin schon schwierigen, äußeren Bedingungen. Bei einem Menschen mit Wahnvorstellungen, einen unvorstellbaren Hass auf Frauen, Paranoia und den abartigsten Tötungs- und Verstümmelungsfantasien, dass muss ihn doch unglaublich gequält und geplagt haben. Wie kann ein Mensch da noch auch nur annähernd vernünftig agieren? Sich da noch irgendwie unter Kontrolle gehabt zu haben, muss doch unheimlich schwer gewesen sein. Er musste checken, was auch immer zu checken möglich war und er hat vielleicht sogar mehr bemerkt, als es uns je möglich wäre. Die Frage ist, wie konnte er das aber wirklich für sich einordnen aufgrund der eben erwähnten Dinge? Am Ende musste er immer auf dem Sprung sein und Fehler, wie bei Stride, wenn er denn BS Man war, gehörten halt auch zu seinem Verhalten, auch er konnte nicht alles kontrollieren. Er brauchte schon feine Sinne, um den Tatorten zu entkommen und es auch unerkannt bis nach Hause zu schaffen. Da war er vielleicht auch sehr animalisch. Letzendlich sind das eben auch Fähigkeiten, die Menschen haben können, Fähigkeiten, die uns abhanden gekommen sind oder die wir uns aufgrund unserer Entwicklung gar nicht erst aneignen konnten. Mir geht es eher darum, darauf aufmerksam zu machen, dass einiges nicht ganz so war, wie wir beim ersten Eindruck mitbekommen haben. Man sagt oft, die Buck´s Row war eine ruhige Straße oder der Tatort Millers Court sicher und er konnte ungestört dort agieren. Die Bucks Row war nicht so ruhig. Die Straßenseite gegenüber, bestand aus den Rückseiten von Unternehmen, die dort ein Lager nutzten. Da war immer Betrieb und immer konnte dort eine Tür aufgehen, ähnlich wie bei Mulshaw in jener Nacht. Cross und Paul tauchten auf, als der Täter gerade von seinem Opfer abließ, davon müssen wir ausgehen. Vermutlich bemerkte er Cross viel früher als dieser ahnen konnte und floh deshalb. Nun gut, dass kannst du alles selber einschätzen und weißt es auch aber was ich sagen will, Nichols fand man nicht auf dem Gehweg, weil es der Plan des Rippers war, sondern weil das Tor, vor dem sie lag, verschlossen war. Er hoffte sehr wahrscheinlich dort mit ihr ungestörter zu verschwinden, um eben den anderen Gefahren außerhalb davon zu entkommen. Am Ende war er wahrscheinlich froh, eben auf jenem Gehweg, 2 Minuten mit seinem Opfer allein gehabt zu haben, wo es eben keine Störung gab. Der Millers Court war sicherer, ganz klar aber ob er ungestört blieb? Ich denke eher unentdeckt, kann mir gut vorstellen, dass er da genauso hin- und wieder aufgeschreckt wurde, so wie vielleicht von Cadosh in der Hanbury Street. Diese schnelle Serie endete mit Kelly und wir wissen leider nicht, ob ihm dieser sichere Tatort am Ende doch zum Verhängnis wurde und er besser outdoor geblieben wäre. Aufgrund seiner Persönlichkeitsstruktur, will ich eben nur darauf aufmerksam machen, dass dies nicht unbedingt ein cleverer und bewusster, geplanter Schachzug gewesen sein muss. Ausschließen möchte ich es jedoch auch nicht ganz.
Nun kam ich hier weit vom Thema, bitte um Nachsicht.
Lestrade.